DE4930C - Neuerungen in der Behandlung der auf Papier oder Gewebe aufzutragenden photographischen, lithographischen und anderen Bilder - Google Patents

Description

1878;

Klasse 15.

',-JEREMIAHGURNEYINNEW-YORK(NORDAMERIKa).

Neuerungen in der Behandlung der auf Papier oder Gewebe aufzutragenden photographischen,

lithographischen und anderen Bilder.

Patcntirt im Deutschen Reiche vom 9. August 1878 ab.

Diese Erfindung bezieht sich auf Neuerungen in der Behandlung photographischer, lithogra-' phischer und anderer auf Papier oder Gewebe herzustellender Bilder, wodurch diese transparent, unwandelbar, dauerhaft und einer leichteren Färbung oder Schattirung zugänglich gemacht werden.

Nach diesem Verfahren wird das zu behandelnde Bild, um Luft und Feuchtigkeit davon abzuhalten, mit geschmolzenem Paraffin gesättigt, welches man mittelst heifser Platten, ähnlich wie bei dem zu wachsenden Papier der Fall, ausführen kann. Vorteilhafter ist es jedoch, das zu behandelnde Blatt auf einen Rahmen zu spannen und' die Rückseite mit Paraffin zu; bestreichen bezw. das Paraffin gründlich einzureiben.

Um eine vollständige Auflösung des Paraffins und ein gutes Eindringen desselben in das Material des Blattes zu erzielen, wird letzteres während der Operation erwärmt.

Hierauf wird das Bild auf beiden Seiten mit gereinigtem Petroleum oder einer anderen flüssigen Kohlenwasserstoffart befeuchtet, dann behutsam abgewischt und in eine lauwarme Gelatinelösung (Hausenblase) getaucht.

Das Blatt wird nun wieder aus der Lösung herausgezogen und mit der Oberfläche nach unten auf eine mit Collodium überzogene Platte gelegt, unter Druck gebracht und getrocknet, wie dies bei dem gewöhnlichen Verfahren der Emaillirung der Photographien stattfindet.

Das Blatt wird alsdann von der Collodium-' platte entfernt und auf einer oder beiden Seiten mit einem schützenden Lack überzogen, welcher aus gleichen Theilen einfachem Collodium und einer gesättigten Lösung von Schellack in Al-' kohol besteht.

Die nach diesem Verfahren behandelten Bil-\ der können einfach oder gefärbt hergestellt werden; im letzteren Falle habe ich es am vortheilhaftesten befunden, die Farben entweder gänzlich oder theilweise auf der Rückseite des mit Paraffin und Gelatine behandelten Blattes, ehe dieses von der Collodiumplatte entfernt wurde, aufzutragen und diese Farben durch einen Ueberzug des oben beschriebenen Lackes zu fixiren.

In beiden Fällen werden die Bilder durch das Verfahren zum gröfsten Theil unveränderlich gemacht, da sie durch ihre vollständige Sättigung mit Paraffin und durch, den zuletzt : aufzutragenden Ueberzug des undurchdringlichen Lackes nach Angabe des Erfinders doppelt gegen die Einwirkung der Luft, der Feuchtigkeit und derjenigen des Lichtes geschützt sind.

Das neuartige der Erfindung liegt hauptsächlich in der Anwendung des geschmolzenen Paraffins, anstatt der bisher zu diesem Zwecke angewendeten Wachse und harzigen Lacke. . ' Die mit den letzteren Ingredienzien behandelten photographischen und dergl. Bilder-haben sich jedoch als zu veränderlich und nicht dauerhaft erwiesen, wobei gleichzeitig die Handhabung des alten Verfahrens viel schwieriger ist und sich die dabei erzielten Resultate als höchst mangelhaft herausstellen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch: ......

   Die Behandlung der auf Papier oder einem analogen Material erzeugten photographischen, lithographischen oder " anderen Bilder, durch das auf einander folgende Auftragen von geschmolzenem Paraffin, Petroleum oder anderem flüssigen Kohlenwasserstoff, Gelatine und Collodium und zuletzt von einem undurchdringlichen, schützenden Lacküberzug, um die Bilder transparent und den Einflüssen der Witterung, sowie des Lichtes unzugänglich zu machen.