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Zur Herstellung von direkten Positiven für Autotypiezwecke (Rasterwiedergabe) nach einer Strich-oder Halbtonvorlage wird erfindungsgemäss eine Halogensilber-Gelatineemulsionsschicht, die auf einem geeigneten, klar durchsichtigen Träger (Celluloid, Celluloseacetat od. dgl. ) angeordnet ist, unter der Vorlage durch den Schichtträger hindurch belichtet, mit einem gerbenden Entwickler entwickelt und nach der Entwicklung in bekannter Weise mit warmem Wasser ausgewaschen, so dass auf dem Schichtträger ein negatives Gelatinerelief stehenbleibt.
Nachdem das Gelatinerelief getrocknet worden ist, wird die das Gelatinerelief tragende Seite des Schichtträger mit der Lösung eines geeigneten Farbstoffes eingefärbt, so dass der Schichtträger an all den Stellen, wo er nach der Herstellung des Gelatinereliefs freigelegt war, inaktinisch angefärbt wird.
Auch das Gelatinerelief wird bei dieser Behandlung oberflächlich angefärbt, die Farbe dringt jedoch durch die Gelatine nicht hindurch und färbt daher die unterhalb der Gelatine liegenden Teile des Schichtträgers nicht an. Eine geeignete Farbstofflösung zum Anfärben des Films besteht beispielsweise aus
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<tb> Typophorschwarz <SEP> 5 <SEP> g
<tb> Benzol <SEP> 85 <SEP> 9
<tb> Methanol <SEP> 10 <SEP> 9.
<tb>
Nachdem die Einfärbung erfolgt und der Film getrocknet ist, wird das stehengebliebene Gelatinerelief vom Schichtträger heruntergelöst, indem man es mit geeigneten chemischen Mitteln, z. B. Wasserstoffsuperoxyd, wegätzt.
Die Gelatine kann auch durch stark quellend wirkende Mittel, die die durch die Entwicklung erzeugte Gerbung aufheben, beispielsweise verdünnte Natronlauge, Rhodansalzlösungen, Hypochloritlösung, Degomma od. dgl., bei etwa 400 entfernt werden. Es bleibt der blanke Schichtträger
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wendungszwecke eignet.
Es ist bekanntgeworden, zu einer Emulsion aus Gelatine, Leim od. dgl. eine Substanz zuzumischen, die dunkel gefärbte Derivate zu liefern befähigt ist. Die so vorbereitete Gelatine wird nach diesem bekannten Verfahren auf einen Träger aufgebracht und auf sie die zu kopierenden Zeichen mittels abwaschbarer Farbe aufgedruckt. Hierauf wird auf die bedruckte Schicht ein Reagens einwirken gelassen, das an den nicht bedruckten Stellen die Emulsion dunkel färbt, während an den bedruckten Stellen das Reagens nicht auf die in der Emulsion verteilte Substanz einwirken soll. Nach Wegwaschen der aufgedruckten Farbe bleibt ein Negativ des Originals zurück.
Scharfe Linien dürften bei diesem Verfahren kaum ebenso scharfe Kopien ergeben, da das zur Einwirkung gelangende Reagens auch unter den bedruckten Stellen seine Wirkung ausüben wird und daher verschwommene und ausgeblutete Kopien entstehen werden. Überdies wird bei diesem bekannten Verfahren ein Negativ erhalten, das erst auf umständlichem Wege in ein Positiv umgewandelt werden muss, während gemäss der vorliegenden Erfindung direkt ein Positiv erhalten wird, das überdies durch die scharf begrenzte Lichteinwirkung exakte Konturenwiedergabe gewährleistet.
Ferner ist ein Verfahren bekanntgeworden, das darin besteht, auf durchsichtiges Druckpapier Zeichen mit fetter Farbe aufzudrucken, hierauf das bedruckte Papier mit alkohollöslicher Farbe zu überziehen, wobei die mit fetter Farbe bedruckten Stellen frei bleiben, und schliesslich die fette Farbe wegzuwaschen.
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Hiedurch wird ein Negativ erhalten, bei welchem die ursprünglich bedruckten Stellen lichtdurchlässig sind. Dieses Verfahren unterscheidet sich von der vorliegenden Erfindung dadurch, dass ein Negativ erhalten wird, von dem erst später in eigenen Verfahrensschritten Positive gewonnen werden müssen.
Überdies besteht immer die Möglichkeit, dass die beiden verschiedenen Farbstoffe ineinander überfliessen und daher keine scharfen Kopien erhalten werden, wie dies gemäss der vorliegenden Erfindung durch die Herstellung des unter Mitwirkung von Licht erzielten Reliefs gewährleistet ist.
Ferner ist ein Verfahren bekannt, bei welchem ein photographisches Negativ auf einen, körnige Struktur aufweisenden und mit einer aus einer Asphaltmischung bestehenden lichtempfindlichen Schicht versehenen Träger aufgepresst wird. Nach der Belichtung und Entwicklung und nach dem Abwaschen mit Benzol entsteht ein Positiv, das jedoch ein Rasterbild darstellt und nicht als direkt verwendbares Autotypiepositiv bezeichnet werden kann.
Endlich kennt man ein Verfahren, gemäss welchem ein Klischee mit zwei einander aktinisch entgegengesetzten Farbstoffen behandelt wird, so dass z. B. tiefer gelegene Stellen des Klischees schwarz gefärbt sind, während die höher gelegenen Stellen weiss sind. Eine Photographie dieses Klischees ergibt naturgemäss ein Negativ dieser Farbenanordnung, welches Negativ gemäss bekanntem Verfahren umkehrentwickelt werden kann. Dieses Verfahren erfordert die Verwendung einer photographischen Kamera und ermöglicht daher nicht die umwegfreie, direkte Herstellung eines Positivs.