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Die Erfindung bezieht sich auf ein Sicherheitselement für Sicherheitspapiere, Wertdokumente oder dergleichen, mit einem Träger, der eine Oberseite aufweist, mehreren auf der Oberseite des Trägers angeordneten Mikroabbildungselemente, mindestens einer unter den Mikroabbildungselementen angeordneten Motivschicht, die zusammen mit den Mikroabbildungselementen eine Moiré-Vergrößerungsanordnung bildet, die ein erstes Motiv vor die Oberseite abbildet, wobei die Lage des ersten Motivs von der Blickrichtung abhängt, und einer auf die Mikroabbildungselemente aufgebrachten Struktur, die bei Betrachtung von der Oberseite ein zweites Motiv in räumlich vorbestimmter Lage zum ersten Motiv zeigt.
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Zu schützende Gegenstände werden häufig mit einem Sicherheitselement ausgestattet, das eine Überprüfung der Echtheit des Gegenstandes erlaubt und zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dient.
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Zu schützende Gegenstände sind beispielsweise Sicherheitspapiere, Ausweis- und Wertdokumente (wie z. B. Banknoten, Chipkarten, Passe, Identifikationskarten, Ausweiskarten, Aktien, Anleihen, Urkunden, Gutscheine, Schecks, Eintrittskarten, Kreditkarten, Gesundheitskarten, ...) sowie Produktsicherungselemente, wie z. B. Etiketten, Siegel, Verpackungen.
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Die Fälschungssicherheit und Sichtbarkeit eines Sicherheitselementes ist dann besonders groß, wenn das Sicherheitselement nicht durch Kopiervorgänge reproduzierbare Motive oder Informationen zeigt.
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Für Banknoten sind diverse Sicherheitselemente bekannt, die mit optischen Eigenschaften versehen sind. Als besonders fälschungssicher hat sich die Kombination von Mikrostrukturelementen mit darüber liegenden Mikrolinsen erwiesen, die die Mikrostrukturelemente vergrößern. Hierbei kann insbesondere der sogenannte Moiré-Effekt verwendet werden. Solche Sicherheitselemente werden auch als Moiré-Vergrößerungsanordnungen bezeichnet. Eine exemplarische Schilderung eines solchen Sicherheitselementes findet sich in der
WO 2008/031170 A1 und der
US 2005/0180020 A1 .
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Aus der Druckschrift
US 5 712 731 A ist ebenfalls die Verwendung einer Moiré-Vergrößerungsanordnung für ein Sicherheitselement bekannt. Die dort beschriebene Sicherheitsvorrichtung weist eine regelmäßige Anordnung von im Wesentlichen identischen gedruckten Mikrobildern mit einer Größe bis zu 250 μm auf sowie eine regelmäßige zweidimensionale Anordnung von im Wesentlichen identischen sphärischen Mikrolinsen. Die Mikrolinsen-Anordnung weist dabei im Wesentlichen dieselbe Teilung wie die Mikrobildanordnung auf. Wird die Mikrobildanordnung durch die Mikrolinsenanordnung betrachtet, so werden in den Bereichen, in denen die beiden Anordnungen im Wesentlichen im Register stehen, für den Betrachter eine oder mehrere vergrößerte Versionen der Mikrobilder erzeugt.
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Die prinzipielle Funktionsweise derartiger Moiré-Vergrößerungsanordnungen ist auch in dem Artikel „The moiré magnifier", M. C. Hutley, R. Hunt, R. F. Stevens and P. Savander, Pure Appl. Opt. 3 (1994), pp. 133–142, beschrieben. Kurz gesagt bezeichnet Moiré-Vergrößerung demnach ein Phänomen, das bei der Betrachtung eines Rasters aus identischen Bildobjekten durch ein Linsenraster mit annähernd demselben Rastermaß auftritt. Wie bei jedem Paar ähnlicher Raster ergibt sich dabei ein Moirémuster, das in diesem Fall als vergrößertes und gegebenenfalls gedrehtes Bild der wiederholten Elemente des Bildrasters erscheint.
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Eine Moiré-Vergrößerungsanordnung hat die Eigenschaft, dass die Bildinformation sich mit dem Blickwinkel ändert. Bekannt ist beispielsweise aus der
US 2005/0180020 A1 eine orthoparallaktische Bewegung des erzeugten Bildes. Kippt man also das Sicherheitselement, bewegt sich das dargestellte Motiv senkrecht zur Kippachse, was dem gewohnten Bewegungsverhalten im dreidimensionalen Raum widerspricht und deshalb einen hohen Aufmerksamkeits- und Wiedererkennungswert hat. Moiré-Vergrößerungsanordnungen werden deshalb in Sicherheitselementen vielfältig eingesetzt.
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Die
WO 2007/133613 A2 schlägt vor, eine Moiré-Vergrößerungsanordnung, die ein blickrichtungsabhängiges Bild erzeugt, mit statischer Druckinformation zu kombinieren. Die von der Moiré-Vergrößerungsanordnung erzeugte Bildinformation ergänzt sich dabei mit statisch aufgedruckten Bildern. Die Druckschrift gibt dazu vor, die Bildinformation auf die Linsenoberfläche der Moiré-Vergrößerungsanordnung aufzudrucken, oder diese Bildinformation im Falle eines transparenten Sicherheitselementes an der Unterseite der Moiré-Vergrößerungsanordnung, d. h. unter den Mikrostrukturelementen vorzusehen. Die statischen, d. h. gedruckten Bilder können dabei die von der Moiré-Vergrößerungsanordnung erzeugte Bildinformation ergänzen oder auch auslöschen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement zu schaffen, das mittels Moiré-Vergrößerungsanordnungen gesteigerten Kopier- und Reproduktionsschutz gibt.
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung ein Sicherheitselement für Sicherheitspapiere, Wertdokumente oder dergleichen vor, mit einem Träger, der eine Oberseite aufweist, mehreren flächig auf der Oberseite des Trägers angeordneten Mikroabbildungselementen und mindestens einer unter den Mikroabbildungselementen angeordneten Motivschicht, die zusammen mit den Mikroabbildungselementen eine Moiré-Vergrößerungsanordnung bilden, die ein erstes Motiv vor die Oberseite abbildet, wobei die Lage des ersten Motivs vom Blickwinkel abhängt, und einer über den Mikroabbildungselementen angeordneten Struktur, die bei Betrachtung von der Oberseite ein zweites Motiv in räumlich vorbestimmter Lage zum ersten Motiv zeigt, wobei das erste Motiv als Rasterbild ausgeführt ist, das eine erste Rasterung aufweist, und die über den Mikroabbildungselementen angeordnete Struktur ebenfalls als Rasterbild ausgeführt ist, das eine zweite Rasterung aufweist, wobei die beiden Rasterungen aneinander angepasst sind.
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Der Begriff „über” ist üblicher Konvention folgend in Betrachtungsrichtung zu verstehen. Die Rasterstruktur befindet sich in Betrachtungsrichtung über, d. h. vor den Mikroabbildungselementen. Dies kann besonders einfach dadurch realisiert werden, dass die Rasterstruktur auf die Mikroabbildungselemente aufgebracht wird, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung weiterer Schichten oder Strukturen.
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Weiter ist mit dem Begriff „Mikro-” im Sinne dieser Beschreibung zu verstehen, dass die entsprechenden Elemente etc. mit dem unbewaffneten Auge nicht auflösbar sind.
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Die erfindungsgemäße Kombination einer Moiré-Vergrößerungsanordnung und der über den Mikroabbildungselementen angeordneten Struktur ermöglicht eine Kombination der dadurch erzeugten Motive auf dem Niveau der beiden Rasterungen, also einem Größenniveau, das unter der Motivgröße liegt. Der Stand der Technik kombiniert hingegen Motive und kann dadurch beispielsweise ein Abdecken erreichen, indem sich bei langsamen Kippen des Sicherheitselementes ein Motiv über das andere schiebt. Durch die Erfindung ist eine gegenseitige Abstimmung der Rasterungen und dadurch eine Kombination der beiden gerasterten Motive nun derart möglich, dass sich die Rasterelemente, welche das jeweilige Motiv bilden, einzeln überlagern. Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann somit im Sinne eines Verschattungsbildes arbeiten, bei dem beispielsweise das erste Motiv durch Verkippen des Sicherheitselementes plötzlich verschwindet oder erscheint. Gegenüber herkömmlichen Verschattungsbildern ist jedoch die Dicke des Sicherheitselementes sehr viel geringer, wenn die das gerasterte zweite Motiv bereitstellende Struktur auf die Mikroabbildungselemente aufgebracht wird.
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Eine besonders einfache Realisierung der Erfindung erreicht man, indem die Struktur direkt auf die Mikroabbildungselemente aufgedruckt wird. Das Sicherheitselement hat dann nur noch eine Dicke zwischen 80 und 100 μm.
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Das Sicherheitselement ermöglicht, wie bereits erwähnt, ein blickrichtungsabhängiges Verdecken des ersten Motivs. Für eine solche Anwendung ist es bevorzugt, dass die Moiré-Vergrößerungsanordnung so ausgebildet ist, dass das zweite Motiv das erste Motiv bei zumindest einer Blickrichtung verdeckt. Die Anpassung der zweiten Rasterung der auf den Mikroabbildungselementen angeordneten Struktur an das Raster des (Moiré-)Motivs der Moiré-Vergrößerungsanordnung kann besonders einfach über den Vergrößerungsfaktor berechnet werden, mit dem Mikrostrukturen der Motivschicht, die unter den Mikroabbildungselementen angeordnet ist, vergrößert werden. Aus diesem Vergrößerungsfaktor ergibt sich das Raster des ersten (Moiré-)Motivs, das durch die Moiré-Vergrößerungsanordnung erzeugt wird, und damit die erforderliche Abstimmung zur dazugehörigen zweiten Rasterung der auf den Mikroabbildungselementen angeordneten Struktur.
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Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann aber natürlich nicht nur zur Verschattung des ersten Motivs eingesetzt werden. Vielmehr ist in einer Weiterbildung der Erfindung durch geeignete Ausbildung des ersten Motivs der Moiré-Vergrößerungsanordnung und die dazu gewählte Anpassung der zweiten Rasterung der auf den Mikroabbildungselementen angeordneten Struktur ebenfalls möglich, eine Informationsergänzung zu erreichen, die (nur) bei einer bestimmten Blickrichtung erscheint. Bei dieser Blickrichtung können sich beispielsweise die Informationen des ersten und des zweiten Motivs zu einer Gesamtinformation ergänzen, wie dies anderweitig im Stand der Technik bereits bekannt ist, beispielsweise in Form einer Währungseinheit und eines Nennwertes eines Geldscheines.
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Die oben genannte Aufgabe wird natürlich auch durch ein entsprechendes Herstellverfahren für ein Sicherheitselement gelöst, bei dem a) auf einem Träger eine Motivschicht und mehrere Mikroabbildungselemente gebildet werden, wobei die Mikroabbildungselemente und die Motivschicht zusammen eine Moiré-Vergrößerungsanordnung bilden, die ein erstes Motiv vor eine Oberseite des Trägers abbildet, wobei die Lage des ersten Motivs vom Blickwinkel abhängt, b) über den Mikroabbildungselementen eine Struktur angeordnet wird, die bei Betrachtung von der Oberseite ein zweites Motiv in räumlich vorbestimmter Lage zum ersten Motiv zeigt, wobei das erste Motiv als Rasterbild ausgeführt wird, das eine erste Rasterung aufweist, und d) die in b) angeordnete Struktur ebenfalls als Rasterbild ausgeführt wird, das eine zweite Rasterung aufweist, wobei die beiden Rasterungen aneinander angepasst werden.
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Soweit sich diese Beschreibung auf das erwähnte Sicherheitselement bezieht, gilt dies natürlich in analoger Weise auch für das zugehörige Herstellverfahren und umgekehrt.
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Das Sicherheitselement kann insbesondere als Sicherheitsfaden, Aufreißfaden, Sicherheitsband, Sicherheitsstreifen, Patch oder Etikett zum Aufbringen auf ein Sicherheitspapier, Wertdokument oder dergleichen ausgebildet sein. Insbesondere kann das Sicherheitselement transparente Bereiche oder Ausnehmungen bzw. Aussparungen oder Fenster überspannen.
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Unter dem Begriff Sicherheitspapier wird hier insbesondere die noch nicht umlauffähige Vorstufe eines Wertdokumentes verstanden, die neben dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement beispielsweise noch weitere Echtheitsmerkmale (wie z. B. im Volumen enthaltene Lumineszenzstoffe) aufweisen kann. Unter Wertdokumenten werden hier einerseits aus Sicherheitspapieren hergestellte Dokumente verstanden. Andererseits können Wertdokumente auch sonstige Gegenstände und Dokumente sein, die mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitsmerkmal versehen werden können, damit die Wertdokumente nicht kopierbare Echtheitsmerkmale aufweisen. Auf diese Weise ist eine Echtheitsüberprüfung möglich und zugleich werden auch unerwünschte oder nicht autorisierte Kopien verhindert. Insbesondere kann es sich bei dem Wertdokument um eine Banknote und bei dem Sicherheitspapier um Banknotenpapier handeln.
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Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren kann so weitergebildet werden, dass die beschriebenen bevorzugten Ausbildungen und Ausführungsformen des Sicherheitselementes hergestellt werden.
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Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in den angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen Zusammenstellungen oder in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Nachfolgend wird die Erfindung beispielshalber anhand der beigefügten Zeichnungen, die ebenfalls erfindungsgemäße Merkmale offenbaren können, noch näher erläutert.
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In den Zeichnungen zeigt:
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1 eine Schnittdarstellung durch ein Sicherheitselement und
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2–4 exemplarische Draufsichten auf Motive, die vom Sicherheitselement der 1 erzeugt werden.
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Die Figuren sind zur besseren Übersichtlichkeit nicht maßstabsgetreu dargestellt. Dies gilt insbesondere für Schichtdicken in Schnittdarstellungen. In der nachfolgenden Beschreibung der Schnittdarstellung der 1 wird als Ober- oder Vorderseite des Sicherheitselementes die in der Figur oben liegende Seite bezeichnet. Die Rück- oder Unterseite ist dementsprechend die gegenüberliegende Seite. Diese Konvention dient lediglich der einfacheren Beschreibung und soll keineswegs eine Einschränkung hinsichtlich Aufbau und/oder Anwendung des Sicherheitselementes sein.
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1 zeigt ein Sicherheitselement 1, das beispielsweise innerhalb einer Banknote integriert werden kann. Das Sicherheitselement 1 kann dabei Bestandteil eines Sicherheitsfadens der Banknote sein, welcher für den Fachmann in bekannter Weise so in das Papier der Banknote eingewoben ist, dass er teilweise auf der Vorderseite und teilweise auf der Rückseite der Banknote sichtbar ist. Insbesondere ist es im Rahmen der Erfindung möglich, das Sicherheitselement 1 zumindest teilweise über einem in der Banknote vorgesehenen Fenster anzuordnen. Diese Möglichkeiten sind aber selbstverständlich nur Beispiele für die Verwendungen des nachfolgend beschriebenen Sicherheitselementes 1, das natürlich auch auf andere Art und Weise zum Kopier- oder Nachahmungsschutzes eines geschützten Gegenstandes verwendet werden kann.
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Basis für das Sicherheitselement 1 ist ein Träger 2, der beispielsweise durch eine Kunststofffolie verwirklicht werden kann. Diese Kunststofffolie ist transparent ausgebildet. Unter dem Begriff „transparent” bzw. „Transparenz” wird im Sinne dieser Erfindung Bild- oder Blickdurchlässigkeit verstanden. Der Transmissionsgrad im Bereich der sichtbaren optischen Strahlung (= Licht) beträgt dabei vorzugsweise mindestens 90%, jedoch sind auch deutlich geringere Transmissionsgrade bis hinunter zu 30% möglich.
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Das Sicherheitselement kann auch vollflächig oder partiell eingefärbt bzw. durch einen Überdruck eingefärbt sein.
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Der Träger 2 weist auf seiner (in der Darstellung der 1 oben liegenden) Oberseite Mikroabbildungselemente 3 auf, die in einem bestimmten Muster angeordnet sind. Auf seiner Unterseite ist auf den Träger 2 eine Motivschicht 4 aufgebracht, die mehrere Mikroelemente 5 aufweist, welche ebenfalls in einem Muster angeordnet sind. Das Muster der Mikroabbildungselemente 3 ist durch eine Anordnung von Mikrolinsen 6 definiert. Die Mikroabbildungselemente 3 realisieren zusammen mit der Motivschicht 4 eine Moiré-Vergrößerungsanordnung, welche die durch die Mikroelemente 5 realisierte Bildinformation als erstes Motiv (nachfolgend als Moiré-Motiv bezeichnet) vor die Oberseite des Trägers 2 vergrößert abbildet. Das Moiré-Motiv ist dabei als Rasterbild ausgebildet, das die Bildinformation in einer bestimmten Rasterung, z. B. als Strich- oder Punktraster codiert.
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Die Mikrolinsen 6 können beispielsweise auf der Oberfläche des Trägers 2, der beispielsweise als transparente Kunststofffolie, insbesondere als etwa 20 μm dicke Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, ausgebildet sein kann, das Muster in Form eines zweidimensionalen Bravais-Gitters mit einer vorbestimmten Symmetrie bilden. Der Begriff „Muster” wird hier zur klaren Unterscheidung von der Rasterung des Moiré-Motivs verwendet – man könnte das Muster, in dem die Mikrolinsen 6 angeordnet sind, natürlich auch selbst als Raster bezeichnen.
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Für das Muster, in dem die Mikrolinsen 6 angeordnet sind, kann beispielsweise eine hexagonale Gittersymmetrie verwendet werden. Möglich sind jedoch auch andere, insbesondere niedrigere Symmetrien und damit allgemeinere Formen, wie etwa die Symmetrie eines Parallelogramm-Gitters.
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Der Abstand benachbarter Mikrolinsen 6 ist vorzugsweise so gering wie möglich gewählt, um eine möglichst hohe Flächendeckung zu erreichen, da dies für eine kontrastreiche Darstellung des Moiré-Motivs vorteilhaft ist. Die sphärisch oder asphärisch ausgestalteten Mikrolinsen 6 weisen vorzugsweise einen Durchmesser zwischen 5 μm und 50 μm und insbesondere einen Durchmesser zwischen 10 μm und 35 μm auf. Sie sind daher mit bloßem Auge nicht zu erkennen. Die Mikroelemente 5 auf der Unterseite des Trägers 2 bilden die Motivschicht 4, wobei das Muster der Mikroelemente 5 dasselbe Gitter bildet wie die Mikrolinsen 6, beispielsweise wiederum ein zweidimensionales Bravais-Gitter mit einer vorbestimmten Symmetrie.
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Für die Moiré-Vergrößerungsanordnung unterscheidet sich allerdings das Muster der Mikroelemente 5 in seiner Symmetrie und/oder Größe der Gitterparameter geringfügig vom Muster der Mikrolinsen 6. Je nach Art und Größe des Unterschiedes entsteht bei der Betrachtung von der Vorderseite so ein mehr oder weniger vergrößertes Bild der Mikroelemente 5.
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Gitterperiode und Durchmesser des Musters der Mikrolinsen 6 bzw. der Mikroelemente 5 liegen in derselben Größenordnung, also vorzugsweise im bereits genannten Bereich, so dass auch die Mikroelemente 5 selbst in der Regel mit unbewaffnetem Augen nicht aufgelöst werden können oder sogar gar nicht zu erkennen sind.
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Die Brennweite der Mikrolinsen 6 und die optische Dicke des Trägers 2 sind so aufeinander abgestimmt, dass die Mikroelemente 5, welche die Motivschicht 4 bilden, sich etwa im Abstand der Linsenbrennweite der Mikrolinsen 6 befinden. Der Träger 2 dient somit als optische Abstandsschicht, die einem gewünschten konstanten Abstand der Mikrolinsen 6 von den Mikroelementen 5 der Motivschicht 4 gewährleistet.
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Auf die Mikrolinsen ist als motivgebende Struktur eine Druckschicht 7 aufgebracht, welche ein zweites Motiv erzeugt (nachfolgend als Druck-Motiv bezeichnet). Dieses ist ebenfalls als Rasterbild ausgestalten. Das Druck-Motiv ist in seiner Rasterung an die des Moiré-Motivs angepasst.
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Die 2 bis 4 zeigen die Draufsicht auf die jeweiligen Motive 8, 10 und deren Rasterungen. 2 zeigt die Draufsicht auf die Rasterung 9 des Druck-Motivs 8 der Druckschicht 7. Natürlich ist diese Struktur lediglich exemplarisch zu verstehen; sie dient der Verdeutlichung der Funktionsweise der Erfindung. Aus der Geometrie der Abbildung der Moiré-Vergrößerungsanordnung, insbesondere die Abbildungseigenschaften der Mikrolinsen 6, dem erläuterten geringfügigen Musterunterschied zwischen Motivschicht 5 und Mikroabbildungselementen 3 sowie der Dicke des Trägers 2 ergibt sich der Vergrößerungsfaktor der Abbildung der Mikroelemente 5 bzw. der Motivschicht 4 und damit die Größe des Moiré-Motivs 10. Passend zum sich dadurch ergebenen Raster des Moiré-Motivs 10 ist das Raster der Druckschicht 7 gewählt, die in 2 lediglich als einfaches Strichraster 9 dargestellt ist, das einzelne Striche aufweist. Es ist allerdings letztlich egal, welche Rasterung auf die andere angepasst ist. Entscheidend ist die gegenseitige Abstimmung.
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Das von der Moiré-Vergrößerungsanordnung erzeugte (vergrößerte) gerasterte Motiv zeigt 3 exemplarisch in Form eines Moiré-Motivs 10.
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Bei bestimmtem Blickwinkel ergänzt sich das vom Strichraster 9 erzeugte Druck-Motiv 8 der Druckschicht 7 mit dem Moiré-Motiv 10 zu einem Gesamtbild 11. Dieses ist in 4 dargestellt. Die unterschiedlichen Schraffuren verdeutlichen dabei, welchen Anteil das jeweilige Bild am Gesamtbild 11 hat. Bei anderen Blickwinkeln findet keine Ergänzung statt.
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Die in 4 dargestellte additive Ergänzung kann im einfachsten Fall eine Ergänzung von Schwarz/Weiß-Informationen sein. Je nach Ausgestaltung der einzelnen Bilder, ist aber auch eine Ergänzung spektral unterschiedlicher Bildbestandteile möglich, beispielsweise eine subtraktive Farbmischung oder eine additive Farbmischung.
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Auch kann statt einer Ergänzung der Bildinformationen ein Auslöschen realisiert werden, beispielsweise wenn bei senkrechter Draufsicht das von der Moiré-Vergrößerungsanordnung vergrößerte Moiré-Motiv 10 vollständig hinter deckenden Strukturen des Druck-Motivs 8, z. B. des Strichrasters 9, liegen. Betrachtet man das Sicherheitselement dann aus einem Blickwinkel ungleich 90°, erscheint das von der Moiré-Vergrößerungsanordnung erzeugte Moiré-Motiv 10, da dessen Rasterung dann nicht (mehr) abgedeckt wird.
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Natürlich kann das geschilderte Prinzip, dass sich die Rasterung des Moiré-Motivs 10 und des Druck-Motivs 8 ergänzen, auch in weiteren Ausführungsbeispielen genutzt werden:
So können die Rasterung von Moiré-Motiv 10 und Druck-Motiv 9 können so zueinander passend gestaltet werden, dass die Gesamtinformation erst nach Aufdrucken der Druckschicht sichtbar wird.
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Das Druck-Motiv 10 kann in seinem Raster eine erste Information erkennen lassen, und in Kombination mit dem Raster des Druck-Motivs 9 der Druckschicht 7 ergibt sich eine zweite, zusätzliche Information.
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Das Sicherheitselement 1 wird derart über einem Fenster/einer Öffnung eines Substrates eines Wertdokuments angebracht, dass es das Fenster großräumig überlappt. Auf dem Substrat wird ein Druck-Motiv angebracht, das eine Information ergibt, die sich mit einer Information des Moiré-Motivs, welches das Fenster überspannt, ergänzt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Sicherheitselement
- 2
- Träger
- 3
- Mikroabbildungselemente
- 4
- Motivschicht
- 5
- Mikroelemente
- 6
- Mikrolinsen
- 7
- Druckschicht
- 8
- Druck-Motiv
- 9
- Strichraster
- 10
- Moiré-Motiv
- 11
- Gesamtbild
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2008/031170 A1 [0005]
- US 2005/0180020 A1 [0005, 0008]
- US 5712731 A [0006]
- WO 2007/133613 A2 [0009]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- „The moiré magnifier”, M. C. Hutley, R. Hunt, R. F. Stevens and P. Savander, Pure Appl. Opt. 3 (1994), pp. 133–142 [0007]