DE546257C - Verfahren zur Herstellung von photographischen und kinematographischen Zweifarben-Diapositiven oder -Filmen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von photographischen und kinematographischen Zweifarben-Diapositiven oder -Filmen

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DE546257C
DE546257C DE1930546257D DE546257DD DE546257C DE 546257 C DE546257 C DE 546257C DE 1930546257 D DE1930546257 D DE 1930546257D DE 546257D D DE546257D D DE 546257DD DE 546257 C DE546257 C DE 546257C
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/46Subtractive processes not covered by the group G03C7/26; Materials therefor; Preparing or processing such materials

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von photographischen und kinematographischen Zweifarben-Diapositiven oder -Filmen Die Erfindung betrifft die Herstellung von photographischen und kinematographischen farbigen Diapositiven in der Weise, daß man auf ein und demselben Träger zwei verschiedenfarbige Lichtbilder übereinanderlegt. Man hat bereits in dieser Richtung vorgeschlagen, übereinstimmende positive Bilder auf den beiden Seiten eines transparenten Bandes zu kopieren, welches auf diesen beiden Seiten mit lichtempfindlicher Emulsion versehen wurde. Nach einem anderen Verfahren wurden zwei oder drei Positivbilder auf ein und derselben Seite eines Films angeordnet, wobei man jedesmal die belichtete Emulsionsschicht mit einer frischen überlagerte und belichtete. Das erste dieser Verfahren ist kompliziert und kostspielig, und die erhaltenen Filme müssen mit großer Vorsicht behandelt werden, da die Oberflächen derselben sehr empfindlich sind. Das zweite der genannten Verfahren weist den Nachteil auf, daß es mit großen Schwierigkeiten verbunden ist, eine genaue übereinstimmung zwischen den überlagerten Bildern herzustellen, da der Film sich nach jeder Auftragung der frischen Emulsion zusammenzieht und die Anilinfarben während der späteren Behandlung ausfließen, so daß Bilder mit verwischten Konturen entstehen. Bessere Resultate können erzielt werden, wenn die Farbstoffe mechanisch aufgedruckt werden, aber die praktische Ausführung dieses Verfahrens ist mit großen Schwierigkeiten verbunden. Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Positiven durch aufeinanderfolgendes Kopieren unter zwei getrennten Aufnahmeplatten, wobei zunächst ein Bild auf einer Schicht erzeugt wird, die mittels eines Silbersalzes lichtempfindlich gemacht ist, und diese Schicht durch Behandlung mit einem Salz eines anderen Metalls wieder lichtempfindlich gemacht wird, worauf ein zweites, überlagertes Bild hergestellt wird. Es ist schon früher vorgeschlagen worden, das erste Bild mit Anilinfarbe zu tönen und die Schicht darauf unter Verwendung einer Eisensalzlösung wieder lichtempfindlich zu machen. Bei diesem älteren Verfahren wird aber das erste Bild gefärbt, bevor das zweite Bild hergestellt wird, und es ist deshalb nicht möglich, zu verhindern, daß die zuerst aufgetragene Anilinfarbe während der letzten Behandlungsstufen ausfließt. Hierzu kommt, daß es nicht möglich ist, das zweite Bild mit genügender Tiefe zu kopieren, und da das Licht gewisse Teile des schon gefärbten ersten Bildes nicht durchdringen kann, werden falsche Farbwirkungen erzielt.
  • Durch vorliegende Erfindung werden die obenerwähnten Nachteile beseitigt. Die Erfindung beruht auf der Wahrnehmung, daß es möglich ist, die Herstellung des ersten Bildes, d. h. des Silberbildes, vorläufig zu unterbrechen, bevor es gefärbt wird. Gemäß vorliegender Erfindung wird das erste Bild, nachdem das zweite Bild farbig entwickelt ist, durch das zweite Bild hindurch in einer anderen Farbe gefärbt. Damit dieses Färben unter geeigneten Bedingungen vor sich geht, wird zwecks Erzielung des zweiten Bildes ein Salz verwendet, welches geeignet ist, das Silbersalz des ersten Bildes so vorzubereiten, daß es eine dem Färben vorangehende Beizung erfahren kann.
  • Nach einer Ausführungsform des Verfahrens wird, nachdem man das Silberbild in üblicher Weise entwickelt hat, die Emulsionsschicht wieder lichtempfindlich gemacht, indem man sie mit einem lichtempfindlichen Eisensalz imprägniert, worauf man auf diesem letzteren ein zweites Bild kopiert und dann durch die Einwirkung eines Doppelcyanidsalzes entwickelt. Zum Schluß färbt man das erstgenannte Bild, z. B. in Rotorange, nach einer zweckmäßigen Vorbeizung mit Anilinfarbstoffen, deren Lösung durch das zweite Bild hindurch diffundieren kann. Als Eisensalz wird zweckmäßig eine Lösung von Eisenchlorid mit einer Säure verwendet, welche als Reduktionsmittel und Beschleuniger wirkt, da dieses Salz auf das Silbersalz des ersten Bildes eine für das Vorbeizen günstige Wirkung ausübt. Jedoch können auch andere Eisensalze, wie Eisenoxalat, Eisentartrat und Eisenzitrat, verwendet werden.
  • Das zum Entwickeln des zweiten Bildes dienende Doppelcyanid kann ein Ferricyanid oder Ferrocyanid sein, je nachdem das Bild unter einem Negativ oder einem Diapositiv kopiert werden soll. Das in den beiden Fällen entwickelte Blaubild ist gegen die zum Vorbeizen des Silbersalzes des ersten Bildes benutzte Substanz, z. B. Jodkalium, ebenso wie gegen Anilinfarbstoffe zum Färben des ersten Bildes unempfindlich.
  • Obwohl die Eisensalze sich am besten zum Wiedersensibilisieren der das Silberbild tragenden Schicht eignen, können auch andere Metallsalze, besonders Kobaltsalze, Cersalze, Mangansalze, geeignet sein. Zwei übergelagerte Bilder von unterschiedlichen Farben genügen im allgemeinen, um den Eindruck von Naturfarben hervorzurufen, man kann aber zwecks naturgetreuer Wirkung noch ein drittes Bild in anderer Farbe überlagern, z. B. durch mechanischen Aufdruck von Farbstoffen mittels eines Druckklischees oder einer Schablone. Beispiel Zwecks Herstellung von kinematographischen Filmen wird in folgender Weise vorgegangen: Es werden zunächst zwei getrennte Negativfilme in üblicher Weise hergestellt, die nach einem farbenphotographischen Aufnahmeverfahren durch zwei unterschiedlicl farbige Lichtfilter aufgenommen worden sind Der eine dieser Negativfilme enthält die Rot. orangeteile und der andere die blaugrüner Teile des aufgenommenen Gegenstandes. Mittels des erstgenannten Negativfilms wird ir üblicher Weise ein Positivfilm entwickelt, der mit Silbersalz sensibilisiert worden ist, sc ' daß man nach dem Entwickeln, Fixieren unc Waschen das erste positive Silberbild erhält; welches die Rotorangeteile in Schwarz wiedergibt. Ohne dieses Bild zu tonen, wird der Positivfilm in eine Lösung von Eisenchlorid mit Oxalsäure eingetaucht, derart, daß die Gelatineschicht mit dieser Lösung imprägniert wird. Nach dem Trocknen im Dunkeln ist diese Schicht, in welcher die Oxalsäure die Aufgabe des Reduktionsmittels und des Beschleunigers spielt, von neuem wieder lichtempfindlich. Gleichzeitig läßt sich feststellen, daß das Eisenchlorid auf das in dem ersten Bild enthaltene Metallsilber chemisch einwirkt und es in einen Zustand überführt, in welchem das Silber geeignet wird, die nachträgliche, zur Aufnahme des Farbstoffes notwendige Vorbeizung aufzunehmen.
  • Man belichtet nun den so lichtempfindlich gemachten Film das zweitemal, und zwar unter dem Negativ, welches die blaugrünen Teile des Gegenstandes enthält, wobei man das Negativ genau in übereinstimmung bringt, damit das zweite kopierte Bild sich mit dem erstgenannten Silberbild genau überlagert bzw. ergänzt. Unter der Wirkung der Belichtung und in Gegenwart der Oxalsäure wird das Eisenchlorid in das Eisenchlorür übergeführt, worauf man zwecks Entwicklung des zweiten Bildes den Film in eine Lösung von Ferricyankalium eintaucht, welches durch Umsetzung mit dem Eisenchlorür das unlösliche ferricyansaure Eisenoxydul (Turnbullblau) bildet, welches die Gelatine an den Stellen blau färbt, die dem Licht durch die durchsichtigen Teile des Negativs hindurch ausgesetzt waren. Die Blaufärbung; welche je nach der zur Einwirkung gekommenen Lichtmenge mehr oder weniger dunkel ist, ist in bezug auf die bei der weiteren Behandlung des Filius verwendeten Reaktionsstoffe unzerstörbar.
  • Die nachträgliche Behandlung besteht nach dem Waschen darin, daß man den Film in eine Lösung von Jodkalium eintaucht, um das in dem ersten Bild enthaltene Silber vorzubeizen, d. h. es geeignet zu machen, einen Anilinfarbstoff aufzunehmen und zurückzuhalten. Dieses vorgebeizte Bild wird dann gefärbt, und zwar durch das zweite Bild hindurch, wenn man den Film durch eine Lösung von Anilinfarbstoffen, z. B. Rotorange, hindurchzieht. Nach dem Waschen in schwach angesäuertem Wasser zwecks Beseitigung des Farbstoffüberschusses enthält der Film nunmehr zwei deutliche, genau umgrenzte Einzelfarbenbilder, und zwar das eine in Blau und das andere in Rotorange, welche sich genau überlagern und auf dem Projektionsschirm ein subtraktives Zweifarbenbild mit naturfarbenähnlicher Wirkung erzeugen.
  • Wenn man das zweite Bild, anstatt durch Kopieren unter einem Negativ zu erzielen, unter einem Diapositiv belichtet und den Film anstatt mit Ferricyanid mit Ferrocyanid entwickelt, so erhält man ebenfalls ein Blaubild. In dieseln Falle sind jedoch diejenigen Teile blaufarbig, welche gegen das Licht geschützt waren, wobei das Blau durch den Niederschlag von Ferriferrocyanid oder Berlinerblau gebildet ist. Dieses Blaubild ist gegen nachträglich zu verwendende Reagenzien ebenfalls unempfindlich, so daß man das erste Bild durch das zweite Berlinerblaubild hindurch vorbeizen und färben kann.
  • Der so dargestellte zweifarbige Film kann in üblichen kinematographischen Proj ektionsapparaten geworfen werden, ohne irgendwelche besondere Einrichtungen zu benötigen. Der Herstellungspreis solcher Filme ist nur um weniges größer als der eines gewöhnlichen schwarzweißen Films. Man kann, wie bereits gesagt, über dieses zweifarbige Bild noch ein drittes, z. B. gelbes, anbringen, indem man den Film mechanisch mit dem Gelbfarbstoff versieht, z. B. mittels eines Reliefklischees oder durch das Schablonierverfahren.
  • Es ist selbstverständlich, daß das beschriebene Verfahren sowohl für photographische wie auch für kinematographische Zwecke verwendbar ist.

Claims (1)

  1. PATENT ANSrizüciir.: i. Verfahren zur Herstellung von photographischen und kinematographischen Zweifarben-Diapositiven oder -Filmen, bei welchem das Positiv durch aufeinanderfolgendes Kopieren unter zwei getrennten Aufnahmeplatten auf einer Schicht erhalten wird, welche zuerst mittels eines Silbersalzes lichtempfindlich gemacht ist und darauf mittels eines Salzes eines anderen Metalls wieder empfindlich gemacht wird, dadurch gekennzeichnet, daß, nachdem das zweite Bild farbig entwickelt ist, das erste Bild durch das zweite hindurch mittels eines Farbstoffes in einer anderen Farbe gefärbt wird. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Erzeugung des zweiten Bildes ein Metallsalz verwendet wird, welches das Silbersalz des ersten Bildes derart beeinflußt, daß das letztere eine Vorbeizung zwecks nachträglicher Färbung erfährt. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Entwickeln des Silberbildes in üblicher Weise ein zweites Bild in an sich bekannter Weise hergestellt wird, indem die Emulsionsschicht durch Behandlung mit einem lichtempfindlichen Eisensalz wieder sensibilisiert wird und auf dieser Schicht das zweite Bild kopiert und in unzerstörbarem Blau entwickelt wird, worauf das erste Bild, z. B. in Rotorange, durch Vorbeizung und Färbung mit Rotorangeanilinfarbstoff übergeführt wird. 4.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zum Wiederempfindlichmachen der Emulsion Eisenchlorid in Gegenwart organischer Säuren, wie Oxalsäure, verwendet wird. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4., dadurch gekennzeichnet, daß beim Kopieren des zweiten. Bildes unter einem Negativ als Entwickler für dieses Bild ein ferricyansaures Salz verwendet wird. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 4., dadurch gekennzeichnet, d!aß beim Kopieren des zweiten Bildes unter einem Positiv als Entwickler für dieses Bild ein ferrocyansaures Salz verwendet wird. 7. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß über das zweifarbige Bild ein drittes, ,andersfarbiges Bild, z. B. durch Bedrucken mit einem Reliefklischee oder durch Schablonen, mechanisch erzeugt wird.
DE1930546257D 1930-07-22 1930-07-22 Verfahren zur Herstellung von photographischen und kinematographischen Zweifarben-Diapositiven oder -Filmen Expired DE546257C (de)

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