<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Edelholzmustern.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachahmung von Edelholzmustern auf unedlen Hölzern.
Es ist bekannt, Holzimitationen in der Weise herzustellen, dass man die zu verzierende Oberfläche, z. B. von einem Blech-oder Holzstück, mit einer Grundfarbe abdeckt oder zunächst abspachtelt und sodann mit einer Grundfarbe überzieht und darüber die Holzmaserung aufbringt. Derartig hergestellte Imitationen wirken jedoch tot und flächenhaft bzw. zeigen keinerlei Tiefenwirkung. Auch die Übertragung von Holzimitationen mittels Abziehbilder ist mit erheblichen Nachteilen verbunden. Auch hier liegt das Muster nicht in der zu verzierenden Oberfläche, sondern auf der Oberfläche, was die Naturwirkung stark beeinträchtigt. Ausserdem ist das Verfahren verhältnismässig umständlich, erfordert Pressen, Wärmebehandlung usw. und ist praktisch nur auf ebene Flächen anwendbar.
Diese Nachteile werden gemäss der Erfindung dadurch vermieden, dass unmittelbar auf die Oberfläche eines unedlen Holzes die Maserung eines Edelholzes mittels einer unmittelbar nach einem Edelholz photomechanisch hergestellten Rastertiefdruckform mit dünnflüssiger Tiefdruekfarbe aufgedruckt wird. Es erfolgt also, erfindungsgemäss keine Vorbehandlung des unedlen Holzes, z.
B. durch Abspachteln, Überlackieren usw., wodurch erst für den Aufdruck eine besondere Oberfläche geschaffen bzw. die ursprüngliche Obrfläehe vollständig abgedeckt werden soll, sondern verhältnismässig dünnflüssige Tiefdruckfarben, die höchstens etwa 10% Pigmente und mindestens etwa 90% Lösung und Bindemittel erhalten, dringen unmittelbar in die Holzoberfläche ein und deren Grundstruktur kommt im fertigen Muster sehr wirksam zur Geltung.
Die verwendeten Tiefdruckfarben enthalten maximal 10% Pigmente und Zusätze und mindestens 90% Lösungs- und Verdünnungsmittel. Als Beispiel wird das folgende angegeben :
EMI1.1
Als Lösungsmittel wird beispielsweise Äthylglycol oder Butylacetat, als Verdünnungsmittel Butylacetat oder Xylol oder ein Gemisch aus beiden oder schliesslich Essigäther allein oder in Mischung mit den vorerwähnten verwendet.
Das Verfahren lässt sich auch mit anderen photomechanisch hergestellten Druckformen, z. B. im Steindruck oder Buchdruck bzw. Offsetdruck, ausüben ; doch ergeben diese Verfahren lange nicht die Wirkung wie der Rastertiefdruck, der sich auch insbesondere für die Anwendung von beizenden Druckfarben als ausserordentlich geeignet erweist.
Trotzdem die holzbeizenden Druckfarben in das Holz eindringen, ist ein seitliches Auslaufen bzw. Verschwimmen der Maserlinien praktisch ausgeschlossen ; denn das Muster wird infolge des auf der Druckplatte aufkopierten Rasters nur in kleinen Farbnäpfchen auf das Holz übertragen ; diese kleinen Farbelemente verbinden sich einerseits mit dem Holz sehr gut, anderseits aber haben eventuell auftretende Unschärfe an den Rändern infolge der Kleinheit der einzelnen Musterelemente im end-
<Desc/Clms Page number 2>
gültigen Muster keine schädliche, sondern eher eine günstige Wirkung, u. zw. bewirken sie einen weicheren Übergang zwischen den verschiedenen Farbtönen, was die Natürlichkeit des Musters steigert.
Es ist bei diesem Verfahren auch ohne weiteres möglich, unebene Heizflächen, Leisten, Rahmen u. dgl. mit einem Edelholzmuster zu versehen, was bisher bei Verwendung echter Furniere oder Abziehbildimitatonen sehr schwierig und teuer war.
Der Druck kann mittels zwischengeschalteter oder Übertragungswalze aus Gelatine, Gummi od. dgl. weichen Stoffen erfolgen. Beim Bedrucken von unebenen Flächen verwendet man ein sogenanntes Gummituch. Unter Umständen genügt auch hier eine Gelatinewalze.
Vor oder nach dem Bedrucken kann das unedle Holz in dem Grundton des Edelholzes gebeizt werden, falls sein Grundton nicht der Grundfarbe des nachzuahmenden Edelholzes entspricht. Ein gemäss der Erfindung bedrucktes unedles Furnier kann wie jedes normale Edelholz verarbeitet werden.
Im folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
Ein glattes verhältnismässig wenig Maserung zeigendes billiges Holz, wie z. B. Ahorn, soll das Aussehen eines Markassar-Ebenholzes erhalten.
Das Holz wird abgehobelt, mit Sandpapier glatt geschliffen und darauf im indirekten Tiefdruck mittels einer Gelatinewalze, die das Muster von einer tiefgeätzten Kupferplatte abnimmt, die MarkassarEbenholzmaserung aufgedruckt. Die Druckfarbe dringt in die Poren des Holzes ein ; die bemusterte Holzoberfläche ist gegenüber allen mechanischen Einflüssen, wie nochmaliges Schleifen usw., sehr widerstandsfähig. Die Druckfarbe der Maserung von z. B. Markassar-Ebenholz ist tiefbraun bis schwarz, während die Grundfarbe dieses Holzes ein helles Braun, in der Farbnuance des Kassler-Braun liegt.
Wenn das Holz bedruckt ist, so bleiben die nicht bedruckten Teile des Ahornbrettes frei. Ahorn ist bekanntlich ein sehr helles Holz, infolgedessen müssen die freien Stellen braun, wie oben angegeben, gebeizt werden. Hiezu kann die gleiche Farbe wie zum Druck zur Verwendung kommen, nur in der Nuance weitaus heller.
Um den Beizvorgang zu ersparen, kann man die braune Farbe dem Überzugslack beifügen, u. zw. durch Verwendung von Zapon-Echtfarben.