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Druckblatt und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung fällt in das Gebiet der Photographie und betrifft insbesondere ein Druckblatt zur Herstellung eines Mehrfarbenbildes und ein Verfahren zur Herstellung dieses Druckblattes.
Die Erfindung bezieht sich hauptsächlich auf ein neuartiges Druckblatt zur Erzeugung eines gedruckten Merhfarbenbildes. Bei Verwendung dieses Druckblattes werden Druckfarben im wesentlichen einer einzigen neutralen oder monochromatischen Tönung zum Druck eines zusammengesetzten Bildes auf einem in besonderer Weise hergestellten Farbraster benutzt, der derart ausgebildet ist, dass er bedruckt werden kann. Das Bild ist aus zwei oder mehreren aufeinander ausgerichteten positiven Aufzeichnungen des Farbgehaltes einer mehrfarbigen photographischen Vorlage zusammengesetzt. Wenn z. B. zwei nach Farben getrennte Flächenteile durch Benutzung von Rot- und Grtlnfiltem in einer neutralen Tönung hergestellt werden, entspricht das eine aufgezeichnete Bild dem langweiligen oder"warmen"Farbgehalt der Vorlage (z.
B. rot, orange und gelb) und das andere aufgezeichnete Bild entspricht dem kurzwelligen oder "kalten"Farbgehalt (z. B. grün oder blau).
Das Verfahren unter Verwendung des erfindungsgemässen Druckblattes, welches im wesentlichen gleichmässig getönte Druckfarben zum Druck der nach Farben getrennten Flächenteile auf der Druckoberfläche des Farbrasters benutzt, unterscheidet sich grundsätzlich von den bisher üblichen Farbdruckverfahren, bei denen Farbsubstanzen in den Druckfarben zum Druck der nach Farben getrennten Flächenteile benutzt werden. Bei den herkömmlichen Druckverfahren wurden beispielsweise gelbe, magentarote und Zyan-Druckfarben benutzt.
Gemäss dem Verfahren unter Verwendung des erfindungsgemässen Druckblattes wird jedoch der gesamte Farbbereich eines Bildes mittels des neuartigen Druckpapieres oder andem druckaufnehmenden Werkstoffes benutzt, welches über die gesamte Fläche ein Muster von Rasterelementen einer oder mehrerer Farben aufweist, auf denen selektiv, d. h. an bestimmten, getrennten Stellen, z. B. in einem neutralen Ton, die Bilder oder Aufzeichnungen aufgedruckt werden, die dem Farbgehalt der Vorlage entsprechen.
Das erfindungsgemäss erhaltene Mehrfarbenbild kann allgemein als durch additive Farbmischung erzeugt angesehen werden. Der Selektivdruck der Bilder auf den geeigneten Rasterelementen (d. h. der selektive Druck einer langwelligen Aufzeichnung auf Rasterelementen, die nur einem langwelligen Farbreiz eine Einwirkung gestatten und durch selektiven Druck einer kurzwelligen Aufzeichnung auf Rasterelementen, die im wesentlichen nur kurzwelligen Farbreizen eine Einwirkung gestatten), wird allgemein durch Druckfarbenvehikel und Rasterelemente erreicht, die speziell gewählte Eigenschaften bezüglich Affinität bzw. Abstossung zueinander haben.
Das Verfahren unter Verwendung des erfindungsgemässen Druckblattes und die dabei benutzten Werkstoffe weisen gewisse Merkmale auf, die auf dem einschlägigen Gebiet der Druckerei bekannt sind, z. B. das Verfahren zur Reproduktion von Linien-Halbtönen oder-Volltönen, die unter Begriffe eingereiht werden können, wie Typendruck, Gravierverfahren, Lithographie (Offset), Lichtdruck und Matrizen-Farb- übertragungsverfahren.
Ziel der Erfindung ist es, ein Druckverfahren zu ermöglichen, welches gegenüber den bekannten
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Druckverfahren eine Vereinfachung mit sich bringt und wirtschaftlicher durchzuführen ist. Ferner bezweckt die Erfindung die Schaffung sichtbarer Mehrfarbendruckbilder, die eine vorbestimmte Farbgüte besitzen. Ferner soll das Druckverfahren in der Weise durchgeführt werden, dass mit Druckfarben bewirkte Abdrucke selbsttätig auf gewisse Rasterelemente der Druckoberfläche begrenzt bleiben. Ausserdem bezweckt die Erfindung : ein Druckblatt zu schaffen, bei welchem Rasterelemente von jeweils nur einer einzigen Farbe benutzt werden, um ein Druckbild mit dem Gesamtbereich von Farben zu erzeugen ein Mehrfarbendruckbild durch Anwendung einer neutral getönten Druckfarbe, z. B.
Druckfarben in Verbin- dung mit Druckoberflächen zu schaffen, die ein farbiges Rastermuster tragen ; Druckfarben und rasterartige Druckoberflächen zu schaffen, die selektiv eine bestimmte Affinität zueinander auftveisen ; durch das erfindungsgemässe Druckblatt Drucke herzustellen, welche im reflektierten Licht oder bei der Durchleuchtung den gesamten Farbenbereich aufweisen ; ein Druckverfahren zu ermöglichen, welches hinsichtlich der Bildqualität mit bekannten Verfahren, z. B.
Gravierverfahren, Photoätzverfahren, Typendruckverfahren und dem Intaglioverfahren sowie lithographischen und photolithographischen Verfahren einschliesslich Offsetdruck zur Erzeugung von Linien, Halbtönen und Volltönen vergleichbar ist, jedoch gegenüber diesen Vorteile im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit aufweist.
Das erfindungsgemässe Druckblatt für Druckfarben, die wenigstens zwei relativ verschiedene Vehikel enthalten, ist nun dadurch gekennzeichnet, dass auf einem Trägerblatt, z. B. aus Papier, Plastik, Textilwerkstoff, Metall od. dgl. mehrere Gruppen von Rasterelementen verschiedener Färbung angeordnet sind, die bezüglich der Druckfarbenvehikel bei im wesentlichen gleicher Tönungsqualität der Druckfarben selektiv annehmend bzw. abstossend sind, wobei die eine Gruppe von Rasterelementen Druckfarbenvehikelauf firnisartigeroderfettartigerBasis annimmt und die andere Gruppe von Rasterelementen Druckfarbenvehikel auf wässeriger oder alkoholischer Basis annimmt.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnungen. In den Zeichnungen zeigen Fig. 1 eine schematische Ansicht einer photographischen Vorlage, die durch das erfindungsgemässe Druckblatt reproduziert werden soll. Fig. 2 ist eine schematische Darstellung der hauptsächlichen Stufen zur Herstellung eines Mehrfarbendruckes, u. zw. sowohl der vorbereitenden Schritte als auch des Verfahrens unter Verwendung des erfindungsgemässen Druckblattes.
Fig. 3 stellt eine schematische, abgebrochene, perspektivische Ansicht einer Sorte des erfindungsgemässen Druckblattes dar, mit dem neutral getönte, nach Farben getrennt Flächenteile der in Fig. 1 dargestellten photographischen Vorlage aufgedruckt werden, Fig. 4 veranschaulicht eine ähnliche Ansicht einer zweiten Sorte eines Druckblattes, welche die Bildung der neutral getönten, nach Farben getrennten Flächenteile der photographischen Vorlage gemäss Fig. 1 erkennen lässt.
Fig. 5 zeigt eine gleiche Ansicht einer dritten Sorte eines Druckblattes, mit welchem neutral getönte, nach Farben getrennte Flächenteile der photographischen Vorlage gemäss Fig. 1 hergestellt werden.
Fig. 1 veranschaulicht eine photographische Vorlage, die durch das erfindungsgemässe Druckblatt reproduziert werden soll. Es wird z. B. angenommen, dass die Vorlage ein Farbbild in naturgetrennten Farben darstellt, wobei die Blumen 14 rot, die Blätter 16 grün und der Hintergrund 18 blau ist.
Neutral getönte Abschnitte sind mit 20 bezeichnet. Der Schatten, der charakteristisch für ein naturgetreues Farbbild in seinen verschiedenen Abschnitten ist, kann auf den Zeichnungen im einzelnen nicht wiedergegeben werden, muss aber als vorhanden angenommen werden. Die in Fig. 1 dargestellte Vorlage weist nur drei Farben auf, diese Zahl von Farben wurde jedoch nur zur Vereinfachung der Erklärung gewählt, und es ist klar, dass das erfindungsgemässe Druckblatt die Reproduktion von Vorlagen ermöglicht, die im wesentlichen alle Farben aufweisen. Bei dem Ausführungsbeispiel kann man das Rot der Blumen als langwelligen oder"warmen"Farbanteil der Vorlage und das Grün der Blätter und das Blau des Hintergrundes als kurzwelligen oder"kalten"Farbanteil ansehen.
In Fig. 2 sind bestimmte Hauptschritte eines"Dreifarben"-Verfahrens zur Erzeugung eines Mehrfarbendruckes schematisch dargestellt. Die grössere Zahl der dargestellten Verfahrensschritte, nämlich jene, die sich auf die Bildung der Negative und Positive der nach Farben getrennten Flächenteile mittels ausschliesslich photographischer Verfahren beziehen, sind generell bekannt und müssen als Vorstufen des Verfahrens unter Verwendung des erfindungsgemässen Druckblattes betrachtet werden. Diese herkömmlichen Verfahrensschritte sind in den Zeichnungen nur deshalb mit aufgenommen, um die Folge von Verfahrensschritte zu erläutern, die zwischen der Aufnahme der vielfarbigen photographischen Vorlage durch die Kamera und dem Verfahren liegen.
Ein Teilabschnitt der photographischen Vorlage 12 gemäss Fig. 1 ist in Fig. 2 dargestellt, der einen Rotanteil 14, einen Grünanteil 16, einen Blauanteil 18 und einen Neutralanteil 20 aufweist. Die Verfahrensschritte zur Herstellung von nach Schwarz-Weiss getrennten Flächenteilen werden in
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den Zeichnungen wiedergegeben durch die rot-, grün-und blau-durchlässigen Filter 22,24 und 26, die teilweise belichteten und behandelten Flächen des Negativfilms 28, 30 und 32 und die teilweise belichteten und behandelten Flächen des Positivfilms 34, 36 und 38, die von dem Negativfilm hergestellt wurden.
Die geschwärzten bzw. ungeschwärzten Abschnitte der Negativ-und Positivaufzeichnungen sind in Fig. 2 durch Kreuzschraffur bzw. durch eine weisse Fläche angedeutet wobei das Muster der verschiedenen Farbanteile der Anordnung der Farben auf der photographischen Vorlage entspricht. Durch den Rotfilter 22 und die Zwischenstufe der Entwicklung und des Kopierens von dem Negativ 28 wird ein im wesentlichen weisser Abschnitt 34a auf dem Positiv 34 erzeugt, die dem Rotanteil 14 der photographischen Vorlage entspricht. Die grünen bzw. blauen Abschnitte 16 bzw. 18 der photographischen Vorlage erzeugen ihrerseits geschwärzte Abschnitte 34b und 34c der positiven Aufzeichnung 34.
Ebenso entspricht das ungeschwärzte Feld 36b eines zweiten Positiv-Farbtrennbildes 36 dem grünen Feld 16 der photographischen Vorlage und die geschwärzten Abschnitte 36a und 36c entsprechen dem roten Feld 14 und dem blauen Feld 18 dieser Vorlage. Der ungeschwärzte Abschnitt 38c des dritten Positiv-Farbtrennbildes 38 entspricht dem blauen Feld 18 der photographischen Vorlage, während die geschwärzten Abschnitte 38a und 38c den roten bzw. grünen Abschnitten dieser Vorlage entsprechen.
Die vorstehend als ungeschwärzte Felder des Farbtrennbildes 34 bezeichneten Abschnitte sind nicht völlig ungeschwärzt, sondern enthalten Schwärzungsflächen je nachdem, welche farblich schwächeren Felder kontinuierlicher Tönung oder Schatten oder Linien, z. B. gedruckte Abschnitte, die photographische Vorlage neben den Abschnitten mit voller Färbung aufweist. In Fig. 2 sind die erforderlichen bilderzeugenden Elemente, z. B. die Linsen, die Lichtquellen u. dgl., absichtlich weggelassen, da sie bekannt sind und nicht beabsichtigt ist, ein optisches System zu beschreiben, sondern eine Reihe von Verfahrensschritten, die zu der Druckverfahrensstufe führen.
Es ist klar, dass die Linsen wenigstens zur Bildung photographischer Negative benutzt werden können und dass Halbtonfilter Anwendung finden können oder dass Kontaktkopien hergestellt werden, je nach der Sorte der zu reproduzierenden Vorlage und der Art der Druckplatte oder des Elementes, das während des Druckverfahrens benutzt wird.
In den Zeichnungen sind die rotierenden Druckzylinder oder Offsetwalzen schematisch dargestellt und mit den Bezugszeichen 40, 42 und 44 bezeichnet. Diese bewirken einen Druck der Bildflächenteile einer gegebenen Tönung z. B. in einem neutralen Ton und repräsentieren den roten, grünen und blauen Farbgehalt der photographischen Vorlage. Ein erfindungsgemässes an der Oberfläche mit einem Raster versehenes Druckblatt 46, das z. B. rote, grüne und blaue Streifen trägt und weiter unten im einzelnen beschrieben wird, ist in einer Lage dargestellt, in welcher selektiv auf gewissen Streifen ein schwarz-weiss oder einfarbiger Eindruck vorgenommen wird, der dem roten Farbgehalt der Vorlage entspricht und von der Druckoberfläche 48 der Druckwalze 40 herrührt.
Nachdem dieser Druck durchgeführt worden ist, wird das Druckmaterial nacheinander durch die Druckwalzen 42 und 44 behandelt, derart, dass ein Schwarz-Weiss- oder Einfarbendruck von den Druckoberflächen 50 und 52 dieser Walzen erzeugt wird, der dem grünen bzw. blauen Farbanteil der Vorlage entspricht. Es ist klar, dass stattdessen auch drei Druckplatten od. dgl. aufeinanderfolgend auf einer einzigen Walze angeordnet werden können und nicht auf getrennten Walzen, wobei diese Platten aufeinanderfolgend den Abdruck herstellen.
Voraussetzung für die Durchführung des Verfahrens ist natürlich wie bei allen bekannten Verfahren, dass die Raster der nach Farben getrennte Flächenteile genau aufeinander ausgerichtet sind. Es kann zu diesem Zweck eine bekannte mechanische oder elektronische Ausrichteinrichtung benutzt werden. Die neutral getönten Abschnitte 20 der photographischen Vorlage sind bis zu einem gewissen Umfang in jedem dieser Elemente enthalten, da Licht von diesen Abschnitten 20 natürlich durch jeden der Filter 22,24, 26 hindurchtritt. Diese Anteile sind in den Zeichnungen in den Negativen 28,30 und 32 und den Positiven 34, 36 und 38 sowie in den Druckoberflächen der Druckwalzen 40, 42 oder 44 nicht dargestellt.
In den Zeichnungen sind bestimmte Abschnitte 48a, 50a und 52a der Druckoberfläche, die den Bildabschnitten der Vorlage gemäss Fig. 1 entsprechen, als völlig ungeschwärzt dargestellt. Es ist jedoch klar, dass Schwärzungen infolge der Linien und kontinuierlichen Tönungen der photographischen Vorlage innerhalb der betreffenden Bildabschnitte in diesen Flächen vorhanden sind.
Fig. 3 zeigt ein Blatt eines Dreifarbendruckmaterials 46 und nur in Umrissen sind die Begrenzungen 54,56 und 58 der Farbeindrücke dargestellt, die selektiv durch die Druckoberflächen 48,50 und 52 mittels neutral getönter Druckfarben aufgedruckt sind. Diese Druckraster bilden zusammen das aus Fig. 1 ersichtliche Bild. Das so erzeugte Bild erscheint in den natürlichen Farben. Die Abdrucke 54, 56 und 58 sind in Fig. 3 nur im Umriss dargestellt, um zu vermeiden, dass die Linien des Rasters vollständig mit
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Schwärzungen bedeckt werden, die die darunterliegende Struktur des Rasters der Sicht entziehen würden. Diese geschwärzten Stellen sind jedoch in der Praxis immer vorhanden, u. zw. über einen grossen Teil der Fläche, die im folgenden im einzelnen auseinandergesetzt wird, und müssen auch in den Zeichnunden als vorhanden angenommen werden.
Das Druckmaterial 46 weist einen Träger 60 aus transparentem durchscheinendem oder lichtundurchlässigem Bogenmaterial auf, je nachdem in welcher Weise der Druck betrachtet werden soll. Der Träger kann z. B. aus Papier, aus Plastik, aus Textilwerkstoff, aus Metall od. dgl. bestehen. Mehrere Gruppen von Rasterelementen 62,64 und 66 verschiedener Färbung sind auf der Oberfläche des Trägers 60 vorgesehen. Diese Gruppen sprechen jeweils nur auf eine der benutzten Druckfarben an. In dem in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Rasterelemente in Form relativ grosser, parallel zueinander angeordneter Streifen dargestellt.
Es ist klar, dass diese Streifen zur Veranschaulichung stark vergrössert sind und tatsächlich in ihren Abmessungen kleiner sind, als dass sie das menschliche Auge auflösen könnte, wenn der Druck unter den üblichen Betrachtungsentfernungen oder bei möglichen Vergrösserungen angesehen wird. Es ist weiterhin klar, dass die Rasterelemente, die allgemein als Streifen dargestellt sind, auch andere Gestaltung aufweisen können und dass sie entweder von geometrisch regulärer Form sein können oder insgesamt ein irreguläres Mosaik darstellen können.
Die unterschiedlich eingefärbten Rasterelemente, nämlich die roten Elemente 62, die grünen Elemente 64 und die blauen Elemente 66 sind in dieser Folge in geometrischer Anordnung über das ganze Blatt 46 verteilt. Es soll z. B. angenommen werden, dass drei Druckfarben im wesentlichen gleicher Tönung zum Druck der nach Farben getrennten Flächenteile benutzt werden, z. B. schwarze Druckfarben, die jedoch unterschiedliche Farbträger-und Pigmenteigenschaften haben, nämlich eine ölige Druckfarbe. eine wasserlösliche Druckfarbe mit basischem Farbstoff und eine wasserlösliche Druckfarbe mit Säurefarbstoff zur Herstellung der Bildfelder 54,56 und 58. Die roten Streifen 62 können aus einer Substanz bestehen, die nur auf die ölige Druckfarbe, z. B. einen Ölfimis anspricht, welche ein rotes Pigment enthält.
Der Ölfarbträger kann ein natürlicher oder synthetischer Farbträger sein. Die grünen Streifen 64 werden von einer Substanz gebildet, die nur die Druckfarbe mit basischem Farbstoff empfängt, jedoch sowohl die ölige Druckfarbe als auch die Druckfarbe mit Säurefarbstoff abstösst. Diese Substanz kann z. B. eine Gelatinesubstanz sein, welche ein grünes Pigment und einen basischen Beizenfarbstoff, z. B. Polystyrol-Sulfo-Säure enthält. Die blauen Streifen 66 werden dann von einer Substanz gebildet, die nur die Druckfarbe mit Säurefarbstoff empfängt, jedoch sowohl die ölige Druckfarbe als auch die Druckfarbe mit basischem Farbstoff abstösst. Beispielsweise kann hiefür eine Gelatinesubstanz benutzt werden, die ein blaues Pigment und einen sauren Beizenfarbstoff, z. B. deacetyliertes Chitin enthält.
Die Rasterstreifen 62, 64 und 66 können auf dem Träger 60 auf verschiedene Weise aufgebracht sein. Zum Beispiel können die Rasterstreifen nacheinander durch einzeln eingefärbte Druckplatten aufgedruckt werden, die z. B. graviert sind, wobei streng darauf geachtet werden muss, dass die Linien aufeinander ausgerichtet sind und die einzelnen Gruppen sich nicht überlappen. Ein weiteres Verfahren besteht darin, die gesamte Fläche des Trägers 60 einzufärben und dann darauf die Gruppen der zweiten und dritten Streifen aufzubringen. Die erste Gruppe wird von den Zwischenräumen gebildet, die die eingefärbte Oberfläche freilassen. Ein weiteres Verfahren besteht darin, einen Offset-Druckfilz-Zylinder zur Bildung der Gruppen von Rasterelementen zu benutzen.
Ein viertes Verfahren besteht darin, die Streifen in einem kontinuierlichen Verfahren auf einem sich bewegenden Band aufzubringen, z. B. durch Fliesspressen von viskosen und schnell erstarrenden pigmentierten Flüssigkeiten, welche aus einem oder mehreren Köpfen mit entsprechend dimensionierten und im Abstand angeordneten Öffnungen aufgepresst werden. Weitere Verfahren zur Herstellung des Rastermusters werden weiter unten beschrieben.
Wenn Substanzen verwendet werden, die sehr unterschiedliche Eigenschaften bei der Aufbringung der Rasterelemente haben, kann es erforderlich sein, besondere Oberflächenwerkstoffe oder Unterlagen vorzusehen, um eine ausreichende Haftung auf dem Träger 60 zu gewährleisten. Wenn z. B. ein Träger auf Cellulosebasis z. B. regenerierter Cellulose, Cellulose-Acetat oder Cellulose-Acetat-Butyrat benutzt wird, können die roten Fimis-Öldruckfarben empfänglichen Streifen 62 unmittelbar darauf gebracht werden. Über die gesamte Fläche wird ein Überzug, z. B. ein Gelatineüberzug, ein Barytüberzug, ein Überzug aus Polyvinyl-Alkohol od. dgl. aufgebracht.
Hierüber werden die grünen Streifen 64, die für die Druckfarbe mit grünem basischem Farbstoff empfänglich sind, benachbart zu den roten Streifen gefügt und schlie ! tlich werden die Streifen 66, welche die Druckfarbe mit dem blauen sauren Farbstoff empfangen, unmittelbar benachbart zu den grünen Streifen aufgebracht. Stattdessen kann eine der Gruppen von Streifen dadurch hergestellt werden, dass die gesamte Oberfläche selektiv nur für eine Druck-
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farbe empfänglich ist und die andern Gruppen der Rasterelement überdeckt, wobei in der Oberfläche des Blattes Flächen unbedeckt sind, um die dritte Gruppe von Elementen zu bilden. Ein Schutzüberzug kann, falls erforderlich, über diese Schichten gefügt werden.
Es ist klar, dass jeder Überzug und jede Gruppe von Streifen ausreichend erstarrt sein muss, bevor der nächste Überzug oder die nächste Gruppe von Streifen aufgebracht wird, so dass ein Verschmieren oder eine Vermischung vermieden wird.
Im folgenden soll nunmehr der Druckvorgang an Hand einer Reproduktion der photographischen Vorlage gemäss Fig. 1 beschrieben werden. Sämtliche verwendeten Druckfarben weisen die gleiche neutrale oder einfarbige Tönung auf und besitzen die beschriebenen Eigenschaften bezüglich Affinität oder Abstossung gegenüber den Rasterelementen des Blattes 46.
Der erste Verfahrensschritt zum Drucken des roten Farbtrennbildes durch die Druckwalze 40 besteht darin, einen Farbabdruck auf den roten Rasterstreifen 62 aufzubringen (in den Zeichnungen durch die Kreuzschraffur 68 angedeutet), wobei der Abdruck sowohl im Bereich der Blätter 16 (Fig. 1) liegt und die gesamte Fläche des Hintergrundes 18 umfasst. Hiedurch werden diese Streifenfelder im wesentlichen auf eine neutrale Tönung gebracht. Ausserdem umfasst dieser Schritt das Drucken bestehender Linien und Schattierungen auf den roten Feldern innerhalb des Bereichs der Blumen 14.
Der zweite Verfahrensschritt des Aufdruckens des grünen Farbtrennbildes durch die Druckwalze 42 besteht darin, die eingefärbten Abdrucke, die durch die Kreuzschraffur 70 angedeutet sind, auf den grünen Rasterstreifen 64 aufzudrucken, u. zw. innerhalb des Feldes der Blumen 14 und über die gesamte Fläche des Hintergrundes 18. Ausserdem werden auch hiebei etwa existierende Linien und Schattierungen auf den grauen Streifen innerhalb der Felder der Blätter 16 aufgedruckt.
Der dritte Verfahrensschritt des Aufdruckens des blauen Farbtrennbildes durch die Druckwalze 44 besteht darin, die eingefärbten Abdrucke (durch die Kreuzschraffur 72 angedeutet) auf die blauen Rasterstreifen 66 aufzudrucken, u. zw. sowohl innerhalb der Felder der Blumen 14 und der Felder der Blätter 16. Die blauen Linien innerhalb des den Hintergrund bildenden Feldes können leicht oder möglicherweise nicht alle bedruckt werden, je nach der Bildgüte des Hintergrundes. Die Fläche 21 der Fig. l, die keine Schwärzung aufweist, erhält keinen Farbabdruck.
Fig. 4 veranschaulicht ein Blatt 74 aus Zwei-Farben-Druckmaterial. Dieses enthält ein Bild, das in den natürlichen Farben sichtbar ist. Das Blatt 74 weist einen Träger 76 auf, dessen Werkstoff der gleiche sein kann, wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3. Ausserdem ist ein Farbraster vorgesehen, der aus roten Streifen 78 und grünen Streifen 80 zusammengesetzt ist. Wenn z. B. eine ölige Druckfarbe und eine wasserlösliche Druckfarbe zum Drucken der Farbtrennbilder benutzt werden, bestehen die Streifen 80 aus einem geeigneten natürlichen oder synthetischen Ölfimis, der nur die ölige Druckfarbe aufnehmen kann, die ein rotes Pigment enthält.
Die grünen Rasterelemente 80 bestehen aus einem wasserlöslichen Farbstoff o. dgl., der unmittelbar auf den Träger 76 aufgebracht ist, wenn dieser Träger hydrophil ist oder einen hydrophilen Überzug trägt, der vorher aufgebracht worden ist. Die Rasterelemente können aufgedruckt oder in anderer Weise, wie unter Bezugnahme auf Fig. 3 beschrieben, aufgebracht werden. Es sind nur die geradlinigen Begrenzungen der beiden nach Farben getrennten Flächenteile dargestellt, welche die beiden eingefärbten Eindrücke bilden, welche über den roten und grünen Streifen liegen und mit 82 bzw. 84 bezeichnet sind.
Die Herstellung einer mehrfarbigen Kopie der Vorlage gemäss Fig. 1 mittels zweier neutral getönter oder einfarbiger Druckfarben verschiedener Empfindlichkeit gemäss Fig. 4, z. B. einer öligen Druckfarbe und einer wasserlöslichen Druckfarbe, geht wie folgt vor sich : Während des ersten Druckverfahrensschrittes wird der rote Flächenanteil mit der öligen Druckfarbe gedruckt, u. zw. mittels einer Druckwalze wie sie vorstehend beschrieben worden ist. Es entsteht dann ein Farbabdruck, der teilweise durch die Kreuzschraffur 86 dargestellt ist, auf den roten Streifen innerhalb der Fläche, die den Blättern und dem Hintergrund zugeordnet ist, aber nur in einem solchen Ausmass, um Linien oder Schattierungen innerhalb der Fläche der Blumen herzustellen.
Während des zweiten Druckverfahrensschrittes wird der grüne Flä- chenanteil in wasserlöslicher Druckfarbe als Farbabdruck hergestellt, wie dies durch die Kreuzschraffur 88 dargestellt ist, u. zw. auf den grünen Streifen innerhalb der Fläche der Blumen und bis zu einem gewissen Grade innerhalb der Fläche des Hintergrundes. Der Druck innerhalb der Fläche der Blätter wird nur in einem Masse durchgeführt, das erforderlich ist, um Linien oder Schattierungen innerhalb dieser Flächen hervorzuheben. Es ist klar, dass die grünen Rasterelemente in geeigneter Weise hydrophil sein müssen.
Es ist weiterhin selbstverständlich, dass im wesentlichen rot- und gründurchlässige Filter bei der Herstellung der photographischen Aufnahme der nach Farben getrennten Flächenteile benutzt werden müssen.
Fig. 5 veranschaulicht ein Blatt eines"Einfarben"-Druckblattes mit zwei nach Farben getrennten Flächenteilen, die zusammen ein mehrfarbiges Bild ergeben. Das Blatt 90 weist einen Träger 92
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aus lichtundurchlässigem, lichtdurchlässigem oder transparentem Papier, Plast'hmatenal oder anderem Werkstoff auf, je nachdem, ob der Druck beleuchtet oder durchleuchtet werden soll oder ob andere Verwendungszwecke beabsichtigt sind. Eine im wesentlichen weisse oder transparente hydrophile Schicht 94 ist auf der Trägerschicht aufgebracht. Die Schicht 94 weist einen Farbraster auf, der aus roten Streifen 96 zusammengesetzt ist, die nur für eine Art von Druckfarbe, z.
B. ölige Druckfarbe, empfänglich sind, wobei Zwischenräume 94a für eine andere und nur für diese Druckfarbe empfänglich sind, z. B. wasserlösliche Druckfarbe. Die Zwischenräume oder Streifen 94a sind entweder selbst weiss oder sie können ungefärbt und transparent sein und die weisse Farbe von der Trägerschicht 92 erhalten.
Es sind nur die geraden Begrenzungen der nach Farben getrennten Flächenteile der Vorlage gemäss Fig. 1, nämlich der Blumen, dargestellt, die von den Grenzen 98 und 100 der Farbabdrücke gebildet werden und über die roten bzw. die weissen Streifen geführt sind. Es kann allgemein vorausgesetzt werden, dass im wesentlichen rot-und gründurchlässige Filter bei der ursprünglichen photographischen Aufnahme der Vorlage benutzt worden sind.
Unter der Annahme, dass Druckfarben der vorerwähnten unterschiedlichen Affinität und Abstosscharakteristik je von neutraler Tönung zum Druck der "warmen" und "kalten"Farbtrennaufzeichnungen benutzt worden sind, wird ein mehrfarbiges Abbild der Vorlage gemäss Fig. 1 wie folgt erzeugt : Während des ersten Druckverfahrensschrittes wird das rote oder "warme" Farbtrennbild auf die roten Linien innerhalb der Fläche der Blätter und der Fläche der Umgebung oder des Hintergrundes gedruckt. Die roten Linien innerhalb der Fläche der Blumen erhalten einen Farbabdruck nur in jenem Ausmass, dass zur Schattenbildung oder zur Hervorhebung von Linien erforderlich ist, die inder Vorlage 12 gemäss Fig. 1 enthalten sind.
Während des zweiten Druckverfahrensschrittes wird das grüne oder"kalte"Farbtrennbild auf die weissen Linien innerhalb der Fläche der Blumen aufgedruckt. Die weissen Linien innerhalb der Fläche der Blätter werden in einem solchen Ausmass bedruckt, wie dies zur Schattenbildung an den Blättern oder durch andere Linien erforderlich ist. Innerhalb der Fläche der Umgebung oder des Hintergrundes können die weissen Linien eine gewisse Schwärzung enthalten, z. B. einen Grauton, wobei hier geringere Schwärzungen sind, möglicherweise deshalb, weil die grün durchlässigen Filter blau nicht ganz zufriedenstellend aufzeichnen. Die weisse Fläche der Umgebung wird durch die Rasterlinien unabhängig von den Farbabdrücken wiedergegeben.
Die Farbabdrücke der roten und grünen Aufzeichnungen sind ausserdem durch Kreuzschraffur 102 bzw. 104 veranschaulicht, u. zw. in gleicher Weise durch Linien auf dem Raster, wie oben angegeben.
Wenn man ferner die neuartige Farbrastergestaltung des erfindungsgemässen Druckblattes betrachtet, das in Verbindung mit selektiv aufgebrachten neutral getönten oder einfarbigen Abdrücken zur Erzeugung eines mehrfarbigen Bildes benutzt wird, ergibt sich, dass verschiedene Abänderungen in der Ausbildung dieses Druckblattes sowie in dem Verfahren zur Erzeugung der Farbabdrücke getroffen werden können.
Eine solche Abänderung kann darin bestehen, zunächst in wasserlöslicher Druckfarbe ein neutral getöntes Bild des "warmen" oder grünen Farbinhaltes der Vorlage auf einer hydrophilen Oberfläche des Druckblattes aufzubringen. Dann wird ein aus vorbestimmten, in Abstand zueinanderliegenden, im wesentlichen lichtundurchlässigen Streifen oder andern Rastermustern zusammengesetzter Farbraster auf die gedruckte Bildaufzeichnung aufgedruckt oder in anderer Weise darüber gefügt. Die Streifen weisen eine Substanz auf, die vorzugsweise für eine gegebene Druckfarbe empfänglich ist, z. B. wird ein mit roten Farbkörperchen pigmentierter Ölfimis benutzt, der nur eine ölige Druckfarbe empfangen kann.
Ein zentral getönter Farbabdruck des"kalten"Farbgehaltes der Vorlage wird in einer wasserlöslichen Druckfarbe der Zwischenräume oder Streifen des hydrophilen Materials aufgedruckt, die zwischen den roten Streifen liegen. Ein neutral getönter Farbabdruck des"warmen"Farbgehaltes der Vorlage wird dann in öliger Druckfarbe nur auf die roten Streifen aufgedruckt.
Stattdessen kann die Oberfläche des Blattes derart präpariert werden, dass sie für Öldruckfarben empfänglich wird, wobei die roten Rasterelemente darüber in einer Substanz gebildet werden, die wasserlösliche Druckfarbe empfängt, so dass die Aufzeichnung des"warmen"Farb- gehaltes dann in einer wasserlöslichen Druckfarbe und die Aufzeichnung des"kalten"Farbgehaltes in einer Öldruckfarbe gebildetwerden. Während des Verfahrens zur Herstellung des Farbrasters aus Ein- oder Zweifarbendruckmaterial der vorbeschriebenen Art z. B. mit streifenförmiger Ausbildung kann das Druckmaterial zunächst mit einer hydrophilen und Öldruckfarbe abstossenden Substanz, z. B. Gelatine, überzogen werden, die in geeigneter Weise befeuchtet wurde.
Die Rasterstreifen des wasserabstossenden und Öldruckfarben empfänglichen Ölfirnis werden in vorbestimmten Abständen auf das überzogene Material aufgedruckt. Der Firnis enthält einen roten Farbstoff oder ein Pigment.
Stattdessen kann eine hydrophile Schicht oder ein Überzug über die gesamte Fläche gefärbt werden oder wenn eine transparente Schicht benutzt wird, kann der Träger rot gefärbt werden. Dann werden
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lichtundurchlässige weisse Rasterelemente, z. B. für Öldruckfarben empfängliche weisse Streifen, auf den hydrophilen Überzug gebracht. Die wasserlöslichen Farbabdrücke des"warmen"Farbgehaltes werden im wesentlichen ausschliesslich auf den hydrophilen Überzug der Rasterflächen aufgedruckt, die zwischen den weissen Streifen liegen und die Ölfarbabdrücke des"kalten"Farbgehaltes werden im wesentlichen ausschliesslich auf die darüberliegenden weissen Streifen aufgebracht.
Wenn es z. B. erforderlich ist, die relativen Helligkeiten der Farbreize oder Bildintensitäten oder eines Farbreizes, z. B. rot mit weiss, auszugleichen, kann eine nachleuchtende Substanz z. B. eine fluoreszierende Farbe benutzt werden, wenn bei der Betrachtung Ultraviolettlicht zur Verfügung steht. Zu einem ähnlichen Zweckkann ein Ungleichsgewicht zwischen der Gesamtfläche der einen Sorte von Rasterelementen, z. B. der roten, und jener der andem Sorte, z. B. der weissen, benutzt werden. Es können verschiedene Kombinationen von Farbeindrücke hervorrufenden Reizen benutzt werden, um den Zweifarbraster zu bilden, z. B. rot oder orange mit zyan, grün oder blau : rot, grün oder blau mit rot, grau oder zyan ; gelb verschiedener Wellenlänge usw.
Es sind auch Abänderungen hinsichtlich der Farben des beschriebenen Dreifarbdruckmaterials möglich. Ein wirksamer Dreifarbraster kann z. B. als einen"Farb"- Bestandteil des Dreifarbrasters weisse Elemente aufweisen.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung mehrfarbiger Bildern besteht darin, ein Rastermuster auf einem Papier oder anderem Grundmaterial mit schwarzen und weissen Elementen aufzubringen, z. B. einen Raster der aus schwarzen Streifen zusammengesetzt ist, zwischen denen farblose oder weisse Streifen liegen. Eine Gruppe dieser Streifen, z. B. die weissen, sind hydrophil und sind daher für eine wasserlösliche Druckfarbe empfänglich, aber stossen eine Öldruckfarbe ab. Die andere Gruppe, z.
B. die schwarze, ist hydrophob, aber für die Öldruckfarbe empfänglich. Der"warme"Farbgehalt der Vorlage wird als Farbabdruck in einer roten lichtundurchlässigen Öldruckfarbe oder in einer rot lumineszierenden Öldruckfarbe nur auf die schwarzen Streifen aufgebracht. Der"kalte" Farbgehalt wird als neutral getönter Farbabdruck nur auf die weissen Streifen aufgedruckt.
Bei einer weiteren Ausgestaltung wird eine Druckoberfläche benutzt, die insgesamt für Öldruckfarben empfänglich ist. Dann wird hierauf ein Farbraster, z. B. ein roter Raster aus hydrophilem Material gebracht. Ein erster Farbabdruck, z. B. einer der den"kalten"Farbgehalt wiedergibt, wird in Öldruckfarbe ausschliesslich auf jenen Abschnitten aufgebracht, die hiefür empfänglich sind. Ein zweiter Farbabdruck, z. B. einer der den"warmen"Farbanteil wiedergibt, wird in wasserlöslicher Druckfarbe nur auf den roten Rasterabschnitten aufgebracht. Einer oder beide Farbabdrücke können vorteilhaft vor völliger Trocknung der Rasterelemente aufgebracht werden und die zweiten Farbabdrücke können zweckmässigerweise vor vollendeter Trocknung der ersten aufgebracht werden.
Gemäss einer weiteren Ausgestaltung werden Druckfarben benutzt, die im wesentlichen identisch für die Bildung von zwei oder mehreren Farbtrennabdrücken sind. Druckfarben gleicher Beschaffenheit wardennatürlichnichtnureine einzige Tönungsqualität, z. B. eine neutrale Tönung wie vorstehend beschrieben haben, sondern sie würden auch in allen andern Beziehungen, nämlich hinsichtlich Druckfarben- vehikel usw. übereinstimmen. Demgemäss würde die selektive Aufbringung der Druckfarbe bei den verschiedenen Sorten von Rasterelementen im wesentlichen vollständig von den unterschiedlichen Eigenschaften der Empfänglichkeit bzw. Nicht-Empfänglichkeit für die Druckfarbe abhängen, die die Rasterelemente des Druckblattes haben oder die zusätzlich vorgesehen werden. Wenn z.
B. zwei Gruppen von Rasterelementenvorhandensind und eine Gruppe für die Druckfarbe empfänglich ist und die andere nicht, wird ein Farbabdruck der ersten Farbtrennaufzeichnung ausschliesslich auf dieser einen Gruppe von Rasterelementen aufgebracht. Dann wird die Empfänglichkeitscharakteristik der Rasterelemente gegenüber der Druckfarbe umgekehrt, z. B. durch Anwendung eines Flüssigkeitsbehandlungsverfahrens, das eine chemische Reaktion mit Teilen der Rasterelemente bewirkt, z. B. eine Umkehr der Ionisationseigenschaften od. dgl., worauf ein Farbabdruck eines zweiten Farbtrennbildes aufgebracht wird.
Es ist erforderlich, bei der Zusammensetzung der Rasterelemente und der Druckfarben nicht auf die vorbeschriebenen speziellen Stoffe beschränkt zu sein, um sie selektiv gegenseitig empfänglich bzw. nicht-empfänglich zu machen. Zahlreiche Werkstoffe und Verfahren können zu diesem Zweck Anwendung finden. So kann bei dem Dreifarbenbeispiel gemäss Fig. 1 die erste Gruppe von Streifenimwesentlichen einen pigmentierten Ölfirnis aufweisen, die zweite Gruppe ein Polymer und ein Pigment und die dritte Gruppe eine gefärbte Gelatinemasse, die selektiv empfänglich sind für Druckfarben, die Öl bzw. Alkohol bzw. Wasser als Lösungsmittel enthalten. Eine andere Kombination von Lösungsmitteln zur Herstellung von Rasterelementen und Druckfarben kann ein Hydrokarbon z. B. Toluol oder Xylol, Wasser und Alkohol aufweisen. Stattdessen kann z.
B. das Material der ersten Gruppe von Rasterelementen von jener Ausführung sein, bei welcher auf der Oberfläche ein Rückstand gebildet wird, der entweder von selbst oder
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mittels eines Abdeckagens, das darüber gefügt wird oder damit reagiert, für eine Druckfarbe empfänglich gemacht wird, die von jener einer zweiten Sorte von Rasterelementen unterschieden ist. Bei einer Zweifarbanordnung kann die erste Gruppe von Rasterelementen für ölige Druckfarben empfänglich und wasserabstossend sein und aus einer hochmolekularen Verbindung, z. B. Plastikmaterial mit langen Ketten wie Acryl Kunstharzlösung, mit ungefähr 30% festen Anteilen, in Zwei-Äthoxyäthyl Acetat bestehen. Die zweite Gruppe von Rasterelementen kann dann gegenüber öliger Druckfarbe abstossend und wasserempfänglich sein und z.
B. aus Polyvinyl Alkohol bestehen.
Es können andere Substanzen oder Eigenschaften bei den Rasterelementen oder Druckfarben oder den angewendeten Verfahren Anwendung finden, um die verschiedenen erforderlichen Eigenschaften zu erhalten. Hiebei können Substanzen mit relativ unterschiedlichen Trocknungs- oder Erstarrungscharakteri -
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ein zweiter Farbabdruck darauf nicht haftet. Es kann eine Polymerisierung einer Gruppe von Rasterelementenvorgenommenwerden, um zu bewirken, dass diese selektiv für eine Druckfarbe empfänglich wird. Eskannein kleinerprozentsatz vonsubstanzen wie Wachs oder Talg zu der den Raster bildenden Mischung hinzugefügt werden, um die Empfänglichkeit der Rasterelemente gegenüber einer bestimmten Druckfarbe zu verbessern. Es kann eine Substanz z. B.
Gummiarabikum hinzugefügt werden, um die Empfänglichkeit einer Gruppe von Rasterelementen gegenüber einer bestimmten Druckfarbe zu vermindern. Es können solche Metalle Verwendung finden, die Amalgame bilden und anderseits solche, die keine Amalgame bilden, so dass Elemente geschaffen werden, die eine unterschiedliche Empfänglichkeit gegenüber Druckfarben aufweisen. Es kann ein Hochglanz auf einer Gruppe von Rasterelementen, z. B. durch Anwendung von Phenol-oder Alkyd-Harzen geschaffen werden. Es kann auch eine matte Oberfläche auf einer Gruppe von Rasterelementen vorgesehen werden, z. B. durch Einfügung von colloidalen Bestandteilen. Es können auch ionische Verbindungen oder Farben gleicher bzw. entgegengesetzter Ladung benutzt werden.
Es können auch mehrere Gruppen von Rasterelementen oder Druckfarben benutzt werden, die unterschiedliche Trocknungseigenschaften besitzen und man kann dabei Farbabdrücke aufbringen, bevor eine bestimmte Gruppe von Rasterelementen vollständig getrocknet ist. Es können farbrasterbildende Materialien und Druckfarben Anwendung finden, die chemisch mit andern rasterbildenden Materialien und Druckfarben reagieren oder mit Substanzen, die in einem Druckpapier enthalten sind, um eine unterschiedliche Druckfarbenempfánglichkeit bzw. Abstosscharakteristik zu erhalten. Es können Substanzen der Absorptionsart, von flexographischer Beschaffenheit und solche, die in der Hitze oder Feuchtigkeit abbinden, Anwendung finden, um den Druckfarben oder den Rasterelementen unterschiedliche Eigenschaften zu verleihen.
Es können ferner Pigmente, Gelatinen, vollständige Farbstoffe oder Zwischenstufen von Farbstoffen als Bestandteile der Rasterelemente oder Druckfarben benutzt werden, um Tönungen und gewünschte Eigenschaften bezüglich Dauerhaftigkeit, Haftung, Abstossvermögen od. dgl. zu schaffen.
Andere für diesen Zweck geeignete Stoffe sind für den Fachmann naheliegend.
Im vorstehenden wurde die Benutzung von Druckfarben von nur einer einzigen Tönung beschrieben.
Es kann jedoch unter gewissen Umständen vorteilhaft sein, bei der Herstellung eines bestimmten mehrfarbig erscheinenden Bildes Druckfarben von zwei verschiedenen Tönungseigenschaften zu benutzen und die Erfindung soll diese Möglichkeit mit umfassen. Ausserdem kann eine durchscheinend gefärbte Druckfarbe benutzt werden, um einen Farbabdruck in neutraler Tönung zu schaffen, wobei die gefärbte Druckfarbe und die gefärbten Rasterelemente, auf welche diese aufgedruckt wird, zusammen eine neutrale Tönung aufsubtraktivem Wege schaffen, z. B. durch Anwendung einer grünen Druckfarbe auf einem roten Rasterelement.
Gemäss einer weiteren Ausgestaltung kann auf elektrischem z. B. elektrostatischem und insbesondere auf xerographischem Wege das erfindungsgemässe Prinzip der selektiven Anziehung und Abstossung der Farbrasterelemente gegenüber den Substanzen, welche die Farbtrennaufzeichnungen bilden, verwirklicht werden. So kann z. B. eine photoleitfähige Schicht einen Farbraster tragen, der einer Ladung unterworfen wird, wobei die Ladung selektiv von einer ersten Gruppe von Rasterelementen verteilt wird, wenn sie einer Belichtung unterworfen werden, so dass die Ladung nur bei den zweiten Rasterelementen verbleibt.
Die letzteren können dann photographisch einem gegebenen Farbtrennbild od. dgl. ausgesetzt und einer ionisierten Besprühung ausgesetzt und mit einem elektroskopischen Puder bestreut werden, um darauf ein neutral getöntes Bild der Farbtrennaufzeichnung zu erhalten. Dieses Verfahren wird dann wiederholt, um selektiv ein neutral getöntes Bild auf der ersten Gruppe von Rasterelementen zu erzeugen, nachdem die photoleitfähige Schicht wieder aufgeladen wurde. Hiebei wird selektiv die Ladung von den zweiten Rasterelementen zerstreut, worauf die Rasterelemente einer zweiten Farbtrennaufzeichnung ausgesetzt und
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