DE606079C - Verfahren zur Herstellung von gefaerbten photographischen Kinobildern - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von gefärbten photographischen Kinobildern, insbesondere subtraktiven Zweifarbenbildern, unter Anwendung eines dem 5 Ozobromverfahren artgleichen bzw. verwandten Verfahrens. Bei einem bekannten Verfahren dieser Art erfolgt eine Durchfärbung der Silbersalzschicht, so daß es hierbei nicht möglich ist, von einer gehärteten SiI-bersalzschicht Gebrauch zu machen, da dann das Verfahren nicht durchführbar sein würde.

Die Erfindung bezweckt, ein zuverlässiges und einfaches Verfahren zu schaffen, welches die Schwierigkeiten vermeidet, die infolge des Ausblutens der Farben bei allen bisher bekanntgewordenen subtraktiv arbeitenden Zwei- oder Mehrfarbenverfahren in der Gelatineschicht auftreten.

ao Die Erfindung besteht darin, daß auf einem photographischen Film, der beiderseits auf dem Schichtträger eine gehärtete Halogensilberemulsion trägt, die mit einer löslichen gefärbten bzw. ungefärbten Kolloidschicht überzogen ist, zuerst ein Silberbild in der lichtempfindlichen Schicht erzeugt und hierauf mit einem Ozobrombad behandelt wird, worauf die durch dieses Verfahren nichtgehärteten Teile der obenliegenden, entweder bereits gefärbten oder noch anzufärbenden Kolloidschicht durch warmes Wasser entfernt werden.

In der einfachsten Ausführungsform besitzt ein Film, der für das vorerwärmte Verfahren benutzt werden soll_ä die Gestalt nach Fig. i.

Auf dem Schichtträger 1 ist festanhaftend in einer gehärteten Gelatineschicht eine Silbersalzemulsion 2 angeordnet, die ihrerseits mit einer aus löslicher Gelatine bestehenden Schicht 3 überdeckt ist. Letztere trägt vorzugsweise eine permanente Farbe, ein Pigment oder einen anderen Farbstoff. In der Schicht 2 wird durch Belichtung durch den Schichtträger 1 hindurch ein latentes Bild hergestellt und in bekannter Weise zu einem Silberbild umgewandelt. Der Film wird nunmehr in einem von dem Ozobromverfahren her bekannten Bad behandelt, wobei die lösbare Gelatineschicht 3 durch Um-Wandlungsprodukte aus dem Silberbild in der Schicht 2 verschieden gehärtet wird. Gleichzeitig greift dieses Bad das Silberbad an und verwandelt es in ein Silbersalz, welches durch ein Natrium- oder Kaliumsulfitbad vollständig durchsichtig gemacht werden kann. Die unbeeinflußten Silbersalze werden zweckmäßig unmittelbar nach dem Bleichen durch

Natriumthiosulfat fixiert. Gewünschtenfalls können jedoch die lichtempfindlichen Salze in der Schicht verbleiben und zur Erzeugung eines zusätzlichen Bildes durch bekannte Verfahren verwendet werden. Diese Verfahrensstufe ist jedoch für die Zwecke der Erfindung an sich unwesentlich.

Der Film wird nun entweder vor oder nach dem Klären oder aber ohne Anwendung eines ίο Klärverfahrens in warmem Wasser gewaschen, wodurch die unbeeinflußten, lösbaren Teile der Schicht 3 entfernt werden, so daß ein Relief 3' (Fig. 2) verbleibt, welches in der ursprünglichen Farbe dieser Schicht gefärbt ist.

Gewünschtenfalls kann die Außenschicht ungefärbt sein und nach bekannten Methoden nach der Herstellung des Reliefbildes eingefärbt werden.

In den Fig. 3 und 4 ist nun die bevorzugte Anwendungsform des neuen Verfahrens zur Herstellung von naturfarbigen Zweifarbenkinobildern dargestellt.

Auf der Ober- und Unterseite des durchsichtigen Trägers 10 sind fest anhaftend in einer gehärteten Schicht lichtempfindliche Schichten 9 vorgesehen. Über der einen Schicht 9 ist fest anhaftend eine permament rot gefärbte lösliche Gelatineschicht 8 und über der anderen eine permanent grün gefärbte lösliche Schicht 7 angeordnet.

Das Verfahren wird nun in folgender Weise durchgeführt:

Silberbilder in komplementären Farben werden in den beiden Schichten 9 durch Kopieren von geeigneten Negativen von gegenüberliegenden Richtungen aus durch die gefärbten Schichten hindurch erzielt. Die Lichtempfindlichkeit der Emulsionen und die Farben der Kopierlichter müssen selbstverständlich so eingestellt werden, daß das Kopieren durch diese gefärbten Außenschichten hindurch möglich ist. Der doppelt belichtete Film wird nun einem Verfahren unterworfen, wie es unter Bezugnahme auf die Fig. ι und 2 beschrieben· ist. Es entsteht nunmehr entsprechend der Fig. 4 ein Zweifarbenkinofilm, der auf der einen Seite ein Relief aus grüner Farbe und auf der anderen Seite ein Relief aus roter Farbe trägt, die sich zu einem Zweifarbenkinofilm ergänzen.

Den aus löslicher Gelatine bestehenden Schichten 7 und 8 können selbstverständlich auch an Stelle von Farben durchsichtige farblose Leukoverbindungen zugesetzt werden, die bei entsprechender Nachbehandlung ein farbiges Bild ergeben.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung von gefärbten photographischen Kinobildern, insbesondere subtraktiven Zweifarbenbildern, unter Anwendung eines dem Ozobromverfahren artgleichen bzw. verwandten Verfahrens, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem photographischen Film, der beiderseits auf dem Schichtträger eine gehärtete Halogensilberemulsion trägt, die mit einer löslichen gefärbten bzw. ungefärbten Kolloidschicht überzogen ist, zuerst ein Silberbild in der lichtempfindlichen Schicht erzeugt und hierauf mit einem Ozobrombad behandelt wird, worauf die durch dieses Verfahren nichtgehärteten Teile der obenliegenden, entweder bereits gefärbten oder noch anzufärbenden Kolloidschicht durch warmes Wasser entfernt werden.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen