DE358680C - Verfahren zur Herstellung einer gegen chemische und elektrische Einfluesse widerstandsfaehigen, feuerfesten Kunstmasse - Google Patents

Verfahren zur Herstellung einer gegen chemische und elektrische Einfluesse widerstandsfaehigen, feuerfesten Kunstmasse

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DE358680C
DE358680C DEP24439D DEP0024439D DE358680C DE 358680 C DE358680 C DE 358680C DE P24439 D DEP24439 D DE P24439D DE P0024439 D DEP0024439 D DE P0024439D DE 358680 C DE358680 C DE 358680C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B28/00Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements
    • C04B28/24Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing alkyl, ammonium or metal silicates; containing silica sols
    • C04B28/26Silicates of the alkali metals

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  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung einer gegen chemische und elektrische Einflüsse widerstandsfähigen, feuerfesten Kunstmasse. Eine gute, einfache Verwendung für Glimmerabfälle war bisher nicht bekannt. In der österreichischen Patentschrift 69634 ist zwar schon vorgeschlagen worden, Glimmerabfall unter Benutzung von Bindemitteln, die bei Erhitzung auf hohe Temperatur erweichen, zu Gegenständen zu formen. Als Bindemittel sind die in der keramischen Industrie gebräuchlichen Schmelzflüsse genannt. Auch hat man schon Glimmerabfall mit Harzen und auch mit Wasserglas vermischt und .diese Masse zu Gegenständen gepreßt. Letztere haben aber den Nachteil, daß sie nicht auf höhere Temperaturen erhitzt werden können, weil das beigemengte Harz verkohlt. Auch bei der Benutzung von Wasserglas als Bindemittel, hat man unliebsame Erscheinungen beobachtet, so z. B. das Abgeben von Wasser bei Erwärmung auf i5o° und das Anziehen von Feuchtigkeit aus der Luft.
  • Es wurde nun befunden, daß eine aus möglichst fein gemahlenem Glimmerpulver (nicht Glimmerschuppen) mit einer beschränkten Menge konzentrierter Kali- oder Natronwasserglaslösung in Knetmaschinen hergestellte dicke Masse bei mehrtägigem Liegen an der Luft in dünner Schicht plastisch bleibt und sich in erwärmten Formen zu Gegenständen pressen läßt. Preßt man kalt, so erhält man keine bruchfesten Gegenstände. Die Plastizität ist auch .dann noch vorhanden, wenn die Masse sich trocken anfühlt und zu einem Pulver gemahlen worden ist. Auch aus dem Pulver werden beim Pressen in Formen unter hohem Druck bei 8o bis i5o° schön aussehende, dichte, glatte und äußerst feste Gegenstände erhalten. Dies war keineswegs vorauszusehen, da bekannt war, daß beim Pressen einer Mischung von Zement, Kalk und ähnlichen Stoffen mit Wasserglas in erhitzten Matrizen nicht eine Erhöhung, sondern eine Erniedrigung :der Festigkeit erzielt wird. Mit Glimmer ist gerade das Umgekehrte der Fall. Zunächst ist zwar eine Mischung von Wasserglas mit Glimmer sehr klebrig; so daß sich Gegenstände daraus weder gießen noch pressen lassen würden, ohne daß die bröcklige Masse an der Form klebt.
  • Es war wohl bekannt,. daß eine solche Wasserglas enthaltende Masse allmählich fest undsehr hart wird, aber sie verliert dann auch alle Plastizität und läßt sich nicht mehr in Formen zu Gegenständen pressen. Es war daher nicht zu erwarten, daß man aus Glimmer und Wasserglas unter geeigneten Bedingungen eine Masse würde herstellen können, die hohe plastische Eigenschaften besitzt und sich zu ungeheuer festen. Gegenständen priessern läßt. Dieselben halten außerdem höheren Temperaturen :stand, und ziehen keineswegs Feuchtigkeit aus der Luft an. Als Ursache dafür muß angenommen werden, daß Wasserglas und Glimmer, sofern sie unter den oben angegebenen Bedingungen aufeinander einwirken, unter Bildung fester, beständiger Silikate chemisch reagieren. Diese Reaktion erfolgt nicht augenblicklich, sondern erst im Verlaufe einiger Zeit.
  • Durch Zusatz von geeigneten Stoffen in geringen Mengen kann man die Eigenschaften der Masse noch verbessern bzw. verändern. So kann man z. B. <Lurch Zusatz einiger Prozent Stärke, oder durch Einkneten von verseifbaren Fetten oder Ölen die Plastizität erhöhen.
  • Die Masse oder die Gegenstände können auch vor oder nach der Pressung mit organischen Farbstoffen in beliebigen Farben gefärbt werden. Es können aber auch Mineralfarben, wie Kaolin, Schlämmkreide, Talkum usw., zugesetzt zwerden. Einige dieser Stoffe scheiden langsam Kieselsäure aus dem Wasserglas aus.
  • Die erhaltene Masse ist völlig säurefest; die Gegenstände daraus können daher auch an Stelle von säurefestem Ton für Rohre, Gefäße usiw. bzw. für deren Bekleidung dienen. Vermöge ihrer Feuerfestigkeit und hohen elektrischen Isolationsfähigkeit ist die Masse ferner sehr geeignet für die Herstellung von Gegenständen, welche hoher Temperatur und (oder) elektrischen Einflüssen ausgesetzt sind. Ganz besonders kommen Platten für Hochspannungsleitungen usw. in Frage. In vielen Fällen wird die Masse Porzellan völlig ersetzen.
  • Beispiel: 8o Teile Glimmerabfälle werden fein gemahlen und in einer Knetmaschine mit 6o Teilen 33prozentiger Kaliwasserglaslösung geknetet, bis eine völlig homogene, stark klebrige Masse erzielt wird. Man zerteilt sie in kleine Teilchen, indem man sie durch Siebe treibt, oder walzt sie auf paraffinierten Platten. zu dünnen Schichten .aus und läßt sie dann 2 bis 5 Tage an der Luft liegen. In dieser Zeit ist die Masse fest und hart geworden. Man vermahlt sie in,einer Mühle zu Pulver, aus welchem dann in geheizten Matrizen bei 5o bis 2oo° und unter einem Druck von i5o bis 5oo Atm, pro Quadratzentimeter beliebige Gegenstände gepreßt werden.
  • Die Gegenstände sind sofort fertig zur Verwendung. Sie können aber durch Emaillieren durch einen Emaillelack oder auch durch Überziehen mit einem organischen Lack mit .Glanz versehen bzw. an der Oberfläche verdichtet werden. Letzteres wird auch erreicht durch Eintauchen in geschmalzenes Paraffin, Wachse, Harze, Öle, Fette usw. oder deren Mischungen.
  • Die Masse kann auch bei ihrer Herstellung mit beliebigen organischen Farben gefärbt werden, auch ergeben fein gepulverte Erdfarben und andere Füllmittel, wie Kaolin, Schlämmkreide, Talkum und sonstige langsam Kieselsäure ausscheidende Farbstoffe mineralischer Natur, schöne Wirkungen-Durch ein Einkneten von i bis 5 Prozent Stärke oder verseifbaren ölen in die Masse läßt sich ihre Plastizität noch erhöhen.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜcHr: i. Verfahren zur Herstellung einer gegen chemisohe .und elektrische Einflüsse widerstandsfähigen, feuerfesten Kunstmasse und von Gegenständen aus derselben für elektrotechnische und chemische Zwecke, dadurch gekennzeichnet, daß gemahlene Glimmerabfälle mit Wasserglas mit oder ohne Zusatz geringer Mengen von Ölen, Stärke, organischen Farbstoffen, Erdfarben, Kaolin, Schlämmkreide, Talkum innig vermischt werden, worauf die Mischung an der Luft trocknen gelassen und entweder direkt oder nach voraufgeig,angenem Pulverisieren in erhitzten Formen zu Gegenständen beliebiger Art gepreßt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenstände durch Überziehen oder Imprägnieren mit einem Emaillelack oder einem organischen Lack oder Wachsen, Paraffin an der Oberfläche verdichtet werden.
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Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE881547C (de) * 1950-07-25 1953-07-02 Argillit Verfahren zum Isolieren von Blechpaketen fuer elektrische Maschinen
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DE973956C (de) * 1947-08-19 1960-07-28 Samica Soc Des Applic Du Mica Verfahren zur Herstellung von Isolierstoffen auf Glimmergrundlage
DE1102548B (de) * 1956-09-24 1961-03-16 Gen Electric Verfahren zur Herstellung von Glimmerpapier
FR2182146A1 (fr) * 1972-04-27 1973-12-07 Acec Plaques et coquilles calorifuges et leur procede de fabrication
FR2384601A1 (fr) * 1977-03-25 1978-10-20 Isovolta Procede de fabrication d'un element de construction, notamment en forme de panneau

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