DE15901C - Verfahren, Bilder und Abzüge auf photographischem und graphischem Wege herzustellen - Google Patents

Verfahren, Bilder und Abzüge auf photographischem und graphischem Wege herzustellen

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DE15901C
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L. CORBASSIERE gen. CHRISTIAN und A. LlEBERT in Paris
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE S7: Photographs.
in PARIS.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 15. Januar 1881 ab.
Seit der Erfindung der Photographic auf Papier ist die Frage, mit Schnelligkeit Photographien mit dem warmen, gegenwärtig erzielten Tone zu liefern, beständig ventilirt worden.
Die Albuminpapiere liefern auch thatsächlich ein sehr gutes Resultat, aber nur langsam und theuer.
Das Verfahren, wonach die Kohlephotographien hergestellt werden, ist complicirt, erfordert viel Geschicklichkeit, und die dadurch erzeugten Bilder ermangeln der gewünschten Schärfe und Klarheit.
Die mit Eisensalzen, Uran, Palladium, Piatina etc. gewonnenen Bilder und Abzüge haben sämmtlich kalte und unangenehme Farbentöne; das Verfahren, Abzüge mit Hülfe" eines Ueberzuges von Collodium und anderen Substanzen herzustellen, kommt im Preise sehr hoch zu stehen, ist unpraktisch und bereits aufgegeben worden.
Im Hinblick auf die Nachtheile einer jeden dieser Methoden haben wir ein neues Verfahren erdacht, bei welchem Billigkeit, Schnelligkeit und Einfachheit der Herstellung der Abzüge sich mit Schönheit und Unveränderlichkeit des erzielten Farbentons vereinigt.
Man kann unser Verfahren in verschiedener Weise praktisch durchführen; wir beschreiben in folgendem zwei verschiedene Arten seiner Anwendung auf Papier.
Erste Art.
a) Eine Lösung einer in Wasser unlöslichen Silberverbindung wird in sehr geringer Menge der Papiermasse auf mechanischem oder chemischem Wege zugesetzt, oder
b) die Oberfläche des Papiers damit überzogen.
Als solche Lösungen, welche dazu dienen, das Papier oder den betreffenden Stoff sensibel zu machen, benutzen wir:
I.Lösung: 20g Gelatine, 250 ecm Wasser.
2. Lösung: 25 g trockenes Albumin, 250 ecm Wasser. Man läfst diese Lösung je nach der Temperatur zwei bis drei Tage lang gähren und vermischt dann 100 ecm der Lösung unter No. ι mit dem ganzen Quantum der in Gährung übergegangenen Lösung No. 2, und versetzt diese Mischung mit 4 g schwefelsaurem Antimon und 6 g Bromammonium.
Andererseits löst man 10 g salpetersaures Silberoxyd in 150 ecm Lösung No. 1, rührt die Mischung gehörig um, läfst das Ganze dann erkalten und wäscht das Präparat 24 Stunden hindurch in fliefsendem Wasser. Die Lösung kann alsdann heifs zur Präparirung von Papier und anderen Substanzen benutzt werden. Man kann die betreffenden Stoffe entweder mit der Lösung durchtränken oder die Lösung mit dem Pinsel auftragen, oder auch durch Walzen auf den Stoff übertragen.
c) Man kann davon auch eine starke Schicht auftragen, wie dies noch erörtert werden soll.
Möge man nun auf die eine oder andere Weise die Erregerschicht bilden, das Verfahren der Erzeugung des Bildes bleibt dabei ungeändert.
Dies Verfahren besteht darin, dafs man auf
eine solche 'Schicht eine unten gefirnifste negative Stereotypplatte (Cliche) aufdrückt; je nachdem man dann die Gährung längere oder kürzere Zeit auf die Masse einwirken läfst, werden durch diese Einwirkung rascher oder langsamer die Umrisse des Bildes zum Vorschein kommen, wenn man darauf die betreffende Schicht nur einem sehr schwachen Lichte aussetzt.
Es müssen darum alle vorbeschriebenen Operationen im Dunkeln stattfinden.
Die Entwickelung des Bildes nach der unter der negativen Stereotypplatte stattgefundenen Gährung bewirkt man am besten mit einer Lösung von saurem schwefelsauren Eisenoxyd und neutralem Oxalsäuren Kali. In allen Fällen bleibt das Bild so wie es entwickelt worden, bis zur Beendigung aller Operationen.
Was den photographischen, aus dem Röthlichen ins Schwarzblaue variirenden Farbenton angeht, so erhält man ihn, indem man das ursprüngliche Bild, dessen Farbenton stets ein grünlicher ist, auf einige Augenblicke in ein Bad aus Zinndichlorid, Quecksilberbichlorid und Schwefelsäure, je nach dem gewünschten Farbentone in verschiedenen Mengenverhältnissen gemischt, eintaucht, und gleich darauf in eine wässrige Lösung von natronhaltigem Kalk, dem man nach Gefallen eine kleine Menge Ammoniak, Borax, Goldchlorür u. s. w. zusetzen kann.
Zweite Art.
Eine Schicht der Erregersubstanz, wie vorbeschrieben bereitet, wird unter dem negativen Cliche", dessen untere Fläche gefirnifst ist, einem sehr schwachen Lichte ausgesetzt; das Bild kommt dann in der erwähnten Art zum Vorschein. Hierbei kann verschiedenartig operirt werden.
Man kann auf diese Weise Bilder oder Abzüge erhalten, ohne von neuem der Einwirkung von schwachem Licht zu bedürfen. Das so gewonnene Bild wird mit einem Papier überdeckt, das eine Substanz enthält, welche das in der Schicht befindliche Metall auflöst; eine solche Substanz ist z. B. Salpetersäure.
Dies Papier kann eine beliebige Zusammensetzung haben und im Nothfalle auch irgend ein anderer passender Stoff verwendet werden. Nach wenigen Augenblicken wird ein solcher Stoff oder ein solches Papier von der Schicht entfernt und dann ein anderes Papier oder ein anderer, in Zinnchlorür oder eine die gleiche Wirkung hervorbringende Substanz getauchter Stoff über die Schicht gebreitet.
Es genügt, hierbei auf den Stoff oder das Papier jedesmal einen leichten Druck auszuüben,, um das betreffende Bild darauf zu übertragen und dadurch die gewünschten Abzüge zu erhalten.
Derartige Abzüge werden zusammen in ein Bad getaucht, das aus einer Base besteht, welche je nach den verschiedenen Farbentönen, die man zu erhalten wünscht, verschieden ist; dann werden die Abzüge gewaschen, getrocknet, albuminirt oder gefirnifst, je nachdem man matte oder kräftige Bilder zu erhalten wünscht.
Das Verfahren ist auf Holz, Leinwand, Seide oder andere Gewebe oder faserige Substanzen ebenso anwendbar, wie es mit Bezug auf Papier beschrieben worden.
Will man auf minderwerthigen Metallen, Marmor oder anderen analogen Massen Bilder herstellen, so mufs man diese Körper zuvor mit einer Firnifsschicht überziehen, welche von Säuren nicht angegriffen wird.
Im übrigen verfährt man, wie schon beschrieben.
Will man endlich auf dunkelfarbigen Körpern weifse Bilder herstellen, so wird die Erregersubstanz auf mechanischem oder chemischem Wege mit einem indifferenten Körper, z. B. schwefelsaurem Baryt, vermischt; dadurch erzielt man einen weifsen Grund, den man nach Wunsch durch Zusatz einer indifferenten rosenfarbigen Substanz rosenfarbig machen kann. Die weiteren Operationen werden, wie vorbeschrieben, vorgenommen.
In Fällen, wo man Vergröfserungen der Bilder wünscht, vergröfsert man nur die Erregerschicht in der bekannten Weise; man wendet dann einen der einfachsten Vergröfserungsapparate an, worin man die mit dem betreffenden Bilde zu versehende Schicht nur der Einwirkung eines höchst schwachen Lichtes auszusetzen braucht, um das Bild in dem gewünschten Farbenton, wie vorbeschrieben, zu erhalten.
Ebenso wie wir nach einem Negativ photographische Bilder oder Abzüge herstellen, können wir weifse Bilder auf schwarzem oder andersfarbigem Grunde auch direct in der camera obscura ohne ein Negativ bei Anwendung unserer Erregersubstanz anfertigen.
Zu diesem Behufe überziehen wir den betreffenden Stoff oder das Papier, das je nach dem gewünschten Farbentone gefärbt ist, mit einer Substanz, die, wie schon beschrieben, aus einem in Wasser völlig unlöslichen Silbersalz und irgend einer gährungsfähigen organischen Masse zusammengesetzt ist. Dies Papier wird nafs oder trocken auf eine Glasplatte gelegt und dann für eine kurze Zeit in die camera obscura eines photographischen Apparates gebracht.
Wir erzeugen dann mit Hülfe eines der bekannten Reducirmittel das betreffende Bild auf dem mit unserer beschriebenen Erregersubstanz präparirten Stoffe augenblicklich, fixiren es dann mit unterschwefligsaurem Natron oder einer anderen, die Silbersalze lösenden Substanz.
Nach dem wenige Minuten dauernden Waschen des Bildes bringen wir dasselbe in ein Bad, welches aus einem in Wasser löslichen Quecksilbersalz und einigen Tropfen Chlorwasserstoffsäure (Salzsäure) zusammengesetzt ist. Das Bild tritt dann auf dem farbigen Grunde sofort in Weifs hervor. Ist das Bild trocken, so kann es geschnitten, mit einem in Chlorwasserstoffsäure ein wenig angesäuerten Stärkemehl geleimt und hierauf gefirnifst werden.
Man kann es auch in der bekannten Weise emailliren. ■ - ■ ·

Claims (2)

Patent-An Sprüche:
1. Das Verfahren der Herstellung photographischer Bilder oder Abzüge nach Negativen (Cliches) mit Hülfe der beschriebenen Mittel.
2. Das Verfahren der directen Herstellung weifser Bilder auf andersfarbigem Gründe ohne Negativ mit Hülfe der beschriebenen Erregersubstanz.
DENDAT15901D Verfahren, Bilder und Abzüge auf photographischem und graphischem Wege herzustellen Active DE15901C (de)

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