DE6590C - Herstellung von Lichtdruckplatten, sogen. Photo-Electrotypen - Google Patents

Herstellung von Lichtdruckplatten, sogen. Photo-Electrotypen

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DE6590C
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A. A. C. KLAUCKE in Godesberg & E. A SÜWERKROP in Bonn
Publication of DE6590C publication Critical patent/DE6590C/de
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03FPHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • G03F7/00Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
    • G03F7/004Photosensitive materials
    • G03F7/04Chromates

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Printing Plates And Materials Therefor (AREA)

Description

1879.
ALEX. A. C. KLAUCKE in GODESBERG und E. A. SÜWERKROP
in BONN. t
Herstellung von Lichtdruckplatten, sogen. „Photo-Elektrotypen".
Patentirt im Deutschen Reiche vom 14. Januar 1879 ab.
Viele Versuche sind gemacht worden, um Abbildungen, wie Stahlstiche, Kupferstiche, Holzstiche mittelst der Druckerpresse zu reproduciren, ohne genöthigt zu sein, das Betreffende erst wieder stechen zu müssen, wodurch Zeit und Kostenverluste entstehen, und sind verschiedene Erfindungen mit mehr oder weniger Erfolg angewendet worden, welche alle auf den Entdeckungen des Herrn Mungo Ponton, eines englischen Chemikers 1839 und des Herrn M. Poitevin, eines französischen Ingenieurs 1855 beruhen, nämlich, dafs mit doppeltchrom-, saurem Kali behandelte Gelatine der Wirkung des Lichtes ausgesetzt durch Wasser unlöslich ist, die Eigenschaften des lithographischen Steines bekommt und als solcher benutzt werden kann.
Um die vorliegende Erfindung besser erläutern zu können, und zur Unterscheidung von den verschiedenen oben erwähnten Versuchen und Methoden, von denen einige noch im Gebrauche sind, sollen in Kürze die Hauptpunkte der meist gebräuchlichen Methoden photographischer Abbildungen hervorgehoben werden.
Bei der Photo-Lithographie und Photo-Zinkographie wird vermittelst Gelatine die Abbildung auf Stein oder Zink übertragen und der Druck dann mittelst der Stein- oder Zinkplatte durch Farben auf einer lithographischen Presse gemacht.
Bei der Photo-Galvanographie wird der Ueberzug oder die Platte von Gelatine, auf welche die Abbildung gedruckt ist, nachdem die Theile der Platte, welche dem Licht nicht ausgesetzt waren, durch Wasser zum Schwellen gebracht sind, als Matrize zum Elektrotypiren benutzt.
Bei Woodburg's Verfahren zu elektrotypiren erhält man durch hydraulischen Druck eines Gelatineblattes, von welchem die nicht vom Licht berührten Theile weggewaschen sind, eine metallene Matrize. Dieselbe wird dann für jeden Abdruck mit Gelatine, die mit der betreffenden Farbe versetzt ist, gefüllt und ist der Abdruck in Wirklichkeit ein Relief von gefärbter Gelatine auf dem Papier.
Beim Photo-Collographischen Druck oder dem Heliotypie-Verfahren wird, wie bei der gewöhnlichen Lithographie auf Stein, von einer Gelatineplatte gedruckt, nachdem die in den nicht vom Licht berührten Theilen der Gelatineplatte enthaltenen Chemikalien ohne Wegwaschen der Gelatine entfernt worden sind.
Das vorliegende Verfahren ist von allen diesen ganz verschieden und wird der Unterschied durch die folgende genaue Beschreibung desselben sofort ins Auge springen.
Zur Herstellung der Gelatineplatte nehmen die Erfinder folgende Ingredienzien in ungefähr den dabei genannten Quantitäten. Gelatine 30 g, frisches Wasser 205 g, Glycerin 7 g, eine gesättigte Lösung von doppeltchromsaurem Kali 7 g.
Diese Ingredienzien werden in einem Gefäfse einer mäfsigen Hitze ausgesetzt, und wird die Masse nach gehöriger Lösung und Mischung auf eine glatte, waagerechte Metall- oder Glasplatte gegossen, deren Kanten um die Dicke der zu giefsenden Platte erhöht sind, bis die flüssige Gelatinemasse mit der Oberfläche der erhöhten Kanten gleich steht. Die Metall- und Glasplatten werden vor dem Eingiefsen mit Talg Jjerieben, um das Festkleben der Gelatine zu "verhindern. Die mit dieser Gelatinemasse gefüllte Platte wird dann in ein dunkles Trockenzimmer gebracht. Wenn durchaus trocken, wird der Gelatinebogen von seiner Platte abgenommen, unter ein photographisches Negativ gelegt und dem Licht directer Sonnenstrahlen für einen genügenden Zeitraum ausgesetzt, um das Bild von dem Negativ auf den Gelatinebogen zu übertragen. Der letztere wird nun vom Negativ entfernt und mit der Bildseite nach oben durch flüssigen Leim oder irgend einen anderen passenden Klebstoff, welcher in kaltem Zustande gebraucht werden kann, auf eine Metallplatte geklebt und die Bildseite dann mit Schmirgel, Schmirgelpapier oder Schmirgelleinen, welche letztere am besten auf einen Holzblock mit genau waagerecht ebener Fläche befestigt wird, eben geschliffen.
Um ein etwa mögliches Einkratzen der GeIatineoberfläche durch einzelne Theile Schmirgel zu verhüten, ist die Schmirgelfläche des Papiers
oder Leinens mit Talg abzureiben, so dafs dadurch alle, auch die kleinsten Zwischenräume desselben ausgefüllt werden. Die Oberfläche des so präparirten Gelatinebogens wird nun mit Essigsäure begossen und mit einer sehr weichen Bürste sanft gebürstet, um der Säure zu helfen, die nicht vom Licht berührten Theile des Gelatinebogens aufzulösen. Die Säure afficirt dagegen diejenigen Theile, welche der Wirkung des lichtes ausgesetzt waren und demnach unlöslich geworden sind, nicht, und bleibt daher das Bild im Relief stehen, sowie die Säure die nicht vom Licht berührten Theile nach und nach auflöst und wegfrifst. Wenn eine genügende Tiefe erreicht ist, oder wenn die Säure die Gelatine bis zu der Tiefe weggefressen hat, bis zu welcher das Licht gedrungen ist (was man durch ein schwaches Krümmen der geraden Linien erkennen kann), so mufs die Säure sofort mit ungefähr blutwarmem Wasser abgewaschen werden und setzt man, um jede Spur derselben zu vertilgen, die Gelatineplatte dann Ammoniakdämpfen aus.
Falls durch eine einmalige Behandlung eine genügende Tiefe nicht erreicht ist, kann man die hohlen Stellen, aus welchen die Gelatine durch die Säure weggefressen ist, mit einem Teig von irgend einem passenden · Gummi und Kienrufs ausfüllen oder die betreffenden Stellen mit Tusche, schwarzem Schellackfirnifs oder irgend einer anderen matten oder halbtransparenten Substanz überziehen, welche das Durchdringen der actinischen Lichtstrahlen durch dieselben verhindert und nachher, ohne die Gelatine zu beschädigen, leicht wieder entfernt werden kann.
Bis zu diesem Punkte mufs das ganze Verfahren mit dem Gelatinebogen, aufser während derselbe unter dem Negativ liegt, in einer Dunkelkammer oder wenigstens bei antiactinischem Licht geschehen. Die theilweise mit dem schwarzen Teige oder anderer schützenden Substanz ausgefüllte Platte kann nun ohne Negativ dem actinischen Lichte wieder ausgesetzt werden, da der Teigüberzug das Licht verhindert, auf andere Theile der Platte zu wirken, als diejenigen, welche die Säure erhaben zurückgelassen hat und welche nicht mit Teig überzogen sind. Dies Aussetzen soll so lange dauern, bis die erhabenen Linien sehr hart geworden sind und das Licht bis zur gewünschten Tiefe die Gelatine durchdrungen hat. Die Platte wird dann wieder in die Dunkelkammer genommen und daselbst der die vertieften Stellen ausfüllende Teig durch ein passendes Lösungsmittel weggenommen. Wenn z. B. der Teig aus Gummi und Kienrufs besteht, so wäscht kaltes Wasser denselben weg, und wenn Firnifs zu demselben verwendet wird, so löst Alkohol denselben auf. Hierauf wird die Gelatineplatte nochmals mit Säure, wie oben beschrieben, behandelt und darauf im Lichte getrocknet, bis sie in allen ihren Theilen hart geworden ist. Dann ist sie fertig für den Druck oder auch zum Elektrotypiren, wie im Holzschnitt elektrotypirt wird.
Es ist eine bekannte Sache, dafs die Oberfläche des Drucksatzes, der Holzschnitte und jeder Platte, von welcher gedruckt werden soll, genau waagerecht eben sein mufs, um schöne Arbeit liefern zu können. Dies ist aber bis jetzt niemals völlig und zufriedenstellend erreicht worden, wo von Gelatineplatten gedruckt wurde, und zwar aus dem Grunde, weil es beim Abnehmen des Gelatinebogens von der Gufsplatte und beim Befestigen derselben auf die Metallunterlage aufserordentlich schwer hält, diese genau waagerechte Ebene zu bewahren, und weil aufserdem der Gelatinebogen, wenn trocken, nicht immer von gleicher Dicke in allen seinen Theilen und seine Oberfläche selbst zuweilen uneben ist.
Eine andere Schwierigkeit, auf welche man bei Versuchen, Gelatine-Reliefplatten für den Druck herzustellen, gestofsen ist, besteht darin, dafs sich die Aufsenkanten der nach dem Waschen oder Reinigen der Platte mittelst des Auflösungsmittels im Relief gebliebenen Linien und Theile aufwärts biegen .und somit die.zum Druck nothwendige Ebene zerstören, da die Linien rauh und unvollständig werden. Diese Schwierigkeit wird augenscheinlich durch die theilweise Unlöslichkeit der oberen Haut oder Fläche der Gelatineplatte verursacht, welche bei allen bekannten Verfahren unangegriffen bleibt. Um diese Schwierigkeit zu vermeiden, der Gelatineplatte eine waagerecht ebene Oberfläche zu geben und die Linien zu verhindern, sich in ihren Kanten nach aufwärts zu biegen, schleifen wir die Oberfläche der Gelatineplatte, nachdem das Bild auf dieselbe übertragen und die Platte auf ihre Unterlage permanent befestigt ist, mit Schmirgel ab.
Eine andere und grofse Schwierigkeit würde bisher durch das Auflösen der nicht vom Licht berührten Gelatinetheile, wie gebräuchlich, mit heifsem Wasser verursacht. Gelatine hat eine grofse Affinität für heifses Wasser und löst sich leicht darin auf; deshalb dringt dasselbe oft durch die ganze Platte und löst oder weicht dieselbe auf, wodurch die Linien leicht aufser Richtung gerathen.
Um diese Schwierigkeit zu vermeiden, benutze man Essigsäure als Auf lösungsmittel, da dieselbe die Gelatine nur insofern afficirt, als dieselbe von actinischem Licht nicht berührt worden ist; denn Essigsäure, kalt angewendet, kat keine Wirkung auf mit doppeltchromsaurem Kali behandelte und actinischem Licht ausgesetzt gewesene Gelatine, während sie solchem Licht nicht ausgesetzt gewesene, wenn auch noch so hart, sehr rasch auflöst, daher die feinsten Linien intact läfst.
Es ist nicht nothwendig, von der fertigen Gelatineplatte ein Cliche für den Druck anzufertigen, da von einer solchen Gelatineplatte
selbst 8 bis ioooo Exemplare gedruckt werden können.
Ein besonderer Vortheil unserer Erfindung ist, dafs das zu reproducirende Bild auf photographischem Wege bis zu jeder beliebigen Gröfse vergröfsert oder verkleinert werden kann, ohne dafs auch nur eine Haarlinie undeutlich auf der Gelatineplatte nachher hervortritt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Gelatine-Reliefplatten für directen Druck, hergestellt durch Photographiren der Abbildung mittelst eines Negatives auf die dazu bereitete Platte und Behandlung derselben wie oben beschrieben.
DENDAT6590D Herstellung von Lichtdruckplatten, sogen. Photo-Electrotypen Active DE6590C (de)

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