DE2630002A1

DE2630002A1 - Fotografische identifikationskarte sowie rohling hierfuer und verfahren zur herstellung

Info

Publication number: DE2630002A1
Application number: DE19762630002
Authority: DE
Inventors: Robert Gordon Hutton; Oliver Lednicer
Original assignee: American Bank Note Co
Current assignee: American Bank Note Co
Priority date: 1975-08-11
Filing date: 1976-07-03
Publication date: 1977-03-03
Also published as: IL50017A0; LU75572A1; NO762771L; FI762286A; FR2321159B3; NL7608874A; ES455802A1; FR2321159A1; JPS5222916A; ZA763905B; SE7609002L; DK362476A; BE844781A; BR7605114A

Description

PATENTANWÄLTE

DlpL-lng. RWIRTH · Dr. V. SCHMIED-KOWARZIK DfpL-lng. G. DANNENBERG · Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL

281134 β FRANKFURT/M.

^{TELEFON <0611>} 287014 GRESCHENHEIMER STR.39

30. Juni 1976 Da/Pi.

AMERICAN BAUE KOTE COMPANY, New York, New York, TJ, S,A.

Fotografische Identifikationskarte sowie Eohling iiierfür und Verfahren zur Herstellung

Erfindung betrifft Identifikationskarten₉ die hergestellt

um eine Verfälschung oder Inderung zu verhindern. FtM gemäß der Erfindung einen Bohl ing für eine solche Karte herzu-= stellen_s wird ein Blatt aus Papier oder anderem hierfür geeignetem Material zunächst mit einem !licht-lichtempfindlichen.)

aurph. fotografischem Material überzogen, wobei es sich um /Diffusion übertragendes Aufnahmematerial handeln kann« "Ri^ Hintergrund aus Linien oder Punkten, die durch Bereiche getrennt sind_s die wesentlich breiter als die Mnien oder Punkte s±nä_s mrd dann auf die überzogene Oberfläche des Blattes aufgedruckt*

Ein fotografisches Negativ eines Individiums, das durch die Karte identifiziert werden soll, wird dann vorbereitet und durch ein Verfahren der Diffusionsübertragung auf das überzogene und bedruckte Feld des Eohlings in die Bereiche zwischen den Linien oder Punkten übertragen· Identifizierende Daten

709809/029Z Eingaben BHndprlgung mit Kopf (Japan) 74

ORIGINAL INSPECTED

werden dann auf einen anderen Bereich des Feldes durch, irgend ein geeignetes Verfahren_s wie Bedrucken, handschriftlich, Schreibmaschine oder fotografisch angebracht. Damit ist die Karte vollständig«,

Vorzugsweise wird Tiefdruck für die Elemente des Hintergrunds, nämlich. Linien, Punkte oder dergleichen, verwendet, weil diese durch Veränderungstechniken leichter gestört oder verwischt werden und daher schwieriger zu fälschen sind. Unabhängig davon,welche Technik zum Drucken der Linien oder dergleichen des Hintergrunds verwendet wird, hinterläßt jedoch jede Störung oder Verwischung dieser Linien einen Fehler oder eine leere Stelle in der Fotografie_s so daß ein Versuch einer Änderung erkennbar" wird.

Bei einer anderen Atssführungsforia der Erfindung wird in einem Feld des gleichen Eonlings durch. Tiefdruck ein transitorisches Bild angebrachtj wobei in diesem Feld das darauf gedruckte Bild unterschiedlich, .erscheint _ΰ wenn es unter einem spitzen Winkel r@latix^r zur Ebene des Papiers betrachtet wird als wenE, es senkrecht zur- Ebene des Papiers "betrachtet wird_o Solch ein transitorisches Bild kann nur durch Tiefdruck hergestellt werden und nickt aurck fotografische Wiedergabeverfahren, weil fotografische YsTiakren notwendigerweise den erscheinenden. Aufdruck nur von einem bestimmten Winkel her reproduzieren und nicht zwei kontrastierende Erscheinungsart se voE. zwei verschiedenen Winkeln herstellen können«,

Bei Ausfuhrungsforaien, w© das transitorische Bild nicht verwendet wird j können die Linien" oder Elemente des Hintergrunds jedoch planographlseh oder mittels Drackerpresse angebracht werden«

7Q98Q9/D2S2

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert und zwar zeigen:

Fig. 1 eine schematische Übersicht über die Herstellungsechritte bei einem Verfahren nach der Erfindung nebst vergrößerten Querschnitten durch das Material in verschiedenen Stufen des Verfahrens und Draufsichten auf eine Identifikationskarte in anderen Verfahrensstufen;

Fig. 2 eine Darstellung ähnlich der Fig. 1 für eine abgewandelte Ausführungsformj

Fig. 3 in größerem Maßstab Draufsichten auf Bruchteile des in Fig. 2 dargestellten transitorischen Bildes; und

Fig. if -noch stärker vergrößert einen Teil der Fig. 3·

Das in Fig. 1 dargestellte Verfahren und die hier gezeigte Ausführungsform einer Identifikationskarte und des hierfür im Laufe des Verfahrens hergestellten Rohlings geht von einem Bogen Papier oder sonstigen geeigneten Material aus,, das auf einer Seite mit einem nicht-lichtempfindlichen, fotografischen Wiedergabematerial überzogen ist. Dieses Material kann eines der in US-PS 2 352 01^ beschriebenen Materialien für Diffusionsübertragung sein. Das Blatt 1 der Fig. 1 ist links ia Schnitt vergrößert und mit einem Überzug 2 versehen gezeigt. Das Blatt 1 wird dann auf der überzogenen Seite ait einem Muster von Elementen als Hintergrund bedruckt, die im typischen Fall Linien oder Punkte sind, die durch Bereiche voneinander getrennt sind, die relativ breit sind, verglichen ait der Breite der Linien und Punkte. Solche Linien

709809/0292

sind im Schnitt der Fig. 1 vergrößert mit 3 ■ bezeichnet und in Draufsicht in kleinerem Maßstab mit k·

Das Blatt 1 mit seinem Überzug 2 und dem aufgedruckten Muster von Linien 3 für den Hintergrund stellt einen Rohling zum Herstellen einer Identifikationskarte gemäß der Erfindung dar.

Die nächste Verfahrensstufe ist das Einsetzen von Daten 3 in ein Feld des überzogenen Blattes durch ein beliebiges geeignetes Verfahren, wie etwa bedrucken, maschinenschriftlich, handschriftlich oder fotografisch. Danach wird das Individium, dessen Daten 5 in dem Feld der Karte angebracht wurden, fotografiert und das Negativ der Fotografie wird durch einen Diffusions-tJbertragungsprozeß auf den überzug 2 übertragen, wie dies in der genannten US-PS 2 352 01k beschrieben ist, wodurch die vollständige Identifikationskarte 6 mit den Daten 5 und der Fotografie 7 erhalten wird.

Die Fotografie wird in den breiten Zwischenräumen zwischen den aufgedruckten Linien 3 reproduziert, aber die Linien 3 sind so schmal, verglichen mit der Breite der dazwischenliegenden freien Bereiche, daß die Linien die Fotografie 7 nicht beeinträchtigen.

Während eine monochromatische Fotografie geeignet ist, liegt es durchaus auch im Rahmen der Erfindung, eine Farbfotografie au verwenden.

Die Erfindung ist auch nicht auf eine ganz bestimmte Reihenfolge in der Anbringung der Fotografie 7 und der Daten 5 beschränkt. Aus praktischen Gründen wird jedoch derzeit bevorzugt, daß die Daten 5 zuerst angebracht werden, wodurch die Person identifiziert ist, und daß dann das Bild des Individiums aufgenommen wird, nachdem festgestellt worden ist,

709809/0291

daß die Daten 5 korrekt sind.

Ein geeignetes Verfahren zum Anbringen der Daten 3 auf fotografischem Wege besteht darin, daß eine Daten-Eingabekarte mit den Daten der Person hergestellt und dann gemeinsam mit der Person fotografiert wird, z.B. unter Verwendung eines Linsensystems mit gespaltener Bildfläche.

Die gedruckten Elemente 3 des Hintergrunds verhindern eine Änderung sowohl des.Bildes 7 als auch der Daten 5, weil die Elemente 3 bei jedem Versuch einer Änderung des Bildes oder der .Daten verwischt oder entfernt werden. Jedes solche Verwischen oder Entfernen hinterläßt einen Fehler oder freien Baum in der Fotografie, so daß der Ä'nderungs- oder Fälschungsversuch bemerkbar wird.

Fig. 2 zeigt eine gegenüber der Fig» 1 abgewandelte Ausführungsform der Er findung j, bei der die Elemente des Hintergrunds mittels Tiefdruckverfahren auf ein Blatt 11 gedruckt sind, dessen eine Seite mit einem überzug 12 aus Aufnahmematerial für Diffusionsübertragung versehen ist₉ so daß das Papier unter den Linien oder sonstigen Elementen 13 des Hintergrunds über die allgemeine Ebene der Oberfläche des Überzugs 12 erhöht ist, weil das Papier während des Druckvorgangs in die Aussparungen der Tiefdruckplatte hineingepreßt wird. Auch kann während des Druckverfahrens ein Bereich 1if. des Blattes 11 mit einem transitorischen Bild (wie es weiter unten anhand der Fig_e 3 und i$. näher beschrieben ist) bedruckt werden_s wodurch ein Bild hinzugefügt wird, das entweder sichtbar oder unsichtbar ist bzw. entweder erscheint oder verschwindet, wenn es unter verschiedenen Winkeln betrachtet wird. Es kann also, anders ausgedrückt, ein latentes

709809/0292

Bild sein, das nicht sichtbar ist, wenn es senkrecht zum Blatt 11 betrachtet wird, das aber erscheint, wenn das Blatt unter einem spitzen Winkel zur Betrachtungsrichtung geneigt wird. Andererseits kann es auch ein vorübergehendes Bild sein_s welches erscheint, wenn es senkrecht zum Blatt betrachtet wird, aber verschwindet, wenn es unter spitzem Winkel betrachtet wird. Solche Bilder können durch Tiefdruck hergestellt werden," wie dies im einzelnen in DT-PS ... (Patentanmeldung P 2 33h 702.6} beschrieben ist. Der Bereich mit dem transitorischen Bild kann gleichzeitig mit den Tiefdruck-Linien 13 gedruckt werden. Identifizierende Daten 15 werden durch ein beliebiges geeignetes Verfahren eingefügt, etwa drucken, maschinenschriftlich, handschriftlich oder

* zu fotografisch. Ein fotografisches Negativ der/identifizierenden Person wird aufgenosaaen und auf den überzug 12 durch ein Diffusions-Übertragungsverfahren übertragen, so daß es bei 16 (Fig«, 2. unten) erscheint Auch hier ist die Reihenfolge der fotografischen Wiedergabe des Bildes 16 und der Eintragung der Baten 15 nicht von Bedeutung„

Die sum Drucken der Linien auf dem überzugmaterial für Diffusionsübertragung verwendete Druckertinte bzw. -farbe muB Eit dem tifoersugsmaterial verträglich sein. In anderen Worten_s der Druck darf nicht in den überzug eindringen, noch in irgend einer anderen Weise die Wiedergabequalität für die Fotografie im Bereich zwischen den-Hintergrundelementen bzw« den Linien 3 unfi 13 "beeinträchtigen,, Da die meisten Tief druck-_ farben dicke schwer© hinten siad₂ die sich nicht oder kaum ausbreiten,, ergeben sich kaum Schwierigkeiten bei der Verwendung solcher Farben bzw_a Tinten«, leim jedoch ein Flachdruckverfahren. oder eine Druckerpresse zum Bedrucken verwendetwird_s wie bei Fig_c 1, muß hier einige Sorgfalt ange-

709309/0292

wendet werden, insbesondere hinsichtlich der Auswahl des Lösungsmittels für die Farbe bzw. Tinte. Unabhängig davon, welches Druckverfahren verwendet wird, müssen alle Bestandteile der verwendeten Farbe mit dem Diffusions-Ubertragungsverfahren verträglich sein.

Das Überzugsmaterial für die Diffusionsübertragung kann eines der in US-PS 2 352 OH beschriebenen Materialien sein. Eine geeignete Tiefdruckfarbe kann gemäß der nachstehenden Formel hergestellt werden:

Gewichtsteile

Plattenöl (Druckerfirnis) 15

Alkydlack 10 .

gefälltes Kalziumkarbonat 55

organisches Farbpigment,

z.B. Phthalocyanin-Blau 5

anorganisches Pigment,

z.B. Chrom-Gelb 15

Als Plattenöl kann Leinöl verwendet werden, das durch Brennen oder Kochen teilweise polymerisiert wurde, um seine Viskosität zu vergrößern.

Viele andere geeignete Farbformeln für Tiefdruck und andere Druckverfahren sind in der einschlägigen Literatur aufgeführt. Zum Beispiel in "Printing and Litho Inks" von H.J.Wolfe, veröffentlicht durch MacNair-Dorland Company, New York, New Tork, 5. Auflage, 1957.

Die Eigenschaftm, Änlerungs- oder Fälschungsversuche bei einen Dokument nach der Erfindung erkennbar zu machen, können dadurch verstärkt werden, daß ein Moir^-Muster hergestellt

709809/0292

wird durch Kombination von:

(1) einen?Satz linearer Hintergrundelemente, die auf das
Papier aufgedruckt sind; und

(2) einem Satz linearer Elemente, die durch fotografische
Wiedergabe auf dem Papier nach der Bedruckung reproduziert· und unter einem kleinen Winkel relativ zu den
gedruckten Linienelementen orientiert sind, um den gewünschten Moir£-Effekt zu erhalten.

Die fotografisch reproduzierten Elemente können gleichzeitig mit dem Bild oder anderen fotografisch reproduzierten
Materialien angebracht werden, oder es kann der Satz linearer' fotografischer Elemente vor der übertragung des Bilds
bzw. der Fotografie aufgebracht werden. Zum Beispiel können die fotografisch reproduzierten Elemente gleichzeitig mit
der Fotografie dadurch aufgebracht werden, daß die Person
vor einem Hintergrund fotografiert wird, auf dem die reproduzierenden Elemente erscheinen. Wenn diese Technik verwendet wird, muß die Kamera genügende Tiefenschärfe haben, um sowohl -das Gesicht als den Hintergrund aufzunehmen. In diesem Fall würde die Fotografie der Person auf dem fertigen Dokument
bzw. der Identifikationskarte von einem Moire-Muster eingerahmt erscheinen. Ein anderes Verfahren zum Einführen fotografisch reproduzierter Linienelemente,gleichzeitig mit der Fotografie der Person,würde darin bestehen, daß die Fotografie durch ein geeignetes Gitter bzw. Rastersystem im optischen
System der Kamera hindurch aufgenommen wird, so daß dann
sowohl die Fotografie als auch die linearen Elemente im
Negativ erscheinen. Obgleich es auch denkbar wäre, die fotografischen Linienelemente anzubringen, nachdem die Fotografie übertragen wurde, erscheint solch ein Verfahren unpraktisch und wird daher gegenwärtig nicht bevorzugt. Das Moire-Muster kann' in dem Feld 6 erscheinen, wo die Daten angebracht sind

709809/0292

oder in einem beliebigen anderen Feld bzw. Bereich.

Jeder Versuch, ein Dokument zu ändern, das ein solches Moire-Muster trägt, würde zwangsläufig dieses Moire-Muster zerstören und den Fälschungsversuch erkennbar machen.

Es ist wesentlich, daß der überzug nicht lichtempfindlich ist, wenn die Daten für die Identifizierung auf der Karte angebracht werden sollen, bevor die Fotografie darauf reproduziert wird, weil der überzug dann beim Eintragen der Daten dem Licht ausgesetzt werden könnte und praktisch sogar ausgesetzt werden muß.

Die Figuren 3 und k verdeutlichen Einzelheiten eines transitorischen Bildbereichs, der bei \l\. in Fig. 2 gezeigt ist und wie er beispielsweise durch Tiefdruck angebracht werden kann. Bei Fig. 3 und k ist einfachheitshalber angenommen, daß das transitorische Bild durch Linien 33 gebildet ist, die senkrecht zu den Linien 37 verlaufen, welche die Elemente des Hintergrunds bilden.

Fig. 3 zeigt einen Tiefdruck auf einem Blatt 31 von Papier. Der Tiefdruck umfaßt einen Buchstaben 32, nämlich ¹¹A", der durch im wesentlichen parallele, in gegenseitigem Abstand befindliche erhabene und mit Tinte versehene Tiefdrucklinien 33 gebildet ist, die sich in einer Sichtung im wesentlichen senkrecht zur längeren Kante 3h des Bogens 31 erstrecken. Der Druck enthält weiter einen den Buchstaben 3^· umgebenden, Hintergrund 36, der aus im wesentlichen parallelen, mit Abstand voneinander liegenden, erhabenen und mit Farbe versehenen Tiefdrucklinien 37 gebildet ist, die sich in einer im wesentlichen parallel zur längeren Kante 3h des Bogens

709809/0291

- ίο -

liegenden Richtung erstrecken, d.h. im wesentlichen senkrecht zu den Linien 33 des transitorischen Bildes. Breite und Abstand der Hintergrundlinien 37 entspricht der Breite und dem Abstand der das Bild formenden Linien 33» so daß Bildteile und Hintergrundteile des Tiefdrucks unter normalem Blickwinkel die gleiche Tönung haben; demgemäß vermischt sich das Bild optisch unter solchem, im wesentlichen senkrechten Blickwinkel mit dem Hintergrund und hebt sich nicht wesentlich von diesem ab. Alle Hintergrundlinien 37 erstrecken sich in der gleichen Richtung, und alle Bildlinien 33 erstrecken sich senkrecht zu den Linien 37 des Hintergrunds. Wegen dieser relativen Richtung der Bildlinien gegenüber den Hintergrundlinien erscheint das Bild bzw. der Buchstabe 32 in umso deutlicherem Kontrast zum Hintergrund 36, je spitzer der Betrachtungswinkel wird. Die Beziehung zwischen Bildkontrast und Betrachtungswinkel beim Ausführungsbeispiel der Fig. 3 lassen sich anhand der Fig. 4 deutlicher erläutern.

Wie oben angegeben, wird bei Betrachtung etwa senkrecht zur bedruckten Oberfläche des Blattes 31 im wesentlichen kein visuell feststellbarer Kontrast zwischen dem transitorischen Bild 32 und dem Hintergrund 36 vorhanden sein, weil Linienbreite und -abstände der Bild- und Hintergrundteile im wesentlichen die gleichen sind, das heißt, es liegt im wesentlichen das gleiche Verhältnis von Farb-tragendem Bereich zu -sichtbarem "weißem Raum" (zwischen den Linien) beim Hintergrund und beim Bild vor. Bei Betrachtung unter einem spitzen Winkel zur Ebene des Blattes 31 und in einer Ebene senkrecht zu den Hintergrundlinien 37 wird der Hintergrund 36 mit abnehmendem Betrachtungswinkel dunkler. Die erhabenen und mit Farbe versehenen Hintergrundlinien 37 verdunkeln in zunehmendem Maße die hellen bzw. nicht bedruckten Zwischenräume

709809/0292

zwischen den Linien, je spitzer der Betrachtungswinkel wird, und schließlich, wie in RLg. l\. gezeigt, wird der Betrachtungswinkel so klein, daß die Zwischenräume zwischen den Linien 37 nicht mehr zu sehen sind. Da die angenommene Betrachtungsrichtung senkrecht zu den Linien 37 des Hintergrunds ist, ist sie gleichzeitig im wesentlichen auf die Linien 33 des Bildes ausgerichtet; eine Verkleinerung des Betrachtungswinkels in dieser Richtung führt daher nicht zu einer progressiven Verdunkelung der hellen Räume zwischen den Linien 33 des BildeS^ sondern diese hellen Zwischenräume bleiben voll sichtbar, auch bei sehr spitzen Betrachtungswinkeln. Im Ergebnis tritt daher bei genügend spitzem Betrachtungswinkel das Bild deutlich viel heller in Erscheinung als der Hintergrund und steht in klarem Kontrast zu diesem, weil nämlich das Bild relativ hell erscheint, während der Hintergrund mit abnehmendem Betrachtungswinkel zunehmend dunkler wird.

KLg. k ist eine vergrößerte schematische perspektivische Ansicht von einander benachbarten Bildteilen und Hintergrundteilen, wie sie bei Betrachtung unter einem spitzen Winkel in einer Ebene senkrecht zur Plattkante 3*f und den Linien 37 des Hintergrunds erscheinen. Diese Figur verdeutlicht die Verdunkelung der hellen Zwischenräume des Hintergrunds durch die erhabenen Linien 37 sowie die ständige Erkennbarkeit der hellen Zwischenräume zwischen den Linien 33 des Bildes bei einem solchen Betrachtungswinkel. ;

Ein umgekehrter Effekt wird erzielt bei Betrachtung des Drucks in einer Ebene senkrecht zu den Linien 33 des Bildes und damit ausgerichtet auf die Linien 37 des Hintergrunds; es wird nämlich dann das Bild zunehmend dunkler mit kleiner werdendem Betrachtungswinkel infolge Verdunkelung der hellen

709809/0292

Zwischenräume zwischen den Linien 33 des Bildes, während der Hintergrund relativ hell bleibt, so daß im Ergebnis bei genügend spitzem Betrachtungswinkel ein dunkles Bild im Gegensatz zu einem hellen Hintergrund erscheint.

Ein Kontrast zwischen Bild und Hintergrund kann auch dadurch erreicht werden, daß gerichtete Beleuchtung des Bildes unter einem spitzen Winkel entweder senkrecht zu den Linien des Bildes oder zu denen des Hintergrunds verwendet wird, um selektive Verdunkelung der Bild- oder Hintergrundteile zu erhalten, weil die erhabenen Linien auf solche Teile ihren Schatten werfen.

Es ist also ersichtlich, daß die Autentizität eines im Tiefdruckverfahren hergestellten latenten Bildes der in Fig. 3 und Zf gezeigten Art leicht dadurch feststellbar ist, daß entweder der Betrachtungswinkel durch Neigen des den Aufdruck tragenden Blattes in einer Richtung senkrecht zur einen oder anderen Kante des Blattes geändert wird, oder daß statt dessen der Winkel, unter dem eine Beleuchtung auf den Aufdruck fällt, geändert wird. Bei einem autentischen Aufdruck erscheint das Bild mit steigendem Kontrast bei abnehmendem Winkel der Betrachtung oder der Beleuchtung. Obwohl eine fotografische Kopie des Aufdrucks in der Lage sein kann, die das Bild formenden Linien zu reproduzieren, d.h. die Art, in der sie bei Betrachtung senkrecht zur Oberfläche des Blattes erscheinen, ist doch ein durch Fotokopie oder andere zweidimensionale Wiedergabe hergestelltes Bild visuell fast nicht zu erkennen und kann vor allem nicht erscheinen oder verschwinden, wenn der Betrachtungswinkel oder der Beleuchtungswinkel geändert wird; eine solche Reproduktion oder Fälschung ergibt daher nicht die Kontraständerung des Bilds gegenüber dem Hintergrund, weil eine Fotokopie die

709809/0292

-■13 -

transitorische Qualität des Bilds nicht reproduzieren kann, die von dem dreidimensionalen Charakter des Tiefdrucks abhängt.

Vorzugsweise besteht zur Erleichterung der Feststellung das transitorische Bild aus einem Buchstaben, einer Zahl oder einer Kombination von Buchstaben und/oder Zahlen oder aus einem leicht erkennbaren anderen Symbol.

Der Rohling zum Herstellen einer Identifikationskarte besteht also aus einem blattförmigen Material, wie beispielsweise Papier, das auf einer Seite mit einem Aufnahmematerial für Diffusionsübertragung überzogen und mindestens in einem Feld dieses Überzugs mit einem Muster von Hintergrundelementen, wie Linien oder Punkten bedruckt ist, die durch wesentlich breitere Zwischenräume voneinander getrennt sind. Ein fotografisches Bild der zu identifizierenden Person kann dann durch ein Verfahren zur Diffusionsübertragung in einem solchen Feld auf der überzogenen Seite des Rohlings reproduziert werden, und in einem anderen Feld des Rohlings können identifizierende Daten durch Schreibmaschine, Drucken, Handschrift oder Fotografie angebracht werden. Bei einem Versuch, das Dokument bzw. die Identifikationskarte zu ändern, werden die Linien oder sonstigen Muster des Hintergrunds zerstört oder verwischt. Weil die Fotografie nur in den Bereichen zwischen den Linien des Hintergrunds erzeugt bzw. reproduziert ist, hinterläßt jede Zerstörung oder Verwischung der Linien eine leere Stelle oder einen Fleck in der Fotografie. Die Hintergrundlinien können durch Tiefdruck erzeugt werden, und in einem anderen Feld des Rohlings kann gleichfalls durch Tiefdruck ein transitorisches Bild gedruckt werden. Solch ein transitorisches Bild enthält mindestens einen Hintergrundteil und einen leicht erkennbaren Bildteil,

709809/0292

beide durch Musterelemente geformt. Die den Bildteil formenden Musterelemente unterscheiden sich in der Ausrichtung oder in der Tiefe von denjenigen Musterelementen, die den Hintergrundteil bilden, um so eine Variation im Kontrast zwischen Bild und Hintergrund zu schaffen, wenn der Betrachtungswinkel sich ändert, wobei die Musterelemente so angeordnet sind, daß das Bild sich visuell mit dem Hintergrund vermischt, wenn unter einem Winkel betrachtet wird, während unter einem anderen Blickwinkel ein deutlicher erkennbares Symbol in klarem Kontrast zum Hintergrund erscheint.

709809/0292

Claims

Patentansprüche

Bohling für eine Identifikationskarte oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Blatt (1; 11; 31) von Trägermaterial einen Überzug (2; 12) aus nicht-lichtempfindlichem fotografischem Wiedergabematerial trägt, auf den ein Hintergrund von in gegenseitigem Abstand befindlichen Elementen (3; 13» 37) aufgedruckt ist, wobei auf dem Blatt eine überdruckung (5, 6; 15, 16) wenigstens in den Zwischenräumen zwischen den Hindergrundelementen aufnehmbar ist, welch letztere eine Änderung der Daten verhindern bzw. erkennbar machen.

2. Eohling nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, tlaß die überdruckung (5; 15) fotografisch durch Diffusionsübertragung auf den Überzug (2; 12) hergestellt ist.

3· Eohling nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

daß die überdruckung (5» 15) handschriftlich hergestellt ist.

if. Bohling nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, daß die überdruckung (5; 15) aufgedruckt ist.

5·· Rohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (3; 13; 37) dünne, durch wesentlich

709809/0292

breitere Bereiche getrennte Linien sind.

6. Rohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (13» 37) des Hintergrunds durch Tiefdruck angebracht sind.

7· Rohling nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Elemente (3) durch Flachdruck angebracht sind.

8. Rohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Elemente (3; 13; 37) mit vorstehenden Drucktypen gedruckt sind.

9. Rohling nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bereich (36) durch Tiefdruck hergestellte Elemente (37) des Hindergrunds (36) aufweist und ein weiterer Bereich ein durch Tiefdruck hergestelltes transitorisches Bild (32).

10· Rohling für eine Identifikationskarte oder dergleichen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Blatt (1) von Trägermaterial auf mindestens einer Seite mit einem überzug (2) aus Aufnahmematerial für Diffusionsübertragung versehen ist, auf den in Abstand voneinander befindliche Elemente (3) eines Hintergrunds aufgedruckt sind, wobei auf dem Blatt (1) mindestens in einem Feld (4) in den Zwischenräumen zwischen den Elementen (3) des Hintergrunds fotografische

709809/0292

Daten (7) aufnehmbar sind, deren Veränderung durch die Elemente (3) des Hintergrunds verhindert wird.

11. Rohling nach Anspruch 1O,

dadurch gekennzeichnet,

daß die Elemente (13; 37) durch Tiefdruck hergestellt sind.

eines Rohlings für

12. Verfahren zum Herstellen/eine Identifikationskarte

oder dergleichen aus einem einseitig mit nicht-lichtempfindlichem, fotografischem Wiedergabematerial . überzogenen Blatt,

dadurch gekennzeichnet, daß die überzogene Seite des Blatts mit einem Hintergrund von in Abstand voneinander befindlichen Elementen bedruckt ist, die durch druckfreie breitere Bereiche zwischen den Elementen getrennt sind.

13· Verfahren nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet, daß die Bedruckung durch ein Tiefdruckverfahren erfolgt.

\k· Verfahren nach Anspruch 12 oder 13,

• dadurch gekennzeichnet, daß auf die überzogene Seite des Blatts ein Bereich mit einem transitorischen Bild aufgedruckt wird.

15. Verfahren zum Herstellen einer Identifikationskarte aus einem einseitig mit nicht-lichtempfindlichem, fotografischem Wiedergabematerial überzogenen Blatt, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Feld der überzogenen Seite des Blatts mit einem Hintergrund von in gegenseitigem

09809/0292

Abstand befindlichen Elementen bedruckt wird, die durch druckfreie Bereiche größerer Breite zwischen den Elementen getrennt sind; daß in den druckfreien Bereichen in einem ersten Teil dieses Feldes eine Fotografie eines durch die Karte zu identifizierenden Individiums entwickelt wird; und daß in einen zweiten Teil dieses Feldes das Ihdividium identifizierende Daten eingesetzt werden.

16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, daß das Feld das gesamte Blatt einnimmt.

17. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem die Elemente für . den Hintergrund linear sind,

dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens in einem Bereich des Feldes ein Satz von weiteren" Linien fotografisch reproduziert wird, ' die zu den Linien des Hintergrundes unter einem Winkel verlaufen und zusammen mit diesen ein Moire-Muster bilden.

18. Verfahren nach Anspruch 15, bei dem als fotografisches Wiedergabematerial ein Diffusions-Übertragungsmaterial verwendet wird,

dadurch geksn. n.z. e i c h η e t , daß ein fotografisches Negativ der zu identifizierenden Person hergestellt und daß dann von diesem Negativ eine positive Fotografie durch Diffusions-Übertragung auf das Blatt übertragen wird.

19. Identifikationskarte,
gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale:

709809/0292

a) ein Blatt (11) aus Trägermaterial;

t>) ein Überzug (12) aus Empfängermaterial für Diffusions-Übertragung auf der einen Seite des Blattes (1);

c) ein auf den Überzug (12) in ein Feld auf der einen Seite des Blattes (11) im Tiefdruckverfahren aufgedruckter Hintergrund aus in gegenseitigem Abstand befindlichen Elementen (37);

d) in die Zwischenräume zwischen den Elementen (37), z.B. durch fotografische Reproduktion oder durch Druck, eingesetzte Daten (15); und

e) ein Feld (14) mit einem transitorischen Bild, das durch Tiefdruck auf der überzogenen Seite des Blattes (11) hergestellt ist.

Dannenberg

709809/0292

Leerseite