DE478233C - Verfahren zur Herstellung von zur UEbertragung geeigneten Bromsilbergelatinebildern durch doppelte Entwicklung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von zur UEbertragung geeigneten Bromsilbergelatinebildern durch doppelte EntwicklungInfo
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- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C5/00—Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
- G03C5/26—Processes using silver-salt-containing photosensitive materials or agents therefor
- G03C5/29—Development processes or agents therefor
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Description
Bekanntlich können Bromsilbergelatinebilder, die mit die Gelatine in Gegenwart von
naszierendem Silber härtenden Entwicklern, insbesondere schwach sulfithaltiger Pyrogallussäure,
entwickelt worden sind, auf beliebige ebene oder runde Flächen übertragen werden
und ergeben nach dem Auswaschen mit heißem Wasser ein Gelatinerelief, das den hellen Teilen des photographierten Bildes entspricht.
Die Anwendung dieser Vorschrift für photomechanische Zwecke ist bereits von
Koppmann vorgeschlagen worden; bisher ist aber Bromsilbergelatinepapier praktisch in
der photomechanischen Technik nicht verwendet worden, abgesehen von der direkten
Einfärbung des Papiers und Übertragung der Druckfarbe auf eine Platte, etwa wie beim
Bromöldruck.
Bei den Versuchen, die härtenden Eigenschaften der Entwickler, z. B- solcher, die
Pyrogallussäure enthalten, zum Übertragen und zum Abziehen von einfachen oder mit
Pigment versetzten Bromsilbergelatinebildern nutzbar zu machen, ist man auf zahlreiche
praktische Schwierigkeiten gestoßen.
Die wesentlichste dieser Schwierigkeiten besteht darin, daß man selbst im einfachsten
Fall, nämlich bei Bildern mit Linienausführungen in den Zwischenräumen des Gelatinereliefs,
gewöhnlich nicht vollkommen, freie, der Natur des benutzten Trägers entsprechende
Flächen aus Metall o. dgl. erhält, an. welchen die Druckfarbe einwandfrei haftet.
Wenn die Wirkung des härtenden Entwicklers weit genug getrieben wird, um ein genügend
haftendes und der Einwirkung des warmen Wassers widerstehendes Gelatinerelief auch von feinen Teilen, z. B. Punkten,
des Bildes zu erhalten, werden auch die ungeschwärzten Gelatineteile leicht gehärtet, so
daß es besonders dann, wenn die ungeschwärzten Teile des Bildes sehr fein sind, unmöglich
wird, ein einwandfreies Gelatinerelief durch Auswaschen zu erhalten. Es ist deshalb unmöglich,
Bilder zu übertragen, die feine geschwärzte und ungeschwärzte Einzelheiten aufweisen.
Selbst im günstigsten Falle, wenn das zu übertragende Bild stark ausgeprägte ge- So
schwärzte und ungeschwärzte Teile und nur wenig Halbtöne aufweist — also bei schleierfreien
und stark kontrastierenden Bildern — und man auf den ausgewaschenen Teilen keine
Spur von Gelatine sehen oder durch Färbung nachweisen kann, ist die Unterlage, z. B. das
Metall, nicht vollkommen gelatinefrei. Die Erfahrung hat bewiesen, daß in den Poren
der Unterlage geringe Mengen gelatinösen Wassers zurückbleiben, die die Unterlage präparieren,
wie es bei lithographischen Verfahren z. B. das Gummiwasser in Gallussäure
enthaltenden Ätzen tut. Wenn man in diesem Falle versucht, eine Umkehrung des Bildes
durch Einfärben zu erhalten, nachdem man die Platte zur Entfernung der Gelatine in
verdünnte Schwefelsäure getaucht hat, so findet man dennoch, daß die Druckfarbe sich
zurückzieht, und zwar gerade und zuerst von den Teilen, an denen man scheinbar eine
nackte, zur Festhaltung der Druckfarbe geeignete Metallfläche erzielt hat.
Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile beseitigt und gehärtete und weiche oder
ungehärtete Gelatineteile von genügend unterschiedlichen Eigenschaften erhalten, so daß
durch vollständige Entfernung der ungehärteten Gelatine auf der Unterlage vollkommene
Blößen zwischen den stehenbleibenden gehärteten Gelatineteilen entstehen. Zu diesem
Zwecke wird die Entwicklung in zwei Stufen vorgenommen, und zwar erfolgt zunächst eine
teilweise Entwicklung mit härtendem Entwickler und dann eine Vervollständigung der
Entwicklung mit gewöhnlichem Entwickler, der die Gelatine nicht härtet. Nachdem ein auf Bromsilbergelatinepapier
gebrachtes Bild bis zu etwa halber Intensität mit dem härtenden Entwickler, z. B. schwach
sulfithaltiger Pyrogallussäure, entwickelt worden ist, wird die weitere Entwicklung mit
einem zweiten, die Gelatine nicht härtenden energischen Entwickler, z. B. Diamidophenol,
Metol, Hydrochinon o. dgl. oder sogar normal sulfitierter Pyrogallussäure, bis zur Beendigung
fortgesetzt. Das durch den zweiten Entwickler reduzierte Silber beschleunigt die
durch die in der Gelatineschicht zurückgehaltene Pyrogallussäure noch stattfindende Härtung
der geschwärzten Teile des Bildes, die auf diese Weise sehr viel schneller und ohne
Härtung der ungeschwärzten Teile des Bildes vor sich geht. Alsdann kann man das fertige
Bromsilbergelatinebild auf z. B. Metall genau wie einen Pigmentdruck übertragen und leicht
die ungehärteten Gelatineteile zwischen den stehenbleibenden gehärteten und geschwärzten
Gelatineteilen entfernen.
Sollte trotz der zweistufigen Entwicklung doch ein Teil der ungeschwärzten Gelatineschicht
leicht gehärtet worden und aus diesem oder auch aus anderen Gründen eine Säuberung
oder lithographische Ätzung der gelatinefreien Stellen der zur Übertragung des Gelatinereliefs verwendeten Platte erforderlich
sein, so kann diese Säuberung leicht und schnell durch Abreiben mit einem Wattebausch
bewirkt werden, der mit einem reinigenden Stoff, z. B. in Alkohol suspendierter Schlämmkreide, Polierrot o. dgl., getränkt ist.
Eine nach der Erfindung erhaltene Reliefplatte kann dann nach irgendeinem der bekannten
Umkehrverfahren weiterbehandelt werden. So kann z. B. die Platte mit fetter Druckfarbe eingewalzt werden; die Gelatine
wird dann mit einer weichen Bürste in einem Bade von stark verdünnter Schwefelsäure beseitigt,
so daß auf der Platte ein in fetten Druckfarben gehaltenes schwarzweißes Bild erhalten wird, das dem photographierten
Gegenstand entspricht. Diese Umdrucke können dann zur Herstellung lithographischer
Abzüge dienen oder es können aus ihnen nach einem der üblichen Verfahren Druckstöcke
hergestellt werden.
Das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren der zweistufigen Entwicklung bietet
noch den Vorteil, daß die sekundären Erscheinungen der Versilberung vermieden werden,
die sich bisher häufig störend bemerkbar machten. Der Versuch zeigt, daß, wenn die
auf die Entwicklung folgende übliche Fixie-,rung ,nicht bis zur vollständigen Entfernung
der Silbersalze in den ungeschwärzten Teilen des Bildes durchgeführt wird, die löslichen, in
der Gelatineschicht zurückbleibenden Silbersalze in Berührung mit einer Zinkplatte SiI-berflecken
sowohl unter den geschwärzten wie in den durchsichtigen Teilen des Bildes ergeben. Dieses frei werdende Silber wirkt
ebenfalls härtend auf die Gelatine ein, und- die löslich gebliebene Gelatine wird
an den Stellen, wo die Flecken auftreten, unlöslich.
Man kann diesen Übelstand nach der Erfindung dadurch vermeiden, daß man die gewöhnliche
Fixierung dadurch ersetzt, daß die nicht härtende Entwicklung ganz oder teilweise
bei Tageslicht oder bei weißem Licht vorgenommen wird, indem man z. B. die zweite Stufe der Entwicklung derart verlängert,
daß auf dem Bromsilberbild eine Schleierbildung durch völlige Schwärzung des Bildes eintritt. Man kann z. B. auch derart
vorgehen, daß man nach vollständiger Entwicklung des Bildes im zweiten Entwickler
die Entwicklung bei weißem Licht bis zur vollständigen Schwärzung des Bildes fortsetzt.
Alsdann genügt eine einfache Waschung, um die sekundäre, später durch Silberbildung auf der zur Übertragung verwendeten
Metallplatte hervorgerufene Härtung zu vermeiden. Da die löslich gebliebene Gelatine in diesem Falle stärker geschwärzt
ist, kann man ihrer Entfernung mit warmem Wasser leichter folgen.
Es wurde weiter gefunden, daß es gegebenenfalls vorteilhaft sein kann, die lichtempfindliche
Schicht mehr oder weniger stark mit auf Bromsilbergelatine nicht einwirkenden Farbstoffen, z.B. Kongorot o.dgl., in bekannter
Weise zu färben, um die Lichtstreuung zu vermindern und dadurch die Ablösung der
löslichen Gelatineteile zu erleichtern.
Claims (4)
- 478 23SWie erwähnt, werden mit Hilfe des neuen Verfahrens die Zwischenräume zwischen den stehenbleibenden Gelatineteilen der Trägerplatte vollkommen gelatinefrei erhalten. Wenn man nun z. B. vermittels Formol die Härtung der Gelatineteile vervollständigt und weiter die Zwischenräume zwischen den Gelatineteilen metallisiert, z. B. durch Versilberung, Verkupferung, Verstählung auf mechanischem ίο Wege, durch Tauchverfahren oder galvanisch, so erhält man Metallflächen, die sich zur Herstellung von Gravüren nach einer Vielzahl von Verfahren eign.en.1S Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung von zur Übertragung geeigneten Bromsilbergelatinebildern durch doppelte Entwicklung, dadurch gekennzeichnet, daß die belichtete Schicht zunächst mit einem härtenden Entwickler teilweise entwickelt und dann mit einem nicht härtenden Entwickler fertig entwickelt wird.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die Entwicklung nach Entfernung der ungehärteten Gelatineteile die Zwischenräume zwischen den Gelatinereserven einer Reinigung z. B. mit mechanischen Mitteln, wie Abreiben mit in Alkohol suspendierter Schlämmkreide, unterzogen werden.
. - 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach der doppelten Entwicklung des Bildes oder an Stelle der nicht härtenden Entwicklung in der zweiten Stufe eine längere, nicht härtende Entwicklung bei weißem Licht, z. B. Tageslicht, bis zur vollkommenen Schwärzung des Bromsilberbildes vorgenommen wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Bromsilbergelatine zur Verwendung kommt, die zwecks Verminderung der Lichtstreuung stark gefärbt ist, zweckmäßig mit einem Farbstoff, der, wie z. B. Kongorot, die Bromsilberverbindung nicht beeinflußt.
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