DE599071C - Verfahren zur Herstellung von Kolloidreliefs - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von KolloidreliefsInfo
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Classifications
-
- G—PHYSICS
- G03—PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
- G03C—PHOTOSENSITIVE MATERIALS FOR PHOTOGRAPHIC PURPOSES; PHOTOGRAPHIC PROCESSES, e.g. CINE, X-RAY, COLOUR, STEREO-PHOTOGRAPHIC PROCESSES; AUXILIARY PROCESSES IN PHOTOGRAPHY
- G03C5/00—Photographic processes or agents therefor; Regeneration of such processing agents
- G03C5/26—Processes using silver-salt-containing photosensitive materials or agents therefor
- G03C5/29—Development processes or agents therefor
- G03C5/315—Tanning development
Landscapes
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- General Physics & Mathematics (AREA)
- Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)
- Colloid Chemistry (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
25.JUNI1934
25.JUNI1934
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57 b GRUPPE 14
I. G. Farbenindustrie Akt.-Ges. in Frankfurt a. M.*)
Verfahren zur Herstellung von Kolloidreliefs
Zusatz zum Patent 597
Patentiert im Deutschen Reiche vom 27. April 1930 ab
Das Hauptpatent hat angefangen am 7. Dezember 1929.
In dem Hauptpatent 597 317 wird ein Verfahren
zur Herstellung von Kolloidreliefs beschrieben, bei dem man in Wasser quellbaren
Kolloidschichten örtlich auf photographischem oder anderem Wege solche Schwermetallsalze
einverleibt, welche sich mit Alkalien oder Säuren chemisch umsetzen, und die Schichten
dann mit Alkalien oder Säuren behandelt. Bei dieser Behandlung werden die vom Licht
getroffenen Stellen herausgelöst, so daß ein positives Relief der Vorlage oder des in
der Schicht erzeugten latenten Bildes entsteht.
Es wurde nun gefunden, daß man das Verfahren, soweit auf photographischemWege
unter Vermeidung der Härtung örtlich mit Schwermetallsalzen versetzte Kolloidschichten
in Frage kommen, dahin abändern kann, daß negative Reliefs der Kopiervorlage bzw.
des in der Schicht bei der Belichtung gebildeten latenten Bildes entstehen. Man ersetzt
zu diesem Zwecke die Nachbehandlung der Schicht mit Alkalien oder Säuren durch eine
solche mit Quellungs- oder Lösungsmitteln 'für das Kolloid. Bei dieser Behandlung lösen
sich die nicht belichteten und daher nicht auf photographischem Wege mit Schwermetallsalzen
versetzten Stellen der Schicht auf, während die der Schicht einverleibten unlöslichen
Metallsalze eine Zerstörung der sie umgebenden Kolloidschicht verhindern. Als Quellungsmittel im Sinne dieser Erfindung
können alle hierfür bekannten Stoffe, z. B. warmes Wasser, Lösungen von Rhodansalzen,
Bromkalium, Chloralhydrat, benutzt werden. Auch Alkalien und Säuren sind geeignet, soweit
sie sich nicht nach dem Verfahren des Hauptpatents mit den Schwermetallsalzen umsetzen und dadurch nicht nur die Auflösung
von schwermetaEsalzfreien Stellen, sondern
auch die Auflösung der schwermetallsalzhaltigen Stellen bewirken.
Das auf diese Weise entstandene negative Relief kann durch Entwicklung oder Anfärbung
unmittelbar in ein Bild umgewandelt werden. Man kann auch der Schicht von vornherein geeignete Pigmentstoffe in beliebiger
Färbung und Korngröße einverleiben.
Es genügen schon verhältnismäßig sehr geringe Mengen von Schwermetallsalzen, um
das Kolloid vor dem. Angriff des Lösungs- oder Quellungsmittels zu schützen. Es ergeben
sich daher im photographischen Sinne außerordentlich harte Bilder, wenn man nicht
mit Schirmfarbstoffen versehene Schichten
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dr. Konrad Hebbel in Dessau.
von der Emulsionsseite oder der Trägerseite oder angefärbte Schichten von der Schichtseite
aus belichtet, so daß· sich das Verfahren ganz besonders zur Herstellung von Raster-
und Strichnegativen mit glasklaren Zwischenräumen eignet. Solche Negative gestatten
wie die nach dem Verfahren des Hauptpatents erzeugten Reliefs eine sehr weitgehende
partielle oder gleichmäßige Ab-Schwächung der Büdelemente und die Anwendung beliebiger Abschwächungs- oder
auch Verstärkungsmittel. Bei dicken Schichten ist die Belichtung durch den Schichtträger
hindurch vorzuziehen.
1S Ebenso ist zur Herstellung von Halbtonbildern
die Belichtung durch den Schichtträger hindurch vorteilhafter. Durch Zusetzen von Schirmfarbstoffen zur Emulsion oder
durch Belichtung mit einem Licht, welches von der Emulsionsschicht stärker absorbiert
wird, kann die Gradation weitgehend aufgerichtet oder verflacht werden.
Die Reliefs können zu den verschiedenen im Hauptpatent beschriebenen Zwecken die-
'-5 nen und z. B. als Ätz- oder Farbabdeckung oder auch als Hydrotypiedruckformen Verwendung
finden. Für den letztgenannten Zweck haben die Reliefs, ebenso wie die nach dem Hauptpatent erzeugten, den Vorteil, aus
ungehärteten Kolloiden zu bestehen und daher ein wesentlich größeres Aufnahmevermögen
für Farbstofflösungen zu besitzen als die bisher üblichen gehärteten Reliefs.
i. Eine in bekannter Weise auf einer hartarbeitenden Halogensilbergelatineschicht hergestellte
Reflexkopie wird entwickelt und vor oder nach dem Fixieren mit einem Bade, bestehend
aus ioo ecm Wasser, 2 g Quecksilberchlorid, 2 g Kaliumbromid, ausgebleicht.
Nach kurzem Wässern wird die Schicht bei 18° mit einer gesättigten, wäßrigen Lösung
von Kaliumbromid oder bei 3 50 mit Wasser.
behandelt, wobei ein negatives Auswaschrelief der Vorlage entsteht. Die noch in der Schicht
vorhandenen Silber- und Quecksilbersalze können mit Hilfe eines beliebigen Entwicklers
vollständig geschwärzt werden.
2. Ein im kinematographischen Aufnahmeapparat hergestelltes Strichnegativ wird im
Kopierapparat auf einen kontrastreich arbeitenden Kinefilm kopiert, entwickelt und vor
oder nach dem Fixieren" mit einem Bade, bestehend aus 1000 ecm Wasser, 20 g Kupfersulfat,
4 g Kaliumbromid, ausgebleicht.
Durch Behandlung mit einer ioprozentigen
Chloralhydratlösung bei etwa 280 C werden
die beim Kopieren nicht vom Licht getroffenen Stellen der Emulsionsschicht herausgewaschen.
Die stehengebliebenen Schichtteile können dann mit einem beliebigen Entwickler vollständig geschwärzt werden.
3. Ein durch Aufnahme oder durch Kopieren durch den Schichtträger hindurch in
einer Halogensilbergelatineschicht hergestelltes Rasterbild, z. B. ein Rasterfarbteünegativ,
wird nach der Entwicklung mit einem Bade, bestehend aus 1000 ecm Wasser, 20 g
Kupfersulfat, 8 g Kaliumbromid, ausgebleicht und vor oder nach dem Fixieren mit einer
6prozentigen Lösung von Kaliumrhodanid bei 270 C behandelt. Es entsteht dabei ein negatives
Rasterrelief der Vorlage, welches infolge der in ihm enthaltenen weiß gefärbten Silber- und Kupfersalze vor einem dunklen
Hintergrunde ein positives Bild erkennen läßt. Durch Behandlung mit geeigneten Silberlösungsmitteln,
z. B. Fixiersalzen, können die Rasterpunkte, wie bei anderen Verfahren üblieh,
verkleinert und die Tonwerte des Bildes verändert werden. Zur Schwärzung wird das
Relief in eine iprozentige Silbernitratlösung gelegt. Auch nach der Schwärzung können
noch Abschwächungen und Verstärkungen mit allen hierfür bekannten Mitteln vorgenommen
werden. In dieser Weise hergestellte Rasterbilder trocknen außerordentlich rasch.
4. Ein durch den Schichtträger hindurch belichtetes Halbtonbild in einer Halogensilbergelatineschicht
wird entwickelt und dann mit einer Lösung, bestehend aus 1000 ecm
Wasser, 2 g Kaliumpermanganat, 3 g konzentrierter Schwefelsäure, behandelt, bis das
ganze Silberbild gelöst ist. Dann wird die Schicht mit einer 5prozentigen Lösung von
Kaliumrhodanid bei etwa 260C behandelt. Es entsteht dabei ein negatives Relief der
Vorlage, welches nach der Entfärbung durch Natriumsulfitlösung mit geeigneten Farbstoffen
in jedem gewünschten Tone angefärbt werden kann.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Kolloidreliefs nach Patent S 97 317, dadurch gekennzeichnet, daß. auf photographischem Wege unter Vermeidung der Härtung örtlich mit Schwermetallsalzen versetzte Kolloidschichten statt mit Alkalien oder Säuren mit Quellungs- oder Lösungsmitteln für das Kolloid behandelt werden.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI0040066 | 1929-12-06 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE599071C true DE599071C (de) | 1934-06-25 |
Family
ID=7190211
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930599071D Expired DE599071C (de) | 1929-12-06 | 1930-04-27 | Verfahren zur Herstellung von Kolloidreliefs |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE375564A (de) |
DE (1) | DE599071C (de) |
FR (1) | FR707680A (de) |
GB (2) | GB366552A (de) |
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0
- BE BE375564D patent/BE375564A/xx unknown
-
1930
- 1930-04-27 DE DE1930599071D patent/DE599071C/de not_active Expired
- 1930-10-01 GB GB2939930A patent/GB366552A/en not_active Expired
- 1930-10-02 GB GB2951830A patent/GB368276A/en not_active Expired
- 1930-12-06 FR FR707680D patent/FR707680A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB368276A (en) | 1932-03-02 |
BE375564A (de) | |
GB366552A (en) | 1932-02-01 |
FR707680A (fr) | 1931-07-10 |
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