AT105594B - Verfahren zur Herstellung von farbigen Lichtbildern, insbesondere für die Mehrfarbenphotographie. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von farbigen Lichtbildern, insbesondere für die Mehrfarbenphotographie.

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AT105594B
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gelatin
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Driedrich Dr Lierg
Karl Pokorny
Leonhard Ross
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Driedrich Dr Lierg
Karl Pokorny
Leonhard Ross
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  • Silver Salt Photography Or Processing Solution Therefor (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von farbigen   Lichtbildern,   insbesondere für die   Mehr-   farbenphotographie. 



   Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von farbigen Lichtbildern, insbesondere für die Mehrfarbenphotographie, bei dem in bekannter Weise das Bild durch ein Relief aus gefärbten Gelatine gebildet wird, dessen Schichtdicke im Verhältnis mit den Tonabstufungen der Bildstellen steht. 



   Es ist wohl bekannt, derartige Gelatinereliefs mittels des   Biehromatverfahrens   oder durch härtendes Umwandeln eines Silberbildes herzustellen in   Farbstoff losungen anzufärben   und dann auf Gelatinepapier zu übertragen. Alle derartigen Verfahren sind aber   umständlich   und leiden insbesondere an zu geringer Schärfe, da der Farbstoff in der Gelatine zu wenig fest sitzt und   haptsächlich   beim   Übertragen   in der Gelatineschicht des Übertragungspapieres nach der Seite   ausläuft, ausserdem   fehlt dem Verfahren jedes Zwangläufigkeit.

   Ein Anfärben der Gelatineschicht vor dem Entwickeln des Gelatinereliefs ist hiebei ausgeschlossen, da sich durch die Einwirkung des heissen Wassers ein grosser Teil des Farbstoffes auswaschen würde, so dass ein sicheres Endergebnis nicht zu erzielen wäre. Die Verwendung wasserunlöslicher Pigmente hat aber bekanntlich infolge der mangelnden Transparenz   grosse Überdeckungs-   fehler im Gefolge, die besonders in der Dreifarbenphotographie zu den störendsten Farbton-   fälschungen   führen. 



   Ausser den genannten Übelständen besteht noch einer in der Schwierigkeit der Übertragung des Bildes, die in dem Umstand begründet ist, dass das Bild vermöge seiner Reliefgestaltung keine zusammenhängende Schicht bildet, sondern in den höchsten Lichtern überhaupt durchbrochen ist und auch in den zarten Halbtönen so dünn ist, dass diese Bildstellen bei der   Übertragung   leicht verloren gehen. 



   Vorliegendes Verfahren behebt diese Übelstände dadurch, dass bei der Anfärbung der Gelatineschicht in derselben Farblack gebildet werden und dass das Gelatinerelief auf einem vom Schichtträger abziehbaren   Häutchen   erzeugt wird, mit dem zusammen es übertragen wird. 



   Es wurde allerdings schon die   Bildung von Farblacken versucht,   u. zw. durch die Wechselwirkung zwischen Farbstoffen und den in der Gelatine verbleibenden Belichtungsprodukten der Bichromate, es gelang aber nicht, drei Farbstoffe von entsprechenden Eigenschaften und Farben zu finden, um das Verfahren für die Dreifarbenphotographie verwendbar zu gestalten. Auch bliebe dasselbe immer nur auf das   Bichromatverfahren   beschränkt. 



   Das Wesen der Erfindung besteht nun darin, die Gelatine mit Tannin od. dgl. Farblack bildenden Stoffen zu versetzen und gleichzeitig um die Entwicklung des Gelatinereliefs in warmen Wasser zu ermöglichen, solche Stoffe zuzufügen, die der härtenden Wirkung des Tannins entgegenwirken. Solehe Stoffe sind'z. B. Zucker, Glyzerin, Laktate u. dgl. 



   Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass der Gelatine ausserdem als Beizen wirkende Metallsalze, wie z. B. Antimonverbindungen, einverleibt werden, die die Fixierung des Farbstoffes unterstützen. 



   Gegenüber so   zusammengesetzten Gelatinesehiehten   die zur Gewinnung des Gelatinereliefs mittels Biehromaten lichtempfindlich gemacht werden müssten, bietet es mehrfache Vorteile, wenn man statt derselben eine Halogensilberemulsion mit den Zusätzen versieht. Durch Behandeln des in einer solchen Emulsionsschicht erzeugten Silberbildes mit   Chromsäurelosungen   oder   ähnlichen   Lösungen wird bekanntlich eine dem Silberniedersehlag entsprechende Härtung der Gelatine bewirkt und man gelangt durch Entwicklung im heissen Wasser ebenfalls zu einem Relief. Ob man nun auf dem einem oder dem ändern Wege zu dem Relief gelangt, so ist in jedem   Falb wesentlich,   dass   dieselbe entsprechend   der örtlichen Schichtdicke mehr oder weniger Tannin bzw.

   Beize enthält und dementsprechend mehr oder   weniger Farbstoff als Lack niederschlägt bzw. fixiert. Hiebei Ist es für das Wesen des Verfahrens gleich-   gültig, ob das Anfärben und die Farblackbildung erst nach der   Entwicklung   des Reliefs oder schon gleich bei der   Herstellung der Tanningelatineschicht   erfolgt. Gelatineemulsionsschichten, die schon als solche angefärbt sind, bieten den grossen   Vorteil : dass   bei der Bildherstellung der lästige Gebrauch von Farbbädern und der mit dem Anfärben verbundene Zeitverlust und Mehraufwand an Arbeit vollständig entfällt. 



   Insbesondere für die Herstellung von Papierbildern ist die erforderliche Farbstoffdichte der Emulsion so gering, dass eine die Empfindlichkeit herabsetzende Schirmwirkung auch bei roten und gelben Farbstoffen praktisch nicht in Erscheinung tritt. 



   Die bilderzeugende Gelatine-bzw. Emulsionsschicht ist nicht unmittelbar auf dem Schichtträger. 



    Zelluloid,   Glas od. dgl. aufgebracht, da erfahrungsgemäss auch bei einer Vorbehandlung des Schichtträgers mit Kautschuk od. dgl. die dünnsten Bildpartien oft beim Übertragen ausreissen oder umgekehrt das Bildrelief sich schon vor dem Übertragen ablöst und dann natürlich verloren ist. Erfindungsgemäss ist vielmehr auf dem Schichtträger ein durch Unterguss mit Kautschuk od. dgl. ablösbar gemachtes   glasklares Häutchen aufgetragen, das sich weder anfärbt, noch durch heisses Wasser beeinflusst wird und auf dem die gefärbte Emulsionsschicht unlösbar haftet.   

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   Solche Häutchen können durch   Kollodh'm   oder vollständig gehärtete Gelatine (Formaldehidhärtung) gebildet werden. Die Übertragung der einzelnen Teilbilder erfolgt mit dem   Häutchen,   das so dünn ist, dass es auf die Bildwirkung keinen Einfluss hat. Hiedurch ist der grosse Vorteil erreicht, dass nicht ein an den Lichtern durchbrochenes, sehr ungleich dickes Bildrelief, sondern ein zusammenhängendes   Häutchen   übertragen wird. für das die Ablösungsbedingungen überall die gleichen sind. 



   Es ist an sich wohl bekannt, dass Gelatine durch vollkommene Härtung gegen Anfärben geschützt werden kann, ferner auch zwecks Abziehbarkeit einen   Kautschukunterguss   zu verwenden. Das Neue der Erfindung liegt nun darin, auf eine solche gehärtete, ihrerseits auf einen Kautschukunterguss gegossene Schicht die zur Reliefbildung dienende, lichtempfindliche Schicht aufzubringen. Im Gegensatz hiezu wurde nach den bisher bekannten Verfahren die lichtempfindliche Schicht unmittelbar auf den Kautschukunterguss aufgetragen, so dass nur eine Übertragung des zarten Reliefs erfolgte, was zu den bereits   angeführten Übelständen   Anlass gab. 



   Die Durchführung des Verfahrens nach vorliegender Erfindung stellt sich beispielsweise folgender-. massen dar. Das Material für die Bilderzeugung ist ein Zelluloidfilm oder eine Glasplatte, die nach Vorbehandlung mit   Kautschuklösung   einen   Gela, tineguss   erhält, der durch Behandeln mit Formaldehid bis zur vollständigen   Unquellbarkeit gehärtet   ist. Auf diesen ein glasklares,   abziehbares Häutchen   bildenden   Unterguss wird   eine klararbeitende   Halogensilberemulsion   aufgetragen, die nebst Tannin und einem Laktat ein Antimonsalz enthält und mit einem Farbstoff von gewünschtem Farbton angefärbt ist, der mit Tannin einen Lack bildet.

   Ein solcher Farbstoff ist z.   B.     Malachitgrün.   Für die Zwecke der Dreifarbenphotographie kommen natürlich entsprechend rot, gelb und blau angefärbte Schichten zur Verwendung. 



   Das mit der Schicht abgewendete oder seitenverkehrt Negativ wird von der Zelluloid-bzw. 



  Glasseite her bei parallelem Licht (allenfalls unter Vergrösserung oder Verkleinerung) einkopiert, so dass das Silberbild bei der Entwicklung in unmittelbarer Verbindung mit dem   Trägerhäutehen   entsteht. 



  Das Entstehen des Silberbildes lässt sich von der Rückseite trotz der Anfärbung der Schicht gut verfolgen. 



   Nach der Entwicklung wird die Schicht in Chromsäurelösung gebadet, wodurch sie an den Stellen der Silberausscheidung für die nachfolgende   Behandlung in   heissem Wasser   unlöslich   wird, so dass ein bildgebendes Gelatinerelief übrigbleibt. Vor oder nach der Entwicklung mit heissem Wasser wird eine Behandlung in   Fixiernatron- und Bisulfitlösung vorgenommen. um   das Bild zu klären. 



   Nun wird auf die Schicht, die ein dem ursprünglich entwickeltem Silberbild genau entsprechendes,   unlösliches   Farbbild   enthält.   gelatiniertes   Übertragungspapier aufgequetscht   und getrocknet, wonach das Bild meist von selbst abspringt bzw. sich leicht ablösen lässt. 



   Zur Herstellung   naturfarbiger   Bilder werden die Teilbilder in bekannter Weise nacheinander übertragen, indem das bereits überlegene Bild durch   Gelatinelösung   gezogen wird und auf das   nächste   Teilbild aufgequetscht wird. Die Deckung der Teilbilder ist hiebei leicht zu erreichen, weil das klare Teilbild von der Zelluloid-bzw. Glasseite her gut zu beobachten ist. 



   Die Verbindung der einzelnen Bildhäutchen untereinander ist eine vollkommene. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von farbigen Lichtbildern, insbesondere für die Mehrfarbenphotographie, bei dem ein Gelatinerelief erzeugt wird, dessen Schiehtdicke den Dichten der Bildstellen entspricht, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelatinpschicht aus der das Bildrelief erzeugt wird, nebst Tannin od. dgl. Farblack bildende Stoffe auch der härtenden Wirkung dieser Stoffe entgegenwirkende Zusätze wie Zucker, Glyzerin, Laktate od. dgl. enthält.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, dass die Gelatine ausser Farblack bildenden und der Härtung entgegenwirkenden Stoffen als Beizen wirkende Metallsalze, wie Antimonverbindungen od. dgl. enthält.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, bei dem das Gelatinebildrelief durch Behandeln eines Silberbildes mit Chromsäurelösung od. dgl. und nachträglichem Entwickeln in heissem Wasser erzeugt wird, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Gelatine-Halogensilberemulsion, die Tannin od. dgl.
    Laktate od. dgl. und Antimonsalze od. dgl. enthält.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bIS : 3. dadurch gekennzeichnet. dass die Gelatine-bzw. Gelatine- Halogensilberemulsionsschicht schon vor der Bilderzeugung mit Farbstoffen, z. B. Malachitgrün angefärbt ist, die mit Tannin od. dgl. Farblacke bilden.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelatine-bzw. EMI2.1 film od. dgl. ) abziehbar liegenden dünnen, nicht anfärbbaren und im heissen Wasser unlöslichen glasklaren Häutchen aufgetragen wird.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelatine-bzw. Gelatine-Halogensilberemulsionsschicht auf eine vollständig gehärtete, ihrerseits unter Zwischenguss einer Kautschuklösung auf dem Bildträger aufgetragenen Gelatinesehicht aufgetragen wird.
AT105594D 1924-08-09 1924-08-09 Verfahren zur Herstellung von farbigen Lichtbildern, insbesondere für die Mehrfarbenphotographie. AT105594B (de)

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