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Verfahren zur Herstellung von photographisehen Vervielfältigungen in natürlichen Farben für die
Betrachtung im reflektierenden Licht.
Es ist ein Kopierverfahren bekannt, bei welchem der Raster auf ein lichtdurchlässiges (durchscheinendes) Papier od. dgl. aufgedruckt und die Emulsion als Überzug auf diesen Raster aufgebracht-wird. In diesem Falle vollzieht sich die Aufnahme durch das Papier hindurch.
Es ist ferner bereits vorgeschlagen worden, die Emulsion auf einen reflektierenden Träger und über die Emulsion einen Farbraster aufzubringen, der mit feinen Löchern zwischen den gefärbten
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die darunterliegende Emulsionsschichte einwirken können. Der praktischen Ausführung dieses Vorschlages stehen jedoch beträchtliche Hindernisse entgegen ; abgesehen von der Schwierigkeit. entsprechend feine Löcher zwischen den Elementen eines Farbrasters herzustellen, musste auch verhindert werden, dass das weisse, durch diese Löcher eindringende Licht die Wiedergabe der Farben in der Kopie stört. Weiter sind Verfahren beschrieben worden, bei welchen Vervielfältigungen auf einer mit einer panchromatischen Emulsion überzogenen Unterlage hergestellt werden, die keinen Farbraster trägt.
In diesem Fall muss die Vervielfältigung nach dem Fixieren, um die Farben sichtbar zu machen, mit einem Betrachtnngsraster kombiniert werden. gleich jenem, durch welchen das Originalnegativ aufgenommen wurde. Hiezu ist jedoch, damit die richtigen Farben sichtbar werden, die umständliche Massnahme des Einstellens des Rasters erforderlich.
Schliesslich ist es bekannt, in Aufsicht zu betrachtende Positive in natürlichen Farben in der Weise herzustellen, dass eine aus Gelatine bestehende Farbrasterschicht, die zunächst beim Herstellen eines Silberbildes nur als Farbfilter wirkt, hernach durch Kaliumbichromat lichtempfindlich gemacht wird, so dass nun das Silberbild auf sie kopiert werden kann. Die belichtete Farbrastergelatineschicht wird nach Art der Herstellung von Auswaschreliefs entwickelt und ergibt dann ein positives Farbbild. Das negative Silberbild wird nach der Entwicklung umgekehrt.
Eine Ausbildung dieses bekannten Verfahrens bildet den Gegenstand des Patentes 129740.
Das Verfahren dieses Patentes besteht darin. dass eine Aufnahme durch einen durchsichtigen Träger hindurch, der eine abziehbare Gelatinerasterschicht und auf diese nicht abnehmbar eine lichtempfindliche Silbersalzschicht trägt, gemacht und dann das Silberbild mittels eines gebenden Entwicklers entwickelt wird, der den Gelatineraster bildmässig (d. h. bis zu einer Tiefe, die der Tiefe der Entwicklung des anhaftenden Silbersalzes entspricht) härtet, worauf die zurückbleibende weiche Gelatine durch heisses Wasser nach der erforderlichen Übertragung ausgelöst wird. Wesentlich für dieses Verfahren ist daher, dass der Aufbau des positiven Farbbildes aus der Farbrasterschicht durch die bei der Entwicklung oder beim weiteren Behandeln des Silberbildes in der Schicht auftretenden Reaktionsprodukte erfolgt.
Auch dieses Verfahren verlegt also durch die Behandlung einer Gelatinerasterschicht mit härtenden Stoffen und nachfolgendem Auswaschen das Bild nach Art der Herstellung eines Auswaschreliefs in die Farbrasterschicht.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung photographischer Vervie1fältigungen in natürlichen Farben für die Betrachtung im reflektierenden Licht, bei welchem die Aufnahme durch einen liehtdurchlässigen Träger hindurch, der eine Farbrasterschicht und über dieser
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eine photographische Emulsion trägt, erfolgt. Das Verfahren gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entwickeln des Bildes die Kopie mit dem unveränderten Farb- raster in umgekehrter Lage auf eine reflektierende Unterlage übertragen und der ablösbar aus- gebildete Träger vor oder nach der Übertragung entfernt wird. Das Verfahren gemäss der
Erfindung ist nicht an die Verwendung von Gelatinerastern gebunden. Ausser Gelatinerastern können z.
B. auch Raster Verwendung finden, die auf eine dünne Schicht von Zelluloid, Kollodium. Zelluloseazetat oder regenerierter Zellulose aufgedruckt sind. Für die Entwicklung kann man jeden bekannten Entwickler für photographische Silberbilder verwenden. Eine Ver- änderung der Farbrasterschicht nach Art der Herstellung von Auswaschreliefs durch Behandlung mit Wasser erfolgt nicht.
Die Rasterschicht kann mit dem durchsichtigen abziehbaren Träger zweckmässig ver- mittels eines geeigneten Klebstoffes, z. B. in Benzol aufgelöstem Dammarharz. befestigt sein.
Der durchsichtige abziehbare Träger kann beispielsweise aus Zelluloid, Pergamentpapier od. dgl. bestehen.
Gemäss einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird als undurchsichtige reflek- tierende Unterlage weisses Papier oder ein Schwerspat enthaltender Zelluloseazetatfilm ver- wendet, die mit einem Klebemittel, wie Gelatine, Gummiarabikum od. dgl., überzogen sind.
Weitere Beispiele von Stoffen. welche sich als undurchsichtige reflektierende Unterlagen eignen. sind in der Patentschrift Nr. 116062 angegeben.
Zur Durchführung des Verfahrens kann man beispielsweise wie folgt vorgehen :
Der durchsichtige Träger, beispielsweise ein Film aus Zelluloid oder Pergamentpapier, wird mit einer sehr dünnen Schicht einer Lösung von Dammarharz in Benzol auf einer üblichen Überziehmaschine bestrichen. Sodann wird er mit einer dünnen Schichte klarer
Gelatine von etwa 60/0 Konzentration überzogen. Hierauf wird auf das so vorbereitete Material der Raster aufgedruckt, beispielsweise unter Anwendung der in Patentschrift Nr. 12351] beschriebenen Maschine. Nach Fertigstellung des Rasters wird über demselben ein dünner Überzug einer lichtempfindlichen Emulsion aufgebracht. Nachdem die Belichtung durch den
Träger hindurch vorgenommen wurde, wird das Bild entwickelt und fixiert. Hierauf folgt die
Trocknung.
Nun wird die Spitze eines Federmessers zwischen Gelatineschicht und Dammar- harzfilm so eingeführt, dass sich diese beiden Schichten voneinandertrennen. Der den Raster und das Bild tragende Gelatinefilm kann dann leicht von dem durchsichtigen Träger, der ent- fernt wird, abgezogen werden. Die abgezogene Vervielfältigung wird dann mit der Rasterseite nach oben unter Zuhilfenahme einer Gummiwalzenpresse auf ein Blatt weisses Papier oder auf den oberwähnten, in der Patenschrift NI'. 116062 beschriebenen Schwerspatazetatfilm aufgepresst. nachdem die Unterlage mit einem Klebemittel, wie Gelatine oder Gummiarabikum. versehen worden ist.
Man kann aber auch derart vorgehen, dass man nach Herstellung der Vervielfältigung die ganze Vervielfältigung auf eine undurchsichtige Unterlage aufpresst, sie mit derselben durch einige Minuten in Berührung lässt und dann den provisorischen durchsichtigen Träger mit einem
Federmesser abtrennt bzw. abschält, so dass das Rasterbild auf seiner definitiven, undurchsichtigen reflektierenden Unterlage verbleibt.
Bei dem fertigen Bild befindet sich der Raster näher dem Beschauer ; das Bild liegt zwischen dem Raster und der undurchsichtigen Unterlage. Beim Betrachten einer solchen Kopie im reflektierenden Licht geht dieses durch den Raster auf das Bild und dann wieder zurück durch den Raster zum Auge des Betrachters.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung photographischer Vervielfältigungen in natürlichen Farben für die Betrachtung im reflektierenden Licht, bei welchem die Aufnahme durch einen lichtdurchlässigen Träger hindurch, der eine Farbrasterschicht und über dieser eine photographische Emulsion trägt, erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Entwickeln des Bildes die Kopie mit dem unveränderten Farbraster in umgekehrter Lage auf eine reflektierende Unterlage übertragen, und der ablösbar ausgebildete Träger vor oder nach der Übertragung entfernt wird.