DE3116654C2 - Verfahren zum Herstellen einer Druckform für moiréfreien Tiefdruck mit scharf konturierter Beschriftung - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer Druckform für moiréfreien Tiefdruck mit scharf konturierter BeschriftungInfo
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Description
55
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen einer Druckform für moirefreien Tiefdruck
gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1,
Die Vorzüge eine« Tiefdruckverfahrens liegen vor allem in der Möglichkeit einer schnellen Herstellung
großer Druckauflagen im Rotationsdruck. Nachteilig ist indessen, daß die konventionelle Ätzung des Tiefdruckzylinders
umständlich und verhältnismäßig zeitraubend ist.
Demgegenüber weist das konventionelle Offset- b5
Druckverfahren den Vorteil auf, daß ein Probeabdruck verhältnismäßig schnell von einer Druckplatte gewonnen
werden kann. Dem steht jedoch der große Nachteil gegenüber, daß ein Rotationsdruck nach dem Offset-Verfahren
wegen der pastösen Konsistenz der Druckfarbe nur wesentlich langsamer als ein Rotationsdruck
nach dem Tiefdruckverfahren möglich ist. Ein Offsetdruck eignet sich deshalb nicht für große Auflagen.
Durch das der Gattung des Patentanspruchs 1 entsprechende Verfahren ist seit kurzem eine Kombination
der Vorteile beider vorgenannten Druckverfahren unter gleichzeitiger Vermeidung von deren Nachteilen
gelungen. Vom Original lassen sich verhältnismäßig schnell Farbauszüge als gerasterte Offset-Vorlagen
erzeugen, von denen sich ebenfalls verhältnismäßig schnell ein farbiger Probeabdruck nach dem Offset-Verfahren
herstellen läßt Die überprüften Offset-Vorlagen können daraufhin optisch abgetastet und elektronisch
derart konvergiert werden, daß die zugeordneten Tiefdruckzylinder nunmehr nach dem Vorbild der
Offset-Vorlagen graviert werden, was erheblich schneller und vor allem auch zuverlässiger und genauer als ein
Ätzen der Tiefdruckzylinder möglich ist
Als nachteilig hat sich bei der bisher bekannten elektronischen Off set/Tiefdruck-Konversion jedoch
noch gezeigt, daß bei einer Scharfeinstellung der Optik des Abtastkopfes auf die abzutastenden Bildschichten
der Offset-Vorlagen der von den entsprechend gravierten Tiefdruckzylindern erhaltene Farbabdruck trotz
einer üblichen, relativ feinen Rasterung der Vorlagen eine auf dem ursprünglichen Original völlig gleichmäßige
helle Farbfläche mit einer auch mit dem bloßen Auge noch erkennbaren feinen Musterung wiedergibt, die in
der Fachsprache Moire genannt wird.
Bekannt ist es weiterhin, die Moirebildung dadurch zu verhindern, daß von der gerasterten Bildvorlage eine
unscharfe Reproduktion erzeugt wird, auf der die Rasterpunkte mehr oder weniger verschwinden. Dieselbe
Wirkung einer Unscharfe wird auch bei dem der Gattung der vorliegenden Erfindung entsprechenden
Verfahren dadurch erzielt, daß die auf den Abtastzylinder aufgespannte Off set-Bildvorlage vom Abtastkopf
mit einer absichtlich unscharf eingestellten Optik abgetastet wird. Solange auf der Bildvorlage keine
Schrift vorhanden ist, stellt diese Unscharfeinstellung eine gute Lösung des Problems dar. Wenn sich jedoch,
wie es bei Prospekten und Katalogen die Regel ist, auf dem Bild des Tiefdruckerzeugnisses auch eine Beschriftung
befinden soll, dann hat die unscharfe Abtastung der auch die Beschriftung tragenden gerasterten Offset-Bildvorlage
den Nachteil, daß nunmehr auch die Beschriftung schon bei einer bloßen Betrachtung etwas
verschwommen erscheint, so daß dem Vorteil moirefreier Bildflächen der Nachteil einer verschwommenen
Beschriftung gegenübersteht. Es liegt zwar der Gedanke nahe, von der Offset-Bildvorlage nunmehr zunächst
eine unscharfe Bildvorlage zu erzeugen, auf deren Schicht dann die Beschriftung aufgebracht wird, womit
dann bei einer optischen Abtastung mit scharf eingestelltem Objektiv ein moirefreies Tiefdruckerzeugnis
mit scharf konturierter Beschriftung erzielt werden kann. Ein solches Verfahren ist aber verhältnismäßig
umständlich und teuer.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das der Gattung des Patentanspruchs 1 entsprechende Verfahren
so zu vervollkommnen, daß ohne ein nochmaliges Umkopieren einer üblichen Offset-Bildvorlage ein
moirefreies Tiefdruckprodukt mit scharf konturierter Beschriftung geschaffen werden kann.
Die gestellte Aufgabe ist erfindungsgemäß, ausgehend von der Gattung des Patentanspruchs 1 durch die
in dessen kennzeichnendem Teil wiedergegebene Lehre gelöst
Mit einem solchen Verfahren erspart man sich das Umkopieren der Bildvorlage und Aufkopieren einer
scharf konturierten Beschriftung auf die unscharf umkopierte Vorlage. Statt die Beschriftung schon bei
der Herstellung der Offset-Bildvorlage mit auf das Original zu montieren, wird die Bildvorlage nunmehr
einfach vom unbeschrifteten Original hergestellt und die Beschriftung auf einen nach seiner Belichtung im
übrigen klar durchsichtigen Film aufgenommen, der dann gemäß der Lehre des Patentanspruchs 1
ausgerichtet über die auf den Abtastzylinder aufgespannte Offset-Bildvoriage ebenfalls aufgespannt wird.
Auf diese Weise ergibt sich nach der optischen Abtastung und elektronischen Konversion eine solche
Gravur der Tiefdruckzylinder, daß nunmehr das Tiefdruckprodukt ein moirefreies und für das bloße
Auge kaum als unscharf erkennbares Farbbild mit einer zusätzlichen scharf konturierten Beschriftung aufweist.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet
In der Zeichnung ist der die erfindungsgemäße Abtastung der Offset-Bildvorlage veranschaulichende
Verfahrensschritt beispielsweise veranschaulicht; es zeigt
F i g. 1 den Abtastzylinder mit davor befindlichem Abtastkopf in einem schematisch gehaltenen Teilschnitt
(quer zum Abtastzylinder),
F i g. 2 und 3 die Offset-Bildvorlage und den die Beschriftung tragenden Film jeweils in einer schematischen
gehaltenen Draufsicht.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird der Abtastzylinder 1 einer zum Durchführen
des Verfahrens gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1 geeigneten Anlage zum elektronischen
Konvertieren einer Offset-Vorlage in eine entsprechende Gravur eines Tiefdruckzylinders über einer weißen
Papierunterlage 2 mit einer den einen Farbauszug für einen Mehrfarben-Tiefdruck bildende Offset-Bildvorlage
3, in der Regel als Diapositivfilm ausgebildet, so aufgespannt, daß ihre Bildschicht 4 der Papierunterlage
2 zugekehrt ist. Ein Abtastkopf 5 der Anlage weist neben einer axial zum Abtastkopf 5 und zugleich radial
zum Abtastzylinder 1 verschiebbaren Optik 6 um die letztere herum gleichmäßig verteilt mehrere Beleuchtungsquellen
7 auf, die das Licht in gebündelten Strahlen auf einen normalerweise mit dem nachstehend noch
erläuterten Abtastpunkt 8 der Optik 6 zusammenfallenden Punkt 9 auf der optischen Achse 10 der Optik 6 hin
richten.
Da im vorliegenden Fall eine Scharfeinstellung der Optik 6 auf die gerasterte Offset-Bildvorlage 3 bei deren Abtastung über die Optik 6 und eine im Abtastkopf 5 weiterhin vorgesehene (nicht dargestellte) Fotozelle auf dem Tiefdruckerzeugnis zu einer Moirebildung führen würde, ist die Optik 6 bewußt in der Weise unscharf eingestellt, daß die Moirebildung bei einer im übrigen mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbaren Unscharfe des Farbbildes verhindert wird. Die Optik 6 ist zu diesem Zweck so weit entlang der optischen Achse 10 in
Da im vorliegenden Fall eine Scharfeinstellung der Optik 6 auf die gerasterte Offset-Bildvorlage 3 bei deren Abtastung über die Optik 6 und eine im Abtastkopf 5 weiterhin vorgesehene (nicht dargestellte) Fotozelle auf dem Tiefdruckerzeugnis zu einer Moirebildung führen würde, ist die Optik 6 bewußt in der Weise unscharf eingestellt, daß die Moirebildung bei einer im übrigen mit dem bloßen Auge kaum wahrnehmbaren Unscharfe des Farbbildes verhindert wird. Die Optik 6 ist zu diesem Zweck so weit entlang der optischen Achse 10 in
ίο den Abtastkopf 5 zurückgezogen worden, daß nunmehr
der Abtastpunkt 8 von dem auf der Bildschicht 4 befindlichen Punkt 9 einen Abstand a aufweist, der einer
solchen Unscharfeinstellung entspricht bei der eine Moirebildung gerade verhindert wird. Die praktische
Erfahrung mit einer üblich gerasterten Offset-Bildvorlage hat beispielsweise zu einem Abstand a von 0,6 mm
geführt
Wie aus F i g. 1 weiterhin hervorgeht ist auf den Abtastzylinder 1 über der Offset-Bildvorlage 3 noch ein
eine Beschriftung 11 tragender, im übrigen klar durchsichtiger Film 12 aufgespannt, wobei die Dicke des
die Offset-Bildvorlage 3 bildenden Filmes und die Dicke des Filmes 12 gemeinsam gerade dem Abstand a
gleichen, so daß die auf der Außenseite des Filmes 12 befindliche Beschriftung 11 von der Bildschicht 4
ebenfalls gerade den Abstand a aufweist Dies führt dazu, daß beim gemeinsamen Abtasten der Offset-Büdvorlage
3 und des darüber befindlichen Filmes 12 die Bildschicht 4 in der gewünschten Weise unscharf, die
jo Beschriftung 11 dagegen aber genau mit scharfen
Konturen abgetastet wird.
Bei der gegebenen Brennweite der Optik 6 ergibt sich, daß der der gewünschten Unscharfeinstellung entsprechende
Abstand a gerade so groß ist, daß er der Summe von zwei üblichen Filmdicken entspricht. Ansonsten
können der Film der Offset-Bildvorlage 3 und der Film 12 jederzeit so gewählt werden, daß ihre Dicken
gemeinsam genau dem Abstand a entsprechen.
Als Material für den die Beschriftung 11 tragenden Film eignet sich besonders gut ein im Handel
erhältlicher, beim Belichten ausbleichender Film mit weißer Schicht, obgleich selbstverständlich auch andere
geeignete Filme erhältlich sind.
Die Eichung der Abtastoptik, d. h. das genaue Einstellen der Licht- und Tiefenwerte im sensitometrischen
Bereich, muß durch beide Filme erfolgen, um die bei der Gravur gewünschten Grauwerte genau zu
erzielen.
Im Gegensatz zu einer normalen Gravur, die von einem Opal-Negativ erfolgt, wird hier mit einer dafür
ausgearbeiteten Positiv-Gradation graviert.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen einer Druckform für moirefreien Tiefdruck mit scharf konturierter
Beschriftung aus einer gerasterten und zunächst unbeschrifteten Offset-Bildvorlage durch Aufbringen
der Beschriftung sowie nachfolgendes optisches Abtasten der auf einen Abtastzylinder über einer
weißen Papierunterlage aufgespannten und auch die Beschriftung tragenden Bildvorlage mit zur Vermeidung
der Moirebildung unscharf eingestellter Optik eines auch auf den Abtastpunkt gerichtete Beleuchtungsquellen
aufweisenden Abtastkopfes und durch nachfolgende elektronische Konversion der von
einer Fotozelle aufgenommenen Lichtsignale in eine entsprechende Stichelsteuerung an einer Vorrichtung
zum elektronischen Gravieren eines Tiefdruckzylinders, dadurch gekennzeichnet, daß
die Beschriftung (11) auf einem gesonderten, im übrigen klar durchsichtigen Film (12) einer solchen
Dicke erzeugt wird, daß der Abstand (a) der Beschriftung (11) des auf die Offset-Bildvorlage (3)
aufgelegten Films (12) von der Bildschicht (4) gerade dem Weg der Zurückziehung der Optik (6) aus der
Scharfeinstellung des Bildes in die Unscharfeinstellung gleicht, und daß auf dem Abtastzylinder (1) über
der Papierunterlage (2) die Offset-Bildvorlage (3) und darüber der die Beschriftung (11) tragende Film
(12) ausgerichtet, aufgespannt und daraufhin die j0
Abtastung und Gravur des Tiefdruckzylinders bei auf die Beschriftung (11) scharf eingestellter Optik
(6) des Abtastkopfes (5) vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beleuchtungsquellen (7) des
Abtastkopfes (5) beim Abtasten des Abtastzylinders
(I) auf die Bildschicht (4) ausgerichtet sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als die Beschriftung (11)
tragender Film (12) ein beim Belichten ausbleichender Opaque-Film verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein die Bildschicht (4)
tragender Film (3) auf den Abtastzylinder (1) mit demselben zugekehrter Bildschicht (4) aufgespannt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der die Beschriftung
(II) tragende Film (12) auf den Abtastzylinder (1) mit
demselben abgekehrter Beschriftung (U) aufgespannt wird.
Priority Applications (1)
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DE19813116654 DE3116654C2 (de) | 1981-04-27 | 1981-04-27 | Verfahren zum Herstellen einer Druckform für moiréfreien Tiefdruck mit scharf konturierter Beschriftung |
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DE3116654A1 DE3116654A1 (de) | 1982-11-11 |
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---|---|---|---|---|
DE3010880C2 (de) * | 1980-03-21 | 1984-06-20 | Dr.-Ing. Rudolf Hell Gmbh, 2300 Kiel | Rasterumsetzungsverfahren zum Gravieren von Druckformen |
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1981
- 1981-04-27 DE DE19813116654 patent/DE3116654C2/de not_active Expired
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DE3116654A1 (de) | 1982-11-11 |
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