DE561868C - Verfahren zur Herstellung farbiger kinematographischer Bildfilme - Google Patents

Verfahren zur Herstellung farbiger kinematographischer Bildfilme

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DE561868C
DE561868C DE1930561868D DE561868DD DE561868C DE 561868 C DE561868 C DE 561868C DE 1930561868 D DE1930561868 D DE 1930561868D DE 561868D D DE561868D D DE 561868DD DE 561868 C DE561868 C DE 561868C
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/22Subtractive cinematographic processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

Die Erfindung bezieht sich auf Farbphotographie und insbesondere auf die Herstellung von farbigen Kinofilmen.
Farbige lebende Bilder können nach vielen verschiedenen Verfahren hergestellt werden. Es soll aber hier nur das Filmherstellungsverfahren näher erörtert werden, welches für vorliegende Erfindung von Wichtigkeit ist. Gemäß dieses Verfahrens wird ein mehrfarbiger Gegenstand von demselben Aufnahmepunkt auf zwei negative Filme aufgenommen. Zwischen dem Gegenstand und einem der Negativfilme ist ein durchsichtiges grünblaues Filter und zwischen dem Gegenstand und dem anderen Negativfilm ist ein durchsichtiges orangerotes Filter angeordnet. Nach der Herstellung der Aufnahmen werden die negativen Filme aus der Kamera genommen und entwickelt. Darauf wird ein nichtexponierter Positivfilm herbeigeschafft, der auf beiden Seiten mit einer lichtempfindlichen Schicht versehen ist. Die lichtempfindlichen Schichten werden mit einem Farbstoff imprägniert, um den Film undurchsichtig zu machen. Hier-
J5 durch wird es möglich, miteinander übereinstimmende Teile der beiden entwickelten Negativfilme gleichzeitig auf entgegengesetzte Seiten des Positivfilms zu kopieren.
Nach der Exponierung des Positivfilms wird derselbe entwickelt und der undurchsichtige Farbstoff wird abgewaschen, worauf die Seiten des Films orangerot bzw. blaugrün gefärbt werden können. Das Bild auf dem Positivfilm, welches mittels dem Negativ hergestellt wurde, welches durch ein orangerotes Filter exponiert wurde, wird derart chemisch behandelt, daß es eine blaugrüne Farbe annimmt. In ähnlicher Weise wird das Bild auf der anderen Seite des Positivfilms derart gefärbt oder chemisch behandelt, daß es eine orangerote Farbe erhält. Der Positivfilm kann darauf ohne weiteres in einem Kinematographen verwendet werden. Wenn der Projektionslichtstrahl den Positivfilm durchsetzt, erhält er eine blaue oder orangerote Farbe in denjenigen Teilen des Films, die mit den grünblauen oder orangeroten Flächenteilen des photographierten Gegenstandes übereinstimmen.
Das oben beschriebene Verfahren zur Herstellung von Farbfilmen mittels eines einzigen Films kann das Einzelfilm-Projektionsverfahren genannt werden. Der Einzelfilm kann in verschiedener Weise hergestellt werden. Das soeben beschriebene Verfahren wird das »Abziehverfahren« genannt. Das orangerote Filter, durch welches eines der Negative belichtet wird, zieht sämtliche Farben ab bzw. hält sämtliche Farben zurück, mit Ausnahme von denen, die im orangeroten Teil des Spektrums liegen. Mittels des orangeroten Negativs werden nur die Farbwerte im orangefarbenen Abschnitt des Spektrums aufgenommen, während das grünblaue Negativ nur die Farbwerte im grün- blauen Teil des Spektrums enthält.
In dieser Weise können während der verschiedenen Behandlungsstufen beliebige Far-
ben zurückgehalten werden. Es dürfte einleuchtend sein, daß bei einem Zweifarbenverfahren nur eine ungenaue Wiedergabe der Naturfarben möglich ist.
Erfindungsgemäß wird das Verfahren gewöhnlich in der Weise durchgeführt, daß die Bilder nicht orangerot und grünblau, sondern orangerot und blau gefärbt werden. Diese Farben sind, genau genommen, nicht ίο komplementär, aber annähernd komplementäre Farbwerte können doch erzielt werden, wenn orangerote Farbtonlösungen und Blautonlösungen benutzt werden. Mit dem Ausdruck»komplementäre Farbwerte« werden nicht komplementäre Farben im eigentlichen Sinne dieser Bezeichnung gemeint, sondern Farben, die derart beschaffen sind, daß die auf einen Schirm projizierten Bilder im wesentlichen die richtigen Farben aufweisen. Bei der gewohnlichen Ausführungsform des Verfahrens werden grüne, blaugrüne und grünblaue Bildstellen blau gefärbt, aber eine modifizierte Ausführungsform des Verfahrens gemäß der Erfindung, die noch beschrieben werden soll, ermöglicht die naturgetreue Wiedergabe von grünen, blaugrünen und grünblauen Farbtönen. Wenn nach der zuletz't erwähnten Ausführungsform der Erfindung verfahren wird, ist es auch möglich, die genaue Komplementärfarbe zu der durch die Farbtonbehandlung erhaltenen orangeroten Farbe herzustellen.
Für das Färben von Silberbildern am positiven Band sind verschiedene Verfahren in Vorschlag gebracht worden. Bei sämtlichen bisher benutzten Verfahren ist es nur möglich, die Massen derart zu behandeln, daß auch klare Abschnitte entstehen, wenn der Film lange gewaschen wird. Hierdurch wird aber der Film geschädigt, weil das Wasser Alkali enthält, welches das farbige Bild angreift.
Durch vorliegende Erfindung soll ein Verfahren geschaffen werden, um Kinofilme derart zu färben, daß das Bild eine gute rote Farbe erhält und die freien Flächenteile leicht abgewaschen werden können.
Weiter bezweckt die Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, nach welchem Filme gefärbt werden können, ohne daß sie hierdurch beschädigt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen schematisch dargestellt.
Abb. ι zeigt einen Positivfilm, der auf beiden Seiten Bilder trägt, wobei die Bilder auf der einen Seite orangerot und die Bilder auf der anderen Seite blau gefärbt sind.
Die Abb. 2 und 2 a zeigen einen Apparat zur Herstellung von farbigen Positivfilmen.
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann in der Weise zur Ausführung gebracht werden, daß ein mehrfarbiger Gegenstand von demselben Aufnahmepunkt aus auf zwei Negativfilme photographiert wird, worauf BiI-der hergestellt werden, die komplementäre Farbwerte haben, indem beispielsweise die Bilder am einen Film orangerot und die Bilder am andern Film grünblau gefärbt werden. Diese Farben bzw. Farbtöne können in beliebiger bekannter Weise hergestellt werden, beispielsweise durch Verwendung einer das Licht zerlegenden Kamera, welche mit zweckmäßigen Farbfiltern versehen ist, die zwischen den Gegenstand und die Negative eingeschoben werden.
Zur Herstellung des Negativs kann beispielsweise ein orangerotes Filter verwendet werden, um einen orangeroten Ton zu erzielen, und ein grünblaues Filter, um ein grünblau getontes Negativ zu erhalten. Nach der Belichtung wird der Film (bzw. die Filme) aus der Kamera entfernt und entwickelt.
Zwecks Herstellung eines einzigen Zweifarbenfilms, der in Kinemathographen gewohnlicher Bauart verwendet werden kann, wird ein Positivfilm verwendet, der auf beiden Seiten lichtempfindliche Schichten 26 bzw. 27 besitzt. Die Schichten 26 und 27 sind mit einem undurchsichtigen Farbstoff imprägniert, weshalb die Negative 18 und 22 gleichzeitig auf beiden Seiten des Films 25 genau aufeinander überlagert kopiert werden können.
Die mittels des grünblauen bzw. des orangeroten Negativs auf den lichtempfindlichen Schichten 26 und 27 hergestellten positiven Bilder 31 und 32 sind komplementär zu den beiden Negativen. Das Bild 31 am Positiv wird jetzt orangerot gefärbt, während das Bild 32 am Positiv eine blaue Farbe erhält. Der Positivfilm 25 soll den aufgenommenen Gegenstand in natürlichen Farben wiedergeben. Da die miteinander übereinstimmenden Bilder einander genau decken. ist es für eine praktisch naturgetreue Wiedergabe nur notwendig, einen Lichtstrahl durch die miteinander übereinstimmenden Positive 31 und 32 am Film 25 zu senden.
Die bisher verwendeten Verfahren zum Färben der Positivbilder 31 und 32 weisen, wie erwähnt, verschiedene Nachteile auf, die in dem Verfahren gemäß vorliegender Erfindung beseitigt sind. Eine zweckmäßige Einrichtung zur Ausführung des neuen Verfahrens ist in den Abb. 2 und 2 a schematisch dargestellt.
Die Einrichtung gemäß der Erfindung weist eine Vorratsrolle 40 für Positivfilme, eine Vorratsrolle 41 für blaugrüne Negativfilme und eine Vorratsrolle 42 für orangerote Negativfilme auf. Ferner besitzt die Vorrich-
tung eine Kopiereinrichtung 43, blaugrüne und orangerote Ziehrollen 44 und 45, mehrere Behälter 48, 49, 50 und 51, einen blauen Tonbehälter 52, mehrere Behälter 53, 54, 55, 5Ö> 57) 58 und 59 für die weitere Behandlung, eine Trocknungseinrichtung 60 und eine Aufwickelrolle 61 für den Positivfilm. Zwischen dem Behälter 51 und dem blauen Tonbehälter 52 sind Blasröhren 62 angeordnet. Die Arbeitsweise des Apparates bei der Herstellung eines positiven Farbfilms, der auf beiden Seiten lichtempfindliche Schichten besitzt, ist wie folgt:
Der auf der Rolle 40 lagernde Film, weleher auf beiden Seiten eine lichtempfindliche Schicht besitzt, wird durch die Kopiereinrichtung 43 zwischen den blaugrünen und orangeroten Negativen gezogen, die ihrerseits von den Rollen 41 und 42 abgezogen werden.
Nachdem die Negative auf das Positiv kopiert worden sind, werden die Filme 18 und 22 auf die Rollen 45 bzw. 44 aufgewickelt. Der Positivfilm wird darauf durch eine schwache Entwicklerlösung im Behälter 48 und darauf durch eine schwache Lösung von Essigsäure o. dgl. im Behälter 49 bewegt. Das Kopieren und Entwickeln des Positivs 25 wird in der Dunkelkammer ausgeführt, während die spätere Behandlung bei Licht erfolgen kann.
Von dem Behälter 49 wird der Film 25 durch eine Fixierlösung im Behälter 50 bewegt und darauf im Behälter 51 mit Wasser gewaschen. Wenn der Film den Behälter 51 verläßt, wird er mittels Luftstrahlen getrocknet und darauf durch einen Tonbehälter 52 geführt, der ein Blautonbad enthält. In diesem Behälter wird das mittels des orangeroten Negativs 18 hergestellte positive Silber- bild 32 vollständig in ein blaues Bild umgewandelt. Das Bad im Behälter 52 kann beispielsweise die folgende Zusammensetzung haben:
Eisenammoniumoxalat 4,5 g
Kaliumferricyanid 2,0 g
Ammohiumchlorid 4,0 g
Salzsäure 2,0 cm3
Wasser 500,0 - .
Der Behälter 52 muß derart eingerichtet sein, daß es möglich ist, nur eine Seite des Films zu behandeln. Ein Behälter, der sich für diesen Zweck gut eignet, ist in der amerikanischen Patentschrift 1734 476 vom 5. November 1929 beschrieben.
Von dem Behälter 52 wird der Positivfilm 25 in den Wasserbehälter 53 gebracht und gründlich gewaschen. Darauf gelangt der Film in den Behälter 54, der eine orangerote Farblösung enthält, in welcher der ganze Film etwa 1 Minute gebadet wird. Die Farblösung kann beispielsweise mittels der unten angegebenen Lösungen hergestellt werden:
Vorratslösung A:
Bas. Magenta ig
Destilliertes Wasser 250 cm3
Essigsäure 5
Vorratslösung B:
Auramin ig
Destilliertes Wasser 250 cm3
Essigsäure 5
Zwecks Herstellung eines Bades werden 50 cm3 der Lösung A und 25 cm3 der Lösung B mit 200 cm3 destillierten Wassers gemischt.
Nach der Behandlung im Behälter 54 wird der Film für kurze Zeit im Wasserbehälter 55 gewaschen und darauf in den Behälter 56 hineingezogen, in welchem eine Uraniumlösung vorhanden ist. Die Uraniumlösung kann beispielsweise folgende Zusammensetzung haben:
Kaliumoxalat 12 g
Uraniumnitrat 32 g
Salzsäure 32 cm3
Kaliumferricyanid 9g
Wasser 4000 cm8
Der überschüssige Farbstoff wird abgewaschen, bevor der Film in die Uraniumlösung gelangt. Die orangerote Farbe im Bild 31 wird mittels der Uraniumlösung festgebeizt, wobei das Silberbild 31 in ein orangerotes Bild umgewandelt wird, worauf die freien Flächenelemente des Bildes gewaschen werden, bis sie klar geworden sind. (Auf der entgegengesetzten Seite des Films befindet sich das blaue Bild 32.) Das Bild 31 stellt somit nicht nur ein gefärbtes Bild, sondern auch ein durch Uranium getöntes dar.
Die Behandlung im Uraniumbad dauert etwa 5 bis 7 Minuten. Je nach der Behandlungsdauer beizt sich mehr oder weniger Farbstoff in das Bild ein. Wird der Film nur für kurze Zeit in dem Farbstoff-, behälter gehalten, entsteht ein schwach gefärbtes Bild, und wenn der Film für einen längeren Zeitraum dem Farbstoff ausgesetzt wird, erhält man ein Bild mit stärkeren Farben. Nachdem der Film die Uraniumlösung verlassen hat, wird er durch ein Wasserbad im Behälter 57, eine Hypolösung im Behälter 58 und ein weiteres Wasserbad im Behälter 59 geführt, worauf er durch die Trocknungsvorrichtung 60 gezogen und auf die Rolle 61 aufgewickelt wird. Bevor die Bilder in die Hj'polösung gelangen, sind sie im allgemeinen undurchsichtig, weil sie
Silberferricyanid enthalten. Die Hypolösung löst aber diesen Stoff auf, so daß die Bilder vollkommen durchsichtig werden.
Da das positive Silberbild 32 im Behälter 52 vollständig in ein grünes Bild umgewandelt wird, wird diese Seite des Films von dem Uraniunibad und von der roten Farbe nicht beeinflußt. Wenn der Film 25 auf die Rolle 61 aufgewickelt wird/ weisen deshalb die gegenüberliegenden Bilder solche Farben auf, daß die ursprünglichen Farben, d. h. die Farben des photographierten Gegenstandes, auf der Projektionsfläche erscheinen.
Die auffallende Klarheit der stark belichteten Bildteile nach der Behandlung im Uraniumbad ist wahrscheinlich auf eine bisher unbekannte Wirkung dieses Bades zurückzuführen.
Das eisenhaltige Bad wirkt nicht als Beizmittel für die orangerote Farbe, sondern tönt auf chemischem Wege das blaue Bild derart, daß es von der orangeroten Farbe nicht durchdrungen wird. Aus diesem Grunde wird das blaue Bild in keiner Weise durch die letzten Behandlungsstufen beeinflußt.
Wenn es erwünscht ist, eine blaugrüne oder grüne Farbe herzustellen, wird das oben beschriebene Verfahren abgeändert, indem die blaue Tonbehandlung im Tonbehälter 52 nicht vollständig durchgeführt wird. Hierdurch wird das Silberbild nur teilweise umgewandelt, und an verschiedenen Stellen bleiben Silberpartikel unverändert zurück. Diese Wirkung kann in verschiedener Weise herbeigeführt werden, beispielsweise durch Verwendung verdünnter Lösungen oder durch Abkürzung der Behandlungsdauer. Durch die nachträgliche Behandlung mit Uraniumlösung erhalten die unbeeinflußten Silberpartikel des blauen Bildes eine gelbliche Farbe, die die blaue Farbe der übrigen Teile des Bildes derart ändert, daß das Bild einen grünlichen Ton erhält. Je nach der Länge der Behandlung im blauen Tonbad und der Stärke dieses Bades können verschiedene Töne von blaugrün hergestellt werden. Der Ton kann ebenfalls durch Verwendung von Uraniumlösungen verschiedener Stärke und durch Veränderung der Behandlungsdauer in dieser Lösung beeinflußt werden. In den Ansprüchen wird mit dem Ausdruck »chemisches Tönen« die Umwandlung des Silberbildes in eine farbige anorganische Substanz gemeint, während der Ausdruck »Farbtönen« die Umwandlung des Silberbildes in eine anorganische Substanz und das Auftragen bzw. das Einverleiben eines Farbstoffes in das Bild bezeichnen soll. Die Ausdrücke »rot« und »blau« sollen nicht genau bestimmte Farbwerte, sondern die roten bzw. blauen Teile des Spektrums bezeichnen. Mit »Farbbehandlung« wird das Färben, das chemische Tönen, das Färben, die Herstellung oder Wiederherstellung von Farbe usw. gemeint, aber dieser Ausdruck umfaßt nicht die Beseitigung der Undurchsichtigkeit eines Bildes. Mit »teilweiser Umwandlung« oder »teilweisem chemischen Tönen« wird eine Umwandlung oder ein chemisches Tönen gemeint, welche bzw. welches nicht vollständig durchgeführt wird, so daß unveränderte Silberpartikel im Bild verbleiben.
An Stelle der obenerwähnten zwei komplementären Farben können andere komplementäre Farben hergestellt werden. In diesem Falle müssen die Behandlungsdauer, die Stärke der Lösungen, die Art der Färb- und Tonstoffe usw. je nach den erwünschten Farben abgeändert werden. Wenn rote und grüne Bilder hergestellt werden sollen, muß an Stelle der arangeroten Farbstoffe ein roter Farbstoff verwendet werden, und die Blautonbehandlung muß in anderer Weise als oben beschrieben durchgeführt werden.
An Stelle der obenerwähnten Blautonbäder können beispielsweise Bäder folgender Zusammensetzung verwendet werden:
I.
Eisenammoniumalaun
Natriumeitrat
Ammoniumoxalat (Ges. Lös.)
Konzentrierte Salzsäure
Natriumferricyanid
2,5 g 2,og
IO,2 g 0,5 cm3
2,Og
Destilliertes Wasser 1000,0 cm3
II.
Eisenammoniumalaun 10 g
Kaliumbromid 6 g
Konzentrierte Salzsäure 1 cm3
Kaliumferricyanid 2 g
Destilliertes Wasser 1000 cm3.
An Stelle der obengenannten Farbstoffe können auch andere zweckmäßige Färbmittel verwendet werden, z. B. Safranin, Chrysoidin, Fuchsin und Rhodamin oder andere zweckmäßige basische Farbstoffe bzw. Kombinationen derartiger Stoffe.

Claims (5)

  1. Patentansprüche:
    i. Verfahren zur Herstellung farbiger kinematographischer Bildfilme, bei dem die entgegengesetzten Seiten des Films Bilder erhalten, die verschiedene Farbwerte derselben Bilder darstellen, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilder auf einer Seite des Films auf chemischem Wege in einer Farbe derart getönt werden, daß sie gegen eine spätere Farbbehandlung unempfindlich sind, worauf der Film mit einer beispielsweise basischen Farbstofflösung und mit einer Uraniumlösung behandelt wird, um den Bildern auf der
    anderen Seite des Films einen komplementären Farbwert zu geben.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Film in das Urantonbad und in die basischen Farblösungen eingetaucht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Film nach jeder Behandlungsstufe abgewaschen wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilder auf einer Seite des Films durch Behandlung mit einer Eisentonlösung nur teilweise in Ferriferrocyanid umgewandelt werden, während eine nachträgliche Behandlung die Farbe des teilweise umgewandelten Bildes abändert und den bisher nicht behandelten Bildern einen komplementären Farbwert mitteilt.
  5. 5. Verfahren zur Herstellung von farbigen kinematographischen Bildfilmen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilder auf einer Seite des Films mit einer Lösung behandelt werden, die etwa folgende Zusammensetzung hat:
    Eisenammoniumoxalat .... 4,5 g
    Kaliumferricyanid 2,0 g
    Ammoniumchlorid 4,0 g
    Salzsäure 2,0 cm3
    Wasser 500,0 - ,
    worauf die Lösung von den behandelten Bildern abgewaschen wird, der Film mit einer Farbstofflösung behandelt wird, der überschüssige Farbstoff beseitigt wird, der Film in einer Lösung etwa folgender Zusammensetzung behandelt wird:
    Kaliumoxalat 12 g
    Uraniumnitrat 32 g
    Kaliumferricyanid 9 g
    Salzsäure 32 cm3
    Wasser 4000 cm3
    und die zuletzt erwähnte Lösung vom Film abgewaschen wird.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen
DE1930561868D 1930-02-20 1930-02-20 Verfahren zur Herstellung farbiger kinematographischer Bildfilme Expired DE561868C (de)

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