DE45721C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B44—DECORATIVE ARTS
- B44F—SPECIAL DESIGNS OR PICTURES
- B44F11/00—Designs imitating artistic work
- B44F11/04—Imitation of mosaic or tarsia-work patterns
Landscapes
- Photosensitive Polymer And Photoresist Processing (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
KLASSE S7: Photographie.
CARL C. SCHIRM in BRESLAU.
im Charakter der Emaillen von Limoges.
Das vorliegende Verfahren, mittelst dessen ein bildliches Erzeugnifs sowohl in genauer Nachbildung
der Emaillen von Limoges in Weifs auf dunkelblauem Grunde als auch in anderen hellen Farben auf irgend einem beliebig
dunkler farbigen Grunde ausgeführt werden soll und bei welchem nicht nur Glas und Emailleplatten,
sondern auch irgend ein anderes geeignetes Material (Blech, Holz, Papier) als Unterlage verwendet werden kann, beruht auf
der Anwendung von durch Chromsalz lichtempfindlich gemachter Gelatine von nachfolgender
Zusammensetzung:
20 Theile Gelatine, 50 Theile Zinkweifs bezw. fester Farbstoff oder 100 Theile Zinkweifspasta,
ferner 9 Theile Zucker, 30 Tropfen Glycerin und 1,8 Theile doppelchromsaures
Kali. Auch können Harze oder Collodien angewendet werden, welche in gleicher Weise
lichtempfindlich gemacht sind.
Die Benutzung dieser Stoffe zu photographisch bildlichen Wiedergaben ist im allgemeinen
eine bekannte und in den mannigfaltigsten Arten gebräuchlich; jedoch wird bei sämmtlichen Verfahren dieser Art, wie Kohledruck,
Lichtdruck, Asphaltverfahren u. s. w., eine wesentlich andere Zusammensetzung dieser
Stoffe angewendet, und die Wiedergabe der Originale geschieht in dunklen Tönen oder
Strichen auf hellem Grunde, wobei die Schatten durch mehr oder minder grofse Durchsichtigkeit
einer aufgetragenen dunklen Masse erzeugt, die Lichter dagegen von dem stehenbleibenden
hellen Grunde gebildet werden. Die Emaillen von Limoges haben nun aber diesem und
allen anderen Arten von malerischen Darstellungen und Emaillen gegenüber das Eigenthümliche,
dafs die Lichter durch Auftragen einer helleren Farbmasse auf einen dunkleren
Untergrund dargestellt bezw. ausgeführt werden, während die Schatten durch den durchscheinenden
oder ungedeckten Grund erzeugt werden. Ausschliefslich diese Eigenart der Emaillen
von Limoges ist es, welche denselben einerseits den hohen decorativen und künstlerischen
Werth verleiht, welchen sie im Kunstgewerbe besitzen.
Das vorliegende Verfahren, welches bezweckt, auf dem Wege der ■■ photomechanischen Vervielfältigung
diese Kunsterzeugnisse nachzuahmen und dem Kleingewerbe und der Allgemeinheit für decorative Zwecke billiger und
leichter zugänglich zu machen und mit Hülfe dessen sich von jeder bildlichen Darstellung,
sei es ein Gemälde, eine Zeichnung oder eine photographische Aufnahme, eine im Charakter
der Emaillen von Limoges täuschend ähnliche Reproduction in beliebiger Gröfse anfertigen
lassen soll, wobei durch Aenderung der deckenden Farben und des Grundes eine grofse Mannigfaltigkeit erzielt werden kann,
besteht in folgendem:
Die nach dem vorerwähnten Theilverhältnifs (20 Theile Gelatine, 50 Theile Zinkweifs,
9 Theile Zucker, 1,8 Theile doppelchromsaurer Kali und 30 Tropfen Glycerin) zusammengesetzte,
bezw. mit einem hellen Farbpulver versetzte, gegen Licht empfindlich gemachte
Gelatinelösung wird auf einer provisorischen Unterlage von Papier, Leinwand oder sonstigem
dafür geeigneten Stoff im Dunkeln ausgebreitet. Diese Unterlage mufs jedoch so beschaffen sein,
dafs sie von dem später anzuwendenden Lösungsmittel nicht allzu schwer durchdringbar
ist. Die lichtempfindliche Lösung wird, dem beabsichtigten Charakter der Reproduction entsprechend,
je nachdem eine feine Abtönung oder aber starke Gegensätze, oder auch ein schwaches oder ein feines Relief erzielt werden
sollen, bei einer ganz bestimmten niederen oder höheren Temperatur auf die Unterlage
aufgetragen und auf einer nivellirten Platte mehr oder minder rasch abgekühlt, wobei sich die Feinheit
der Körnung des Farbpulvers nach der zu •erzielenden Wirkung richtet. Für feinere Abstufungen
und zartere Töne ist es nothwendig, dafs der Lösung ein feines gekörntes Farbpulver
zugesetzt und dieselbe bei einer nur um ein Geringes über dem Schmelzpunkte der Gelatine erhöhten Temperatur aufgetragen und
rasch abgekühlt wird. Für kräftigere Contraste aber ist es nöthig, ein gröberes Farbpulver zuzusetzen,
die Lösung bei etwas erhöhter Temperatur aufzutragen und langsamer abzukühlen,
so dafs das Pulver theilweise zu Boden sinkt und eine dichtere Schicht bildet, welche beim
Entwickeln ein stärkeres Relief und eine hellere kräftigere Wirkung ergiebt.
Nach dem im Dunkeln erfolgten Trocknen wird die Schicht unter einem Diapositiv dem
Licht ausgesetzt, nicht aber, wie bei dem Pigment- oder einem ähnlichen dieser Verfahren,
dafür ein Negativ des abzubildenden Gegenstandes angewendet. Während bei letzteren —
namentlich bei dem Pigmentverfahren — der Gebrauch eines Photometers unbedingt nöthig
ist, um den Grad der Belichtung festzustellen, ist ein solches bei dem vorliegenden Verfahren
nicht erforderlich, da der Eindruck des Lichtes auf die empfindliche Schicht deutlich sichtbar
und daher genau controlirbar ist.
Hierauf wird die provisorische Unterlage — das Papier, die Leinwand oder dergleichen —■
nach kurzem Einweichen in kaltem Wasser mit der Bildseite auf den zu verzierenden,
dunkler gefärbten Gegenstand aufgedrückt und mit warmem Wasser so lange behandelt, bis
nach Entfernung der vorerwähnten Unterlage von Papier, Leinwand u. s. w. durch Auflösen
der nicht belichteten Theile und mehr oder weniger starkem Hervortreten des,Grundes das
Bild, Ornament u. s. w. entsteht. Bei dem Verfahren mit Asphalt oder anderen lichtempfindlichen
Harzen erfolgt das Entwickeln durch das für das betreffende Harz geeignete Lösungsmittel. Das entwickelte Bild wird
darauf getrocknet -und mit einem haltbaren Firnifs überzogen.
Es ist zu beachten, dafs bei dem vorliegenden Verfahren die mehrfach genannte Reproduction
und namentlich die erwähnte sichtbare Erhabenheit des Bildes sich nur dann erzielen
läfst, wenn das angegebene Verhältnifs der Stoffe eingehalten wird, bei welchem, gegenüber
den anderen bekannten photomechanischen Verfahren, die grofse Menge des Farbkörpers
einen wesentlichen Unterschied bildet; ebenso wie der Zusatz von Stoffen, welche die
Auflösung befördern, .wie Zücker, Glycerin, in der angegebenen Weise vermehrt sein mufs.
Claims (1)
- Pate nt-An spruch:.Ein photomechanisches Verfahren zur Reproduction von Malereien oder plastischen Gegenständen im Charakter der Emaillen von Limoges, d. h. in hellem Relief auf dunklem Grunde, darin bestehend, dafs eine lichtempfindliche, lösliche Masse aus etwa 20 g Gelatine, "50 bis 100 g Zinkweifs oder anderer heller Farbstoff, etwa 9 g Zucker, etwa 2 g doppelchromsaures Kali und etwa 30 Tropfen GIy-' cerin auf bekannte Weise durch ein Diapositiv des abzubildenden Gegenstandes belichtet, sodann auf den zu verzierenden Gegenstand übertragen und dort nach Entfernung der Unterlage und Auflösen der nicht belichteten Stellen das Bild hell auf dunklem Grunde erhaben entwickelt wird.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE45721C true DE45721C (de) |
Family
ID=320872
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT45721D Active DE45721C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE45721C (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US11357757B2 (en) | 2017-09-13 | 2022-06-14 | Atrogi Ab | Heteroaryl substituted beta-hydroxyethylamines for use in treating hyperglycaemia |
US11427539B2 (en) | 2017-09-13 | 2022-08-30 | Atrogi Ab | Beta-hydroxy heterocyclic amines and their use in the treatment of hyperglycaemia |
US11648216B2 (en) | 2017-09-13 | 2023-05-16 | Atrogi Ab | Fluorophenyl beta-hydroxyethylamines and their use in the treatment of hyperglycaemia |
US11793774B2 (en) | 2017-09-13 | 2023-10-24 | Atrogi Ab | Chiral beta-hydroxyethylamines and their use in the treatment of hyperglycemia |
-
0
- DE DENDAT45721D patent/DE45721C/de active Active
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