DE682619C - Verfahren zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbigen Bildern - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbigen Bildern

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DE682619C
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Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/28Silver dye bleach processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbigen Bildern Es ist bereits bekannt, Zweifarbenfilme dadurch herzustellen, daß man in einen doppelseitig begossenen Film .die Farbstoffe einverleibt, die Schichten dann. beiderseitig belichtet und entwickelt und alsdann mit Hilfe von Wasserstoffsuperoxyd, sauren Peroxydlösun;genoder ähnlichen. Mitteln die Gelatine proportional zur vorhandenen Silbermenge weglöst. Die Eigenschaften der so entstandenen Bilder sind unbefriedigend, da sie grobkörnig sind und keine genügend feinen Halbtöne zeigen. Auch sind die Ergebnisse durch Nebenerscheinungen, wie den Härtegrad der Gelatine, die angewandte Temperatur, die Zersetzung der Wasserstoffsuperoxydlösungen, beein$ußt und deshalb sehr ungleichmäßig.
  • Andererseits war es bekannt, daß photographische Farbstoffbilder aus durchgehend gefärbten photographischen Silberbildern entstehen können, wenn man sie mit Bädern behandelt, die ein Silberlösungsmittel enthalten. Man hatte nämlich bereits früher festgestellt, .daß unter der Voraussetzung, daß die verwendeten Farbstoffe sich leicht zu einer Leukobase reduzieren lassen, die geschilderte Behandlung eine, Ausbleichung des Farbstoffes an den Stellen des Bildsilbers ergibt. Diese Kenntnis ist für die Farhenphotographie ohne praktische Bedeutung geblieten, da man für die Herstellung von farbigen Photographien Farbstoffe benötigt, die sich :durch Reduktionsmittel nicht in unbeständige Leukoverbindungen umwandeln, sondern endgültig entfärben lassen. Derartige Farbstoffe sind z. B. @substantive Azofarbsto:ffe, insbesondere Dia!minfarbstoffe, die bei der Reduktion endgültig entfärbt werden und aus diesem Grunde bereits früher als Filterfarbstoffe benutzt und mit Hilfe von Hydrosulfit endgültig zerstört worden sind. Auch sind diese substantiven Azo.farbstoffe, insbesondere Diaminfarbstoffe, bereits für die Herstellung farbiger photographischer Bilder als geeignet bezeichnet worden. Sie sollten nämlich unter dem Einfluß eines metallischen Silberbildes an den Silberstellen rascher weggeätzt werden Aals an den silberfreien Stellen. Da aber die Einwirkung des Hydrosulfits sich nicht- ;auf die Stellen des Bildsilbers beschränkt, sondern, wie aus der Verwindung der gleichen Farbstoffe als zerstörbare Filterfarbstoffe hervorgeht, sich auch an den silberfreien Stellen entfärbend oder mindestens stark abschwächend äußert, so konnte man weder in einschichtigen noch in mehrschichtigen Materialien brauchbare Farbstofbilder erhalten.
  • Schließlich verdient der Umstand berücksichtigt zu werden, daß man für die Herstellung von Farbstoffbildern bereits vorgeschlagen hat, die in der Färberei üblichen Ätzmethoden in der photographischen Schicht örtlich auszulösen und z. B. freies Halogen an den Stellen des Bildsilbers oder an den silberfreien Stellen frei zu machen. Zu den Stoffen, die in Wechselwirkung mit anderen freies Halogen ergeben und den Farbstoff demgemäß oxydativ zerstören, gehört auch Thiocarbamid.
  • Unter Berücksichtigung des oben Gesagten -stellt sich die Erfindung als ein Verfahren dar, bei dem die einzeln genannten Maßnahmen verwendet und zu einem Gesamtverfahren vereinigt werden, das eine b:eson-.ders vorteilhafte neue Arbeitsweise für die Herstellung photographischer Farbstoffbilder darstellt.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen photographischer Farbstoffbilder aus durchgehend gefärbten photographischen Silberbildern mit Hilfe von Behandlungsbildern, die ein Silberlösungsmittel enthalten und eine Ausbleichung des Farbstoffes an den Stellen des Silberbildes ergeben. Das Verfahren besteht darin, daß ein Material, das auf beiden Seiten unterschiedlich mit Hilfe von Substantiven Farbstoffen, insbesondere Diaminfarbstoffen; angefärbt-- Silberbilder trägt, mit einem den Farbstaff für sich. allein nicht angreifenden Behandlungsbad, insbesondere einer Thiocarbamidlösung, behandelt wird.
  • Auf diese Weise kann man sehr gute Zweifarbenbilder in stets gleichbleibender Beschaffenheit und in den zartesten Tonabstufungen durch ein zwangsläufiges Verfahren innerhalb sehr kurzer Zeit herstellen.. Gegenüber dem bekannten Verfahren. der örtlichen Zerstörung des Bildfarbstoffes durch örtliche Freimachung eines gasförmigen Ätzmittels, z. B. freien Halogens, das sich in der Behandlungsflüssigkeit verteilt und dessen Angriff dabei nicht örtlich auf die Entstehungsstellen beschränkt bleibt und so zu unscharfen Farbbildern und verwischten Farbtonabstufungen führt, ist die Farbstoffzerstörung bei dem neuen Verfahren zwangsläufig auf die Bildstellen beschränkt und von der vorhandenen Bildsilbermenge abhängig . Das neue Verfahren ergibt deshalb im Gegensatz zu dem bekannten Verfahren in einfachster Weise scharfe Bilder unter genauester Wiedergabe auch der zartesten Tonabstufungen. Das Verfahren hat fernher weder die Nachteile des auf der Bil. Jung von Auswaschreliefs beruhenden Verfahrens, noch hat es die Nachteile derjenigen Verfahren, bei denen starke Reduktionsmittel, wie Hydrosulfit, zur Herstellung von Farbstoffbildern verwendet werden. Es ermöglicht ferner, ixn Gegensatz zu den an die Verwendung von L eukobasen geknüpften Verfahren, die Herstellung dauerhafter Farbstoffbilder, so daß es sich für die Herstellung von Mehrfarbenbildern eignet. Bei der Durchführung des neuen Verfahrens wird in die auf einer Seite befindliche Emulsion ein blaugrüner Farbstoff, zweckmäßig im Gemisch mit einem gelben ,. 7I#arbstoff und einem Grünsensibilisator, z. B. Erythrosin, einverleibt. In die auf die andere -Seite zu gießende Emulsion kommt ein orangeroter Farbstoff, und es wird diese mit einem R.otsensibilisator, z: B: Äthylviolett oder einem Chinolinfarbstofi, sensibilisiert. In letztere Emulsion kann statt des orangeroten Farbstoffes ein Gemisch eines purpurroten Farbstoffes mit einem gelben oder gelborangen Farbstoff eingebracht werden. Es wurde gefunden, daß es zur Herstellung eines Zweifarbenfilms in Rotorange und Blaugrün nicht notwendig ist, außer den zum Bildaufbau notwendigen Farbstoffen einen Schirmfarbstoff in die Emulsion einzuverleiben, da die in' der Schicht vorhandenen Farbstoffe vollkommen ausreichen, um die Einwirkung des Kopierlichtes von der einen Seite auf die andere auszuschalten. Es wird mit gewöhnlichem weißem Kopierlicht kopiert. Zur Herstellung der Aufnahmen werden zwei Schwarzweißteilbilder nach einem beliebigen Verfahren angefertigt und die Teilbilder dann auf das doppelseitig begossene farbige Material kopiert. Die Kopie wird mit einem Bad behandelt, das ein Silberlösungsmittel enthält und ein Ausbleichen des Farbstoffes an den Stellen des Silberbildes. ergibt, z. B. mit einer Lösung von i o g Thiocarbamid, 5 g Zitronensäure und ioo g Wasser.
  • Bei der Herstellung des Zweifarbenbildes gemäß der Erfindung kann man auch in der Weise vorgehen, daß man die Schichten des doppelseitig beschichteten farblosen Schwarzweißfilms nach dem Entwickeln und Fixieren .durchgehend färbt und dann den Film mit :dein färbstoffzerstörenden Bad behandelt.
  • Beispiele für die Durchführung des Verfahrens sind die folgenden Substantiven Äzofarbstoffe: Diamnreinblau FF, Diaminechtrosa. BBF, D2aminechtrosa G, Chloraminäehtrot, Naphthaminlichtblau q. B, Beizengelb GG. Diese sauren oder Substantiven Farbstoffe besitzen eine genügende Affinität zur Gelatine und werden während der Entwicklung und Fixierung nicht aus .der Gelatine herausgewaschen.
  • Die glatte Gelatinefläche, die bei der Behandlung weder zerstört noch gefärbt wird, eignet sich sehr ,gut zur Herstellung eines dritten Teilbildes; und es kann nach einem beliebigen Verfahren, vornehmlich Absaugeverfahren oder Auskopierverfahren, noch ein drittes Teilfarb:enbild meiner dieser Schichten hergestellt werden. In diesem Falle färbt man die Schichten in zwei der drei Grundfarhen, also etwa purpurrot und blaugrün, wobei es zweckmäßig ist, in die eine Schicht einen leicht auswaschbaren Schirmfarbstoff einzuverleiben. An sich ist es bekannt, in einem doppelseitig beschichteten Film noch ein drittes Teilbild herzustellen, und zwar als Relief- Moder als Beizenbild. Es ist außerdem auch bekannt, einen doppelseitig zu belichtenden Film mit leicht auswaschbaren Filterfarbstoffen zu versehen, indessen wurde diese Maßnahme nicht bei Verfahren benutzt, bei denen der in der Schicht übrigbleibende Farbstoff zum Bildaufbau benutzt wird.
  • Wenn man die beispielsweise angegebene saure Thiocarbamidlösung als Behandlungsbad benutzt, so wird das Silberbild gleichzeitig während der örtlichen Entfärbung der Schichten herausgelöst. In diesem Falle erübrigt .sich also em nachträgliches Fixieren, und man kann auch den unfixierten Film unmittelbar nach dem Entwickeln in das farbs;toffzerstörende Bad bringen, wobei gleichzeitig die Fixierung und die Entstehung des Farbstoffbildes zustandekommen.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Herstellen photographischer Farbstoffbilder aus durchgehend ;gefärbten, ein photographisches Silberbild enthaltenden Schichten mit Hilfe von Behandlungsbädern, die ein Silberlösungsmittel :enthalten und eine Ausbleichwng des Farbstoffes an den Stellen ,des Silberbildes ergeben, dadurch gekennzeichnet, daß ein Material, das auf beiden Seiten mit substantiven Azofarbstoffen, insbesondere Diaminfarbstoffen, unterschiedlich angefärbte Silberbilder trägt, mit einem den Farbstoff für sich allein nicht angreifenden Behandlungsbad, insbesondere einer Thiocarbamidlösung, behandelt wird. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Seite des @dopp-els-eitig beschichteten Films nach einem beliebigen Verfahren noch ein drittes Teilbild, vorzugsweise mittels eines Absauge-oder Kopierverfahrens, hergestellt wird.
DEG80952D 1931-10-21 1931-10-22 Verfahren zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbigen Bildern Expired DE682619C (de)

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