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Herstellung von Papierdruckfolien für Flach- und Offsetdruck mit Hilfe
von lichtempfindlichen Diazoverbindungen und Material zur Durchführung des Verfahrens
Die Verwendung von lichtempfindlichen Diazoverbindungen zur Herstellung von Lichtpauspapier
ist bekannt. Zu diesem Zweck werden Papiere mit Lösungen von Diazoverbindungen gestrichen
und getrocknet, wobei auch AzokomponCnten zugesetzt werden können, wenn man durch
geeignete Auswahl der Komponenten und der übrigen Bedingungen dafür sorgt. <laß
keine vorzeitige Farbstofbildung eintritt. Die Herstellung der Lichtpausen erfolgt
in der `''eise, daß man die finit der lichtempfindlichen Diazoverbindung präparierten
Papiere unter einer Vorlage belichtet, wobei an den voni Licht getroffenen Stellen
die Diazoverl@in.du zerstört wird. Die beim Kopiervorgang durch die liclituudurchlässi@en
Stellen geschützte Diazoverb ndung bleibt erhalten und wird anschlie-Bend mit Azokomponenten
zu einem Azofarbstoff vereinigt. Für den Bildaufbau wird also nur die nicht zersetzte
Diazoverbindung benutzt, während das Lichtzersetzungsprodukt bei der Herstellung
von Lichtpausen an sich nicht verwendet wird. Man erhält nach dieser Arbeitsweise
positive Pausen von positiven Vorlagen.
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Man hat andererseits auch schon die Lichtzersetzungsprodukte von gewissen
D'iazoverbindungen zum Aufbau von sog. Gerbbildern benutzt. Zu diesem Zweck wird
Papier mit einer die Diazoverbindung enthaltenden Lösung löslicher Kolloide, wie
Gelatine oder Gummi arabicum, überzogen und getrocknet. Durch Belichten derartiger
Schichten wird bei Wahl geeigneter Diazoverbindungen das lösliche Kolloid durch
Wechselwirkung mit den
Lichtzersetzungsprodukten unlöslich. An den
nicht vom Licht getroffenen Stellen behält das Kolloid seine Löslichkeit und kann
anschließend mit Wasser oder anderen Lösungsmitteln entfernt werden. NTan erhält
auf dieseWeise positive Gerbbilder von negativen Vorlagen.
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Es ist nun gefunden worden, daß sich .mit Hilfe von Diazoverbindungen
auch Druckfolien aus Papier herstellen lassen, die im Flach- und Offsetdruck als
Druckplatte benutzt werden können. Dabei erübrigt sich die Mitverwendung von im
Licht härtbaren Kolloiden, auch werden keine Azokomponenten für den Aufbau eines
Azofarbstoffes benötigt. Das Verfahren beruht auf der Fähigkeit der hier zur Entstehung
kommenden Lichtzersetzungsprodukte der Diazoverbindungen, fette Druckfarbe anzunehmen,
während die nicht zersetzten Diazoverbindungen im Wasser löslich sind und in Gegenwart
von Wasser fette Farbe abstoßen.
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Die Verwendung von Druckfolien aus Papier im Flach- und Offsetdruck
ist an sich bekannt. Das Druckbild wird dabei in der Regel durch Zeichnen, Beschreiben
oder Bedrucken auf die Papierfolie aufgebracht, ohne daß dabei lichtempfindliche
Stoffe mitverwendet werden. Versuche, das Druckbild auf solche Papierdruckfolien
unter Ver-,vendung von im Licht härtbaren Kolloiden und Chromaten als lichtempfindlichen
Stoffen haben bisher nicht zu praktischen Erfolgen geführt, wofür anscheinend die
schlechte Lagerfähigkeit derartiger Schichten der Grund ist.
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Die Herstellung der nicht sensibilisierten Papierdruckfolien wird
hier als bekannt vorausgesetzt und ist nicht Gegenstand der Erfindung. Die Folien
sollen eine möglichst geschlossene Oberfläche haben. Mit Vorteil können pergamentierte
Papiere benutzt werden. Auch solche Papiere haben sich vielfach bewährt, die eine
Oberflächenbehandlung mittels Kasein und Füllstoffen, wie z. B. Ton, erfahren haben.
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_11s Diazoverbindungen für die Erzeugung von durch photomechanische
Bildübertragung herstellbaren Papierdruckfolien sind haltbare Diazoverbindungen
von höherem Molekulargewicht der allgemeinen Formel R-Y-Ar-N z 1 brauchbar. Dabei
bedeuten R einen Aryl-, Aralkvl-, einen höheren Alkvl- oder einen Aroylrest, Y O,
S, NH oder N R,' wobei R1 eine Alkyl-, Aralkyl- oder Arylgruppe ist, Ar einen
aromatischen Rest, N2 ,die Diazogruppe und X ein Äquivalent eines Säureanions. Y
und die Diazogruppe befinden sich zweckmäßig in 1>-Stellung zueinander. Der aromatische
Kern Ar und die Gruppen R und R1 können weiter substituiert sein. Vorteilhaft ist
meist eine Substitution von R oder Ar durch #Alkoxy-, Aroxy-, N-arylsulfamidogruppen
sowie ein oder mehrere Halogenatome. Im Falle der Verwendung von Verbindungen des
Typs
können R und R1 untereinander verbunden, d. h. Glieder eines Ringes sein, oder sie
können auch, wenn sie für Aryl stehen, mit Ar durch kovalente Bindung verknüpft
sein. Eine Substitution von R, R1 und/oder Ar durch Sulfogruppen ist im allgemeinen
unvorteilhaft.
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Die genannten Verbindungen können in an sich bekannter Weise durch
Behandeln mit Carbonylverbindungen, wie Formaldehyd, in 'höher kondensierte Diazoverbindungen
übergeführt werden, die sich im allgemeinen für das Verfahren besonders gut eignen.
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An Stelle der Diazoverbindungen können auch die Diazosulfonate `Verwendung
finden, welche in bekannter Weise aus ihnen durch Umsetzung mit Sulfiten dargestellt
werden können. Auch Diazoaminoverbindungen können benutzt werden, beispielsweise
die durch Umsetzung .der obengenannten Diazoverbindungen mit Guanidin, Taurin usw.
erhältlichen Verbindungen. Allerdings ist dieLichtempfindlichkeit der Diazoaminoverbindungen
meist geringer als die der vorher genannten Diazoverbindungen.
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Brauchbar für das vorliegende Verfahren sind beispielsweise die Diazoverbindungen
aus 4-(N-Benzyl-N-äthyl)-aminoanilin, 4-(N-2', 6'-Dichlorbenzyl) -aminoanilin, 4-(N
-Cvclohexyl) -aminoanilin, 4-Amino-2, 5, 4 -trihromdiphenylamin, 4-Amino-2', 4',
6'-trichlordiphenylamin, 4'-Ami'no-2-N-(2', 5'-diäthoxyphenyl)-sulfamidodiphenylamin,
4-Amino-3, 6-dimethoxydiphenylamin-2'-carbonsäure, i-Amino-2, 5-di-n-propoxy-4 --mebhyldiphenylsulfid,
N - (2', 6' - Dichlorbenzyl) - 3 - aminokarbazol, 4-(N-2', 3', 4 . 6'-Tetrac#hlorl>en.zyl)-aminoanilin,
4-(N-2', 6'-Dichlorbenzyl-N -äthyl) -amino-2, 5-diäthoxyaniliti, 4-:lmino-2, 5,
. -triäthoxydiphenyläther.
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Das Auftragen der Diazoverbindungen auf die Papierfolien kann in bekannter
Weise durch Aufgießen, Aufsprühen, mit Antragwalzen, Aufbürsten oder mit Hilfe eines
Tampons vorgenommen werden, wobei man Lösungen oder Suspensionen der Diazoverbindungen
benutzen kann. Ein überschuß kann durch Abstreichen, Abblasen mit einem Gasstrom,
Abfließenlassen oder in einem Schleuderapparat entfernt werden. Die Auftragslösung
stellt man zweckmäßig neutral oder schwach sauer ein.
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Um die erstrebten Druckfolien aus den mit Diazoverbindungen sensibilisierten
Papierfolien ztt erhalten, belichtet man letztere unter einer negativen Vorlage.
Hierbei wird an den vom Licht getroffenen Stellen die Diazoverbindung zerstört und
geht dabei im allgemeinen in ein unlösliches Umwandlungsprodukt über. Die Entwicklung
kann in der Weise vorgenommen werden, daß man die, unzerstörten Diazoverbindungen
mit Wasser oder einer Salzlösung auswäscht; dann wird die feuchte Folie mit Fettfarbe
eingerieben, wobei sie an den vom Licht getroffenen Stellen fette Farbe annimmt.
Die Folie kann dann in den Druckapparat eingespannt werden. Die Entwicklung und
das Einfärben können auch nach dem Aufspannen der Folie in den Druckapparat vorgenommen
werden. Sehr zweckmäßig ist auch eine andere Art der Entwicklung,
die
sich der beim Chroineiweißverfahren üblichen Arbeitsweise anschließt. hierbei wird
die belichtete Folie in trockenem Zustand mit fetter Farbe eingerieben und nun mit
@\'asser oder Lösungen von Salzen behandelt. Dabei wird an den nicht vom Licht getroffenen
Stellen die untersetzte Diazoverbindung samt der darin befindlichen fetten Farbe
entfernt, während an den belichteten Stellen die fette harke haftenbleiht.
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Die Papierfolien können auf geeignete Unterlagen aus Kunststoff, Metall,
Papier usw. aufkaschiert «erden. Für den gleichen Zweck, die Widerstandsfähigkeit
der Folie ztt erhöhen, sind auch Lackierungen der Rückseite der Folie oder Zwischenschichten
aus -,wasserunlöslichen Lacken brauchbar. Zur Erhöhung der \\"asserfestigkeit können
in an sich bekannter \Veise dem Papier härtbare Harze, wie Melanin- oder Phenol-
oder t1artistofformaldehydharze oder ähnliche, einverleibt werden.
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Die Lagerfähigkeit der finit den vorstehend genannten Diazoverbindungen
lichtempfindlich gemachten Papierdruckfolien kann verbessert werden, wenn man den
Schichten Stoffe einverleibt, welche die Diazoverbindungen in einen schwer löslichen
Zustand überführen. Hierfür sind zahlreiche anorganische Salze und insbesondere
Salze von Sulfosäuren aus der aliphatischen oder aromatischen Reihe brauchbar. Durch
einfache Reagenzglasversuche lassen sich die für die einzelnen Diazoverbindtingen
besonders brauchbaren Salze jeweils leicht ermitteln. Im allgemeinen wurden mit
folgenden Salzen sehr gute Resultate erhalten: Cadmiumchlorid, Natritimchlorid.
Kalitimchlorid, Ainmoniunirhlorid, Zinkchlorid, Zinkbromid, Natriumsulfat, 2-buten-i,
4-<listilfosaures Natrium, 2, 5-dichlorbenzolsulfosauresNatrium, 4-chlorbenzolsulfosaures
Natrium, 3, 6-dichlor-5-nitrobenzolsulfosaures Natrium, 2, 4-tlinitrotoluol-6-sulfosaures
Natrium, i-chlor-4-nitrol>etitol-2-sulfosaures Natrium, 4-oxy-benzolsulfosaures
Natrium, 4, : -dioxydil>henyl-2, 2'-disulfosaures Natrium, i, 5-naphthalindisulfosatiresNatritim,
2-oxy-3-carl>oxvnaphthalin-6-stilfosaures Natrium, i, 4-cyannaphtlialinsulfosaures
Natrium, i, 8-nitronaphthalinsulfosaures Magnesium, 2, 7-antttracliitiondisulfosaures
Natrium. Die Salze werden zN#eckmäßig vor oder nach den 'Diazoverbindungen, z. B.
durch Aufstreichen in wäßriger Lösung, auf die Papierfolie aufgebracht.
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Auch die unter Verwendung von Diazosulfonaten und Diazoaminoverbindungen
hergestellten Papierdruckfolien sind gut lagerfähig.
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Mine weitere Möglichkeit, dieLagerfähigkeit von mit Diazoverbindungen
lichtempfindlich gemachten Papierdruckfolien zu steigern, besteht darin, daß man
außer den Diazoverbindungen, deren Lichtzersetzungsl>rodukte fette Farbe annehmen,
weitere D iazoverbindungen oder Sulfonate von Diazoverbindungeii niitvertvendet,
die für sich allein nicht in dem hier beanspruchten Verfahren einsatzfähig sind.
da ihre Lichtzersetzungsprodukte keine fette Farbe annehmen. Derartige Diazoverbindungen
sind z. 13. Alkoxydiazoverbindungen, wie die Diazoverbindungen aus p-Anisidin, o-Phenetidin,
4-Aminoresorcindimethyläther, Aminoantipyrin, die Sulfonate der Diazoverbindungen
von Anitin und p-Toluidin. So erhält man eine beträchtliche Verbesserung in der
Lagerfähigkeit von Papierdruckfolien,die mit dem Kondensationsprodukt aus 4-Diazodiphenylamin
und Formaldehyd sensibilisiert sind, wenn man der beispielsweise 3o/oigen wäßrigen
Lösung des genannten Kondensationsproduktes noch io bis iooo/o der stabilisierenden
Diazoverbindung, bezogen auf das Gewicht des Kondensationsproduktes, zufügt und
mit der Lösung der beidenDiazoverbindungen dieDruckfolie bestreicht und trocknet.
Es ist selbstverständlich auch möglich, die beiden Diazoverbindungen nacheinander
aufzustreichen. Doch ist gerade in der Möglichkeit eines gemeinsamen Aufstreichens
der beiden Diazoverbindungen ein gewisser Vorteil gegenüber der Stabilisierung durch
fällend wirkende Salze zu sehen, bei denen ein getrennter Auftrag meist zweckmäßiger
ist.
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Um Bilder zu erhalten, .die gleich nach erfolgter Belichtung klar
und gut sichtbar sind, werden der lichtempfindlichen Schicht vorteilhaft Diazoverbindungen
von Oxyaminocarbon- oder -sulfosäuren der Benzol- oder Naphthalinreihe zugemischt,
in denen die Oxy- und die Aminogruppen orthoständig zueinander sind, beispielsweise
die Diazoverbindung der 3-Amino-2-oxybenzoesäure-(i) oder der 3-Amino-4-oxy-benzolsulfosäure-(i).
Die dabei entstehenden Bilder sind gefärbt.
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Beispiele i. Eine Pergamentpapierfolie wird mit einer So/oigen wäßrigen
Lösung des Chlorzinkdoppelsalzes der Diazoverbindung aus i-Amino-2, 5-di-npropyl-4
-methyldiphenylsulfid bestrichen und bei mäßiger Wärme getrocknet. Man belichtet
nun beispielsweise an der Bogenlampe unter einer negativen Kopiervorlage, spannt
die Folie in einen nach dem Offsetprinzip arbeitenden Druckapparat ein und wäscht
mit Wasser mit Hilfe eines Schwammes. Dann läßt man die Folie mit Farbe auf der
Maschine einlaufen und kann nun drucken. An Stelle der genannten Diazoverbindung
!kann man auch andere, in der Beschreibung angeführte Diazoverbindungen oder Gemische
davon verwenden.
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2. Eine 3o/oige wäßnige Lösung des Sulfonats der Diazoverbindung aus
4-Am-ino-2', 4', 6'-trichlordiphenylamin (das Sulfonat kann durch Umsetzung der
biazoverbindung mit Natriumsulfit in üblicher Weise dargestellt werden) wird auf
Pergamentpapier, das auf eine dünne Aluminiumfolie aufkaschiert ist, aufgestrichen
und unter einer negativen Vorlage belichtet. Man verfährt weiter, wie in Beispiel
i beschrieben, und erhält positive Drucke.
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3. Das Guamidid der Diazoverbindung aus 4-(N-2', 6'-Dichlorbenzyl)-aminoanilin,
das aus der Diazoverbindung durch Umsetzen mit Guanidinnitrat in sodaalkalischer
Lösung in üblicher Weise erhalten wird, wird in wäßriger Suspension auf eine
Pergamentpapierfolie,
die auf ein dickeres, rückseitig mit einem wasserfesten Lack überzogenes Papier
aufkaschiert ist, mit Hilfe eines Tampons aufgerieben. Nach dem Trocknen wird unter
einer negativen Vorlage belichtet. Dabei wird (las Guaniclid all den vom Licht getroffenen
Stellen in einen Fettfarbe annehmenden Stoff übergeführt. Man spannt die Folie in
einen nach dein Flach- oder Offsetdruckprinzip arbeitenden Druckapparat ein und
verfährt weiter, wie in Beispiel i angegeben.
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4. _1uf eine Papierdruckfolie wird eitle 2%ige wäßrige Lösung des
Kondensationsproduktes aus der Diazoverbindung aus 4-_1tllinodil)ltenylaniin uhd
Formaldehyd (s. deutsches Patent 596 731) mit Hilfe eines Tampons aufgebracht
und die Folie getrocknet. Nach Belichtung unter einem Positiv wircl dieFolie mitFettfarbe
eingerieben undarschließend mit Wasser, dem etwas D.extrin zugesetzt ist, durch
Überwischen mit einem Schwamm entwickelt. Beim Druck in einer Offsetdruckniascliine
erhält inan von der Folie negative Drucke.
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5. Eine Papierdruckfolie wird ntiteiner2'/,%igen lvälirigen Lösung
des Sulfonats der in Beispiel 4 genannten Diazoverbindung, hergestellt aus dieser
hiazoverbindung und Natriuinsulfit, gleichmäßig bestrichen und getrocknet. Man belichtet
unter einem Negativ, wäscht die Folie zunächst mit Wasser, darin mit einer Lösung
1-01t 2 GeWiChtsteilen primärem und i Gewichtsteil sekundärem Natriuniphosphat in
ioo Raumteilen Wasser, spült mit Wasser nach und spannt in den Druckapparat ein.
Die Behandlung mit Wasser und Phosphat kann auch nach dem Einspannen der Folie in
den Druckapparat vorgenommen tverden. Man erhält positive Drucke.
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6. -lau bestreicht eine Papierdruckfolie niit eili:r 6%igen wäßrigenLösung
desChlorzinkdoppelsalzes der Diazoverbindung aus 4-(N-benzoyl)-amino-2, 5-diätlioxyanilin
und trocknet. Man belichtet unter einer negativen Vorlage. Es wird weiter verfahren,
wie in Beispiel i angegeben. Man erhält positive Drucke.
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7. Eine Papierdruckfolie wird zunächst mit eitler 5%igen wäßrigen
Lösung von Cadmiumchlorid vorgestrichen. Nach Zwischentrocknlitig wird eilte 3%ige
wäßrige Lösung eines Kondensationsproduktes aus 1 Mol 4-Diazodiphenylaniin und i
Mol Formaldehyd, hergestellt nach dem Verfahren des deutschen Patents 596 731, aufgebracht
und wieder getrocknet. Nach Belichtung unter einem -Negativ verfährt man weiter,
wie in Beispiel i heschrieben, und erhält positive Drucke.
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Die mit einem Vorstrich mit Cadniiumchlor-id versehenen Druckfolien
hallen in unlxlichtetem Zustand eine wesentlich größere Lagerfähigkeit als Folien
ohne diesen Vorstrich. An Stelle von Cadmiumchlorid können u. a. die in der B.eschreihung
angegebenen Salze mit ähnlichem Erfolg zum orstreichen Verwendung 'fin(len, lieisl@ielsl@
eise Natriumchlorid, Zinkchlorid, Zinkbromid, Natriumsulfat, i, 8-nitroriaphthalinsulfosatires
Natrium, i, 5-naphthalindisulfosattres Natrium, chlortoluolsulfosatires Natrium
und viele andere. Auch bei den anderen, für das Verfahren als brauchbar angegebenen
Diazoverbindungen (s. Beschreibung) läßt sich durch A-litverlven.dunb von Salzen
eine wesentliche Verbesserung der Lagerfähigkeit erreichen. Das genieins;tnie Charakteristikum
der stabilisierend wirkenden Salze ist, daß sie die Diazoverbindungen aus ihren
wüßrigen Lösungen abzuscheiden vermögen.
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B. ,Die Diazoverbindungen aus 4-.@inino-i, 3-dimethoxybenzol werden
in 60''oiger wäßriger Lösung auf eine Papierdruckfolie aufgestrichen und getrocknet.
Dann streicht man eine 3%ige wäßrige Lösung des Kondensationsproduktes aus i Mol
der Diazoverbindung aus 4-Aminoniplietiylamin und i Mol Formaldehyd (deutsches Patent
596731) auf und trocknet. Man belichtet unter einem Negativ und verfährt weiter,
wie in Beispiel .4 .beschrieben. Beim Druck mit einer Flach- oder Offsetpresse erhält
man positive Drucke.
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Man gelangt zu einem gleich guten Ergebnis, wenn man auf die Papierdruckfolie
mit der Bürste eine einzige wäßrige Lösung aufträgt, die 2% Diazoverbindung von
4 Anrino-i, 3-dimethoxybenzol und 3% Kondefisationsprodukt aus der Diazoverbindung
des 4-Aminodiplienylamins mit Formaldehyd enhält, und die Folie anschließend trocknet.
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Die so in ein- oder zweistufiger Arbeitsweise hergestellten Folien
können im unbelichteten Zustand wesentlich länger aufbewahrt werden als die ohne
die 1litverwendung der Diazoverbindung aus 4-Amiilo-1, 3-dimetlioxylrenzol oder
ähnlicher Stabilisatoren hergestellten. Ähnlich gute Effekte in Bezug auf die Verbesserung
der Lagerfähigkeit der unbelichteten Druckfolien erzielt inan auch, -,verirr man
an Stelle der Diazol-erl)indung aus 4-Aminoi, 3-dimethoxybenzol die Diazoverbindungen
aus p-Anisidin,o Anisidill,4-Aniitio-i-metliyImerkapto-3-methoxybenzol,4 Aminodimetliylanilin,
i Amino-2-dimethylamino-4, 5-(C-imino)-thiazol anwendet. Diese Diazoverbindungen
können 1lreispielslveise in Form ihrer Clilorzinkdoplielsalze oder ihrer Sulfonate
angewendet werden.
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Das Kondensationsprodukt aus 4-Diazodiplietiylamin und Formaldehvd
kann durch andere der in der Beschreibung und in den vorhergehenden Beispielen genannten
Diazoverbindungen, deren Lichtzersetzungsprodukte Fettfarlx annehmen, ersetzt werden,
wobei gleichfalls lr"träclitliclie Verbesserungen in der Lagerfähigkeit der titibelichteten
Folien erreicht werden.
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9. Man bestreicht eine Papierdruckfolie mit einer wäßrigen Lösung,
die in loo Raumteilen 5 Gewichtsteile der Diazoverbindung aus 2-Oxy-3-aniiliolrenzoesäure
und 5 Gewichtsteile des Chlorzinkdoppelsalzes der Diazoverbindung aus 4-Amitio-2',
4', 6'-trichlordiphenylainin enthält, trocknet und belichtet unter einem Negativ.
-Man erhält ein gut sichtbares Bild, während ohne .den Zusatz der Diazoverbindung
aus 2-Oxy-3-aniiliolretizoesäure das Bild nach denn Kopieren weniger deutlich hervortritt.
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.1ii Stelle der Diazoverh ndung aus 2-Oxy-3-aniinol>enzoesätire 1:<innen
auch andere Orthooxydiazo
@verhindungender Bei izol-oder N aphthalinreihe,
die beim Belichten in Farbstoff übergehen, Verwendung finden, z. B. die Diazoverbindungen
aus Oxyaminobenzoesäuren und Oxyaminonaphthoesäuren, deren Oxy- und Aminogruppen
orthoständig zu:inander angeordnet sind, ferner Oxyaminosulfosäuren der Benzolreihe
mit orthoständigen Oxv- und Aminogruppen.
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Es kann aber auch das Zinkchloriddoppelsalz der Diazoverbindung von
4-Amino-2', 4 , 6'-triclilord.iphenylaniin in der vorhergenannten Kombination mit
Orthooxydiazoverbindungen, im besonderen mit der Diazoverbindung der 2-Oxy-3-aminolenzoesäure,
durch die anderen Diazoverbindungen bzw. die Sulfonate der Diazoverbindungen,
welche erfindungsgemäß hier als lichtempfindliche Substanzen zu verwenden und in
der Beschreibung und den Beispielen aufgeführt sind, ersetzt werden. Man erhält
z. B. ausgezeichnete Druckfolien aus Papier durch Auftragen einer wäßrigen Lösung,
welche das Sulfonat der Diazoverbindung, die aus p-Diazodiplienylamiii durch Kondensation
mit Formaldehyd entsteht, sowie die Diazoverbindung von 2-Oxy-3-aininol>enzoesäure
oder von 4-Oxy-3-aminol>enzolstilfosäure enthält.
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to. Eine Papierdruckfolie wird wie in Beispiel 4 sensibilisiert und
unter einer negativen Vorlage belichtet. Die Folie wird mit Wasser mit Hilfe eines
Schwammes abgewaschen und dann mit. einer Lösung bestrichen, die in ioo Raumteilen
5 Gewichtsteile phenylmethylliyrazolonsulfosaures Natrium, 3 Gewichtsteile sekundäres
Natriumphosphat und 2 Gewichtsteile primäres Natriumphosphat enthält. Die Folie
wird getrocknet und ist in jedem Falle gegen weitere Lichteinwirkung fixiert, auch
wenn sie vor dein Trocknen beliebig lange aufbewahrt und dabei auch dem Licht ausgesetzt
wird.
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In ähnlicher Weise können auch mit anderen der in der Beschreibung
und den Beispielen genannten Diazoverbindungen sensibilisierte Druckfolien nach
dein Kopieren gegen weitere Lichteinwirkung fixiert werden. Statt des phenylmethylpyrazolonsulfosauren
Natriums können auch andere Azokomporienten Verwendung finden, soweit sie bei der
Kupplung zu 'hydrophilen Azofarbstoffen führen. Geeignet sind vor allem sulfogruppenhaltige
Azokornponenten. Eine Hohe Kupplungsenergie der Azokomponenten ist vorteilhaft,
da man dann dieKupplung zu den Azofarbstoffen ohne Anwendung von Alkali ausführen
kann.
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i i. Ausgezeichnete Papierdruckfolien erhält man aus einem wasserfesten
Papier, bei dessen Herstellung Melaminformaldehydharz in aus der Papierfabrikation
bekannter Weise mit verwendet wurde (geharztes Papier) und das wenigstens auf einer
Seite mit einer Mischung behandelt worden ist, die sich aus i8 Teilen Am@rnoniu,m'kaseiriat,
ir/z Teil Dimethylolltarnstoff und ioo Teilen Ton zusammensetzt. Nach dem Trocknen
wird das Papier kalandert und gegebenenfalls noch gemäß dem Verfahren des italienischen
Patents 43.4 094 gebürstet.
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Eine solche Papierdruckfolie wird mit der gen Lösung des Stilfonats
der Diazoverbindung, welche durch Kondensation der Diazoverbindung von 4-Aminodiphenylamin
mit Formaldehyd entsteht (vgl. deutsches Patent 596731) (das Sulfonat wird durchReaktion
derDiazoverbindung mit Natriumsulfit gebildet), gleichmäßig bestrichen und getrocknet.
Nach dein Belichten unter einem Negativ wird die Folie erst mit Wasser, dann mit
der Lösung von 2 Teilen Mono- und 2 Teilen Dinatriumphosphat in ioo Teilen Wasser
gewaschen, mit Wasser nachgespült und in die Druckmaschine eingespannt. Man erhält
positive Drucke.