DE591969C - Verfahren zur Herstellung von Diazotypien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Diazotypien

Info

Publication number
DE591969C
DE591969C DEG76153D DEG0076153D DE591969C DE 591969 C DE591969 C DE 591969C DE G76153 D DEG76153 D DE G76153D DE G0076153 D DEG0076153 D DE G0076153D DE 591969 C DE591969 C DE 591969C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
developer
substances
ink
inks
milk
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG76153D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
NAAMLOOZE VENNOTSCHAP CHEMISCH
Original Assignee
NAAMLOOZE VENNOTSCHAP CHEMISCH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by NAAMLOOZE VENNOTSCHAP CHEMISCH filed Critical NAAMLOOZE VENNOTSCHAP CHEMISCH
Application granted granted Critical
Publication of DE591969C publication Critical patent/DE591969C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C5/00Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
    • G03C5/18Diazo-type processes, e.g. thermal development, or agents therefor

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)

Description

Als Kopien architektonischer und mechanischer Zeichnungen dienen häufig Diazotypien. Auf solchen Diazotypien wird häufig mit Tuschen von verschiedenen Farben sowie mit Wasserfarben gezeichnet oder getuscht, im allgemeinen müssen Diazotypien eine geleimte Oberfläche haben, auf der die darauf gezeichneten Tuschelinien nicht auslaufen.
Offenbar muß zum Zeichnen auf Diazotypien jede beliebige Tinte verwendbar sein, und infolgedessen müssen Diazotypien der Bedingung genügen, daß auch solche Tinten oder Tuschen nicht auslaufen, die in dieser Beziehung am wenigsten zufriedenstellend sind.
Um genügend geleimte Diazotypien zu erhalten, ist es möglich, die lichtempfindliche Schicht auf gut geleimtes Papier oder ähnliches Material zu bringen. Allerdings leidet die Leimung durch die Herstellung und die Entwicklung. Sie kann aber zu Anfang so stark gemacht werden, daß sie sogar nach der Behandlung noch genügend ist.
Auf diese Weise kann man praktisch vollkommen geleimte Diazotypien erhalten, außer wenn die Leimung durch die Behandlung übermäßig in Anspruch genommen wird, was indessen in der Praxis nicht vorkommt.
Dieses Verfahren kann indessen für die neueste Art des Diazotypicverfahrens nicht benutzt werden, bei dem die Entwicklung dadurch erfolgt, daß ein flüssiger Entwickler mechanisch aufgedruckt oder anderweit aufgebracht wird. Wenn nämlich ein flüssiger Entwickler in einfacher Weise gleichförmig und schnell auf eine Oberfläche aufgebracht werden soll, so darf diese Oberfläche nicht stark geleimt sein, vielmehr muß sie eine solche Flüssigkeit leicht und schnell aufnehmen und aufsaugen.
Bei dem erwähnten neuen Diazotypieverfahren mit mechanischem Aufdruck usw. ist die Arbeitsweise die folgende.
Auf Papier oder einen anderen Träger wird durch Behandlung mit einer geeigneten wäßrigen Lösung und nachfolgendes Trocknen eine Schicht aufgebracht, die eine Diazoverbindung enthält. Auf dieser Schicht wird ein Abdruck erhalten, indem man sie durch ein durchsichtiges Original belichtet. Dieser Abdruck wird entwickelt und fixiert, indem man auf die belichtete Seite eine dünne Schicht eines Entwicklers aufdrückt, die hauptsächlich aus einer alkalischen Lösung einer Azofarbstoffkomponente besteht, mit oder ohne Beimischung von Mitteln, um ein Vergilben der Abdrücke zu verhindern. Man kann auch lichtempfindliche Schichten verwenden, die neben der Diazoverbindung die Azofarbstoffkomponente enthalten; in diesem
Fall kann die Azofarbstoffkomponente aus dem Entwickler, fortgelassen werden.
Der erhaltene Abdruck ist praktisch trocken, weil die aufgebrachte Schicht sehr dünn ist, und er wird häufig in derselben Vorrichtung vollständig getrocknet, mittels deren die Entwicklungsschicht aufgebracht worden ist.
Es ist klar, daß eine gute Reaktion zwisehen den in dem Bild vorhandenen Komponenten, die größtenteils in die Papierfasern eingesaugt sind, und den mit dem Entwickler zugeführten Komponenten nur bei inniger Berührung, vorzugsweise durch Mischen, eintreten kann.
Wenn die Entwicklung in sehr kurzer Zeit und durch bloße Berührung bewirkt werden soll, dann muß die belichtete Fläche die Entwicklungsflüssigkeit sehr leicht aufnehmen und aufsaugen, so daß der Entwickler wirklich alle Stellen erreicht, wo die Diazoverbindung vorhanden ist, mit anderen Worten, nicht nur die äußere Oberfläche, sondern auch die tieferen Teile der Fasern. Nur wenn eine genügend saugfähige Oberfläche benutzt wird, kommt alle anwesende Diazoverbindung zur Reaktion mit dem Entwickler, so daß Bilder von aller Intensität erhalten werden.
Die Saugfähigkeit der Oberfläche ist nicht nur bei mechanischem Aufdrucken des Entwicklers wichtig. Auch bei der sog. Handentwicklung, bei der der Entwickler mittels eines Schwammes oder ähnlicher Mittel über die Oberfläche ausgebreitet wird, ist die Saug-.. <5 fähigkeit wichtig. Hier spielen andere Faktoren eine Rolle, nämlich die Vorsichtsmaßregel, daß die Diazoverbindung in die Fasern des Trägers so eingesaugt wird, daß sie durch das Reiben mit dem Schwamm nicht entfernt wird, wodurch unscharfe Bilder entstehen würden. Der Entwickler muß also imstande sein, die zu entwickelnden Stoffe schnell und wirksam zu erreichen, und zu diesem Zweck muß die Oberfläche genügend saugfähig sein.
Die Fläche von genügender Saugfähigkeit selbst kann natürlich erhalten werden, indem man entweder von genügend saugfähigem Papier ausgeht oder indem man die Leimung an der Stelle, wo die Behandlung mit der lichtempfindlichen Schicht stattfindet, teilweise zerstört z. B. durch Zusatz von Stoffen, wie Alkoholen, Türkischrotöl, dem unter dem Warenzeichen Nekal bekannten Stoff oder anderen sog. Anfeuchtungsmitteln oder Säuren usw,
Wenn jedoch eine solche saugfähige Fläche benutzt wird, wie sie für die schnelle Entwicklung erwünscht ist, so ist die entwickelte Oberfläche nicht genügend geleimt, um ein Auslaufen der Tinten und Tuschen zu verhindern. Die Fläche wird sogar durch die Entwicklung in ihrer Leimung gegenüber dem Zustand vor der Entwicklung geschwächt, weil der Entwickler, der meist schwach alkalisch ist, auch die Leimung an- fis greift. Dieser Übelstand tritt besonders auf, wenn die entwickelten Drucke unmittelbar nach der Entwicklung getrocknet werden. Er kann vermindert werden, indem man die Drucke in feuchtem Zustand lange Zeit liegen läßt oder indem man sie wäscht, was indessen in der Praxis ziemlich umständlich ist.
Es ist versucht worden, die Möglichkeit auszunutzen, die Leimung wiederherzustellen, d.h. 'eine neue Leimung mit Hilfe der dünnen Schicht von Entwicklungsflüssigkeit auf die Oberfläche zu bringen. Auf diese Weise würden beide Erfordernisse erfüllt werden, nämlich
i. schwache Leimung zur Zeit der Entwicklung und
■ 2. genügende Leimung nach der Entwicklung.
Es hat sich nun ergeben, daß im allgemeinen die gewünschte Wiederherstellung der Leimung geschieht, indem man zu dem Entwickler Stoffe mit leimender oder wasserabstoßender Wirkung zusetzt oder Stoffe, die die Poren des als Unterlage dienenden Blattes verschließen. Diese Stoffe dürfen natürlich go den Entwickler nicht hindern, in die Oberfläche eingesaugt zu werden, indem die Viskosität des Entwicklers erheblich gesteigert wird, oder aus sonstigen Gründen. Außerdem müssen sie chemisch oder kolloidchemisch gegen die Komponenten des Entwicklers neutral sein, sie brauchen aber nicht gegen jeden Entwickler neutral zu sein. Bei der Zusammensetzung des Entwicklers muß der Stoff beachtet werden, der zur Verbesserung der Leimung zugesetzt wird. Beispielsweise wird Milch in einem Entwickler mit Natriumsalzen nach wenigen Stunden grobflockig,während bei Anwendung äquivalenter Mengen von Kaliumsalzen nur sehr feine Flocken entstehen.
In der Praxis ist es auch notwendig, daß die leimenden Stoffe in dem Entwickler in einfacher Weise gleichförmig verteilt werden. Solche Stoffe sind
a) solche, die in sich geringe Wirkung haben: Leim, Gelatine, Gummiarabikum, Stärke, Glykose, Zucker, Dextrin und Agar-Agar,
b) Stoffe mit sehr guter Wirkung: Milch n5 (von irgendwelcher Herkunft), Magermilch, Buttermilch oder die verschiedenen Bestandteile der Milch, soweit sie geeignet sind, Kaseine und Albumine, Seifen, fette und überfettete Seifen, aber auch reine Seifen, mit anderen Worten, reine Alkalisalze höherer Fettsäuren, wie Kalium- oder Natrium-
stearat, -palmitat, -oleat (letzteres in geringerem Maße), Harze, Harzsäuren, Harzseifen, Schellack, vorzugsweise diejenigen Arten, die sich in dem alkalischen Entwickler nur kolloidal lösen,
c) Stoffe, die sich in dem Entwickler fein verteilen lassen, wie Kalk, Kreide, Gips, Kaolin, Schwerspat, Mehl u. dgl., die die Poren verstopfen. Diese Stoffe können ge-
xb gebenenfalls in dem Entwickler aus anderen Stoffen gebildet werden, z. B. Kreide aus Calciumchlorid und Alkalicarbonaten.
Die unter a erwähnten Stoffe haben an sich nur eine geringe Wirkung, können aber zusammen mit den unter b und c erwähnten Stoffen eine gute Wirkung haben. Wahrscheinlich unterstützen sie die Wirkung der unter b und c erwähnten Stoffe, beispielsweise indem sie die kolloidalen oder suspendierten Teilchen dieser Stoffe gegen Zusammenbacken schützen oder indem sie sie beim Trocknen auf der Schicht festhalten.
Beispielsweise ist eine kolloidale Harzlösung in Verbindung mit Gummiarabikum, Zucker, Stärke usw. sehr vorteilhaft, ebenso eine Mischung von Leim mit Zucker u. dgl. Die besonders günstige Wirkung der genannten Stoffe beruht wahrscheinlich darauf, daß die in dem Entwickler vorhandenen Stoffteilchen so groß sind, daß sie beim Aufsaugen des Entwicklers durch das Papier auf der äußeren Oberfläche zurückbleiben und so entweder durch ihre wasserabstoßende oder ihre porenverstopfende Wirkung das Aufsaugen und Auslaufen von Tinte oder Tusche verhindern, wenn letztere später aufgebracht wird. Sie hindern aber nicht die kristalloiden Komponenten des leicht aufsaugbaren Entwicklers.
.Vermutlich wirken hier kapillare Erscheinungen, die nur schwer erklärt werden können. Diese Erscheinungen können mit den Erscheinungen beim Leimen von Papier im allgemeinen verglichen werden, die bekannt-Hch noch nicht haben erklärt werden können, obwohl zahlreiche Theorien aufgestellt worden sind.
Unter den oben angegebenen Stoffen befinden sich solche, die schon zum Leimen von Papier oder als Verdickungsmittel benutzt worden sind. Für die vorliegende Erfindung ist aber das charakteristische Merkmal, daß diese Stoffe nicht schon vor dem Entwickeln in dem Papier oder in der Schicht anwesend sind, sondern daß sie nur beim Entwickeln zugeführt werden, da sie im Entwickler anwesend sind. Dies bedeutet natürlich nicht, daß die Anwendung der Stoffe in dem Entwickler beim Aufbringen auf Papier, das diese Stoffe bereits enthält, nicht in den Rahmen der Erfindung fällt.
Papiere, die bereits die aufgeführten Stoffe enthalten, können trotzdem in bezug auf die angeführten Tinten und Tuschen ungenügend geleimt sein, nachdem sie mit einem Entwickler behandelt worden sind, der die genannten Stoffe nicht enthält. Auch in einem solchen Fall wird eine entwickelte, genügend geleimte Diazotypieoberfläche erhalten, wenn sie gemäß der Erfindung behandelt worden ist, aber nicht ohne Anwendung der Erfindung. Die Erfindung läßt sich auf alle Diazotypien anwenden, die gemäß dem oben beschriebenen Verfahren unter mechanischer Aufdruckung oder sonstiger Aufbringung eines flüssigen Entwicklers hergestellt sind, gänzlich unabhängig von den benutzten Diazoverbindungen oder Azokomponenten, außerdem auch unabhängig davon, ob diese zusammen die lichtempfindliche Schicht bilden und die Entwicklung nur mit einer Alkalilösung stattfindet oder ob nur die Diazoverbindung in der lichtempfindlichen Schicht vorhanden ist und die Azofarbstoffkomponente im Entwickler oder ob- vergilbungsverhindernde Mittel benutzt werden oder nicht. Diese Umstände liegen gänzlich außerhalb des Wesens der Erfindung, die sich ausschließlich auf die Leimung bezieht.
In den nachstehenden Beispielen wird nur mit einer bestimmten Klasse von Diazoverbindungen gearbeitet. Dies geschieht aber nur, weil diese Diazoverbindungen vorgezogen werden.
Gemäß der Erfindung können die die Leimung verstärkenden Stoffe auch getrennt nach der Entwicklung aufgebracht werden.
Beispiel 1
Papier von genügendem Saugvermögen wird mit einer wäßrigen Lösung überzogen, die folgende Zusammensetzung hat: \. 1,8 °/o i-Diäthylamidobenzol-4-Diazoniumchlorostannat, erhalten durch Diazotierung von Paradiäthylamidoanilin und Zusatz von Zinnchlorid und starker Salzsäure, 2 °/o Phosphorsäure, ι °/o Gelatine. .
Nach kurzer Dauer des Aufsaugens wird getrocknet.
Nach Belichtung unter einem durchsich- uo tigen Original wird durch mechanisches Aufdrucken unter außerordentlich kurzer Berührung mit einem Entwickler entwickelt und fixiert, der aus einer wäßrigen Lösung von 0,5 o/o Phloroglucin, 3 o/o Kaliumcarbonat, 3 °/o Natriumstearat besteht.
Man erhält von dem Original ein positives Bild, auf dem Tinten- oder Tuschelinien, die mit den am stärksten auslaufenden Tinten oder Tuschen gezogen sind, nicht mehr.auslaufen, und zwar findet weder unmittelbar nach der Entwicklung, d. h. in noch halb-
feuchtem Zustand, noch nach folgendem unmittelbaren starken Trocknen ein Auslaufen statt.
Die Tuschelinien würden sehr stark auslaufen, wenn dem Entwickler kein Natriumstearat zugesetzt worden wäre.
Beispiel 2
Papier, das gemäß Beispiel 1 hergestellt ist, ίο wird wie dort belichtet und durch mechanisches Aufdrucken entwickelt, jedoch mit einem Entwickler folgender Zusammensetzung: 0,5 o/0 Phloroglucin, 3,5 0/0 Kaliumcarbonat, gelöst in gewöhnlicher Kuhmilch. Man erhält wie nach Beispiel 1 ein Bild, auf dem Tinten- oder Tuschelinien, die mit den am stärksten auslaufenden Tuschen gezogen sind, weder unmittelbar nach der Entwicklung noch nach schneller Trocknung auslaufen.
Die Tuschelinien würden sehr stark auslaufen, wenn der Entwickler mit Wasser statt mit Milch hergestellt wäre.
Beispiel 3
Gemäß Beispiel 1 hergestelltes Papier wird wie dort belichtet und durch mechanisches Aufdrucken entwickelt, jedoch mit einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung:
0,50/0 Phloroglucin, 3 o/o Kaliumcarbonat, 8 °/0 Kasein (z.B. wasserlösliches Kasein), gelöst in Wasser.
Man erhält wie nach Beispiel 1 ein Bild, auf dem Linien, die mit den am stärksten auslaufenden Tuschen oder Tinten gezogen sind, weder unmittelbar nach, der Entwicklung noch nach schneller Trocknung auslaufen.
Die Tuschelinien würden sehr stark auslaufen, wenn aus dem Entwickler das Kasein fortgelassen wäre.
Beispiel 4
Gemäß Beispiel 1 hergestelltes Papier wird
wie dort belichtet und durch mechanisches Aufdrucken entwickelt, jedoch mit einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung:
0,2 0/0 Phloroglucin, 3 o/o Kaliumcarbonat, 0,2 0/0 Resorcin, 3,5 o/o Natriumcarbonat, 10 °/o Natriumthiosulfat, 10 °/0 Eiweiß, gelöst in Wasser.
Man erhält ein Bild wie nach Beispiel 1, auf dem Linien, die mit den am stärksten auslaufenden Tuschen oder Tinten gezogen sind, weder unmittelbar nach der Entwicklung noch nach schneller Trocknung auslaufen.
Die Tuschelinien würden sehr stark auslaufen, wenn aus dem Entwickler das Eiweiß weggelassen wäre.
Das erhaltene Bild ist infolge der Gegenwart von Natriumthiosulfat (Reduktionsmittel) auch gegen Vergilben gesichert.
Beispiel 5
Gemäß Beispiel 1 hergestelltes Papier wird wie dort belichtet und entwickelt, jedoch mit einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung: o, s °/0 Phloroglucin, 3 °/0 Kaliumcarbonat, 10 0/0 gekochtes Mehl, gelöst in Wasser.
Man erhält ein Bild wie nach Beispiel 1, auf dem Linien, die mit den am stärksten auslaufenden Tuschen oder Tinten gezogen sind, weder unmittelbar nach der Entwicklung noch nach schneller Trocknung auslaufen.
Die Tuschelinien würden sehr stark auslaufen, wenn aus dem Entwickler das Mehl weggelassen wäre.
Beispiele
Gemäß Beispiel 1 hergestelltes Papier wird wie dort belichtet und durch mechanisches Aufdrucken entwickelt, jedoch mit einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung: 0,2 °/0 Phloroglucin, 0,2 % Resorcin, 3,5 °/o, Natriumcarbonat, 3 0/0 Kaliumcarbonat, 10 0/0 Natriumthiosulfat, gelöst in Wasser.
Nach dieser Entwicklung wird der Druck z. B. durch mechanisches Aufdrucken mit einer Lösung von 1 °/0 Harzleim oder 3 % Natriumstearat behandelt oder mit auf die Hälfte verdünnter Milch oder mit einer Lösung von 5 °/0 Kasein oder 7 °/0 Albumin oder 7 °/0 Mehl.
Man erhält ein Bild nach Beispiel 1, auf dem Linien, die mit den am stärksten auslaufenden Tuschen oder Tinten gezogen sind, weder unmittelbar nach der Nachbehandlung noch nach schneller Trocknung auslaufen.
Die Tuschelinien würden sehr stark auslaufen, wenn die Behandlung mit einer der genannten Flüssigkeiten weggelassen wäre.
Beispiel 7
Papier von genügendem Saugvermögen wird mit einer wäßrigen Lösung von 0)9 °/o i-Diisoamylamidobenzol-4-diazoniumchlorostannat überzogen, die man durch Diazotieren von Para-diisoamylamidoanilin und Zusatz von Zinnchlorid und starker Salzsäure erhält. Nachdem kurze Zeit aufgesaugt worden ist, wird getrocknet. Nach Belichtung unter einem durchsichtigen Original wird entwickelt und fixiert, indem man beispielsweise mittels eines Schwammes mit einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung überzieht: 0,25 °/0 Phloroglucin, 1,5 °/0 Kaliumcarbonat, ι 0/0 Kaliumstearat, in Wasser gelöst.
Man erhält ein positives Bild des Originals und trocknet dann. Auf diesem Bild kann man mit den. am stärksten auslaufenden Tinten oder Tuschen zeichnen, ohne daß diese

Claims (6)

  1. auslaufen, was nicht der Fall wäre, wenn das Kaliumstearat aus dem Entwickler fortgelassen wäre.
    Beispiele
    Gemäß Beispiel 7 hergestelltes und belichtetes Papier wird entwickelt, indem man mit einem Schwamm mit einem Entwickler folgender Zusammensetzung darübergeht: 0,25 °/0 Phloroglucin, 1,75 o/o Kaliumcarbonat, gelöst in gewöhnlicher Kuhmilch.
    Man erhält wie nach Beispiel 7 ein Bild, auf dem Tinten- oder Tuschelinien, die mit den am stärksten auslaufenden Tuschen gezeichnet sind, nicht auslaufen. Wenn der Entwickler mit Wasser statt mit Milch gemischt wäre, so würden die Tuschelinien sehr stark auslaufen.
    Beispiel 9
    Gemäß Beispiel 7 hergestelltes und belichtetes Papier wird entwickelt, indem man mit einem Schwamm mit einem Entwickler folgender Zusammensetzung darübergeht:
    0,25 o/0 Phloroglucin, 1,5 % Kaliumcarbonat, 4 °/o Kasein (z. B. wasserlösliches Kasein) in Wasser gelöst.
    Man erhält wie nach Beispiel 7 ein Bild, auf dem mit den am stärksten auslaufenden Tuschen oder Tinten gezogene Linien nicht auslaufen, wie es in hohem Maße der Fall sein "würde, wenn dem Entwickler kein Kasein zugesetzt wäre.
    Beispiel 10
    Gemäß Beispiel 7 hergestelltes und belichtetes Papier wird entwickelt, indem man mit einem Schwamm mit einem Entwickler folgender Zusammensetzung darübergeht: 0,5 °/0 Phloroglucin, 3 0/0 Kaliumcarbonat, 4 0/0 Eiweiß, gelöst in Wasser.
    Man erhält wie nach Beispiel 7 ein Bild, auf dem mit den stärksten auslaufenden Tuschen oder Tinten gezogene Linien nicht auslaufen, wie es in hohem Maße der Fall sein würde, wenn derselbe Entwickler ohne Eiweiß verwendet würde.
    P Λ T E N T Λ N S P R ü C H E :
    ι. Verfahren zur Herstellung von Diazotypien durch Belichtung eines licht- ■ empfindlich gemachten Trägers und Ent- ■ wicklung in einem fixe Alkalien, wie Alkalicarbonate, enthaltenden Entwickler, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger nach der Belichtung geleimt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Entwickler leimende Stoffe enthält.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger nach der Entwicklung mit leimenden Stoffen behandelt wird.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Stoffe mit geringer Leimwirkung zusammen mit Stoffen mit guter Leimwirkung verwendet werden.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leimung mit Hilfe von Milch, Magermilch oder Buttermilch erfolgt.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Kasein als Leimungsmittel benutzt wird.
DEG76153D 1929-02-22 1929-04-18 Verfahren zur Herstellung von Diazotypien Expired DE591969C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
NL332552X 1929-02-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE591969C true DE591969C (de) 1934-01-30

Family

ID=19784423

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG76153D Expired DE591969C (de) 1929-02-22 1929-04-18 Verfahren zur Herstellung von Diazotypien

Country Status (4)

Country Link
BE (1) BE360296A (de)
DE (1) DE591969C (de)
FR (1) FR674434A (de)
GB (1) GB332552A (de)

Families Citing this family (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE888804C (de) * 1941-07-01 1953-09-03 Kalle & Co Ag Verfahren zur Erhoehung der Wasserbestaendigkeit von Diazotypien
US2474700A (en) * 1946-03-27 1949-06-28 Gen Aniline & Film Corp Diazotype sensitized papers having cellulose ether sizing
US2603564A (en) * 1948-09-21 1952-07-15 Gen Aniline & Film Corp Light sensitive diazotype layer containing a white opacifying pigment
NL82334C (de) * 1951-03-20
FR2313698A1 (fr) * 1975-06-06 1976-12-31 Cellophane Sa Nouveau procede diazo thermique et nouveaux diazotypes obtenus selon ce procede

Also Published As

Publication number Publication date
GB332552A (en) 1930-07-21
BE360296A (de)
FR674434A (fr) 1930-01-28

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE591969C (de) Verfahren zur Herstellung von Diazotypien
DE965675C (de) Verfahren zur Herstellung von Druckformen, bei welchem von einem belichteten lichtempfindlichen Blatt Material auf die Druckplatte uebertragen wird
DE1622742B2 (de) Verfahren zur herstellung von druckformen und reliefbildern
DE1098360B (de) Photographisches Bilduebertragungsverfahren
DE1016127B (de) Verfahren zur Herstellung hektographischer Abzuege und photographisches Material hierfuer
DE218852C (de)
DE1597631C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Bildkopien
DE1003590B (de) Verfahren zur Herstellung von UEbertragungsbildern auf einer Oberflaeche insbesondere photomechanisches Verfahren zur Herstellung von Druckformen und lichtempfindliche Blaetter zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE838548C (de) Herstellung von Papierdruckfolien fuer Flach- und Offsetdruck mit Hilfe von lichtempfindlichen Diazoverbindungen und Material zur Durchfuehrung des Verfahrens
DE1038917B (de) Photomechanisches Verfahren zur Herstellung von Druckformen und lichtempfindliche Blaetter fuer dieses Verfahren
DE617713C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbbildern
DE630389C (de) Diazotypien, Verfahren zur Herstellung positiver Diazotypien und lichtempfindliche Schichten dazu
AT235868B (de) Verfahren zur Herstellung von hektographischen oder lithographischen Druckformen, bei dem eine Vorlage auf eine vorzugsweise durchleuchtungsfähige Folie mit einer lichtempfindlichen Kolloid-Silberhalogenidschicht, z. B. Gelatine-Silberhalogenidschicht, kopiert wird und eine Folie und ein Abhebeblatt zur Ausführung des Verfahrens
DE478516C (de) Verfahren zur Vervielfaeltigung photographischer Bilder durch Flachdruck unter Verwendung von in bekannter Weise hergestellten Quell- oder Aus-waschreliefs und inerten Druckplatten
DE1447676A1 (de) Verfahren zur gerbenden Entwicklung
DE649304C (de) Verfahren zum Herstellen von einfaerbbaren Diffusions- oder Beizbildern, wobei unter Kopiervorlagen belichtete, nicht entwickelte lichtempfindliche, Metallsalze enthaltende Schichten mit ferrosalzhaltigen Gallertschichten in Beruehrung gebracht werden
AT147802B (de) Verfahren zur Reproduktion von Stiftzeichnungen.
DE566773C (de) Verfahren zur Herstellung farbiger, insbesondere naturfarbiger Lichtbilder auf Papier, Filmen u. dgl., bei dem bildmaessig gehaertete Kolloidschichten bzw. kolloidale Relief-schichten mit Metallsalzloesungen getraenkt werden
DE852338C (de) Vervielfaeltigungsverfahren fuer den Flach- und Offsetdruck
AT148609B (de) Verfahren zur Herstellung ein- oder mehrfarbiger Drucke.
DE851721C (de) Verfahren und Material zur Herstellung mehrfarbiger Bilder mit Hilfe eines Dreipack-Negativ-Materials, dessen oberste Schicht abziehbar ist und die von den beiden darunterliegenden Schichten getrennt kopiert wird
AT258968B (de) Verfahren zur Herstellung einer druckfertigen planographischen Druckplatte
DE548094C (de) Photographisches Druckverfahren von der Art des Pigment- oder Carbroverfahrens
DE703150C (de) Schablonenblatt fuer Vervielfaeltigungszwecke und Verfahren zu seiner Herstellung
AT202445B (de)