DE111732C - - Google Patents
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- DE111732C DE111732C DENDAT111732D DE111732DA DE111732C DE 111732 C DE111732 C DE 111732C DE NDAT111732 D DENDAT111732 D DE NDAT111732D DE 111732D A DE111732D A DE 111732DA DE 111732 C DE111732 C DE 111732C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44C—PRODUCING DECORATIVE EFFECTS; MOSAICS; TARSIA WORK; PAPERHANGING
- B44C1/00—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects
- B44C1/16—Processes, not specifically provided for elsewhere, for producing decorative surface effects for applying transfer pictures or the like
Landscapes
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Bilder
auf Glas durch auf einander folgende Uebertragung der einzelnen Farben.
Die Erfindung bezweckt, in kürzerer Zeit technisch yollendetere Resultate zu liefern,
als die bisher üblichen Verfahren, und dieser Zweck wird dadurch erreicht, dafs man die
einzelnen Farbenmuster in feuchtem Zustande der auf einander folgenden Farben . überträgt,
ohne also auf das Trocknen der einzelnen Farben warten zu brauchen.
Abgesehen von dem dadurch erzielten Zeitgewinn ist eben dieser Umstand von aufserordentlich
günstigem Einflufs auf den Farbeneffect.
Es ist bekannt,, dafs Farben nach dem Trocknen ihren Ton verändern und an Frische
verlieren, während gute Mischtöne und allmälig verlaufende Uebergänge nur durch Uebereinanderschichten
der Farben in feuchtem Zustande erzielbar sind, wie die nasse Kunstmalerei
bestätigt.
Es ist nun eine aus der Technik des Farbendruckes bekannte Thatsache, dafs, wenn man
zwei frisch eingefärbte Flächen mit den Farbseiten über einander legt und sodann wieder
von einander trennt, ein gegenseitiger Uebergang der Farben von einer Fläche zur anderen
und umgekehrt oder, wie man sagt, eine Spaltung beider Farben stattfindet.
Will man daher behufs Uebereinandertragens von Farben zu einem Bilde einen nur einseitigen
Uebergang der Farbe von einer Fläche auf die andere ohne Spaltung -erzielen, so müssen besondere Vorkehrungen getroffen werden.
In der Drucktechnik und ebenso indem aus Patentschrift 71497 bekannten Verfahren
zur Herstellung farbiger Bilder auf Glas bestehen nun diese Vorkehrungen darin, dafs
man die früher übertragene Farbe vollkommen trocknen läfst, bevor man die folgende auf sie
überträgt. Da aber das Wesen vorliegender Erfindung dagegen gerade darin besteht, dafs
die folgende Farbe auf die vorhergehende jeweilig in feuchtem Zustande beider Farben
übertragen werden soll, so ist das bekannte Mittel des Trocknens natürlich grundsätzlich
ausgeschlossen, und es bedarf daher eines neuen Mittels, da, wie oben erläutert, eine nur
einseitige Uebertragung ohne Weiteres nicht erfolgt, mithin auch das neue Verfahren ohne
ein solches Mittel grundsätzlich nicht ausführbar ist.
Das neue Mittel besteht nun darin, dafs man die zum Bildträger bestimmte Platte mit einem
geeigneten Ueberzug versieht, der die Fähigkeit besitzt, eine gröfsere Anzahl von Farben
nach einander schnell und vollkommen aufzunehmen und zu binden, wofern dieselben in
feuchtem Zustand übertragen werden. Nach den bisherigen Versuchen entspricht diesen Bedingungen
eine Mischung aus Copallack und Terpentin, am besten im Verhältnifs von etwa 2 zu i, ohne dafs behauptet werden soll, dafs
nicht auch andere Stoffe für einen derartigen ,Ueberzug geeignet sein mögen.
Durch die Anwendung eines derartigen Ueberzuges unterscheidet sich das neue Ver-
fahren in einem zweiten wesentlichen Punkt von dem in Patentschrift 71497 beschriebenen,
bei welchem letzteren die Farben unmittelbar auf die Glasplatte übertragen werden, so
dafs beide Verfahren nur darin übereinstimmen, dafs in beiden Fällen eine auf einander folgende
Uebertragung der- einzelnen Farben stattfindet, was indessen für keines derselben charakteristisch
ist, da hierin die übliche Art des Farbendruckes überhaupt besteht.
Der erwähnten Mischung für den Ueberzug kann man je nach der beabsichtigten Transparenz
einen Zusatz fein vertheilter Farbe geben.
Lacküberzüge auf Glasplatten zur Aufnahme von Abziehbildern sind an sich bekannt, z. B.
aus der deutschen Patentschrift 94737 und der englischen Patentschrift 4983/1882. Dabei
iwird aber im Wesentlichen das Adhä'sionsvermögen
des nassen Ueberzuges benutzt, um das trockene Bild bei einem einmaligen Abzug
zum Haften zu bringen. Bei vorliegender Erfindung dagegen wird im Wesentlichen das
Aufsauge- bezw. Binde vermögen des getrockneten Lacküberzuges für feuchte Farben
benutzt, um die einzelnen Farben aufzusaugen und zu verhindern, dafs die vorhergehende
Farbe beim Abziehen der folgenden wieder entfernt wird.
Die Herstellung eines farbigen Glasbildes nach dem neuen Verfahren erfolgt etwa in
folgender Weise:
Die mit dem Ueberzug versehene Glasplatte wird getrocknet und auf der bestrichenen Seite
behufs Entfernung etwaiger Unebenheiten abgerieben oder abgeschliffen. Sie ist damit zur
Aufnahme der einzelnen Farbenbilder vorbereitet. Letztere werden nun von den einzelnen
lithographischen Steinen abgenommen und unmittelbar nach einander auf die Glasplatte übertragen.
In welcher Weise die Uebertragung geschieht, ist unerheblich. Man kann z. B. die Farbenbilder
von den Steinen unmittelbar durch elastische Walzen abnehmen und sie auf die-Glasplatte
aufwalzen oder in bekannter Weise mittelst Umdruckpapiers übertragen.
In letzterem Falle verfährt man in bekannter Weise wie folgt: Das Papier mit der ersten
übergedruckten Farbe wird auf die präparirte Glasplatte gelegt, auf der Rückseite befeuchtet
und durch Streichen mit der Hand bezw. durch Walzen durchweg zur Anlage an die Glasplatte gebracht, worauf man das Papier
wieder abzieht. Dabei bleibt das Bild auf der präparirten Glasplatte zurück. Unmittelbar
darauf verfährt man in gleicher Weise mit dem die zweite Farbe tragenden Papier u. s. w., bis
sämmtliche Farben auf die Glasplatte übertragen sind.
Claims (1)
- Pa tent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Bilder auf Glas durch Uebertragung der einzelnen Farben auf die mit einem Lacküberzüg versehene Bildplatte, dadurch gekennzeichnet, dafs man unter Benutzung des Aufsauge- und Bindevermögens eines derartigen Ueberzuges (zweckmäfsig eines Gemisches aus Copallack und Terpentin) für feuchte Farben die einzelnen Farbenbilder in feuchtem Zustande der auf einander folgenden Farben auf die vorbereitete Glasplatte überträgt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE111732C true DE111732C (de) |
Family
ID=381449
Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE111732C (de) |
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