DE334277C - Verfahren zur Haertung von photographischen Haeutchen - Google Patents

Verfahren zur Haertung von photographischen Haeutchen

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    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C5/00Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
    • G03C5/26Processes using silver-salt-containing photosensitive materials or agents therefor
    • G03C5/29Development processes or agents therefor
    • G03C5/315Tanning development

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  • Physics & Mathematics (AREA)
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  • Paints Or Removers (AREA)

Description

Es ist bekannt, daß man durch Entwicklung eines belichteten photographischen Häutchens, das Silberhalogenid und Gelatine enthält, mit gewissen Entwicklern, beispielsweise solchen, die Pyrogallol, Brenzkatechin, Hydrochinon usw. enthalten, ein Relief erhalten kann, was
_ darauf beruht, daß die Gelatine an denjenigen Stellen gehärtet wird, wo die Entwicklung stattgefunden hat. Für die meisten praktischen
to Zwecke ist diese Härtung jedoch zu gering, da sowohl die Durchdringlichkeit der Gelatine für beispielsweise Farbstofflösungen, als die Fähigkeit, sich in warmem Wasser zu lösen, bei dieser Härtung nicht sehr viel geändert wird, die im übrigen mit der bekannten Härtung durch Belichten von chromathaltiger Gelatine bei weitem nicht verglichen werden kann.
Es hat sich nun herausgestellt, daß man diese Härtung durch Entwicklung in hohem Grade vergrößern kann, so daß dieselbe der Chromathärtung gleichkommt und diese somit sowohl bei photographischen als bei photochemischen Prozessen ersetzen kann, wenn man eine solche Vorkehrung trifft, daß die Gelatine während der Entwicldung daran gehindert wird," Flüssigkeit aufzunehmen und im ausgeprägten Maße zu quellen. Dies wird erreicht, wenn man der Entwicklungsflüssigkeit ein geeignetes sehr großes Quantum derartiger Stoffe zusetzt, die dem Quellen der Gelatine entgegenwirken, beispielsweise Alkohol oder größere Mengen von Salzen mehrbasischer Säuren, z. B. Karbonate, Silikate usw. Solche Stoffe sind zwar einzeln oder in Mischungen, als Bestandteile von gewöhnlich bekannten Entwicklern in diesen enthalten, jedoch nur in geringer Menge. Die gewünschte Wirkung tritt indessen nur hervor, wenn die Gelatine während des Entwicklungsprozesses fest und lederartig bleibt und die Entwicklungsnüssigkeit nur langsam eindringen läßt. Erfindungsgemäß werden diese Stoffe deshalb in derart großen Mengen zugesetzt, daß die genannte feste lederartige Konsistenz der Gelatine während der Entwicklung erhalten wird.
Als Beispiel der Ausführung des Verfahrens kann das folgende angeführt werden:
Die exponierte Platte wird im Dunkelzimmer mit einem Entwickler der folgenden Zusammensetzung entwickelt:
75 TeUe Alkohol, 25 - Wasser,
2 - Kaliumkarbonat,
1Z3 Teil Brenzkatechin.
Man kann aus diesem Rezept auch Alkohol fortlassen, wenn man dafür die Menge von Ka-
«ΙΟ id * (
liumkarbonat in außerordentlichem Grad vergrößert, so daß der Entwickler beispielsweise die folgende Zusammensetzung erhält:
ioo Teile Wasser,
40 bis 50 Teile Kaliumkarbonat, 1Zo Teil Brenzkatechin.
Die Entwicklung soll am besten mehrere Minuten dauern und kann, wenn gewünscht, beispielsweise durch Zusatz von Kaliumbromid oder Borsäure verlangsamt werden.
Eine gute Zusammensetzung eines Entwicklers für feinkörnige Bromsilberplatten ist z. B. die folgende:
180 Teile Wasser,
50 - Kaliumkarbonat, 3 - Kaliumbromid,
ι - Brenzkatechin,
20 - Alkohol.
20
Wenn die Entwicklung beendet ist, wird die Platte gespült, worauf sie evtl. fixiert werden kann. Sie verhält sich dann hiernach wesentlich wie eine chromatgehärtete Gelatineplatte, was beispielsweise bedeutet, daß das Ungehärtete durch warmes Wasser weggewaschen oder dazu gebracht werden kann, Farbstofflösungen zu absorbieren, so daß die Platte als Druckplatte verwendet werden kann. Ganz besonders geeignet für diese Behandlung sind sogenannte Chlorbromsilberplatten, die außerdem den Vorteil haben, daß sie leicht sensibilisiert werden können und sich während der Entwicklung leicht kontrollieren lassen, weil die Empfindlichkeit nicht besonders groß ist.
Derartige Chlorbromsilberplatten eignen sich deshalb für die Herstellung von Druckplatten für den Dreifarbendruck, und es ist hierbei von Bedeutung, daß man ein farbiges Diapositiv, beispielsweise ein Autochrombild, auf drei beispielsweise mit Pinachrom sensibüisierte Platten direkt kopieren kann, indem drei verschiedene Lichtfilter benutzt werden (ein rotes, ein grünes und ein blaues), wodurch nach der Entwicklung drei Druckplatten erhalten werden, die in bekannter Weise benutzt werden können.
Die genannten Druckplatten können biegsam , sein, indem das Häutchen auf einer Unterlage aus Zelluloid oder Metall liegen kann, und sie können eine geeignete Perforierung haben, um die Registrierung während der Belichtung und des Drückens zu erleichtern·.
Die obengenannten Lichtfilter, die bei der Herstellung einer farbigen Kopie nach Farbenplatten benutzt werden, können mit den Druckplatten kombiniert sein, indem die letzteren mit Häutchen mit den betreffenden Filterfarbstoffen auf der Rückseite versehen sein können, oder der Träger der Emulsion (z. B. Zelluloid) kann passend gefärbt sein (bzw. rot, grün und blau). In derartigen Fällen werden die Druckplatten von hinten beleuchtet, indem die Rückseite der Druckplatte während der Kopierung gegen die Farbenplatte gelegt wird.
Es ist oftmals möglich, farbstoffhaltigeDruckplatten zu verwenden, so daß das Einfärben vor dem Druck vermieden werden kann. Zu diesem Zweck kann man beispielsweise eine Platte mit einer Karmin enthaltenden Gelatineschicht begießen; Karmin ist bekanntlich unlöslich, so daß man darüber die Emulsion, die bei der Entwicklung gehärtet werden soll, auftragen kann. Bei der Einwirkung von basischen Lösungen (Entwicklern) wird das Karmin löslich und kann nun in das Häutchen hineindiffundieren, in welchem das Bild hergestellt werden soll. In anderen Fällen kann der Farbstoff nicht in unlösliche Form gebracht werden, in solchen Fällen kann aber das Farbstoffhautchen in der Regel durch ein dünnes Häutchen aus Kollodium o. dgl. von der Emulsion getrennt werden. Dieses Häutchen enthält einen Stoff, beispielsweise Kolophonium, der durch Einwirkung von alkalischen Stoffen gelöst wird, wodurch das genannte Kollodiumhäutchen porös wird und den Farbstoff hindurchdiffundieren läßt.
Einige eigenartige Ausführungsweisen des Verfahrens. sollen nachstehend angeführt werden :
Ein dünnes Zelluloidhäutchen wird auf der einen Seite mit einer blauempfindlichen und auf der anderen mit einer grünempfindlichen Emulsion begossen. Zwischen einem von diesen lichtempfindlichen Häutchen und dem Zelluloidfilm ist ferner ein Gelatinehäutchen mit einem gelben Schirmfarbstoff angebracht. Die beiden genannten Emulsionen enthalten am besten so wenig Bromsilber, daß die Häutchen durchsichtig sind. Ferner wird eine gewöhnliehe Bromsilberplatte oder -film benutzt, die rotempfindlich gemacht ist, beispielsweise mit Pinacyanol. Diese Platte oder Film wird während der photographischen Aufnahme gegen das obengenannte grünempfindliche Emulsionshäutchen gelegt, von welchem dieselbe mittels eines dünnen Häutchens, das einen roten Schirmfarbstoff enthält, getrennt werden kann. Dieses Häutchen kann ein besonderer loser Film sein oder aus einem roten Überzug auf dem Häutchen entweder der grünempfindlichen oder der rotempfindlichen Emulsion bestehen. Das Doppelhäutchen und die rotempfindliche Platte oder der Film werden entweder zwischen Glasplatten oder durch solche Klebung zusammengehalten, daß sie voneinander leicht abgezogen werden können, beispielsweise dadurch, daß die Platte oder der Film mit einem klebenden dünnen Lackhäutchen versehen wird und gegen das Doppelhäutchen gepreßt wird. Besteht dieses Lackhäutchen aus Kolophonium o. dgl., so wird dasselbe einfach von selbst in einem
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basischen Entwickler gelöst, so daß dasselbe nicht abgewaschen zu werden braucht.
Nach Belichtung wird das Doppelhäutchen entwickelt und hierauf einige Minuten mit beispielsweise der folgenden Lösung behandelt:
250 ecm Wasser,
50 - ioprozentige Zitronensäurelösung, 25 - 2oprozentige Kaliumjodidlösung,
15 - 8prozentige Sulphoharnstofflösung. 10
Durch diese Behandlung wird das nicht entwickelte Bromsilber in einen stark farbstoffabsorbierenden Stoff umgewandelt. Die eine Seite des Doppelhäutchens wird nun beispielsweise mit Auramin, die andere beispielsweise mit Rhodamin eingefärbt. Entwicklung, Einfärbung usw. erfolgt am leichtesten, wenn das Doppelhäutchen mit einem Metallrahmen versehen ist und als Trennwand in einer Küvette mit Kautschukdichtung angebracht wird. Nach Ausspülen hat man ein Bild in Gelb und Rot mit Zwischentönen. Das entwickelte Silber kann in bekannter Weise entfernt werden, und die Farben können durch Beizen ebenfalls in bekannter Weise fixiert werden.
Die rotempfindliche Platte oder der rotempfindliche Film wird in einem Entwickler nach der Erfindung entwickelt und beispielsweise mit Pinatypieblau, Chicagoblau o. dgl. eingefärbt. Legt man diese Platte auf das Doppelhäutchen, so wird erreicht, daß blauer Farbstoff in dasselbe hineindiffundiert, so daß es alle Grundfarben erhält und ein farbenrichtiges Positiv ergibt.
Für die Kopierung eines solchen Bildes können drei Druckplatten benutzt werden, die in der oben angegebenen Weise durch Entwickeln gehärtet sind. Man kann das Doppelhäutchen- j bild auch auf einen Film kopieren, der auf der einen Seite eine blauempfindliche, den Farbstoff Aurophenin enthaltende Emulsion, auf der anderen Seite eine grünempfindliche, beispielsweise Oxaminrosa enthaltende, Emulsion j trägt, welche Farbstoffe während der Entwick- I lung an denjenigen Stellen ausgebleicht werden | können, wo Entwicklung stattgefunden hat. Die obengenannte, mit blauem Farbstoff eingefärbte Platte oder Film kann dann mehrmals als Druckplatte benutzt werden, mittels welcher blauer Farbstoff auf alle die Doppelhäutchenkopien, die man herzustellen wünscht, über- I tragen werden kann.
Man kann auch dasjenige Verfahren benutzen, mittels dessen, wie oben erklärt, bei der Aufnähme ein Doppelhäutchenbild in Rot und Gelb I und eine rotempfindliche Platte oder ein rotempfindlicher Film hergestellt wird, der in normaler Weise, somit ohne Härtung, entwickelt wird. Für das Kopieren kann eine blaugetonte (berlinerblaugetonte) Kopie nach der letztgenannten Platte oder dem Film benutzt werden und zwei Druckplatten durch Kopieren des Doppelhäutchenbildes auf orthochromatische Bromsilber- oder Chlorbromsilberplatten erzielt werden, indem man geeignete Lichtfilter verwendet und mit Härtung, wie eingangs erwähnt, entwickelt. Nach Einfärben der Druckplatten werden dieselben als Druckplatten auf die obenerwähnte Blaukopie benutzt, wodurch farbenrichtige Bilder erhalten werden können.
Selbstverständlich kann auch eine derartige eisengetonte Blaukopie z. B. durch Zusammenlegen oder -kleben mit dem ursprünglichen gelbroten Doppelhäutchen kombiniert werden, das durch Einfärben erhalten worden ist oder mit den Doppelhäutchen, die man durch Ausbleichen während der Entwicklung, wie oben erwähnt, erhalten hat. Bei Anwendung von Druckplatten erhält man aber in einer der obenerwähnten Weisen alle drei Teilbilder auf demselben Träger, was oft von Vorteil ist.

Claims (4)

P ATENT-Ansprüche:
1. Verfahren zur Härtung von photographischen Häutchen durch Entwickeln, dadurch gekennzeichnet, daß der benutzte Entwickler außer einem reduzierenden Stoff eine solche Menge eines Stoffes wie Alkohol oder Salze von mehrbasischen Säuren ent- go hält, der ein Quellen des photographischen Gelatinehäutchens während der Entwicklung verhindert.
2. Die Herstellung von farbigen Bildern mittels Druckplatten, die während der Entwicklung in der in Anspruch 1 angegebenen Weise gehärtet worden sind.
3. Druckplatte zur Herstellung farbiger Bilder nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben geeignete Filterfarbstoffe enthalten.
4. Druckplatten zur Herstellung farbiger Bilder nach Anspruch. 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieselben in einem besonderen Häutchen unterhalb des Emulsionshäutchens Farbstoffe enthalten, die beim Drucken an denjenigen Stellen und in dem Grade hinausdiffundieren können, wie es die bei der Entwicklung bewirkte Härtung zuläßt. · -
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