DE297862C - - Google Patents

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DE297862C
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/26Silver halide emulsions for subtractive colour processes

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die Erfindung bezieht sich auf ein photographisches Verfahren zur Herstellung farbiger Bilder und ist, obwohl es auch zur Erzeugung einzelner farbiger Photographien benutzt werden kann, vorzugsweise bestimmt zur Anwendung bei der Herstellung farbiger Photographien in fortlaufenden Reihen für den Zweck der Kinematographie. Wenn das Verfahren mit bekannten Mitteln unter Verwendung einer
ίο Kamera mit Farbfiltern von zwei verschiedenen Farben ausgeführt wird, dann erzeugt man zwei Negative, und zwar je eines durch jedes der beiden Farbfilter, und von diesen Negativen stellt man ein Positiv her, in welchem die beiden Bilder des Negativs einander überdecken, und das so gewonnene einzige Positiv wird darauf in der nachstehend näher beschriebenen Weise gefärbt.
Die Erfindung mag nachstehend unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert werden. Auf den Zeichnungen stellen dar:
Fig. ι eine Ansicht eines Negativfilms, welcher dadurch gewonnen wird, daß zwei Kreuze, von denen das eine rot und das andere grün ist, und welche gegen einen weißen Hintergrund stehen, abwechselnd durch ein rotes und ein grünes Filter photographiert werden, wobei angenommen ist, daß sich das rote Kreuz auf der linken Seite befindet.
Fig. 2 ist eine ähnliche Darstellung einer positiven Reproduktion des einen der beiden Bilder des in Fig. 1 dargestellten Negativs, und zwar desjenigen, welches als Rotbild bezeichnet werden soll.
Fig. 3 ist eine positive Reproduktion des Grünbüdes des Negativs.
Fig. 4 ist eine Ansicht eines positiven Filmbildes, welches zur Projektion benutzt werden kann, und welches durch Auf kopieren der beiden Negative übereinander gewonnen ist.
Nach dem neuen Verfahren wird zunächst ein Negativ A hergestellt, mittels dessen später ein Positiv gewonnen werden kann. Unter Benutzung eines durchsichtigen oder durchscheinenden Filmmaterials, wie des üblichen Pyroxylinfilms mit Bromsilberemulsion von besonderer Empfindlichkeit, die also'panchromatisch ist, werden zwei oder eine größere Zahl von Bildern mit Hilfe einer Kamera hergestellt, die ein rotes und ein grünes Farbfilter besitzt, wobei das eine Bild R durch den roten Filterteil und das benachbarte Bild G durch den grünen Filterteil der Kamera aufgenommen wird. Der sich ergebende Negativfilm wird darauf entwickelt, fixiert, gewaschen und getrocknet in der sonst üblichen Weise. Für den Positivfilm wendet man ein ähnliches Filmband an, welches mit einer gewöhnlichen, nicht unbedingt panchromatischen Bromsilberemulsion überzogen ist, und legt darauf zwei Bilder R und G übereinander, oder kopiert zunächst das eine dieser beiden Bilder auf, überzieht darauf die Oberfläche von neuem mit lichtempfindlicher Emulsion und kopiert dann das zweite Bild auf. In beiden Fällen ist das Endergebnis des Verfahrens im wesentlichen das gleiche.
Das Bild des roten Negativs R wird in der üblichen Weise auf das Positivfilmband auf-
kopiert, worauf der Film mit einem geeigneten Entwickler behandelt wird. Nach der Entwicklung hängt die weitere Behandlung des Films während dieses Verfahrensabschnittes davon ab, ob beide Bilder des Negativs auf dieselbe Schicht aufkopiert werden oder auf verschiedene Schichten. Wenn die Bilder auf dieselbe Schicht aufkopiert werden, wird das entwickelte Bild in der Dunkelkammer in ein
ίο Wasserbad, welches eine kleine Menge (etwa ι Prozent) Essigsäure enthält, eingetaucht. Der Zweck dieses Bades besteht darin, einen Überschuß an Entwicklungsflüssigkeit auszuwaschen und den Entwicklungsprozeß zum Stehen zu bringen. Der Positivfilm wird dann getont (ebenfalls in der Dunkelkammer), indem man ihn in ein geeignetes Tonbad eintaucht, wie in ein Bad von Eisenperchlorid (iprozentig), Kaliumferricyanid (1 prozentig), Salzsäure (^prozentig, worin das Bild vollkommen getont wird. Dieses Bad hat keinen Einfluß auf das nicht entwickelte Silberbromid (das ist der lichtempfindlich gebliebene Teil der Silberemulsion), aber das entwickelte Bild erhält eine blaugrüne Farbe. Während des Tonungsprozesses entstehen nebenher gewisse Silberverbindungen, welche in Natriumthiosulfat löslich sind. Der Positivfilm kann jetzt in ein Natriumthiosulfatbad gebracht werden, welches hinreichend stark ist, um die überschüssigen Silberverbindungen herauszulösen, aber nicht stark genug, um das Silberchromid merklich anzugreifen; eine iprozentige Lösung ist für den Zweck geeignet. Diese schwache Lösung löst in sehr kurzer Zeit, beispielsweise in 30 Sekunden, die Silberrückstände vom Tonungsprozeß, während in einer solchen Zeit keine merkliche Beeinflussung des Bromsilbers erfolgt. Der Zweck dieser Anwendung eines Thiosulfatbades besteht darin, die Metallverbindungen zu beseitigen, welche durch die nachfolgenden Operationen beeinflußt werden könnten. Wenn diese Silberverbindungen nicht entfernt würden, dann würde das Beizen des zweiten BiI-des, wie es gemäß der nachfolgenden Anweisung vorgenommen wird, das erste blaugrüne Bild beeinträchtigen. Nach dieser Operation kann der Film gründlich ausgewaschen und getrocknet werden (ebenfalls noch in der Dunkelkammer), worauf .die zweite, nachstehend näher beschriebene Belichtung erfolgen kann. Wenn man die ursprüngliche lichtempfindliche Emulsion nur für den einen der beiden Kopierprozesse benutzen und die Oberfläche des Positivfilms erneut mit einer lichtempfindlichen Schicht für den zweiten Druck über-. ziehen will, dann ist das Verfahren im wesentlichen das gleiche wie oben angegeben, nur mit dem Unterschiede, daß der FiImstreifen nach der ersten Belichtung und Entwicklung in ein etwa ioprozentiges Thiosulfatbad getaucht wird, um das Bild zu fixieren. Darauf wird das Bild, wie oben angegeben, gewaschen und getont. Die überschüssigen Silberverbindungen werden in der oben angegebenen Weise entfernt, worauf der Film gründlich gewaschen und getrocknet. und auf diese Weise zur Aufnahme einer zweiten Silberemulsionsschicht vorbereitet werden kann. Diese zweite Schicht kann unmittelbar der ersten überlagert werden. Die Aufbringung der zweiten Emulsionsschicht erfolgt bei solcher Temperatur, daß sich dieselbe mit der ersten Schicht verbindet und mit ihr einen wesentlich einheitlichen Überzug auf dem Filmband bildet.
Es mag besonders darauf hingewiesen werden, daß bei der Ausführungsweise des Verfahrens, bei welcher nur ein einziger lichtempfindlicher Überzug des Filmstreifens benutzt wird, die Fällung der Eisensalze zur Folge hat, daß demjenigen Teil des Films, in welchem Eisensalze niedergeschlagen sind, seine Lichtempfindlichkeit genommen wird. , Da die ~ Wirkung des Lichtes von der Oberfläche in das Innere der lichtempfindlichen Schicht eindringt, ist darauf zu achten, daß beim Aufkopieren des ersten Bildes auf den positiven Film die Belichtung nicht so stark ist, daß die ganze Masse des lichtempfindlichen Überzuges von ihr durchdrungen wird. Wenn so verfahren wird, dann bleibt die zuerst erzeugte Kopie in der Oberschicht des lichtempfindlichen Überzuges, während die darunter befindliche Emulsion lichtempfindlich bleibt, und dieser lichtempfindlich gebliebene Teil der Emulsion dient dazu, das zweite auf den positiven Film aufkopierte Bild aufzunehmen, wobei die Lichtwirkung nicht durch das bereits auf dem Film befindliche Bild gestört wird, dem, wie oben erwähnt, eine blaugrüne Farbe gegeben worden, und welches daher den Durchgang des Lichtes, wenn überhaupt, nur wenig hindert. Der Grund dafür liegt darin, daß das blaue Bild den Durchgang der chemisch besonders wirksamen Strahlen des Spektrums, d. h. derjenigen Strahlen, für welche die Emulsion am empfindlichsten ist, gestattet. Selbst wenn aber das Licht durch das bereits auf dem Film befindliche Bild daran gehindert werden sollte, in die no Tiefe einzudringen, könnte diese Schwierigkeit überwunden werden entweder, indem man das zweite Bild von der Rückseite des Films aufkopiert (wobei man natürlich auch das Negativ umkehrt), oder indem man das zweite Bild durch ein blaues Filter aufkopiert, d. h. durch ein Filter von der gleichen Farbe, wie sie das blaugrüne Bild selbst besitzt.
Der nächste Verfahrensschritt besteht darin, auf dem positiven Filmstreifen und in genauer Übereinanderlagerung mit dem bereits auf dem Film befindlichen Bild ein Bild des
O
Grünnegativs aufzukopieren. Das Grünnegativ sollte hierbei sehr schwach -kopiert werden, um das allzu starke Vorherrschen der Farbe zu vermeiden, welche dieses Bild erhält. Eine. Dichte des Bildes, welche x/4 bis χ/2 derjenigen beträgt, die für ein gewöhnliches Schwarz- und Weiß-Negativ erforderlich ist, ist im allgemeinen hinreichend. Nachdem das Grünbild in dieser Weise auf dem Positivfilm aufkopiert worden ist, wird dieser entwickelt, fixiert und gewaschen, wobei irgendeines der üblichen Entwicklungs- und Fixirbäder benutzt werden kann, vorausgesetzt, daß dadurch nicht die Gelatine gehärtet wird.
Man bemerkt, daß das zuerst auf dem Positivfilm aüfkopierte Bild dem Einfluß jeder zur Einwirkung auf das zweite Bild gebrachten Lösung ausgesetzt ist, da nichts geschieht, um das Bild zu schützen. Die Folge hiervon ist, daß die Entwicklung des zweiten Bildes zu einer Ausbleichung und völligen Vertilgung der blaugrünen Farbe des ersten Bildes führt, obgleich das Bild selbst schwach sichtbar bleibt. Um diese Farbe auf dem ersten Bild wieder ' herzustellen, wird der Film in ein Bad eingetaucht, welches ein Eisensalz und eine Säure enthält. Ein geeignetes Bad für diesen Zweck würde eine schwache Eisenchlorid- und Salzsäurelösung sein. Es empfiehlt sich jedoch zur Vereinfachung des Verfahrens, diesen Schritt zur Wiederherstellung der Farbe des ersten Bildes mit dem Färbprozeß des zweiten Bildes zu verbinden, da das Bad, welches für den letzteren Zweck zu benutzen ist, sowohl ein Eisensalz als auch eine passende Säure enthält. Das Bleichen des ersten Bildes bei der Entwicklung des zweiten ist von Wichtigkeit bei der Erfindung, weil es dadurch möglich wird, die Entwicldung des zweiten Bildes in der Dunkelkammer zu beobachten und zu regeln ohne Störung durch das erste Bild. Der nächste Schritt des Verfahrens besteht darin, das zweite auf dem positiven Film aufkopierte Bild zu färben. Dieses zweite Bild besteht aus einem schwachen Bild, welches von einem Silberniederschlag gebildet wird, und welchem eine rote Farbe gegeben werden muß, damit es in gehöriger Weise mit dem ersten Bild zusammenwirkt, welches letztere eine blaugrüne Farbe besitzt, oder dem eine solche zu geben ist. Das Rot, welches für einen Zweifarbenprozeß in Verbindung mit einem Blaugrün erforderlich ist, hat eine solche Schattierung, daß unter den Farben, die für ein Verfahren anwendbar sind, bei welchem die Silbersalze zu einer Beize umgewandelt werden, kein passender Farbstoff gefunden worden ist. Man kann auch keine Mischung von Farbstoffen benutzen, da einige Farben schneller wirken als andere, und einige Farben ausgewaschen werden können, während andere fest sitzen.' Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine Lösung von Vanadiumchlorid in Oxalsäure mit Kaliumferricyanid das Silber so beeinflußt, daß es als eine kräftige Beize wirkt, und daß außerdem die Farbe, welche sich bei der Einwirkung einer solchen Lösung auf das Silber ergibt, in Verbindung mit einem geeigneten basischen Rot eine vollkommene Komplementärfarbe zu dem Blaugrün des ersten Bildes bildet. Alle basischen Rotfarbstoffe haben eine Karmoisin-Nelkenfarbe, welche bei einem Zweifarbenprozeß wie dem hier in Frage stehenden, unerwünscht ist, da eine Farbe dieser Art das Schwarz zu Violett und das Grün zu Rotblau machen und das ganze Bild in unerwünschter Weise violett-nelkenfarbig werden würde. Die Wirkung des Vanadiumchlorids auf das Bild, welches damit behandelt wird, besteht darin, daß die Farbe mehr nach gelb hin gewandelt wird, und wenn nach dieser Behandlung der Positivfilm in ein Thiosulfatbad eingetaucht würde, dann würde der Glanz der gelben Farbe gesteigert werden. Bei einem Dreifarbenprozeß würde diese Farbe für das gelbe Bild des Prozesses passend sein, aber bei einem Zweifarbenprozeß wie dem vorliegenden würde keine Farbabstufung erreicht werden können, da Teile des Bildes, welche rot erscheinen sollen, oder eine Rotschattie- 90' rung besitzen sollen, gelb erscheinen würden, während schwarz als glänzendgrün erscheinen würde, da das Gelbe das Blaugrün des ersten Bildes überdecken würde. Für das vorliegende Verfahren wird die gelbliche Farbe welche dem zweiten Bild gegeben wird, benutzt in Verbindung mit einer basischen Farbe (welche letztere für sich allein unbrauchbar wäre), und ergibt in dieser Kombination die korrekte Komplementärfarbe zu dem darunter befindliehen Blaugrün des zuerst aufkopierten Bildes. Die Färbung des zweiten Bildes hängt im vorliegenden Fall von der Verbundwirkung der im Film gefällten Vanadiumsalze und von dem basischen roten Farbstoff ab. Es sind zwar Verfahren bekannt, bei weichen das Silberbild durch ein Vanadiumchlorid und Eisen enthaltendes Bad getont und grün gefärbt wird, worauf eine rote Farbflüssigkeit benutzt wird, welche die hellen und bis zu einem gewissen Grade die hellgrünen Teile, nicht aber die dunklen Stellen, färbt. Bei diesen vorbekannten Verfahren werden saure Farbstoffe benutzt, welche das mit Vanadiumchloridlösung behandelte Bild nicht zu beeinflüssen vermögen, und welche dazu dienen sollen, die Teile, welche wenig oder kein Vanadiumsalz enthalten, rot zu färben. Wenn jedoch, wie beim vorliegenden Verfahren, ein basischer Farbstoff benutzt wird, dann wird die entgegengesetzte Wirkung erreicht, da ein solcher Farbstoff gerade auf die durch die
Vanadiumchloridlösung gebeizten Bildstellen wirkt und auf keine anderen. Zu den geeigneten basischen Farbstoffen gehören: Rhodamin, Azinrot, Akridinrot und Saffranin.
Unter Berücksichtigung der vorstehend erörterten Umstände wird gemäß dem vorliegenden Verfahren nach dem Aufkopieren des zweiten Bildes auf dem Positivfilm und nach dessen Entwicklung, Fixierung und Auswaschung der Film zunächst in ein Bad getaucht, welches nicht nur das Bild des zweiten Kopierprozesses gelb färbt, sondern welches auch den Silberniederschlag in eine Beize umwandelt und so zur Aufnahme eines geeigneten basischen Farbstoffes vorbereitet. Ein für diesen Zweck geeignetes Bad kann wie folgt zusammengesetzt werden:
Vanadiumchlorid. 2 Gewichtsteile.
Kaliumferricyanid 2
Oxalsäure ....... 2
Wasser 1000
Man beläßt den Film in diesem Bade hinreichend lange, um den ganzen Silberniederschlag in der Gelatine dem Badeinfluß zu unterwerfen. Hierzu sind etwa 15 bis 30 Minuten erforderlich. Nach der Entfernung aus dem Bad wird der Film in gewöhnlichem Wasser gewaschen, und darauf können die überschüssigen Silberverbindungen mit Hilfe des üblichen Thiosulfatbades entfernt werden.
Sollte vor diesem Färbprozeß der die erste Bildkopie tragende Positivfilm nicht mit Eisenchlorid und Salzsäure, wie oben angegeben, behandelt sein, dann wird die Farbe des ersten Bildes, welche durch die Wirkung des Alkalientwicklers ausgebleicht ist, von selbst wieder hergestellt, da das letzterwähnte Farbbad die beiden Bestandteile enthält, welche für diese Färbung erforderlich sind, nämlich Ferricyanid und Oxalsäure. Außerdem wird jedoch infolge des Gehaltes des Bades an Vanadiumchlorid der schwarze Silberniederschlag des zweiten Bildes auf dem Positivfilm gelb gefärbt. Der Film kann jetzt fixiert und gewaschen und darauf in eine schwache Lösung eines basischen Farbstoffes (eine der verschiedenen oben erwähnten Rotfarben) eingetaucht werden, wobei sofort eine Färbung derjenigen Teile des Films beginnt, die durch den zweiten Kopierprozeß beeinflußt waren, ohne daß jedoch auch nur die geringste Beeinflussung derjenigen Teile des Films erfolgt, die beim ersten Kopierprozeß belichtet wurden. Mit anderen Worten, obwohl zwei Bilder vorhanden sind, zu denen der Farbstoff Zutritt hat, wird doch nur eines derselben durch diesen Färbprozeß berührt. Wenn das Bild auf dem J Positivfilm, welches durch die beiden Belichtungen erzeugt ist, die richtigen Farben erhalten hat, wird der Film in mit Essigsäure schwach angesäuertem Wasser ausgewaschen, wodurch die Teile des Bildes klar werden, welche weiß erscheinen sollen. Der Film kann dann getrocknet werden und ist dann fertig zum Gebrauch in einem geeigneten Projektionsapparat oder zu sonstiger Verwendung.
Theoretisch würde natürlich erwartet werden können, daß ein Dreifarbenverfahren, bei welchem die Farben Blau, Gelb und Tiefrotnelkenfarbig benutzt werden, bessere Farbwerte im endgültig erscheinenden Bilde ergibt. Bei dem vorliegenden Verfahren werden die letzten beiden von den oben genannten drei Farben vereinigt, um das eine der Bilder zu färben, und dieses ist komplementär zu dem blaugrünen zweiten Bild. Die Möglichkeit, diese Farben miteinander zu kombinieren, beruht auf der Behandlung mit Vanadiumchlorid. Die Erfindung ist jedoch nicht beschränkt auf die Kombination der oben erwähnten besonderen Farben, da nach der Kenntnis der Erfinderin hier zuerst die Möglichkeit angegeben ist, den Silberniederschlag eines photographischen Bildes mit Hilfe von Vanadiumchlorid in der angegebenen Weise in eine Beize umzuwandeln, wodurch er befähigt wird, einen basischen Farbstoff von irgendeiner Farbe anzunehmen.

Claims (4)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von farbigen Photographien mit zwei von dem zu reproduzierenden Gegenstand je unter Ausschaltung der Komplementärfarben gewonnenen Negativen, dadurch gekennzeichnet, daß von diesen beiden Negativen das eine auf eine durchsichtige oder durchscheinende Unterlage kopiert wird, daß dieser Kopie durch Tonung eine Färbung verliehen wird, die bei der Herstellung des entsprechenden Negativs ausgeschaltet war, daß das zweite Negativ auf derselben Unterlage in Deckung mit dem ersten Bilde kopiert wird, daß diese Kopie mit einer Beize behandelt wird, welche dem zweiten Bilde eine gewisse Farbe erteilt, und daß das gebeizte Bild mit einem geeigneten basischen Farbstoff von solcher Farbe behandelt wird, daß er zusammen mit der Beizfarbe dem Bilde eine Farbe erteilt, die komplementär zu der Farbe des ersten Bildes ist, ohne jedoch den nichtgebeiztenTeil des Bildes gleichzeitig zu färben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Positivbild zum Zweck der Färbung einem Tonungsprozeß unterworfen wird, und daß die Entwicklung des zweiten Positivbildes so geführt wird, daß das erste Bild bei der Entwicklung entfärbt wird, und daß es •später wieder aufgefärbt wird. ■
3. Verfahren nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wiederauffärbung des ersten Bildes nach seiner Bleichung bei der Entwicklung des zweiten Bildes gleichzeitig mit der Beizung des zweiten Bildes erfolgt, indem man eine Beize für das zweite Bild benutzt, die zugleich das erste Bild wieder anzufärben vermag.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das erste Silberbild blaugrün färbt r und für das zweite eine Beize benutzt, welche es gelb färbt (beispielsweise eine Lösung von Vanadiumchlorid in Oxalsäure mit Kaliumferricyanid), und daß man dann das gebeizte zweite Bild mit einem basischen Farbstoff von solcher Farbe behandelt, daß sich dieselbe mit dem Gelb des Bildes zu einer zu dem Blaugrün des ersten Bildes komplementären Farbe verbindet.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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