DE681956C - Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder

Info

Publication number
DE681956C
DE681956C DEG82279D DEG0082279D DE681956C DE 681956 C DE681956 C DE 681956C DE G82279 D DEG82279 D DE G82279D DE G0082279 D DEG0082279 D DE G0082279D DE 681956 C DE681956 C DE 681956C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
dye
silver
treatment
dyes
baths
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEG82279D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEG82279D priority Critical patent/DE681956C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE681956C publication Critical patent/DE681956C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C7/00Multicolour photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents; Photosensitive materials for multicolour processes
    • G03C7/28Silver dye bleach processes; Materials therefor; Preparing or processing such materials

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder Es ist bereits bekannt, farbenphotographische Bilder durch die Behandlung durchgehend gefärbter metallischer Silberbilder herzustellen, indem man diese Silberbilder mit einem Mittel behandelt, welches den Farbstoff an den Silberstellen des Bildes oder umgekehrt an den silberfreien Stellen entfernt. Geschieht die Entfernung nicht durch einfaches Herauslösen, sondern durch chemische Zerstörung des Farbstoffes, so kann man je nach dem chemischen Verhalten der bekannten Behandlungsbäder zunächst oxydierende Behandlungsbäder und reduzierende Bäder unterscheiden.
  • Oxydierende Behandlungsbäder greifen entweder den Farbstoff an den silberfreien Stellen an oder aber sie greifen das metallische Silber an und führen zu einer Verbindung, die in Wechselwirkung mit Bestandteilen des gleichen oder eines nachfolgenden Bades die lokale Freisetzung von freiem Halogen oder anderen Oxydationsmitteln und demzufolge die örtliche Zerstörung des Farbstoffs an den Stellen des Bildsilbers bewirken.
  • Die farbstoffzerstörende Wirkung starker Reduktionsmittel, die den Farbstoff für sich allein auch in Abwesenheit von Silber ausbleichen, tritt hauptsächlich an den Silberstellen des Bildes zutage, weil der Reduktionsvorgang, durch das fein verteilte Metall katalytisch beschleunigt, an diesen Stellen stärker hervortritt als an den silberfreien Stellen. Nun gibt es aber auch Stoffe, welche für sich allein weder reduzierend auf den Farbstoff einwirken noch oxydierende Eigenschaften besitzen und die trotzdem geeignet sind, eine örtliche Ausbleichung von Farbstoffen an den Stellen des Silberniederschlags herbeizuführen. So ist z. B. bekannt, daß saure Fixierlösung, Cyanid- und Rhodanidlösungen und andere saure Lösungen von Silberlösungsmitteln bestimmte Farbstoffe, welche leicht in unbeständige Leukobasen übergehen, wie Methylenblau, Methylengrün und Saffraninfarbstoffe, an den Bildstellen ausbleichen. versuche des Erfinders haben nun ergeben, daB nicht nur Farbstoffe der erwähnten Art, deren Eignung für diese Reaktion man kannte, aber farbenphotographisch nicht ausnutzen konnte, sondern auch Farbstoffe, die nicht wie die obengenannten leicht in Leukobasen übergehen, vor allen Dingen die ätzbaren Azofarbstoffe durch Behandlungsbäder ausgebleicht werden, die weder oxydierend noch reduzierend auf den Farbstoff für sich allein einwirken. Insbesondere haben sich Thiocarbamidlösungen als brauchbares Behandlungsbad für die direkte Ausbleichung derartiger Farbstoffe in entwickelten Silberbildern als geeignet erwiesen. Thiocarbamid ist zuvor zwar als Bestandteil von Bädern bekannt gewesen, welche die obenerwähnte örtliche Freisetzung von Oxydationsmitteln herbeiführen, nicht dagegen als wirksamer Bestandteil eines Behandlungsbades, in welchem das Thiocarbamid für sich allein, auf gefärbte metallische Silberbilder zur Einwirkung gebracht, die Zerstörung der obenerwähnten, schwer ätzbaren Farbstoffe, insbesondere der Azofarbstoffe, an den Silberstellen herbeizuführen vermag.
  • Diese bisher unbekannte Eignung von Thiocarbamidlösungen kommt auch anderen Lösungen zu, die in Gegenwart des Farbstoffs mit dem Silber reagieren oder es durch Komplexbildung gleichzeitig auflösen. Diese Eignung der Stoffe zur örtlichen Zerstörung von Farbstoffen, die nicht leicht zu Leuko Basen reduzierbar sind, sondern wie die Diaminfarbstoffe oder wie der in dem nachfolgenden Beispiel genannte Farbstoff Säureschwarz ZH (Schultz Farbstofftabellen, Band 2, Seite zgo) durch Ätzmittel endgültig zerstört werden; bildet die Grundlage eines neuen Verfahrens zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder. Dieses neue Verfahren ist den bekannten Arbeitsweisen zur Herstellung photographischer Farbstofbilder durch örtliche Farbstoffzerstärung weit überlegen. Soweit nämlich bei den bekannten Verfahren das gefärbte metallische Silberbild erst eine Umwandlung durchmachen müß und die Farbstoffzerstörung erst in einem weiteren Bade erfolgt, ist die Behandlung mit einem einzigen Bade erheblich einfacher. Soweit aber bisher ein einziges Bad werwendet wurde, enthielt es entweder oxydierende Bestandteile oder Reduktionsmittel. Die Wirkung von Behandlungsbädern mit oxydierenden Badbestandteilen beruht darauf, daß der Farbstoff an den Stellen zerstört wird, an denen kein Silber vorhanden ist, während das Silber das Oxydationsmittel abfängt und verbraucht. Sobald aber das Silber oxydiert ist,: wirkt das Oxydationsmittel auch an Bliesen Stellen, und deshalb muß die Reaktion sehr genau überwacht und im rechten Zeitpunkt abgebrochen werden. Soweit ein einziges Bad mit reduzierendem Badbestandteil angewandt worden ist; waren starke Reduktionsmittel erforderlich, wie Natriumhydrosulfit oder Zinnchlorür. Diese greifen den Farbstoff für sich allein an, und wenn sie auch an den Silberstellen besonders kräftig wirken, so findet doch gleichzeitig eine allgemeine Abschwächung der Farbe über die ganze Bildfläche hinweg statt.
  • Die ferner als bekannt vorausgesetzte Ausbleichüng von leicht zu Leukobasen reduzierbaren Farbstoffen hat den Nachteil, daß die Leukobasen sich ebenso leicht an der Luft wieder in Farbstoifie zurückverwandeln, und den weiterenNachtel, daß die Farbstoffe zu den kräftigsten Desensibilisatoren gehören. Aus diesem Grunde ist auch die erwähnte Reaktion in der Farbenphotographie zur praktischen Anwendung nicht vorgeschlagen worden, sondern hat nur Interesse als Abschwächmethode für das Silber und als Stütze für eine Theorie der Desensibilisierungserscheinungen wissenschaftliches Interesse gefunden.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausführungsform des oben geschilderten Verfahrens, welches zur Behandlung von mit nicht leicht zu Leukobasen reduzierbaren Farbstoffen gefärbten-Silberbildern Behandlungsbäder benutzt, die Thiocarbamid oder andere mit dem Silber reagierende oder komplexbildende Stoffe enthält, die weder Reduktionsmittel für den Farbstoff sind noch Oxydationsmittel für den Farbstoff bilden und als indifferente Stoffe bezeichnet werden. Die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Ausführungsform ermöglicht ein besonders rasches Arbeiten, und sie besteht darin, daß man von den außer dem Silberbild für das Zustandekommen der Reaktion erforderlichen beiden Stoffen; nämlich dem Farbstoff einerseits und den Bestandteilen des Behandlungsbades, den einen oder den anderen einem derjenigen Bäder zusetzt, die ohnedies bei der photographischen Behandlung des belichteten lichtempfindlichen Materials zur Anwendung gelangen.
  • Es hat sich gezeigt, daß sich die zu diesem Verfahren notwendigen Bäder mit den ge-'wöhnlichen photographischen Behandlungsbädern kombinieren lassen. Beispielsweise gelingt es, die Schichten gleichzeitig mit der Entwicklung anzufärben: Falls saure oder substantive Farbstoffe zur Anfärbung benutzt werden, kann man einen alkalischen Entwickler anwenden.
  • Es wurde die überraschende Tatsache gefunden, daß hierbei die Anfärbung außerordentlich rasch verläuft und die Anfärbezeit annähernd proportional mit der Entwicklungszeit ist. Falls basische Farbstoffe zur Anfärbung benutzt werden, so wird man erfindungsgemäß einen neutralen oder schwach sauren Entwickler benutzen.
  • Als weitere Vervollkommnung gelingt es; die Fixierung und selektive Farbstoffzerstörung gleichzeitig vorzunehmen. Es ist an i und für sich bekannt, z. B: thiocarbamidhaltige Bäder zur Fixierung zu benutzen.
  • Wie nun gefunden wurde, läßt sich die Fixierung und Zerstörung des Farbstoffes an der Stelle des Silberbildes gleichzeitig in einem sauren thiocarbamidhaltigen Bade vornehmen. Die oben geschilderten Maßnahmen müssen nicht miteinander kombiniert werden; es .läßt sich selbstverständlich ein im Entwickler angefärbtes Bild nachträglich in separatem Fixierbade fixieren und dann in ein Farbstoffbild überführen. Desgleichen wird man ein in der Schicht angefärbtes photographisches Material gewöhnlich entwickeln und dann in einem kombinierten Fixier- und Farbstoffzerstörungsbad behandeln.
  • Der Vorteil des Verfahrens besteht in der großen Zeitersparnis. Dies ist insbesondere für die automatische Behandlung von photographischen Materialien wichtig, z. B. bei Benutzung von Reproduktionsapparaten, wobei die Entwicklung und Fixierung automatisch erfolgt, des weiteren bei automatischen Porträtierapparaten usw. und auch bei Filmentwicklungsanlagen usw.
  • Beispiel i 2o g Säureschwarz Z H (Schultz Farbstofftabellen, Band :2 [1g32], Seite 19o) werden in 1 1 Metolhydrochinonentwickler gelöst. Es wird 3 Minuten entwickelt und nachher in einer 5 °/oigen Lösung von Thiocarbamid, welche schwach angesäuert ist, fixiert. Es. entsteht ein blauschwarzes Umkehrbild. Hierbei wird der Farbstoff proportional zur vorhandenen Silbermenge an den Stellen des metallischen Silberniederschlages zerstört, das Bromsilber gleichzeitig herausgelöst und auch das vorhandene metallische Silber aufgelöst.
  • Beispiel 2 Ein doppelseitig begossener Kinofilm, dessen auf die eine Seite aufgebrachte Emulsionsschicht einen für die Herstellung des darin zu erzeugenden farbigen Teilbildes bestimmten Farbstoff und dessen auf die andere Seite aufgegossene Emulsionsschicht einen anderen Farbstoff für den Bildaufbau enthält, wird von der einen Seite her unter derjenigen Kopiervorlage kopiert, deren Kopie die in der betreffenden Schicht enthaltene Farbe zeigen soll, und von der anderen Seite her unter einer Kopie desjenigen Teilbildes, dessen Kopie die in dieser Schicht enthaltene Farbe aufweisen soll. Der doppelseitig beschichtete Film wird dann in üblicher Weise entwickelt und alsdann in einer sauren Thiocarbamidlösung behandelt, wobei gleichzeitig das unbelichtete Halogensilber ausfixiert wird und ein zweifarbiges Kinobild entsteht, da das Fixierbad gleichzeitig als farbstoffzerstörendes Bad wirkt. Gegebenenfalls noch vorhandene Reste des metallischen Silberniederschlages können in einem Abschwächer entfernt werden.
  • Beispiel 3 Ein belichteter Kinonegativfilm wird in einem farbstoffhaltigen Entwickler nach Beispiel i entwickelt und behandelt. Es entsteht ein positives Kinobild.
  • Man kann nach der Erfindung außerdem nicht nur Farbstoffe, sondern auch farbstoffbildende Substanzen einem der Bäder einverleiben, z. B. Leukoester, Estersalze usw.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder in einem mit nicht zu Leukobasen reduzierbaren Azofarbstoffen durchgehend angefärbten Sil= berbild durch Behandlung mit gegenüber dem Farbstoff an sich indifferenten, in Gegenwart des Silberniederschlages farbstoffzerstörend wirkenden Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Anfärbung benutzten Azofarbstoffe den üblichen photographischen Behandlungsbädern oder die farbstogzerstörenden Substanzen den nach der Silberbildentwicklung verwendeten üblichen photographischen Behandlungsbädern zugesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Entwickeln in einem Farbstoff enthaltenden Entwickler erfolgt. 3.. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Farbstoffzerstörung respektive Umkehrung gleichzeitig mit dem Fixieren vorgenommen wird.
DEG82279D 1932-03-24 1932-03-25 Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder Expired DE681956C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG82279D DE681956C (de) 1932-03-24 1932-03-25 Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEG0082279 1932-03-24
DEG82279D DE681956C (de) 1932-03-24 1932-03-25 Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE681956C true DE681956C (de) 1939-10-05

Family

ID=25979139

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEG82279D Expired DE681956C (de) 1932-03-24 1932-03-25 Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE681956C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE887733C (de) Verfahren zur beschleunigten Herstellung eines photographischen Positivbildes nach einer Vorlage
DE686006C (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder
DE941769C (de) Silber-Farbstoff-Bleichbaeder mit Katalysatoren
DE681956C (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder
DE725456C (de) Verfahren zum Herstellen photographischer Farbstoffbilder
DE723624C (de) Lichthofschutz- und Filterschicht fuer photographisches Mehrschichtmaterial
DE680688C (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Farbstoffbilder
DE1447968C3 (de) Silbersalzdiffusionsverfahren zum Herstellen von lithographischen Druckformen
DE1547911A1 (de) Verfahren zur Herstellung von lichtbestaendigem Farbmaterial
DE593839C (de) Verfahren zur Behandlung von Silberbildern, insbesondere von Umkehrbildern
DE703260C (de) Farbenphotographisches Mehrschichtenmaterial
DE493530C (de) Verfahren zur Umwandlung von Gelatinesilberbildern in Gelatinebildreliefs
DE683295C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbstoffbildern
DE617713C (de) Verfahren zur Herstellung von Farbbildern
DE683770C (de) Verfahren zur Herstellung von photographischen Farbstoffbildern
DE565111C (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Belichtung und Entwicklung von Halogensilberschichten
AT158145B (de) Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger photographischer Bilder.
DE1447937B2 (de) Verfahren zur herstellung von lithographischen druclplatten auf photographischem wege
DE851721C (de) Verfahren und Material zur Herstellung mehrfarbiger Bilder mit Hilfe eines Dreipack-Negativ-Materials, dessen oberste Schicht abziehbar ist und die von den beiden darunterliegenden Schichten getrennt kopiert wird
AT42478B (de) Verfahren zur Herstellung farbiger Photographien.
DE470618C (de) Verfahren zum Bedrucken von photographischen Gelatineschichten
DE1572304A1 (de) Photographisches Material fuer die Herstellung von AEtzresists auf Metalloberflaechen
DE674340C (de) Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger photographischer Bilder
AT82210B (de) Verfahren zur Herstellung photographischer Abzüge, sowie photographisches Papier o. dgl. hierfür.
DE682619C (de) Verfahren zur Herstellung von zwei- oder mehrfarbigen Bildern