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Die Erfindung bezieht sich auf Sicherheitsvorrichtungen, insbesondere für Wertdokumente.
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Auf dem Gebiet der Sicherheitsdokumente, zum Beispiel Banknoten und dergleichen, besteht ein fortgesetzter Bedarf, sie mit Sicherheitsvorrichtungen zu versehen, die verhindern, daß die Sicherheitsdokumente gefälscht werden, indem die immer komplizierter und aufwendiger werdenden, im Handel erhältlichen Druckvorrichtungen verwendet werden.
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Beispiele der bislang verwendeten Sicherheitsvorrichtungen umfassen komplizierte Muster, die auf dem Dokument aufgedruckt sind, optische Vorrichtungen, zum Beispiel Beugungsgitter, Hologramme und dergleichen mehr.
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Für bestimmte durchscheinende oder lichtdurchlässige Papiersorten ist schon vor vielen Jahren ein Sicherheitsmerkmal entwickelt worden, das die Ausbildung (gewöhnlich das Aufdrucken) eines Bildes auf beiden Seiten des Papiers umfaßt. Bei einer Ausführungsform, die nachstehend als ”durchsichtiges” Merkmal bezeichnet wird, sind auf jeder Seite des Blatts komplementäre Bilder vorgesehen, die sehr genau relativ zueinander registerhaltend sind (übereinanderpassen), so daß, wenn das Blatt gegen das Licht gehalten wird, das Bild auf der Rückseite genau in Zwischenräume des Bildes auf der Frontseite paßt, optional mit einem glatten, ungedruckten Rand um den Umfang herum. Beispielsweise könnte jedes Bild eine Folge farbiger Segmente aufweisen, wobei Segmente auf der einen Seite des Blattes in Zwischenräume der Segmente auf der anderen Seite passen. Diese Bilder werden normalerweise mit speziellen lithographischen Pressen gedruckt, die ein gleichzeitiges Bedrucken der Vorder- und der Rückseite in einem Druckvorgang gestatten. Auf diese Weise betragen die Maßtoleranzen der Disignelemente gewöhnlich einen Bruchteil eines Millimeters, so daß jede Abweichung bei einer Fälschung durch Bedrucken beider Seiten in verschiedenen Druckdurchläufen rasch festgestellt werden kann. Durch das Bedrucken beider Seiten in einem einzigen Druckvorgang kann eine Fehlausrichtung infolge unterschiedlicher Abmessungen des Blattes, die durch eine Änderung des Feuchtigkeitsgehalts oder Erwärmung und dergleichen verursacht werden, vermieden werden. Durchsichtige Merkmale können auf vier verschiedene Arten visuell geprüft werden: die Betrachtung des ersten Bildes in reflektiertem Licht, die Betrachtung des Bildes auf der anderen Seite des Blattes in reflektiertem Licht, die Betrachtung des zusammengesetzten Bildes in durchscheinendem Licht von der ersten Seite her, wobei das Bild auf dieser Seite vorherrschend ist, und schließlich die Betrachtung des zusammengesetzten Bildes von der anderen Seite des Blattes her, wobei das Bild auf dieser Seite vorherrschend ist. Bei der Durchsichtsbetrachtung der durchsichtigen Merkmale des Bildes sieht man, daß das Bild auf der gegenüberliegenden Seite des Blattes bei einem echten Dokument registerhaltend ist.
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Ein Beispiel durchsichtiger Merkmale, die bei Banknoten und dergleichen benutzt werden, ist in der
EP 0 388 090 A1 beschrieben, bei dem das Merkmal in einem Bereich des Blattes ausgebildet ist, das eine weitgehend gleichmäßige Transparenz aufweist, die transparenter als der Rest des Blattes ist, wenn keine Druckfarbe aufgebracht ist.
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Die
GB 2 282 563 A veranschaulicht die Anwendung offensichtlich unregelmäßiger Muster von Punkten auf beiden Seiten des Blattes, die bei Durchsichtbetrachtung ein erkennbares Muster bilden.
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Die
EP 0 628 408 A1 bezieht sich auf die Einbeziehung einer gedruckten Schicht, die zwischen zwei Papierbögen laminiert ist, wobei der Druck nur bei Durchleuchtung sichtbar ist. Das Bild kann zu einem Bild auf einer der äußeren Schichten in kooperativer Weise registerhaltend sein, so daß es ein vollständiges Bild ergibt.
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Die
EP 0 755 799 A1 bezieht sich auf ein Hochdruck-Druckverfahren, bei dem ein fluoreszierendes Bild auf der einen Seite eines Dokuments automatisch mit einem Hochdruck-Bild auf der anderen Seite registerhaltend aufgedruckt wird.
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Die
WO 94/29119 A beschreibt eine geprägte Struktur, die so ausgebildet ist, daß sie einen Umschalteffekt in einer transparenten Zone bewirkt. Der Effekt wird dadurch bewirkt, daß Licht in Abhängigkeit davon reflektiert wird, ob der Einfallswinkel den durch die geprägte Oberfläche bestimmten kritischen Winkel überschreitet oder nicht überschreitet. Dies hat zur Folge, daß das Licht entweder von der Oberfläche reflektiert oder durchgelassen wird. Der Effekt wird erzielt, wenn das auf der Vorderseite geprägte Muster genau mit dem auf der Rückseite geprägten zusammenfällt.
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Die
US 4 307 899 A beschreibt ein Verfahren zum Erzeugen von Wasserzeicheneffekten auf Karten statt auf Papier. In diesem Falle werden mehrere Druckschichten entweder durch Überdrucken oder Laminierung erzeugt. Die sich überlappenden Schichten ergeben im durchgehenden Licht ein Bild mit Lichtintensitätsgradienten statt eines Wasserzeichens. Diese können in Farbe oder nur in Grautönen vorgesehen sein. Dabei wird im wesentlichen die Erzeugung eines wasserzeichenähnlichen Effekts angestrebt, gegebenenfalls durch eine zusätzliche Dimension ergänzt, zum Beispiel Fluoreszenz oder Farbe.
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Der Hauptvorteil durchsichtiger Merkmale ist die Schwierigkeit, sie zu fälschen. Dies ist teilweise eine Folge davon, daß eine genaue Deckung beziehungsweise Registerhaltigkeit zwischen den Zeichen auf beiden Seiten des Blattes erzielt werden muß, und teilweise dadurch begründet, daß der Fälscher nicht einmal bemerkt, daß dieses Merkmal vorhanden ist.
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Eines der Probleme, das bei Anwendung von Durchsichtmerkmalen auftritt, besteht einerseits darin, daß die Zeichen auf jeder Seite des Substrats in einem Bereich des Substrats eingebaut werden müssen, der verhältnismäßig transparent oder transluzent ist, um beide Zeichen bei Durchleuchtung zu sehen, während es andererseits um so leichter ist, beide Zeichen in reflektiertem Licht zu sehen, je transluzenter der Bereich ist. Wenn die Zeichen auf beiden Seiten des Substrats in reflektiertem Licht sichtbar sind, dann verringert dies natürlich den Wert des durchsichtigen Merkmals, weil kein erkennbarer Kontrast mehr zwischen den Bildern in reflektiertem und durchgehendem Licht erkennbar ist.
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Eine Lösung dieses Problems wäre die Ausbildung einer Gruppe von Zeichen mit hoher Intensität relativ zu der der anderen Zeichen, so daß die zweiten Zeichen abgedeckt werden, wenn die Vorrichtung in reflektiertem Licht betrachtet wird. Dies ist jedoch in vielen Fällen nicht zufriedenstellend.
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Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, bei einer Sicherheitsvorrichtung mit auf beiden Seiten eines Substrats aufgebrachten Zeichen, bei Durchleuchtung beide Zeichen sichtbar zu machen, wobei aber unter reflektiertem Licht nur eines der beiden Zeichen sichtbar sein soll.
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Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung enthält eine Sicherheitsvorrichtung ein Substrat, das einen Betrachtungsbereich aufweist, der auf der einen Seite mit ersten Zeichen und auf der anderen Seite mit zweiten Zeichen versehen ist, die über den ersten Zeichen liegen, wobei das Substrat ein Abdeckmaterial trägt, das auf die zweiten Zeichen so ausgerichtet ist, daß verhindert wird, daß zumindest das zweite Zeichen von der einen Seite des Substrats her in reflektierter Strahlung sichtbar ist, wobei das Substrat hinreichend transparent ist und das Abdeckmaterial den Durchgang hinreichender Strahlung gestattet, so daß die zweiten Zeichen von der einen Seite des Substrats her in durchgehender Strahlung sichtbar sind, und wobei das Abdeckmaterial zwischen den ersten und zweiten Zeichen angeordnet ist.
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Dieser Aspekt der Erfindung löst das zuvor erwähnte Problem durch Aufnahme eines Abdeckmaterials auf dem Substrat, das verhindert, daß die zweiten Zeichen in reflektiertem Licht von der einen Seite des Substrats her sichtbar, aber für durchscheinendes Licht transparent oder transluzent sind.
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Der erste Aspekt der Erfindung kann zur Verbesserung bekannter durchsichtiger Sicherheitsmerkmale angewandt werden, aber auch die Entwicklung neuer Sicherheitsmerkmale ermöglichen, die in Betrachtungsbereichen angewandt werden können, in denen das Substrat sehr transparent oder transluzent ist.
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Eine hohe Transparenz ist vorteilhaft, weil sie die Anwendung von Zeichen mit verhältnismäßig geringer Intensität, zum Beispiel von hellen Pastellfarben, und die Anwendung feinliniger Strukturen gestattet, die normalerweise aufgrund von Lichtdiffusionsproblemen beim Durchgang von Licht durch das Substrat nicht unterscheidbar sind. Helle Pastellfarben sind erwünscht, weil sie für einen Fälscher schwieriger mittels eines Farbkopierers, Druckers oder Abtasters (Scanner) reproduzierbar sind.
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Unter den Begriff ”Zeichen” sollen hier alle örtlichen Konstruktionen fallen, gleichgültig, ob sie von abstrakter, geometrischer oder darstellender Art sind. Das Zusammenwirken zweier Zeichen beiderseits des Substrats kann in einigen Fällen auf einen kleinen Bruchteil der Fläche beschränkt sein, die durch jedes einzelne Zeichen abgedeckt ist.
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Das Abdeckmaterial kann vorgesehen sein: über dem ersten Zeichen, so daß weder das erste noch das zweite Zeichen von der einen Seite her unter reflektierter Strahlung sichtbar ist, auf der einen Seite des Substrats unter dem ersten Zeichen oder auf der anderen Seite des Substrats unter dem zweiten Zeichen.
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Wenn das Abdeckmaterial über dem ersten Zeichen vorgesehen ist, so daß weder das erste noch das zweite Zeichen sichtbar ist, dann stellt dies eine effektive Art dar, das Vorhandensein des Sicherheitsmerkmals solange zu verbergen, bis es in durchgehendem Licht betrachtet wird. Dies hat den überraschenden Effekt, daß das Sicherheitsmerkmal um so eindringlicher und daher für den typischen Benutzer um so leichter merkbar ist.
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Die zur Betrachtung der Zeichen benutzte Strahlung liegt typischerweise im Bereich des sichtbaren Lichts, kann aber auch eine Strahlung sein, die außerhalb des sichtbaren Bereiche liegt, zum Beispiel infrarote oder ultraviolette Strahlung. Diese zuletzt genannten Wellenbereiche Steigern die Sicherheit des Merkmals insofern, als sie die Vorrichtung vor dem durchschnittlichen Benutzer verbergen. Ferner kann das eine oder können beide Zeichen maschinenlesbare Bilder darstellen und nur außerhalb des sichtbaren Wellenlängenbereichs nachweisbar sein.
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Als Abdeckmaterial können die verschiedensten Materialien verwendet werden. Beispielsweise kann es sich um ein iridisierendes (schillerndes) Material oder ein metallisches Material handeln. Im letzteren Falle kann das Substrat mit einem metallischen Material überzogen sein, das dann teilweise demetalliersiert wird, um das zweite Zeichen durch die Metallisation hindurch sichtbar zu machen. Dies ist besonders bei einem Substrat aus Kunststoff, insbesondere thermoplastischem Kunststoff, von Vorteil. Alternativ kann das Substrat mit einer sehr dünnen Schicht aus Aluminium, Metalloxid oder einer anderen reflektierenden Schicht überzogen sein, so daß es in hohem Maße reflektierend, aber hinreichend transparent ist, um das zweite Zeichen in durchgehendem Licht betrachten zu können.
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In einigen Beispielen können die ersten und/oder zweiten Zeichen offensichtlich beliebige Punkt- oder Linienstrukturen haben, wenn sie jedoch bei Durchleuchtung betrachtet werden, ein erkennbares Muster oder dergleichen bilden. Bei anderen Beispielen bilden die ersten und/oder zweiten Zeichen erkennbare Muster (zum Beispiel Sicherheitsmuster) oder Bilder, zum Beispiel geometrische Formen, alphanumerische Zeichen und dergleichen.
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In jedem Falle ist bei der bevorzugten Anordnung das erste und/oder zweite Zeichen mit weiteren Zeichen auf der gleichen Seite des Substrats neben dem Betrachtungsbereich assoziiert. Dies macht es für einen Fälscher schwierig, einen Gegenstand, der die Sicherheitsvorrichtung trägt, zu duplizieren, da er die Vorrichtung mit den weiteren Zeichen assoziieren muß.
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Vorzugsweise begrenzen oder bilden die weiteren Zeichen und das assoziierte erste oder zweite Zeichen ein Sicherheitsmuster, das sich über den Betrachtungsbereich und bis in einen Teil der Substratoberfläche neben dem Betrachtungsbereich erstreckt. Eine Fälschung dieser Art würde die Ausbildung einer sehr genauen Registerhaltigkeit erfordern.
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Der Begriff ”Assoziation” soll auch andere Assoziationsformen einschließen, zum Beispiel sich gegenüberliegende verschiedene Muster, von denen ein oder mehrere durch das oder die erste(n) und/oder zweite(n) Zeichen und der Rest durch die weiteren Zeichen gebildet sind. Ein Beispiel wäre ein Wort, bei dem ein oder mehrere Buchstaben durch das oder die erste(n) und/oder zweite(n) Zeichen und die übrigen Buchstaben durch die weiteren Zeichen gebildet sind.
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Vorzugsweise bilden die ersten und zweiten Zeichen zusammen ein charakteristisches Bild. Dies macht es möglich, die Vorrichtung leicht mit dem Auge oder einem maschinellen Leser im Falle eines maschinenlesbaren Bildes zu authentifizieren.
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Das Bild kann eine beliebige erkennbare Form haben, einschließlich geometrischer Muster, Linienmuster, alphanumerischer Zeichen und dergleichen. Noch einmal, bei bevorzugten Beispielen ist das Bild mit weiteren Zeichen auf dem Substrat neben dem Betrachtungsbereich assoziiert. Dies erhöht die Schwierigkeit, das Dokument zu fälschen.
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Die Schwierigkeit, der sich ein Fälscher bei durchsichtigen Sicherheitsmerkmalen gegenüber sieht, ist zweifacher Art. Zunächst muß er für eine genaue Registerhaltigkeit der Zeichen auf der Vorder- und der Rückseite sorgen. Zweitens muß er für eine Registerhaltigkeit der Elemente der Zeichen oder assoziierten zweiten Zeichen sorgen, die verschiedenfarbig sind. Dadurch, daß das Merkmal leichter sichtbar und merkbar gemacht wird (wie dies durch vorliegende Erfindung geschieht), wird der Fälscher der Gefahr einer Entdeckung ausgesetzt, wenn es ihm nicht gelingt, diese technischen Anforderungen zu erfüllen. Dies ist bei den herkömmlichen durchsichtigen Merkmalen, die zuvor beschrieben wurden, nicht in gleichem Maße der Fall, weil sie leichter zu reproduzieren und wegen der hohen Opazität des Substrats für das allgemeine Publikum weniger leicht bemerkbar sind.
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In den meisten Fällen bildet das Substrat einen Teil des zu schützenden Gegenstands, zum Beispiel eines Wertdokuments. In einigen Fällen ist das gesamte Substrat für die geeignete Strahlung hinreichend transparent oder transluzent, doch ist das Substrat bei der bevorzugten Ausbildung im Betrachtungsbereich transparenter als anderswo (ohne daß Druckfarbe aufgebracht wurde), wie es ausführlicher in der
EP 0 388 090 A1 beschrieben ist.
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Dieser Bereich größerer Transparenz wird typischerweise bei der Herstellung des Substrats ausgebildet, wie es in der
GB 2 282 611 A und der
GB 2 283 026 A beschrieben ist, oder er könnte bei einer Nachbehandlung gebildet werden.
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In anderen Fällen kann die Vorrichtung getrennt von dem Gegenstand oder Träger, an dem sie befestigt werden soll, hergestellt werden, wobei die Vorrichtung bei der Benutzung an einem Bereich des Trägers vorgesehen wird, durch den eine Strahlung hindurchgehen kann, wobei das Substrat ein transparentes Material aufweist, das über dem zweiten Zeichen liegt und auf dem das erste Zeichen vorgesehen ist.
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In diesen Fällen kann das Substrat einen Firnis oder Lack aufweisen, während das zweite Zeichen auf dem Träger oder an der Unterseite des Trägers vorgesehen sein kann.
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In allen Fällen können die ersten und/oder zweiten Zeichen, zum Beispiel im Offset-, Tief- oder Siebdruckverfahren, aufgedruckt oder durch ein anderes geeignetes Verfahren aufgebracht werden, zum Beispiel im Umdruckverfahren.
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Bei dem Substrat handelt es sich im allgemeinen um ein Papier, zum Beispiel Lumpenpapier und dergleichen. Es könnte aber auch ein Kunststoff, zum Beispiel eine Kunststoffolie oder ein anderes Material aufweisen, zum Beispiel Kreditkartenmaterial, Faservliese und dergleichen. Bei einer speziellen Anwendung ist der Betrachtungsbereich aus Kunststoff ausgebildet, der in einem Flächenmaterial, zum Beispiel einem Blatt Papier, bei der Herstellung des Flächenmaterials angeordnet wird.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung enthält eine Sicherheitsvorrichtung ein Substrat, das einen Betrachtungsbereich aufweist, der mit ersten Zeichen auf der einen Seite des Substrats und mit zweiten Zeichen auf der anderen Seite des Substrats versehen ist, die die ersten Zeichen überlappen, wobei bei einer Betrachtung des Substrats von der einen Seite in einer Richtung in durchgehender Strahlung die ersten Zeichen die zweiten Zeichen abdecken und in einer anderen Richtung die zweiten Zeichen durch die ersten Zeichen hindurch sichtbar sind, und wobei die ersten und zweiten Zeichen Punkte aufweisen.
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Diese neue durchsichtige Sicherheitsvorrichtung macht von der Dicke des Substrats Gebrauch, um einen Parallaxe-Effekt zwischen den ersten und zweiten Zeichen einzuführen.
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Dies ist ein bislang nicht als Sicherheitsmerkmal angewandter Effekt. Es ist ein potentiell sehr wirksames Sicherheitsmerkmal aufgrund der Schwierigkeit, es zu fälschen, und aufgrund seiner Eigenschaft, für das allgemeine Publikum deutlich sichtbar zu sein. Es ist nicht unmittelbar ersichtlich, daß eine solche Kombination deutlich sichtbar wäre, und zwar wegen des verzerrenden Beugungseffekts und des begrenzten Auflösungsvermögens des Auges. Durch sorgfältige Wahl der Konfiguration der ersten und zweiten Zeichen können diese potentiellen Beschränkungen jedoch überwunden werden.
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In einem einfachen Beispiel enthalten alle ersten und zweiten Zeichen Linien oder Punkte, die in der einen Blickrichtung miteinander fluchten, so daß die zweiten Zeichen nicht sichtbar sind, während die zweiten Zeichen in der anderen Blickrichtung durch die Spalte oder Zwischenräume zwischen den Linien oder Punkten der ersten Zeichen hindurch sichtbar sind.
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Vorzugsweise bilden die zweiten Zeichen ein erkennbares Bild, so daß durch Änderung der Lage der Sicherheitsvorrichtung beziehungsweise der Blickrichtung das Bild entweder verdeckt oder sichtbar ist.
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Wie bei dem ersten Aspekt der Erfindung können entweder die ersten und/oder zweiten Zeichen ein erkennbares Bild bilden, das mit weiteren Zeichen auf dem Substrat assoziiert sein kann.
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Im Falle paralleler Linienstrukturen liegen die verschiedenen Blickrichtungen jeweils in Ebenen senkrecht zur Richtung der Linien. Im Falle von Punkten kann die Betrachtung in verschiedensten Richtungen erfolgen.
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Bei einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel enthalten die ersten und zweiten Zeichen alle eine Mischung aus Linien und Punkten. Durch Änderung der Richtung, in der oder aus der eine solche Vorrichtung betrachtet wird, wird eine Vielzahl verschiedener Bilder dargestellt. Dieses läßt sich besonders schwierig fälschen, weil eine sehr genaue Registerhaltigkeit der Drucke auf der Vorder- und Rückseite erforderlich ist.
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Bei einer bevorzugten Ausbildung entspricht die Blickrichtung einer senkrechten Betrachtung der einen Seite des Substrats, obwohl bei anderen Ausbildungen eine senkrechte Betrachtung die andere Seite betreffen könnte, so daß die zweiten Zeichen bei senkrechter Betrachtung sichtbar sind, aber nicht, wenn sie unter einem Winkel zur senkrechten Richtung betrachtet werden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausbildung, bei der die ersten und zweiten Zeichen Linien aufweisen, liegen die Linien um etwa die halbe Linienbreite auseinander, während die Linien der ersten Zeichen in der einen Richtung gegenüber den Linien der zweiten Zeichen um etwa die Halbe Linienbreite versetzt sind. Bei dieser Konfiguration ist das abgedeckte Bild unsichtbar, wenn es unter einem Winkel von 45° zur Senkrechten auf der einen Seite betrachtet wird, und sichtbar, wenn es unter einem Winkel von 45° auf der anderen Seite betrachtet wird.
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Vorzugsweise liegt die Dicke des Substrats im Betrachtungsbereich in der gleichen Größenordnung wie die Breite der Punkte oder Linien, die die ersten und zweiten Zeichen bilden. Vorzugsweise hat jede Linie eine Breite, die etwa gleich dem Zweifachen der Dicke des Substrats im Betrachtungsbereich ist.
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In vielen Fällen sind die Zeichen in der gleichen Farbe ausgebildet. Es lassen sich jedoch weitere Verbesserungen dadurch erreichen, daß die ersten Zeichen und die zweiten Zeichen verschiedene Farben aufweisen. Dies kann dazu führen, daß bei Betrachtung der Vorrichtung unter verschiedenen Winkeln bis zu drei verschiedene Farben sichtbar sind, die den individuellen Farben der ersten und zweiten Zeichnung und der Kombination dieser Farben entsprechen.
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Außerdem kann die Sicherheitsvorrichtung, obwohl das Substrat normalerweise ein zu authentifizierendes Merkmal enthält, in einem Bereich eines Trägers vorgesehen sein, durch den eine Strahlung hindurchgeht, wobei das Substrat ein transparentes Material aufweist, das über dem zweiten Zeichen liegt und auf dem das erste Zeichen vorgesehen ist.
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Es versteht sich, daß der zweite Aspekt der Erfindung zusammen mit dem ersten Aspekt der Erfindung und einem Abdeckmaterial zur Einschränkung der Sichtbarkeit der zweiten Zeichen angewandt werden kann, wenn das Substrat in einer Reflexion von der einen Seite betrachtet wird.
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Gemäß einem dritten Aspekt der Erfindung enthält eine Sicherheitsvorrichtung ein Substrat, das einen Betrachtungsbereich aufweist, der auf der einen Seite mit ersten Zeichen und auf der anderen Seite mit zweiten Zeichen versehen ist, die über den ersten Zeichen liegen, wobei die ersten und zweiten Zeichen beide sichtbar sind, wenn die Vorrichtung von der einen Seite des Substrats her in durchgehender Strahlung betrachtet wird, die ersten und zweiten Zeichen zusammen ein Bild ergeben, dessen Anblick von dem der ersten und zweiten Zeichen individuell abweicht, die ersten und zweiten Zeichen jeweils wenigstens einen Block aufweisen, der Block oder die Blöcke der einen Zeichen den Block oder die Blöcke der anderen Zeichen überlappen und die Blöcke der ersten und zweiten Zeichen verschiedenfarbig sind.
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Dieser Aspekt der Erfindung ergibt eine weitere erhebliche Verbesserung durchsichtiger Sicherheitsvorrichtungen. Durch Ausbildung der ersten und zweiten Zeichen in Form von Blöcken aus verschiedenen Farben ergibt sich eine weitere Farbe im Überlappungsbereich aus der Kombination der beiden Farben. Ferner können die ersten und zweiten Zeichen selbst mehrfarbig sein.
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Wenn die Blöcke Linien enthalten, sollten die Linien jedes Blocks weitgehend parallel zueinander sein, wobei die einen Block eines Zeichens bildenden Linien sich unter einem Winkel zu den Linien erstrecken, die einen weiteren Block im selben Zeichen bilden.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform können eine oder mehrere der Farben fluoreszierend sein, so daß sie nur in ultraviolettem Licht sichtbar sind.
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Nachstehend werden einige Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Sicherheitsvorrichtung anhand der beiliegenden Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine schematisch dargestellte Draufsicht einer Banknote, die eine Sicherheitsvorrichtung trägt,
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2 bis 4 schematisch dargestellte Querschnitte von drei Ausführungsbeispielen von Sicherheitsvorrichtungen mit einer hoch reflektierenden Schicht,
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5A, 5B, 5C ein erstes Beispiel der ersten Zeichen bei Betrachtung in reflektiertem Licht, die zweiten Zeichen bei Betrachtung in reflektiertem Licht und die ersten und zweiten Zeichen bei Betrachtung in durchgehendem Licht,
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6 bis 9 ähnliche Ansichten wie die nach 5 von vier weiteren Beispielen,
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10 eine ähnliche Ansicht wie die nach 5, die jedoch eine durchsichtige Vorrichtung zeigt, deren Anblick sich mit der Blickrichtung ändert,
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11 einen Querschnitt durch eine Vorrichtung von der Art, wie sie in 10 dargestellt ist,
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12 eine ähnliche Ansicht wie die nach 11, jedoch von einer anderen Vorrichtung,
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13 und 14 erste und zweite Zeichen einer weiteren Vorrichtung und
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15 den Anblick der Vorrichtung nach den 13 und 14.
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1 veranschaulicht ein Wertdokument, zum Beispiel eine Banknote 1, die ein graphisches Wasserzeichen 2 herkömmlicher Form enthält, dessen Umriß dargestellt ist, und einen Betrachtungsbereich 3 mit einer gleichmäßig transparenten Fläche, die transparenter als die sie umgebenden Flächen der Banknote ist. Die Banknote 1 ist mit einem herkömmlichen (nicht dargestellten) Aufdruck versehen, der ein Zeichen 4 in Form einer ”0” neben dem Betrachtungsbereich 3 aufweist.
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Im Betrachtungsbereich 3 ist eine durchsichtige Sicherheitsvorrichtung angeordnet.
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Vorzugsweise umfaßt der Betrachtungsbereich 3 einen transparenteren Teil des die Banknote 1 bildenden Substrats, doch könnte er in einigen Fällen auch durch einen Kunststoffeinsatz innerhalb eines ihn umgebenden Trägers aus Papier aufweisen. Außerdem könnte die Banknote 1 ein Kunststoffsubstrat aufweisen.
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Die 5 bis 9 veranschaulichen verschiedene Beispiele von durchsichtigen Vorrichtungen, die nachstehend beschrieben werden. Bei der ersten Gruppe von Beispielen ist jedoch jede durchsichtige Vorrichtung mit einem oder mehreren reflektierenden Elementen assoziiert. So ist nach 2, die schematisch einen Querschnitt durch eine Sicherheitsvorrichtung darstellt, eine obere Oberfläche 6 der Banknote 1 mit ersten Zeichen 7 und die untere Oberfläche 8 der Banknote 1 mit zweiten Zeichen 9 bedruckt. Die ersten Zeichen 7 sind durch eine Lage 10 aus einem iridisierenden (schillernden) Material abgedeckt, die über die ersten Zeichen 7 geklebt ist. Wenn die obere Oberfläche 6 der Banknote 1 in reflektiertem Licht betrachtet wird, verdeckt die iridisierende Lage 10 die darunterliegenden ersten Zeichen 7, so daß der Betrachtungsbereich 3 die Farbe der Lage 10 zu haben scheint. Wenn die Banknote 1 jedoch in durchgehendem Licht betrachtet wird, wird die iridisierende Lage 10 transparent, so daß die ersten und zweiten Zeichen 7, 9 gleichzeitig sichtbar sind.
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Einer der Hauptvorteile dieser Ausbildung ist der, daß hoch transparente Betrachtungsbereiche verwendet werden können.
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3 stellt eine alternative Ausbildung dar, bei der die Lage 10 unmittelbar auf der oberen Oberfläche 6 der Banknote 1 aufgeklebt ist und die ersten Zeichen 7 oben auf der Lage aufgedruckt sind. Wenn hierbei die obere Oberfläche 6 der Banknote 1 in reflektiertem Licht betrachtet wird, dann sind die ersten Zeichen 7, aber nicht die zweiten Zeichen 9 sichtbar.
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Nach 4 sind zwei iridisierende Lagen 10 jeweils unmittelbar auf der oberen und der unteren Oberfläche 6 beziehungsweise 8 aufgebracht, wobei die ersten und zweiten Zeichen 7, 9 auf der jeweiligen Lage aufgedruckt sind. Wenn hierbei die obere Oberfläche der Banknote 1 in reflektiertem Licht betrachtet wird, sind nur die Zeichen 7 sichtbar, wogegen bei Betrachtung der Oberfläche 8 in reflektiertem Licht nur die zweiten Zeichen 9 zu sehen sind. Wenn die Banknote 1 in durchgehendem Licht betrachtet wird, sind sowohl die ersten als auch die zweiten Zeichen 7, 9 zusammen sichtbar.
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Beispiel
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Baumwollfasern wurden aufbereitet (raffiniert) zur Bildung eines Faserschlamms mit einer mittleren Faserlänge von 1,0 mm und einem Mahlungsgrad von 50 SR. Der Faserschlamm wurde auf einer Zylinderform aufgebracht, gepreßt und getrocknet, so daß ein Papierbogen von 80 g/m2 gebildet wurde. Das Papier wurde dann im Siebdruckverfahren mit Zeichen bedruckt, wobei eine UV-härtbare Farbe, die ein iridisierendes Goldpigment enthielt, verwendet wurde.
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Die Druckfarbe bestand aus folgendem:
Iriodin 205 (ein iridisierendes Gold-Glimmer-Pigment von Merck) | 10% |
Laromer LR 8869 (Kunstharz von BASF) | 86% |
Photoinitiator 1. (Daracure 1173 von Ciba-Geigy) | 2% |
Photoinitator 2. (Lucerine TPO von BASE) | 2% |
[Alle Prozentsätze bedeuten Gewichtsprozent]
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Ein Sieb, Quetschertyp und Andruck wurden so gewählt, daß sich ein Auftrag von 30 g/m2 ergab.
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Dies ergab ein Papier, das im Bereich der Zeichen transparent war und infolge des iridisierenden Pigments eine hoch reflektierende Oberfläche hatte.
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Das Papier wurde dann zugeschnitten und kalandriert, um ein Papier mit einer Beschaffenheit, wie sie für Banknotenpapier typisch ist, zu erzeugen. Dann wurde ein durchsichtiges Merkmal über die iridisierenden, transluzenten Zeichen auf beiden Seiten des Papiers gedruckt.
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Zu Vergleichszwecken wurde obiges Verfahren mit einem einfachen transluzenten Zeichen wiederholt, das kein hoch reflektierendes iridisierendes Pigment enthielt, das aber in jeder anderen Hinsicht identisch war.
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Es hatte sich gezeigt, da das über das einfache transluzente Zeichen gedruckte durchsichtige Merkmal einen Kompromiß aufgrund der Tatsache darstellte, daß das auf der Rückseite aufgebrachte Bild sowohl in reflektiertem als auch in durchgehendem Licht sichtbar war.
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Das über das transluzente iridisierende Merkmal gedruckte durchsichtige Merkmal war dagegen in reflektiertem Licht praktisch unsichtbar, dagegen in durchgehendem Licht sichtbar.
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Für einen weiteren Vergleich wurde das gleiche durchsichtige Merkmal auf eine Fläche gedruckt, die nicht mit transluzenten Zeichen bedruckt war. Dieses Merkmal war in durchgehendem Licht wesentlich schwächer als bei allen vorhergehenden Beispielen sichtbar. In reflektiertem Licht war es nicht sichtbar.
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Bei den erwähnten Beispielen bedeutet der Begriff ”durchsichtiges Merkmal” ein Bild, das insgesamt nur durch gleichzeitige Kombination der registerhaltend auf den sich gegenüberliegenden Seiten des Papiers aufgedruckten Bilder erkennbar ist.
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Bei den bislang beschriebenen Beispielen ist das Teil 10 als iridisierende Lage beschrieben worden. Bei anderen Ausführungsformen kann die Lage 10 eine teilweise metallisierte Oberfläche aufweisen, die hoch reflektierend ist, jedoch sowohl die ersten als auch die zweiten Zeichen in durchgehendem Licht beziehungsweise bei Durchleuchtung sichtbar werden läßt. Die Beispiele nach den 3 und 4 könnten ohne eine separate Lage 10 durch Aufbringen einer teilweisen Metallisierung auf die Oberflächen 5 und 8 hergestellt werden. Dies ist besonders bei einem Kunststoffsubstrat von Vorteil. Eine separate Lage 10 wird im allgemeinen dann bevorzugt, wenn das Substrat aus Papier besteht. Bei einer Metallisierung könnte diese aus Aluminium, Kobalt oder Nickel bestehen und auf chemische Weise oder im Vakuum oder durch ein Sprühverfahren aufgebracht werden. Vorzugsweise würde die Metallisierung in Form sehr kleiner Punkte oder in Form eines sehr schwachen Niederschlags aufgebracht werden, so daß eine hinreichende Lichtdurchlässigkeit gewährleistet ist.
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Statt aus iridisierendem Material kann die Lage auch aus einem perlmuttartigen Material bestehen, und generell ist jedes Material geeignet, das eine Strahlung reflektiert oder absorbiert, einschließlich bestimmter hitzebeständiger Materialien.
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Die Zeichen 7, 9 können in irgendeiner herkömmlichen Weise ausgebildet sein, wobei herkömmliche Farben, zum Beispiel lithographische Farben, einschließlich farbiger Farben, weißer Farben, schwarzer Farben, metallischer Farben, optisch veränderbarer Farben (z. B. solche, die optische Dünnschicht-Interferenzfilter aufweisen) und dergleichen, verwendet werden können. Thermochromatische Farben, photochromatische Farben, fluoreszierende und phosphoreszierende Farben können ebenfalls verwendet werden. Die Farben können regenbogenartig gedruckt sein.
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Die Zeichen können auch zusammen mit weißen oder farblosen Substanzen gedruckt werden, die mit dem Auge schwer zu erkennen, jedoch maschinell lesbar sind, zum Beispiel Röntgenstrahlen absorbierende Farben. Bei Anwendung eines solchen Verfahrens ist das Sicherheitsmerkmal nur auf einer Röntgenstrahlen-Fotografie sichtbar zu machen.
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5 stellt ein erstes Beispiel einer durchsichtigen Vorrichtung dar, die gemäß 3 ausgebildet ist und bei der die ersten Zeichen 7 drei Blöcke 11A–11C (5A) aufweisen, von denen jeder Block aus einer Gruppe paralleler Linien gebildet ist, wobei die Linien jedes Blocks winkelmäßig gegenüber den Linien der anderen Blöcke versetzt sind. Das zweite Zeichen 9, das auf die Unterseite 8 der Banknote 1 gedruckt ist, ist in 5B dargestellt und enthält zwei Blöcke 12A, 12B, die durch Gruppen paralleler Linien, wie dargestellt, gebildet sind. Es sei darauf hingewiesen, daß das zweite Zeichen, das in 5B dargestellt ist, so dargestellt ist, wie es erscheint, wenn die Banknote 1 mit der Seite 8 nach oben gekehrt ist. Wenn die Seiten 6, 8 der Banknote 1 jeweils in reflektierendem Licht betrachtet werden, erscheinen sie jeweils so, wie es in den 5A und 5B dargestellt ist. Die Lage 10 verhindert dabei in jedem Falle, daß die anderen Zeichen sichtbar sind. Wenn der Betrachtungsbereich 3 jedoch in durchgehendem Licht betrachtet wird, zum Beispiel wenn die Oberfläche 6 oben liegt, dann sind beide Gruppen von Zeichen 7, 9 sichtbar, und die Blöcke sind so angeordnet und überlappen sich so, daß ein neues Bild 13 erscheint. In diesem Fall hat das Bild die Form der Ziffer ”5”. In 5C stellt die Kreuzschraffur die Position der Blöcke 11A–11C dar. Das Bild 13 erscheint dort, wo die Blöcke des ersten Zeichens die Blöcke des zweiten Zeichens überlappen.
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6 veranschaulicht eine ähnliche Vorrichtung wie 5, nur daß die Blöcke der beiden Zeichen sich nicht überlappen. So enthält das erste Zeichen (6A) Blöcke 14A–14C und das zweite Zeichen Blöcke 15A, 15B. Wenn die Vorrichtung in durchscheinendem bzw. durchgehendem Licht betrachtet wird, dann erscheint das in 6C dargestellte Bild 13.
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Die in 7 dargestellte Vorrichtung hat erste und zweite Zeichen, die durch Gruppen weitgehend paralleler, jedoch bestimmte Unregelmäßigkeiten aufweisender Linien gebildet sind, wie es bei 16 und 17 dargestellt ist. Wenn dies bei Durchleuchtung betrachtet wird, bewirken die Unregelmäßigkeiten eine Verstärkung der entsprechenden Linien in dem anderen Zeichen, wobei die Verstärkungsbereiche das Bild 13 bilden.
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Bei allen beschriebenen Beispielen könnte jedes der ersten und zweiten Zeichen verschiedenfarbig sein, wie es auch möglich wäre, daß unterschiedliche Bereiche jedes Bildes verschiedene Farben haben. Wenn sich Teile der ersten und zweiten Zeichen überlappen, führt die Anwendung verschiedener Farben zur Erzeugen zusätzlicher Effekte. So stellt 8 eine Vorrichtung dar, bei der das erste Zeichen 18 in 8A dargestellt und in einer ersten Farbe in Form einer gleichmäßigem Tönung oder Schattierung, zum Beispiel in Rosa, und das zweite Zeichen 19 in einer anderen Farbe, zum Beispiel Grün, gedruckt ist. Bei Betrachtung in durchgehendem Licht wirken die die Zeichen 18, 19 bildenden beziehungsweise begrenzenden Blöcke nicht nur in den Überlappungsbereichen zur Bildung des Bildes 13 zusammen, sondern stellen das Bild zusätzlich in einer dritten Farbe dar, die von den Farben des ersten und zweiten Zeichens abweicht. In 8B ist das erste Zeichen 18 auch so dargestellt, wie es dem Betrachter erscheint.
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9 stellt ein weiteres Beispiel dar, bei dem scheinbar willkürlich verteilte Punktstrukturen zur Bildung des ersten und zweiten Zeichens (jeweils in den 9A und 9B dargestellt) bilden. Die Punktstrukturen sind so angeordnet, daß, wenn sie in durchscheinendem beziehungsweise durchgehendem Licht betrachtet werden, eine größere Punktdichte erzeugt wird, so daß der Anblick des Bildes 13 entstehen.
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Bei all diesen Beispielen verbirgt die Anwendung der Lage 10 die individuellen Zeichen entweder vollständig, bei Betrachtung in reflektiertem Licht, oder sie verhindert, daß wenigstens eines der Zeichen in reflektiertem Licht sichtbar ist, so daß der Durchsichtigkeitsaspekt der Vorrichtung verborgen bleibt.
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Ferner begrenzen bzw. bilden die einzelnen Zeichen bei allen Beispielen relativ unbekannte Muster. Wenn sie jedoch in durchgehendem Licht betrachtet werden, wirken sie in der Weise zusammen, daß sie ein erkennbares Bild 13 begrenzen. Es wäre jedoch auch möglich, daß das erste und/oder zweite Zeichen allein ein erkennbares (bekanntes) Bild bildet bzw. bilden, zum Beispiel geometrische Figuren, alphanumerische Zeichen und dergleichen.
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Die Erfindung umfaßt auch das Beispiel nach 8, bei dem das erste und zweite Zeichen in verschiedenen Farben ausgebildet und die Lage 10 nicht verwendet wird.
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Es ist jedoch auch möglich, daß eine zusätzliche Sicherheit erreicht wird, indem das Bild 13 und/oder irgendwelche Bilder, die durch die individuellen Zeichen gebildet beziehungsweise begrenzt werden, mit benachbarten Zeichen auf der Banknote assoziiert oder verbunden werden. Ein einfaches Beispiel ist in 1 dargestellt, wonach die Ziffer ”0” längsseits des Betrachtungsbereichs 3 in einem ähnlichen Stil wie das Bild 13 aufgedruckt ist. Es sind aber auch sehr viel kompliziertere Assoziationen möglich, einschließlich beispielsweise der Anwendung typischer gedruckter Sicherheitsmerkmale, zum Beispiel Guilloche-Muster und dergleichen, die sich über die Grenze des Betrachtungsbereichs 3 hinaus erstrecken, wobei die Linien in herkömmlicher Weise außerhalb des Betrachtungsbereichs gedruckt, jedoch durch die Sicherheitsvorrichtung, bei Betrachtung in durchgehendem Licht, innerhalb des Betrachtungsbereichs begrenzt sind.
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10 stellt schematisch die Basis einer anderen Art von durchsichtigem Merkmal dar, die mit Vorteil von der Dicke eines Substrats Gebrauch macht, um einen Effekt zu erzielen, der sich in Abhängigkeit von der Blickrichtung ändert. Bei diesem Beispiel ist das erste Zeichen 20, das auf der Oberfläche 6 der Banknote 2 aufgedruckt ist, aus einer Gruppe paralleler Linien gebildet. Das zweite Zeichen 21, das auf der Oberfläche 8 der Banknote 1 aufgedruckt ist, enthält eine Gruppe aus Linien mit dem gleichen seitlichen Abstand wie die Linien des ersten Zeichens 20, jedoch in einer solchen Anordnung, daß ein Bild dargestellt wird, in diesem Fall der Buchstabe ”P”.
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In einem ersten Beispiel sind die Linien des zweiten Zeichens 21 unmittelbar unter den Linien des ersten Zeichens 20 aufgedruckt. Wenn daher die Oberfläche der Banknote 1 senkrecht von oben betrachtet wird, verdecken die Linien des ersten Zeichens 20 die Linien des zweiten Zeichens 21. Wenn die Banknote 1 jedoch in einer Richtung senkrecht zur Richtung der Linien des ersten Zeichens 20 geneigt wird, dann erscheint das zweite Zeichen 21 in den Zwischenräumen zwischen den Linien des ersten Zeichens, wie es in 10C dargestellt ist.
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Ein zweites auf diesem Effekt beruhendes Beispiel ist in 11 im Querschnitt dargestellt. In diesem Fall haben die Linien des ersten und zweiten Zeichens 20, 21 eine Breite, die gleich der zweifachen Dicke des Substrats 1 ist, wobei die Linien des zweiten Zeichens 21 seitlich um die halbe Breite einer Linie gegenüber den Linien des ersten Zeichens 20 versetzt aufgedruckt sind. Wenn bei dieser Anordnung die Oberfläche 6 der Banknote in Richtung der Pfeile 22 betrachtet wird, dann wird das zweite Zeichen 21 durch das erste Zeichen 20 verdeckt. Wenn die Banknote jedoch so ausgerichtet wird, daß sie in Richtung der Pfeile 23 betrachtet wird, dann ist sowohl das erste als auch das zweite Zeichen 20, 21 sichtbar. Jede Blickrichtung schließt einen Winkel von 45° zur Normalen ein. Dies stellt eine besonders bevorzugte Ausbildung dar, weil sie verhältnismäßig leicht auf Authentizität zu prüfen ist, dagegen eine Fälschung der Vorrichtung im Hinblick auf das Erfordernis der genauen Registerhaltigkeit zwischen den beiden Gruppen von Zeichen und die genaue Einhaltung der Linienbreiten schwierig ist.
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12 stellt ein drittes Beispiel im Querschnitt dar. In diesem Fall sind die dem Betrachter abgekehrten Linien 30 gegenüber den dem Betrachter zugekehrten Linien 31 um einen Abstand 32 seitlich versetzt, der etwa gleich der Dicke 33 des Substrats ist. Bei dieser Konfiguration ist das durch die rückwärtigen Linien 30 gebildete Bild verdeckt, wenn das Substrat unter einem Winkel von 45° zum Substrat in der bei 33 angedeuteten Richtung betrachtet wird. Das Bild ist sichtbar, wenn das Substrat unter einem Winkel von 45° von der anderen Seite betrachtet wird, wie es bei 34 angedeutet ist.
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Das folgende Beispiel veranschaulicht das Prinzip der in den 10 bis 12 dargestellten Beispiele.
- a) Eine Probe aus einer 100 μm dicken Kunststoffolie wurde so behandelt, daß ihre Oberfläche bedruckbar ist, und wurde durch trockenes Offset-Drucken bedruckt, um eine registerhaltende und sichtbare Zeichen auf der Vorder- und der Rückseite der Folie zu erzeugen. Die Folie war rechteckig.
- b) Das Zeichen auf der Vorderseite enthielt eine Gruppe paralleler, horizontal gerichteter, sinusförmigen Linien, deren vertikale Amplitude 2 mm und deren Periode (Wellenlänge) 3 mm betrug und die eine Kreisfläche mit einem Radius von 8 mm ausfüllten. Die Linien hatten eine Breite von 200 μm und waren durch einen Abstand von 100 μm getrennt. In diesem Fall bedeutet ”horizontal” eine Richtung parallel zur Längsseite des rechteckigen Dokuments.
- c) Das Zeichen auf der Rückseite enthielt eine Gruppe aus Linien, die denjenigen des Zeichens auf der Oberseite glichen und die relativ zur Oberseite gleich angeordnet waren, nur daß sie relativ zu den Linien des auf der Oberseite angeordneten Zeichens um 100 μm vertikal versetzt und auf eine Dreieckfläche begrenzt waren, deren Ecken mit dem Umkreis des kreisförmigen Zeichens auf der Oberseite zusammenfielen. Die Linien waren 200 μm breit und durch einen Abstand von 100 μm getrennt. Die Linien waren vertikal relativ zu denjenigen des auf der Oberseite ausgebildeten Zeichens um einen Abstand von 100 μm versetzt.
- d) Das auf diese Weise bedruckte Dokument wurde auf verschiedene Weise betrachtet. Zunächst wurde es mit seiner Längsseite horizontal und mit dem Zeichen auf der Oberseite dem Betrachter zugekehrt gehalten. Die Oberseite des Dokuments wurde vom Betrachter weg geneigt, so daß sich ein Blickwinkel von 45° ergab. Das Zeichen auf der Vorderseite verdeckte das Zeichen auf der Rückseite vollständig. Nur die Kreisfläche auf der Oberseite war sichtbar.
- e) Als nächstes wurde das Dokument mit seiner Längsseite horizontal und das Zeichen auf der Oberseite dem Betrachter zugekehrt gehalten. Dann wurde die Oberseite des Dokuments zum Betrachter hin geneigt, so daß sich ein Blickwinkel von 45° ergab. Daraufhin war sowohl das Zeichen auf der Vorderseite als auch das Zeichen auf der Rückseite deutlich sichtbar.
- f) Versuche, diesen Effekt durch Fotokopieren des durchsichtigen Merkmals zu reproduzieren, schlugen gewöhnlich fehl, weil die Registerhaltigkeit der Zeichen nicht genau genug war, um den oben beschriebenen Effekt durchweg zu erhalten. Dieses durchsichtige Merkmal erhöhte daher erfolgreich die Schwierigkeit einer Fälschung des Dokuments.
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Bei den in den 10, 11 und 12 dargestellten Beispielen enthält jede Gruppe von Zeichen eine Gruppe von Linien, und man sieht, daß die Änderung und das Aussehen nur durch Neigung der Banknote 1 in einer zur Linienrichtung senkrechten Richtung erzeugt werden kann.
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Bei einer Abwandlung könnte die Sicherheitsvorrichtung mehr als eine Gruppe von Linien enthalten, wobei sich die Linien der einen Gruppe in einer anderen Richtung zu den Linien der anderen Gruppe erstrecken. Auf diese Weise müßte die Banknote 1 in verschiedene Richtungen in Abhängigkeit davon geneigt werden, welche Liniengruppe betrachtet würde.
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Bei einer weiteren Alternative könnten die erste und die zweite Gruppe aus Zeichen Punkte bilden. Wenn die Banknote bei diesen Punktstrukturen senkrecht betrachtet wird, ist nur das erste Zeichen sichtbar, doch könnte die Banknote in eine beliebige Richtung geschwenkt werden, um die Punkte des zweiten Zeichens sichtbar zu machen.
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Eine besonders bevorzugte Anordnung beinhaltet erste und zweite Zeichen, die durch eine Kombination von Linien und Punkten gebildet sind.
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Eine typische Dicke des Substrats 1 beträgt 110 μm.
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Die Beispiele nach den 10 und 11 könnten noch dadurch weiter verbessert werden, daß von den reflektierenden Lagen oder Metallisierungen Gebrauch gemacht würde, wie sie anhand der 1 bis 9 beschrieben wurden.
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Wie bei den vorhergehenden Beispielen könnten die Beispiele nach den 10, 11 und 12 die Ausbildung des ersten und zweiten Zeichens 20, 21 in verschiedenen Farben umfassen, um Farbänderungseffekte zu erzielen.
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Ein Beispiel einer Sicherheitsvorrichtung mit sich überlappenden Zeichen wird nachstehend beschrieben.
- a) Ein rechteckiges Stück eines Wasserblatt-Banknotenpapiers mit ähnlicher Größe wie die einer Banknote wurde mit einem transparentisierenden Harzdesign bedruckt, dessen Umriß in 15 dargestellt ist, und so bemessen, wie es in der GB 2 282 611 A beschrieben ist.
- b) Ein Zeichen mit einem Design, wie es in 13 dargestellt ist, wurde durch ein Trocken-Offset-Druckverfahren in hellblauer Farbe auf der Vorderseite des Papierstücks über die transparentisierte Fläche gedruckt und mit einer Fläche von etwa 100 mm2 abgedeckt.
- c) Ein rotes Zeichen mit einem Design, wie es in 14 dargestellt ist (von der Vorderseite gesehen), wurde in der gleichen Weise wie zuvor auf der Rückseite des Papiers aufgedruckt. Die beiden Zeichen wurden genau registerhaltend ausgebildet (zur Deckung gebracht), so daß sie sich überlappten. Der Überlappungsbereich ist in 15 dargestellt.
- d) Das durchsichtige Merkmal wurde dann auf verschiedene Weise betrachtet. Zunächst wurde die Vorderseite in reflektierendem Licht betrachtet, wobei die Lichtquelle und der Betrachter sich auf der gleichen Seite des Papiers befanden. Nur das Zeichen auf der Vorderseite war deutlich sichtbar. Die Vorderseite wurde dann in durchgehendem Licht betrachtet, wobei sich das Papier zwischen der Lichtquelle und dem Betrachter befand. in diesem Fall wurden drei Bilder sichtbar: das blaue Zeichen auf der Vorderseite, das rote Zeichen auf der Rückseite und ein Purpur-Zeichen in Form des Buchstaben ”D” in dem Überlappungsbereich der Zeichen auf der Vorder- und der Rückseite. Dies war ein überraschender und blickfangartiger Effekt.
- e) Versuche, dieses Merkmal durch Toner-Druckverfahren zu reproduzieren, schlugen fehl, weil der Toner optisch zu dicht war und das kombinierte Bild schwarz erscheinen ließ. Versuche, den Effekt mit anderen Büro-Druckverfahren zu reproduzieren, schlugen ebenfalls fehl, und zwar wegen der Schwierigkeit, die beiden Zeichen mit hinreichender Genauigkeit zu registrieren. Wenn ferner die Farbintensität zu stark war, erschien das kombinierte Bild schwarz statt purpur, und wenn die Farbdichte zu gering war, dann wurde das rückseitige Zeichen durch die relativ höhere Opazität des Papiers verdeckt. Das Durchsichtmerkmal erhöhte daher erfolgreich die Schwierigkeit, das Dokument zu fälschen.