DE202108C - - Google Patents

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DE202108C
DE202108C DENDAT202108D DE202108DA DE202108C DE 202108 C DE202108 C DE 202108C DE NDAT202108 D DENDAT202108 D DE NDAT202108D DE 202108D A DE202108D A DE 202108DA DE 202108 C DE202108 C DE 202108C
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C5/00Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
    • G03C5/26Processes using silver-salt-containing photosensitive materials or agents therefor
    • G03C5/29Development processes or agents therefor
    • G03C5/315Tanning development

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Printing Methods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
ig 2021.08 -KLASSE 57ö. GRUPPE
in STEGLITZ-BERLIN.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 15. Mai 1907 ab.
Versuche, Kasein in Verbindung mit Chromaten als Bindemittel zur Herstellung von Pigmentbildern zu benutzen, sind bereits mehrfach gemacht worden. Jene Methoden konnten sich jedoch keinen Eingang in die Praxis verschaffen, hauptsächlich weil die , Verbindungen des Kaseins mit den Chromaten nach erfolgtem Trocknen der Schichten nur sehr schwer, und zwar in starken Alkalien, ίο wie Ammoniak, löslich waren, auch wenn keine Reduktion der Chromate durch das Licht stattgefunden hatte.
Ein Trocknen der Schichten war bei den bisherigen Methoden jedoch unerläßlich, weil nasse Schichten am Negativ kleben bleiben wurden.
Nachstehend beschriebenes Verfahren vermeidet nun diesen Ubelstand dadurch, daß die Reduktion der Chromsalze nicht durch das Licht, sondern z. B. bei in ihrer Gegenwart erfolgter Einwirkung von Ferricyankalium auf Silber bewirkt wird.
Nach der englischen Patentschrift 17007/05
von Manly wird diese Reaktion bereits benutzt für die Herstellung von Pigmentbildern mittels Gelätinepigmentpapier; es soll sich das Verfahren auch für Gummidrucke eignen.
Mit Gummi sind jedoch brauchbare Resultate nicht zu erzielen, während die erste Methode unter Benutzung eines fertigen Pigmentpapieres ausgeführt werden soll.
Nach ManIys Methode gelingt es nur dann, Pigmentbilder mit allen Feinheiten der Lichter und Halbtöne herzustellen, wenn der Lösung von Ferricyankalium und Chromsalz ein besonderes Härtungsmittel, wie Alaun, zugesetzt wird,
Mehrfarbige Bilder sind schwierig nach dieser Methode herzustellen, höchstens durch Übereinanderlegen verschieden gefärbter Schichten.
Diesen Schwierigkeiten geht man aus dem Wege, wenn man Kasein als Colloid benutzt, und zwar in folgender Weise:
Kasein in jeglicher Form, in Wasser unlöslicher, sogenannter Quark, saure oder alkalische Lösungen desselben werden mit Farben gemischt, welche das Kasein nicht unlöslich machen.
Die Mischung trägt man z. B. mittels Pinsels oder einer Walze auf ein auskopiertes und fixiertes, oder auf ein entwickeltes und fixiertes Silberbild, läßt es trocknen und legt das Bild mit dem Kaseinauftrag in eine Lösung von Ferricyankalium und Bichromat, der man in bekannter Weise, um die Wirkung zu beschleunigen, noch ein Halogensalz der Alkalien beimischen kann. Das Silber reduziert das Ferricyankalium, und das sich bildende Ferrocyansalz reduziert seinerseits das Chromsalz, welches dann das Kasein gegen heißes Wasser, dem auch schwach alkalische Salze zugesetzt sein können, unlöslich macht. Ist alles lösliche Pigmentkasein gelöst, so werden durch unterschwefligsaures Natron die Silberverbindungen entfernt, alsdann wird das Fixier-
salz ausgewaschen, und das Pjgmentbild ist
fertig. . ·., .·:. : .
Das Aussehen der Bilder unterscheidet sieh
wesentlich von dem der Gejatinepigmentbilder.
.. 5 Es fehlt ih'rJen · der- Glanz -in den tiefen Schatten, der oft sehr störend wirkt. Je
'nachdem ob man gelöstes oder ungelöstes
, Kasein verwendet, ist das Aussehen des Bildes ■;'· verschieden, bei Verwendung des letzteren ίο machen die Bilder den Eindruck von Photo-
,?, gravuren. : . " .■. -.-.■'
Will man mehrfarbige Bilder erzeugen, so kann man zwei Wege einschlagen.
Auf das in ein farbiges umzuwandelnde
1,5 Bild werden die einzelnen Kaseinfarbmassen . an den gewünschten Stellen aufgetragen und . das Bild, nachdem es vollständig mit einer Farbenkaseinschicht gedeckt ist, behandelt wie beschrieben, oder aber man bestreicht zuerst das ganze Bild mit Pigmentkasein der vorherrschenden Farbe und führt den Prozeß bis auf das Fixieren durch. Von dem noch feuchten Bild wischt man die Kaseinmasse von den Stellen wieder ab, welche eine andere Farbe haben sollen. Dies geht nämlich sehr leicht, trotzdem die Kaseinmasse gegen einen Wasserstrahl sehr wenig empfindlich ist. Die übrige Masse härtet man zweckmäßig mit Alaun oder anderen Gerbmitteln und läßt trocknen. Nach dem Trocknen behandelt man das umgewandelte Silberbild an den freigelegten Stellen mit irgendeinem Entwickler und wiederholt, nachdem dieser ausgewaschen ist, den Prozeß mit anderen Farben.
Die Verhältnisse, in welchen die Farben mit Kasein gemischt werden können, sind ziemlich veränderlich. Sie richten sich erstens danach, ob man die Farbe aufwalzen oder aufstreichen will. Für das Aufwalzen muß das Kasein konsistenter sein als für das Aufstreichen.
Auch das Zumischen anderer Colloide, wie Gummiarabicum, Fischleim, Gelatine usw., ist zulässig, wenn man die Löslichkeit oder die Streichfähigkeit beeinflussen will. Man kann natürlich auch die Kaseinfarbmasse so weit verdünnen, daß man das Silberbild auf der Flüssigkeit schwimmen lassen kann. Ein Ausführungsbeispiel ist folgendes:
250 g abgepreßter Quark werden mit 40 bis 60 g Aquarellfarbe innig verrieben, diese Mischung wird gleichmäßig auf ein vorher gehärtetes Bromsilberbild aufgetragen. Nach dem Trocknen badet man das Bild 10 bis 15 Minuten in einer Lösung, welche aus log Kaliumbichromat, 10 g Femcyankariurrt und 10 g Bromkalium in 1000 g Wasser besteht, dann legt man das Bild in Wasser von 400 bis 500C, dem man geringe.Mengen alkalisch reagierender Salze, wie z. B. oxalsaures Kali, Natriumbicarbonat usw., zusetzen kann, um die Lichter reiner zu erhalten. Bei Benutzung alkalischer Kaseinlösung entwickelt sich das Bild schon teilweise im Chromätbad. Gegebenenfalls kann man dem Chromätbad eine geringe Menge einer organischen Säure zusetzen, z. B. 0,5 bis ι g Zitronensäure auf 1000 g Wasser. Nach vollständiger Entwicklung fixiert 'man in unterschwefligsaurem Natron (1 : 10), wäscht dieses aus und läßt eventuell noch ein 5 prozentiges Alaunbad zum Härten folgen.
Die Möglichkeit, das Kasein bzw. die Mischungen von Kasein mit den Metallsalzen gegen warmes Wasser in der beschriebenen Weise unlöslich zu machen, ist nicht die einzige.
Ein anderer Weg, wenn man von einem Silberbild ausgehen will, ist folgender:
In einer 5 bis ioprozentigen Lösung von Ferricyankalium wird ein Silberbild so lange gebadet, bis es vollständig ausgebleicht ist. Das Ferrisalz wird ausgewaschen und nun das Bild mit Kaseinpigmentmasse überzogen. Nach dem Trocknen badet man das Bild 10 bis 15 Minuten in einer Lösung von z. B. 2 g Bromkali und 2 g Kaliumbichromat in 100 g Wasser und wäscht es dann mit warmem Wasser aus und fixiert mit Hyposulfit.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Pigment- : bildern aus photographischen Bildern, welche aus Metallen oder deren Verbindüngen bestehen, die direkt oder indirekt eine Reduktion von solchen Metallsalzen bewirken, deren Reduktionsprodukte den ,; colloiden Träger des Pigmentes in eine in warmem Wasser unlösliche Verbindung überführen, dadurch gekennzeichnet, daß als Pigmentmasse eine Mischung, von Kasein allein mit Pigmenten oder eine ■ solche in Verbindung mit anderen Colloiden bei Gegenwart der betreffenden Metallsalze, insbesondere Ferricyankalium und Bichromat auf die primären Bilder aufgetragen wird, worauf die Entwicklung ,· : des Pigmentbildes mit warmem Wasser erfolgt. ,:. ■ ■
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