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Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbenrastern zur Erzeugung von Photographien in natürlichen Farben.
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innatürlichenFarben.
Die Grundlage für das Verfahren bildet die bekannte Eigenschaft verschiedener Farbstoffe anderen damit zu färbenden Stoffen gegenüber verschiedenes Verhalten zu zeigen.
So z. B. färbt sich eine trockene Kollodiumschicht sofort blau, wenn man dieselbe in eine wässrige basische, mit etwas Alkohol versetzte Methylenblaulösung eintaucht, während sie sich in eine selbst rein alkoholische saure Erythrosinlösung eingetaucht, nur sehr schwer färbt. Um- gekehrt dagegen verhält sich eine trockene Gelatinehaut, die sich in einer selbst nur rein wässrigen Methylenblaulösung schwer färben lässt, sich dagegen in einer alkoholischen Lösung von Erythrosin schon nur mit etwas Wasser sofort färbt. Mischt man beide Farbstofflösungen und taucht in diese
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gefärbten Kolloidumlösung in eine Gelatineunterlage.
Diese verschiedenen Beziehungen der sauren und basischen Farbstoffe zu gewissen Stossen, wie zu Gelatine, Kollodium, ferner zu Lacken, Gummi, Harzen, Kautschuk etc, etc. werden nun nach vorliegendem Verfahren zur Erzeugung der Drei- oder Mehrfarbenraster in der Weise aus- genutzt, dass mit der zur Aufnahme des Rasters bestimmten Unterlage, die. wie bekannt, eine
Gelatine- oder Kollodium- oder dergl. Haut ist, oder eine solche Haut trägt, die gewünschten
Farbstoffe, welche mit Stoffen vermischt sind, zu denen diese Farbstoffe geringere Affinität als zur besagten Kollodium- oder Gelatinehaut besitzen, in Kontakt gebracht werden. Dabei wandern
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Waschen erfolgenden Entfernen der genannten Farbstoffträger hat man den Mehr-z. B. Dro- farbenraster fertig.
Die praktische Herstellung der Raster gestaltet sich wie folgt :
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eingetrocknet und fein pulverisiert.
Die drei Pulver werden gemischt und mittels reben, unter denen eine eben hergestellte, also noch etwas klebrige kollodionierte Unterlage vorbeigeführt wird, oder mittels Einstaubapparaten auf diese Unterlage aufgebracht. Die Farbstoffe wandeln aus dem Pulver in die
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erzeugt, dass man die Unterlage in einem Bade behandelt, welches den dritten Farbstoff in der Lösung eines solchen Stones enthält, aus welchem, z. B. ebenfalls Gelatine, dieser Farbstoff in das Kollodium einwandert. Die Gelatine wird dann ausgewaschen. Oder aber man stäubt 3 verschiedenartige Pulver auf, verwendet abe. von eineln geringere Mengen als von jedem der beiden anderen und verfährt dann wie oben.
Anstelle der Gelatine kann man die Farbstoffe auch z. B. in einer Lösung von Gummi arabioum auflösen, da die Farbstoffe zu dieser ebenfalls schwächere Affinität als zu Kollodium besitzen. Ist dagegen die Unterlage nicht kollodioniert, sondern mit einer Gelatinehaut überzogen, so wird man umgekehrt verfahren, d. h. die Farbstoffe in Kollodium auflösen, eintrocknen und auf die Unterlage aufstäuben, in welchem Falle man natürlich in Kollodium solche Farbstoffe auflösen wird, welche zu Gelatine grössere Affinität besitzen und daher aus dem gefärbten Kollodiumpulver m die GelatinehÅaut einwandern werden.
Anstelle die Unterlage mit gefärbten Pulvern einzustäuben, kann man auf dieselbe auch direkt die gefärbten Flüssigkeiten, also z. B. die oben erwähnten 3 gefärbten Gelatinelösungen oder dergl. gleichzeitig oder nacheinander aufspritzen ; hierbei kann man auch wie folgt verfahren :
Auf eine kollodionierte Unterlage wird zuerst z. B. eine rotgefärbte Kautschucklösung (in Chloroform) aufgespritzt, hierauf spritzt man eine blaugefärbte Gelatinelösung und badet schliesslich die Platte m einer Lösung des dritten Farbstoffes (gelbgrün). Aus der Kautschukund der Gelatinelösung wandert der Farbstoff in das Kollodium ein und der Kautschuk und die Gelatine werden fortgewaschen, alsdann erscheint die Unterlage in den drei Farben gefärbt.
Die dritte Farbe muss nicht durch Baden in einer Farbstofflösung aufgetragen werden, vielmehr kann man diese ebenfalls durch Aufspritzen erzeugen. Verwendet man Farbstofflösungen, welche sich nicht mischen, so kann man sie gleichzeitig unter Anwendung zweier bezw. dreier Spritzenapparate auftragen.
Eine andere Methode ist noch, z. B. die folgende :
Eine z. B. kollodionierte Unterlage, wie Film, Glas, Papier, etc. wird zuerst durch irgend ein Verfahren z. B. durch Druck mittels farbloser Gelatine mit Figuren, z. B. Punkten bedeckt, und zwar so, dass die bedeckte Fläche die Hälfte der gesamten Rasterfl che ausmacht. Darauf
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farbenraster ohne Überdeckungsfehlel bekommt. Statt eines Mischbades kann man natürlich in getrennten Bädern von Erythrosin und Methylenblau oder ähnlichen Farbstoffen färben.
Man kann auch zuerst die fette Farbe auftragen und darüber unter teilweiser ueberdeckung eine
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farben gefärbte Fäden und diesen ein Gewebe, oder man mischt 3 aus verschiedenfarbiger Gelatine bestehende Pulver und presst sie zu einem Block zusammen, oder man trägt auf einander ab- wechselnd und wiederholt 3 in verschiedenen Farben ausgefärbte feine Gelatineblättchen, bis ein Block von bestimmter Höhe entstanden ist, der durch einen senkrechten Schnitt in zwei Teile zerlegt wird.
Das Gewebe oder der zusammengepresste oder der zerschnittene Block dienen nun als Druckstöcke, werden sie nämlich mit der kollodionierten Obernäche der Unterlage auf kurze Zeit in Kontakt gebracht, so wandern die nebeneinander regelmässig verteilt'liegenden
Farbstoffe aus diesen Druckstöcken in das Kollodium ein. Die Druckstöcke können zu gleichem
Zweck mehrfach benutzt werden, während die auf der Unterlage etwa beim Druck haften gebliebenen Spuren von Gelatine durch Waschen entfernt werden. Ist die Unterlage gelatiniert, so werden diese Druckstöcke aus gefärbtem Kollodium hergestellt.
Zu ihrer Färbung müssen alsdann aber Farbstoffe verwendet werden, welche in die Gelatine hineinwandern können.
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Rasterschichte aus einem anderen Stoffe bestehen als die panchromatische Schichte.
Ist die panchromatische Schichte eine Gelatine-Bromsilber-Emulsion, so ist es nötig, die Rasterunterlage z. B. aus Kollodium oder Kautschuck etc. herzustellen, besteht dagegen die panchromatische Schichte aus Kollodium oder anderen Stoffen, so darf die die Raster tragende Unterlage nicht mehr aus Kollodium bestehen, sondern aus einem anderen Stoffe, wie z. B. Gelatine.
Zwecks Herstellung von photographischen Bildern in Farben mit Hülfe der Dreifarbenraster auf undurchsichtigen Unterlagen wie z. B. auf Papier, wird die betreffende Unterlage mit Hülfe von ölen. Fetten etc. zuerst durchsichtig gemacht, dann mit einer für die Aufnahme des Dreifarbenrasters bestimmten durchsichtigen Schichte aus Kollodium, Gelatine, Kautschuck etc. versehen, auf welcher auf oben beschriebene Weise eine Dreifarbenmosaik erzeugt wird und welche eine panchromatische Schichte aufnimmt. Nach Belichtung durch die durchsichtige Unterlage und nach Fertigstellung des negativen oder positiven Silberbildes werden die die Unterlage durch- sichtig machenden Stoffe (Öle, Fette) durch Baden in geeigneten Stoffen, wie Äther, Benzin,
Chloroform, Alkohol etc. entfernt, wodurch die Unterlage, z.
B. das Papier, wieder das ursprüng- liche undurchsichtige Aussehen bekommt. Die das Papier durchsichtig oder transparent machenden
Stoffe können entsprechend z. B. orange oder gelb gefärbt sein, um dadurch, nachdem die Be- lichtung durch die Unterlage stattfinden muss, den bei heute noch unvollkommenen panchro- matischen Schichten üblichen gelben Korrekturfilter, der nach Auswaschen des Papiers von Ölen etc. auch entfernt wird, zu ersetzen. S
Statt den Dreifarbenraster mit einer panchromatischen Bromsilberemulsion zu verbehen, die nach Belichtung zuerst entwickelt sein muss, empfiehlt es sich, ihn für Kopierzwecke mit einer durch entsprechende Sensibilisatoren panchromatisch gemachten Auskopier-also z. B.
Chlor- silberemulsion zu versehen, wodurch dem Operateur die Möglichkeit gegeben wird, das Fort- schreiten der Entstehung der Kopie bei gedämpftem Lichte kontrollieren zu können.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Mehrfarbenrastern für die Photographie in natürlichen
Farben, dadurch gekennzeichnet, dass auf eine zur Aufnahme des Rasters bestimmte Unterlage z. 'B. eine gelatinierte oder kollodionierte Glasplatte oder dergl. die Farbstoffe, z. B. die drei
Grundfarbstoffe im Gemisch mit solchen bezw. in Lösung in solchen Stoffen aufgetragen werden, zu denen diese Farbstoffe geringere Affinität als zur Unterlage haben, und daher aus ersten in die letztere auswandern müssen, worauf die Farbstoffträger aus der Unterlage durch Waschen entfernt werden.