DE565111C - Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Belichtung und Entwicklung von Halogensilberschichten - Google Patents

Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Belichtung und Entwicklung von Halogensilberschichten

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DE565111C
DE565111C DED60291D DED0060291D DE565111C DE 565111 C DE565111 C DE 565111C DE D60291 D DED60291 D DE D60291D DE D0060291 D DED0060291 D DE D0060291D DE 565111 C DE565111 C DE 565111C
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Germany
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silver
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DED60291D
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Inventor
Ferdinand Leiber
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Deutsche Versuchsanstalt fuer Luftfahrt eV
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Deutsche Versuchsanstalt fuer Luftfahrt eV
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03CPHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
    • G03C5/00Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
    • G03C5/26Processes using silver-salt-containing photosensitive materials or agents therefor
    • G03C5/40Chemically transforming developed images

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Non-Silver Salt Photosensitive Materials And Non-Silver Salt Photography (AREA)
  • Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Belichtung und Entwicklung von Halogensilberschichten Verschiedene photographische Entwicklerlösungen, z. B. solche mit Dioxybenzolen (wie Hydrochinon, Adurol, Brenzcatechin) oder Trioxybenzol (Pyrogallussäure) als Entwicklersubstanz und mehr oder weniger verringertem Sulfitzusatz, rufen bei der Entwicklung an den belichteten Stellen der Halogensilberschicht neben dem aus dem Halogensilber reduzierten Silbermetall entstehenden Bild (im folgenden Hauptbild genannt) einen weiteren, und zwar organischen Niederschlag hervor, der im wesentlichen aus einem Oxydationsprodukt der verwendeten Entwicklersubstanz besteht und der von den meisten als Lösungsmittel für photographische Silberbilder gebräuchlichen Abschwächern nicht angegriffen wird. Der organische Niederschlag erfolgt proportional zur Menge des Niederschlags von Silber, er bildet also - für sich allein betrachtet - bereits ein Bild (das im folgenden Restbild genannt wird), allerdings ein solches von meist sehr geringer Kraft. Dieses Restbild macht sich neben dem Hauptbild meist in der Art bemerkbar, daB die in der beschriebenen Weise entwickelten Bilder nicht, wie auf sonst übliche Art entwickelte Silberbilder, reingrau, sondern mehr oder weniger bräunlich aussehen. Es wurde deshalb auch schon mehrfach empfohlen, diese Erscheinung zur Erzeugung bräunlicher Silberbilder zu verwenden.
  • Der Körper des Restbildes hat neben seiner mehr oder weniger starken Färbung noch die weitere bekannte Eigenschaft, daB er die Gelatine an den Stellen gerbt, wo er niedergeschlagen ist. Es entsteht also ein Gerbungsbild, aus dem sich ein Quell- oder Auswaschrelief in Bildform herstellen läBt. Auch diese Eigenschaft ist bekannt und auch schon zur Herstellung von Bildern benutzt worden.
  • Die vorliegende Erfindung benutzt nun eine weitere, bisher unbekannte besondere Eigenschaft des Restbildes, nämlich sein Reduktionsvermögen. Dieses genügt in sehr vielen Fällen, um aus Lösungen, die durch Reduktion feste Körper ausscheiden, auf dem Restbild so viel von diesen festen Körpern niederzuschlagen, daB das an sich meist viel zu schwache Restbild sich zu einem vollwertigen photographischen Bild verstärkt und das dabei je nach der angewendeten Ausführungsform des Verfahrens auch verschieden gefärbt werden kann. Als Lösungen, aus denen sich durch die reduzierende Wirkung des Restbildes feste Körper auf dem Restbild in Bildform niederschlagen lassen, kommen z. B. in Frage: einfache Lösungen von-löslichen Metallverbindungen,, soweit aus ihnen durch Reduktion Metalle ausgeschieden werden können, wie z. B. manche leicht löslichen Silbersalze, etwa Silbernitrat, Silbersulfat usw., in Wasser oder schwerer lösliche, wie Silberchlorid, Silberhydroxyd, Silberferrocyanid, Silbercarbonat usw., in Ammoniak oder ähnliche Metallsalze. Weiter sind geeignet Lösungen oder Lösungsgemische, aus denen durch Reduktion Metallverbindungen ausfallen, wie z. B. Ferrocyankupfer, das aus einem Gemisch von Ferricyankalium und Kupferkalium= citrat durch Reduktionsmittel zum beschleunigten Ausfall gebracht wird. Auch mit organischen Verbindungen kann eine Wirkung im Sinne der Erfindung erzielt werden, so z. B. mit löslichen Diazoverbindungen zweckmäßig in alkalischer Lösung, soweit sie mit dem als Azokomponente wirkenden Restbild unlösliche Körper bilden usw.
  • In allen Fällen findet also eine Anlagerung irgendeines Körpers an das Restbild statt. Je nach Färbung und sonstiger Beschaffenheit des angelagerten Körpers kann diese Anlagerung eine Färbung oder Verstärkung des Restbildes zur Folge haben. Sie kann auch dem Restbild bestimmte Eigenschaften erteilen, die an sich dem angelagerten Körper eigen sind. Hat man z. B. einen Körper angelagert, der (wie z. B. Ferrocyankupfer) mit gewissen löslichen Farbstoffen (z. B. basische Farbstoffe, ivie Methylenblau, Safranin, Fuchsin usw.) in an sich bekannter Weise Farblacke bildet, dann kann man auf das so behandelte Restbild aus Lösungen solcher Farbstoffe entsprechende Lackfarben niederschlagen und das Bild so verstärken bzw. färben.
  • Da das Restbild zunächst ja neben dem aus Silbermetall bestehenden Hauptbild vorhanden ist, wird in allen Fällen, in denen dieses nicht entfernt wird, die erfindungsgemäße Nachbehandlung des Restbildes lediglich eine mehr oder weniger starke Tönung oder Verstärkung des Hauptbildes zur Folge haben. Wenn die eigenartige Wirkung des neuen Verfahrens voll zur Geltung kommen soll, dann entfernt man zweckmäßig das Hauptbild vor, nach oder gleichzeitig- mit der Anlagerung der verstärkenden oder färbenden Körper an das Restbild. Zur Entfernung des Hauptbildes können die bekannten Lösungsmittel für Bilder aus metallischem Silber, wie z. B. Farmerscher Abschwächer oder ähnliche Mittel, verwendet werden. Nicht verwendbar sind selbstverständlich solche Mittel, die neben dem Hauptbild auch das Restbild zerstören. Mit besonderem Erfolg kann man das Silber des Hauptbildes auf bestimmte Art lösen und sofort wieder auf dem Restbild niederschlagen. Da das Restbild mindestens sehr' feinkörnig, meist sogar praktisch kornlos ist und sein Korn durch die Anlagerung anderer Körper nicht wesentlich gröber wird, hat dies zur Folge, daß die Körnigkeit des Hauptbildes außer Wirkung gesetzt, aber trotzdem sein Silber zum Bildaufbau benutzt wird. Dies ist z. B. bei Bildern, die vergrößert werden sollen, von erheblichem praktischem Wert. Das Verfahren wird in der Weise durchgeführt, daß das Silber des Hauptbildes in eine geeignete lösliche Silberverbindung überführt wird, z. B. in Chlorsilber durch Behandeln in einem Gemisch von Kupfersulfat und Salzsäure oder Kochsalz. Bei Nachbehandlung des nunmehr aus Chlorsilber bestehenden Hauptbildes mit verdünnter Ammoniaklösung wird das Chlorsilber aufgelöst und sofort durch das Restbild wieder zu Silber reduziert, das sich auf dem Restbild niederschlägt und es verstärkt. Sinngemäß läßt sich das Verfahren auch mit anderen Silberverbindungen, etwa Ferrocyansilber usw., durchführen; es ist lediglich erforderlich, daß die Stabilität der betreffenden in Lösung gehenden Silberverbindungen so gering ist, daß sie durch das Reduktionsvermögen des Restbildes zum Zerfall gebracht werden kann. Besteht der lichtempfindliche Körper der ursprünglichen Schicht schon aus solchen unstabilen und löslichen Silberverbindungen (z. B. aus Chlorsilber), dann ist eine Fixierung des ursprünglichen Bildes gar nicht erforderlich, sondern es genügt, wenn das mit einem geeigneten, ein Restbild gebenden Entwickler hervorgerufene Bild wieder in Chlorsilber zurückverwandelt wird. Bringt man eine solche nunmehr wieder im wesentlichen homogene, aber das Restbild enthaltende Chlorsilberschicht in ein geeignetes Lösungsmittel, z. B. wäßrige Ammoniaklösung, dann wird das Chlorsilber der ganzen Schicht gelöst und aus dieser Lösung auf dem Restbild metallisches Silber niedergeschlagen. Besteht der lichtempfindliche Körper der ursprünglichen lichtempfindlichen Schicht aus einer für diese Ausführungsform weniger geeigneten Silberverbindung, z. B. dem in Ammoniak schwer löslichen Bromsilber, dann ist zwar ebenfalls keine Fixierung nötig, aber es ist dann empfehlenswert, die ganze noch unbelichtete Schicht, nachdem das Bild mit dem ein Restbild gebenden Entwickler hervorgerufen ist, in metallisches Silber zu verwandeln. Dies geschieht zweckmäßig dadurch, daß man sie z. B. nochmals, am besten von der Rückseite her, belichtet und mit einem normalen, kein Restbild gebenden Entwickler behandelt. Dann enthält die Schicht an allen Stellen kein Bromsilber mehr, sondern eine im wesentlichen überall gleich große Menge Silbermetall und außerdem - an den Stellen des ursprünglichen Negativs - das Restbild. Überführt man das Silbermetall dieser Schicht aunmehr in bekannter Weise (s. oben) in eine lösliche Silberverbindung, etwa Chlorsilber, und Löst man dieses Chlorsilber, wie oben beschrieben, mit einem geeigneten Lösungsmittel; z. B. mit Ammoniak, dann entsteht ebenfalls ein Silberbild auf dem Restbild, dessen Korn demjenigen des Restbildes entspricht, also sehr fein oder sogar unmerkbar ist.
  • Mit einer geringen Modifikation des zuletzt beschriebenen Verfahrens kann man ein Umkehrbild bekommen. Ergibt das letztbeschriebene Verfahren z. B. ein Negativ, dann ergibt die '.Modifikation ein Positiv. Die Modifikation besteht darin, daß die erste Entwicklung nicht mit einem Entwickler vorgenommen wird, der ein Restbild erzeugt, sondern mit einem normalen Entwickler, ferner daß bei der zweiten Entwicklung nach nochmaliger Belichtung kein normaler Entwickler benutzt wird, sondern ein solcher, der ein Restbild erzeugt. Die Handhabung beider Ausführungsformen unterscheidet sich grundsätzlich also nur dadurch, daß die verschiedenen Entwickler, die zur Durchführung der primären und sekundären Entwicklung dienen, vertauscht werden.
  • Will man Umkehrbilder bekommen, dann bringt eine weitere Modifikation weitere Vorteile. Statt das bei der ersten Entwicklung nicht reduzierte Bromsilber durchweg durch Belichtung und Entwicklung (mit einem ein Restbild gebenden Entwickler) zu Silber (nebst eingelagertem Restbild) zu reduzieren, wird folgendermaßen vorgegangen: Die Primärentwicklung erfolgt mit normalem Entwickler, dann wird die Schicht von der Schichtseite her belichtet und mit einem Restbildentwickler entwickelt. Die Belichtung von der Schichtseite her hat zur Folge, daß die nach der ersten Entwicklung noch nicht reduzierten Schichtteile nicht, wie das bei Belichtung von der Rückseite her der Fall ist, wahllos belichtet und anschließend unter Bildung eines Restbildes reduziert werden, sondern daß eine verschieden starke Belichtung stattfindet, deren Stärke von der Durchlässigkeit des Primärbildes abhängig ist. Das Primärbild wird also gewissermaßen auf seine eigene Schicht kopiert. Bei dieser Ausführungsform kann ferner die Sekundärbelichtung und -entwicklung ebenso mit demselben Erfolge dosiert werden, wie das bei photographischen Kopierverfahren auf Entwicklungsschichten üblich ist. Es bleibt dabei allerdings ein geringer Teil der Schicht auch nach der Sekundärentwicklung unreduziert. Diesen Teil kann man nach Belieben in bekannter Weise fixieren oder aber durch eine dritte Belichtung (und zwar zweckmäßig von der Rückseite her) und durch Entwicklung mit einem normalen Entwickler, der kein Restbild hervorruft, auch seinerseits in Silbermetall überführen. In beiden Fällen wird das schließlich noch vorhandene Silbermetall, wie oben beschrieben, beispielsweise in Chlorsilber überführt und dieses in Ammoniak gelöst. Die letztbeschriebenen Ausführungsformen des Verfahrens geben u. a. den Vorzug, daß praktisch alles in der Schicht enthaltene Silber, auch das nicht zum ursprünglichen Bildaufbau verwendete, für den Vorgang nutzbar gemacht werden kann. Dies ist bei der gewöhnlichen Photographie nicht der Fall, dort geht ein überwiegender Teil des Silbers ins Fixierbad und spielt für den Bildaufbau keine Rolle mehr.
  • Im folgenden seien nun einige Ausführungsbeispiele des Verfahrens gegeben i. Eine Bromsilberschicht wird in der Kamera belichtet und in folgendem Entwickler (Restbildentwickler) hervorgerufen: Wasser iooo g, kohlensaures Natron ioo g, Brenzcatechin io g.
  • Das erhaltene Negativ wird, wie üblich, fixiert und schließlich das Silber des Bildes mit Farmerschem Abschwächer restlos beseitigt. Es bleibt dann ein schwaches bräunliches Restbild übrig, das reduzierende Eigenschaften besitzt. Nach Auswässerung gelangt das Bild in eine Silbersalzlösung, z. B. Silbernitrat: Wasser = i : ioo. In dieser Lösung verstärkt sich das Bild und nimmt die für kolloidale Silberniederschläge typische Braunfärbung an. Das Bild kann wie jedes fixierte Celloidinbild vergoldet oder anderweitig wie jedes Silberbild verstärkt oder getont werden. Der kolloidale Zustand seines Silberniederschlages verschafft ihm eine besondere Durchsichtigkeit.
  • 2. Statt der Silberbeseitigung mit Farmerschem Abschwächer kann das Silber auch in irgendeine geeignete Silberverbindung überführt werden. So erhält man z. B. Ferrocyansilber durch Baden in einer io°/oigen Ferricyankaliumlösung oder Chlorsilber in einer io°/oigen Kupfersulfatlösung, der Salzsäure, Kochsalz oder andere Chlorsalze zugesetzt sind. Beide Silbersalze sind in Ammoniak löslich. Deshalb wird die Schicht in verdünnter Ammoniaklösung gebadet, in der der weißlichtrübe Niederschlag der Silbersalze verschwindet, während sich gleichzeitig auf dem Restbild völlig transparentes kolloidales Silbermetall niederschlägt.
  • 3. Nach der Entwicklung im Restbildentwickler (s. oben) wird nicht fixiert, sondern nach kurzem Waschen von der Rückseite her reichlich belichtet und während oder nach der Belichtung mit einem normalen, kein Restbild ergebenden Entwickler, z. B. Wasser iooo g, Natriumsulfit i5o g, kohlensaures Natron i5o g, Metol io g, hervorgerufen. -Das Ergebnis ist eine völlig schwarze Silberschicht, die zur Beseitigung etwaiger Bromsilberreste noch fixiert werden kann. Nach dem Waschen wird das Silber der Schicht (wie oben unter 2) in ein in Ammoniak lösliches Silbersalz überführt und die Schicht dann mit Ammoniaklösung behandelt. Entsprechend dem höheren Silbersalzgehalt der Schicht ist der Niederschlag kolloidalen Silbers auf dem Restbild intensiver.
  • q.. Der unter 3 gegebene Arbeitsgang wird insofern abgeändert, als zunächst mit einem kein Restbild gebenden Entwickler (z. B. Metolentwickler s. oben unter 3) hervorgerufen wird. Dann wird die Schicht von vorn oder hinten belichtet und anschließend mit einem Restbildentwickler (s. oben unter i) hervorgerufen. Die Weiterbehandlung ist wie unter 3, das Ergebnis ist ein Umkehrbild. Der Charakter dieses Bildes ist beeinflußbar, je nachdem ob man die zweite Belichtung von vorn oder hinten vornimmt. Bei Belichtung von vorn ist die Gradation des Umkehrbildes steiler als bei Belichtung von hinten. Auch die Dauer der Belichtung und Entwicklung ist, namentlich bei Belichtung von vorn, von erheblichem Einfluß auf den Bildcharakter.
  • 5. Soll das Bild aus irgendwelchem Grunde nicht aus Silber bestehen, dann ist z. B. folgende Arbeitsvorschrift zweckmäßig: Es wird zunächst nach Vorschrift i verfahren, bis einreines Restbild ohne Silbergehalt vorliegt. Dieses wird gebadet in folgender Lösung: Kupfersulfat i g, Kaliumcitrat 5 g, Wasser 2,50 ccm, dazu vor Gebrauch: io ccm 8 o/oige Lösung von Ferricyankalium. Aus dieser Lösung schlägt sich Ferrocyankupfer auf dem Restbild nieder, wodurch es gekräftigt wird. Statt des rotbraunen Ferrocyankupferniederschlages kann dem Bild auch mittels anderer Metallverbindungen, z. B. des Eisens, des Nickels, des Kobalts usw., ein anderer Farbton gegeben werden. So gibt z. B. ein Gemisch aus Ferrocyankalium und Ammoniumferricitrat eine blaue Färbung usw. Bei einem Niederschlag aus Ferrocyankupfer und ähnlichen Verbindungen läßt sich die bekannte Tatsache, daß sich auf solchen Verbindungen manche wasserlöslichen Farbstoffe als Farblack niederschlagen, zur Färbung des Bildes ausnutzen. Geeignete Farbstoffe sind z. B. Methylenblau, Safranin, Fuchsin usw. Das Ergebnis ist im beschriebenen Falle ein Negativ.
  • 6. Wünscht man ein Positiv zu erhalten, dann verfährt man zunächst nach Vorschrift q., chloriert aber nicht die schließlich erhaltene, im wesentlichen gleichmäßig silberhaltige Schicht, sondern löst das Silber mit einem Silberlösungsmittel, wie das in Vorschrift i beschrieben ist. Es entsteht ein reines positives Restbild ohne Silbergehalt, das nach Vorschrift 5 oder in anderer Weise weiterbehandelt werden kann.
  • Neben den genannten Ausführungsbeispielen lassen sich noch viele andere anwenden, auch sind alle denkbaren Ausführungsformen weitgehend miteinander kombinierbar. Stets handelt es sich bei dem Verfahren um Gin in Bildform in der Schicht vorhandenes festes Reduktionsmittel (Restbild), das mit der Lösung eines reduzierbaren Körpers in Berührung kommt, aus der dann ein festes Reduktionsprodukt auf dem Restbild ausfällt. Das Verfahren ist also in mancher Hinsicht eine Umkehrung des gebräuchlichen Entwicklungsverfahrens, bei dem bekanntlich der reduzierende Körper (Entwickler) in flüssiger Form mit einem reduzierbaren festen Körper (dem belichteten Bromsilber) in Berührung gebracht wird.
  • Das Verfahren kann zunächst überall dort mit Vorteil angewendet werden, wo es sich darum handelt, feinkörnige oder praktisch kornlose, in den verschiedensten Farbtönen anfärbbare Bilder zu erhalten. Es hat aber auch weiterhin insofern Bedeutung, als es damit ohne weiteres möglich ist, die Bilder nach Belieben als Positive oder Negative entstehen zu lassen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung photographischer Bilder durch Belichtung und Entwicklung von Halogensilberschichten, dadurch gekennzeichnet, daß an das durch Anwendung an sich bekannter geeigneter Entwickler neben dem bei der Entwicklung entstehenden Bilde aus Silbermetall (Hauptbild) entstehende zweite Bild aus einer reduzierenden Substanz (Resfbild) durch Reduktion löslicher Körper andere Körper, wie Metalle oder deren Verbindungen, oder andere durch Reduktion löslicher anorganischer oder organischer Körper unlöslich ausfallende Substanzen, z. B. Farbstoffe aus ihren löslichen Diazoverbindungen, angelagert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß vor, nach oder gleichzeitig mit der Anlagerung unlöslicher Substanzen an das Restbild das Hauptbild weggelöst wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach Entfernung des Hauptbildes unter dem reduzierenden Einfluß des Restbildes durch Baden desselben in anorganischen Lösungen oder Lösungsgemischen, die an sich (z. B. Silbernitratlösung) gar nicht oder (z. B, ein Kupferverstärker, d. h. ein Gemisch aus Kupfersulfat, Kaliümcitrat und Ferricyankalium) nur langsam unlösliche Körper ausscheiden, eine Ausscheidung unlöslicher Körper (z. B. von Silber oder anderen Metallen oder von Metallverbindungen, wie Ferrocyaukupfer, Thurnbullsblau, Ferrocyanuran usw.) ausschließlich auf bzw. innerhalb des Restbildes herbeigeführt wird. q.. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf den auf dem Restbild niedergeschlagenen und als Beize bzw. als Substrat wirkenden Körpern (z. B. Ferrocyankupfer ) aus wasserlöslichen Farbstofflösungen (z. B. Lösungen basischer Farbstoffe, wie Methylenblau, Safranin usw.) Farblacke niedergeschlagen werden. 5. Verfahren nach Anspruch z, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Restbild durch seinen reduzierenden Einfluß aus löslichen organischen Körpern, die durch Reduktion in eine unlösliche Verbindung übergehen (wie z. B. wasserlösliche Diazofarbstoffe), unmittelbar eine Ausscheidung niedergeschlagen wird. 6. Verfahren nach Anspruch a und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Silber des Hauptbildes in eine lösliche Silberverbindung (z. B. Chlorsilber) überführt und mit einem Lösungsmittel (z. B. Ammoniaklösung) gelöst und unmittelbar aus dieser Lösung auf dem Restbild als Metall wieder niedergeschlagen wird. 7. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Bilder von vornherein lichtempfindliche Schichten verwendet werden, deren Halogensilbergehalt (wie z. B. Chlorsilber) so löslich ist, daß er ohne Fixierung oder anderweitige Nachbehandlung bei Weiterbehandlung nach Anspruch 6 in Lösung geht. B. Verfahren nach Anspruch z und 6, dadurch gekennzeichnet, daß nach der Entwicklung mit einem ein Restbild gebenden Entwickler nicht fixiert wird, sondern daß das bis dahin unbelichtet und unentwickelt gebliebene Halogensilber zwecks Überführung in Silbermetall belichtet und mit einem kein Restbild gebenden Entwickler hervorgerufen wird und daß die so erhaltene Silberschicht mit oder ohne vorausgehende Fixierung nach Anspruch 6 weiterbehandelt wird. g. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erlangung von Umkehrbildern die beiden verwendeten Entwickler so vertauscht werden, daß die erste Entwicklung mit einem kein Restbild gebenden Entwickler erfolgt und dann die zum Aufbau des ersten Bildes nicht verwendeten Schichtstellen durch Belichtung und Entwicklung mit einem ein Restbild gebenden Entwickler in Silbermetall zuzüglich Restbild überführt werden. zo. Abänderung des Verfahrens nach Anspruch g, dadurch gekennzeichnet, daß zur besseren Beeinflußbarkeit des Charakters des bei der zweiten Entwicklung entstehenden Restbildes die zweite Belichtung dosiert durch das bei der ersten Entwicklung hervorgerufene, kein Restbild enthaltende Bild hindurch erfolgt, und daß nach der zweiten Entwicklung noch unreduziert gebliebene Halogensilberreste durch Fixieren beseitigt oder durch drittmaliges Belichten und Hervorrufen in einem kein Restbild gebenden Entwickler zu Silberm3tall reduziert werden.
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