DE71497C - Verfahren zur Herstellung von Farbendruck auf Glasflächen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Farbendruck auf Glasflächen

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DE71497C
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DENDAT71497D
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J. CH. DUNTZE in Frankfurt a. M., Töngergasse 20
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    • B41MPRINTING, DUPLICATING, MARKING, OR COPYING PROCESSES; COLOUR PRINTING
    • B41M1/00Inking and printing with a printer's forme
    • B41M1/26Printing on other surfaces than ordinary paper
    • B41M1/34Printing on other surfaces than ordinary paper on glass or ceramic surfaces

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Ceramic Engineering (AREA)
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Description

Trotz vielfacher Versuche auf dem Gebiete des Buntdruckes ist es bisher nicht gelungen, ein Verfahren ausfindig zu machen, welches die fabriksmäfsige Wiedergabe von farbigen, durchsichtigen Mustern auf Glasflächen gestattet, obgleich es wohl möglich war, Glasflächen mit verschiedenen Farben zu versehen. Indessen erreichten dieselben nicht den genügenden Grad von Durchsichtigkeit, um als vollgültiger Ersatz für Glasmalerei dienen zu können.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Umdruckverfahren, welches den gedachten Zweck auf überaus einfache und leichte Weise zu erreichen gestattet.
Die einzelnen Farben und Farbentöne werden auf einem Lithographiestein oder einer Zinkplatte angefertigt, sodann werden diese Farben von der Platte auf das bekannte transparente Umdruckpapier, das sogenannte Eiweifspapier, gebracht.
Sobald die einzelnen zu übertragenden Farben auf dem Eiweifspapier aufgebracht sind, kann der Druck auf das Glas beginnen. Das Verfahren wird in folgender Weise ausgeführt:
Die Glasplatte wird sorgfältig gereinigt, insbesondere von jeglichem Staub und Fett befreit und alsdann die erste der hellsten Farben aufgebracht. Das mit der Farbe versehene Eiweifspapier wird auf die Glasplatte mit der Farbseite in vollkommen trockenem Zustande aufgelegt und die frische Farbe mit einem eigens dazu construirten Verreiber auf die Glasfläche so lange angerieben, bis die Farbe an dem Glase haftet. Dieses Anreiben mufs so. lange erfolgen, bis die ganze Farbe von dem Papier auf das Glas übergegangen ist. Hierauf erfolgt die Abnahme des Papieres von deim nunmehr schon mit Farbe versehenen Glase. Dies geschieht in der Weise, dafs das Papier ein wenig an der Aufsenseite befeuchtet wird, um dasselbe von der Farbe zu trennen. Da die Farbe fest an das Glas gerieben ist, kann sich die Farbencontour nicht verziehen. Das erste Befeuchten des Papiers ist nur ganz gering, damit sich das Papier nicht verzieht und dehnt. Hierbei wird das Verreiben noch fortgesetzt und beendet. Erst wenn das Verreiben vollständig stattgefunden hat, wird das Papier allmälig stärker befeuchtet, um es von der Glasfläche abziehen zu können. Ist das Uebertragen vollständig gelungen, so darf das abgezogene Papier keine Spur der Farbe mehr zeigen. Es mufs die gesammte Farbe auf das Glas übergegangen sein.
Sobald die erste Farbe auf das Glas übertragen ist, wird die Glasplatte sorgfältig getrocknet, alsdann das von dem Papier Zurückgelassene mit einem weichen Schwamm oder Pinsel sorgfältig abgewaschen. Erst wenn die Farbe vollkommen angetrocknet. ist, wird das zweite Eiweifspapier mit der nächstfolgenden Farbe aufgelegt. Vorgesehene Punkturen an dem Farbpapiere ermöglichen, das ganz trockene Papier auf die ebenfalls ganz trockene Farbe aufzulegen und dadurch diese, wie bei allen folgenden Farben, genau nach den Contouren aufgelegt zu erhalten. Es ist nothwendig, dabei nach dem Auftragen einer Farbe das Glas vollständig zu trocknen und zu reinigen; es ist dies eine Hauptbedingung für die Möglichkeit, die einzelnen Papiere stets gleichmäfsig auf
die Punkturen auflegen und einstellen zu können.
Auf diese Weise können dem gewünschten Muster entsprechend beliebig viele Farben der Reihe nach aufgetragen werden, wobei es zur Erzielung des gewünschten Effectes, nämlich der Imitation der Glasmalerei, erforderlich ist, dafs für die einzelnen Farben jene durchsichtigen Lasurfarben gewählt werden, welche dem Licht den Durchgang gestatten, so dafs man ein vollständig durchsichtiges Bild auf der Glasfläche erhält, welches sich von der Glasmalerei nur durch seine Herstellungsweise unterscheidet.
Ist die letzte Farbe auf diese Weise aufgebracht, so kann, je nach dem Zwecke, welchem dieses Bild dienen soll, dasselbe noch mit einem farblosen und durchsichtigen Lack zum Schutz gegen äufsere Einflüsse versehen werden. Auch kann, dem Zwecke entsprechend, die Farbfläche auf der Rückseite mit einer geeigneten undurchsichtigen Deckschicht überdeckt werden, was z. B. der Fall sein wird, wenn man das Bild als Tischplatte oder dergleichen verwenden will. Ermöglicht wird dies dadurch, dafs sämmtliche zu dem Muster verwendbaren Farben über einander zu liegen kommen, nur mit Ausnahmen dort nicht, wo das Glasbild in seinen verschiedenen Farben leuchtend hervortreten und wirken soll. Die Schlufsplatte wird alsdann mit strengem, klarem Firnifs gedruckt und mit Silberstaniol hinterlegt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Farbendruck auf Glasflächen, dadurch gekennzeichnet, dafs von einem Lithographiestein oder dergleichen Lack- oder Transparentfarben mit strengem Firnifs gemischt auf transparentes Umdruckpapier übertragen werden, dieses im trockenen Zustande so lange an die Glasflächen angerieben wird, bis die Farben zu haften beginnen, dann etwas befeuchtet und so lange noch weiter verrieben wird, bis die Farbe von dem Papier gewichen ist, worauf durch ein stärkeres Feuchten des Papieres das Abnehmen desselben erfolgt und nach vollständigem Trocknen der Glasplatte und Abwaschen derselben neue Farbtöne nach Punkturen in derselben Weise aufgetragen werden können, bis ein Bild, ähnlich der Glasmalerei, in verschiedenen Farben hergestellt ist.
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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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