DE414627C - Verfahren zur Herstellung kalt zu formender Gegenstaende - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kalt zu formender Gegenstaende

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DE414627C
DE414627C DEK86139D DEK0086139D DE414627C DE 414627 C DE414627 C DE 414627C DE K86139 D DEK86139 D DE K86139D DE K0086139 D DEK0086139 D DE K0086139D DE 414627 C DE414627 C DE 414627C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L91/00Compositions of oils, fats or waxes; Compositions of derivatives thereof

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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Casting Or Compression Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)
  • Lubricants (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung kalt zu formender Gegenstände. Es ist bekannt, geformte Gegenstände- in der Weise herzustellen, daß man möglichst innige, homogenisierte Gemische von Harzen beliebiger Art, Pechen, Wachsarten, Paraffin, fetten Ölen und mit Füllkörpern, wie Kreide, Schwerspat, Kaolin, Kieselgur, Ton, Magnesia, Glimmer, gebrannten Erden bzw. faserigen Stoffen, wie Papierfasern, Zellulose, Holzmehl, Asbest, Torf, Korkmehl usw., gegebenenfalls unter Zusatz von irgendwelchen färbenden Stoffen, einer Pressung oder Prägung unterwirft. Die unbedingt erforderliche Plastizität der Mischungen wird entweder durch entsprechende Erhitzung oder aber durch Mitverwendung flüssiger Bindemittel, wie fetter Öle, Lacke u. dgl. erzielt.
  • Jede'. HHeißpressung, beansprucht die Formen ndestens so , lange, bis eine hinreichende Durchwärmung der eingebrachten Mischung stattgefunden hat. Wenn dies auch bei kleineren Objekten verhältnismäßig schnell zu erreichen ist, so wächst die erforderliche Zeit doch mit zunehmender Größe der Formlinge schnell an, weil die Wärmeleitfähigkeit der Mischungen durchweg eine nur geringe ist. Derart werden für die Herstellung einer bestimmten Zahl solcher Artikel relativ zahlreiche Formen gebraucht, was das Verfahren wesentlich verteuert. Abgesehen hiervon sind auch sonst die Einrichtungen für eine Heißformung sehr kostspielig in der Anscliaffung und im Betrieb.
  • Es ist daher schon vielfach versucht, die Heißformung durch eine Kaltformung zu ersetzen. Hierbei treten aber leicht andere Schwierigkeiten ein, welche vor allem in der mangelnden Plastizität der kalten Mischungen ihre Ursache haben, da sich: ja deren Bindemittel im festen Zustande befindet. Es ist zwar möglich, durch Zugabe von fetten Ölen oder Lacken bessere Plastizität auch in der Kälte zu erreichen. Es zeigt sich hierbei. aber auch, daß besonders bei Verwendung saugfähiger Füllkörper, nicht nur relativ große Mengen der Öle oder Lacke erforderlich sind, was an sich den Produkten unerwünschte Eigenschaften gibt, sondern daß vor allem auch beim Pressen Entmischungen eintreten, welche das Öl bzw. das Verdünnungsmittel der Lacke an die Oberfläche treihen. Demgemäß fühlen sich solche Preßlinge feucht und fettig an, kleben außerdem in den Formen und können aus diesen nur schwierig herausgenommen werden.
  • Zweck der vorliegenden Erfindung ist insbesondere die Vermeidung der beim kalten Formen auftretenden Sc'hwerigkeiten, und zwar dadurch, daß die notwendige Plastizität nicht durch Verwendung oder Mitverwendung fetter Öle bzw. die Verdünnungsmittel irgendwelcher Lacke angestrebt wird, sondern durch eine besondere, und zwar trockene Vorbereitung der .5onst kalt nicht formbaren Gemische. Es hat sich nämlich gezeigt, daß man einer trockenen, fein gepulverten und sonst nur für Heißpressung geeigneten Mischung die für eine kalte Formung erforderliche Plastizität mit Leichtigkeit in der Weisse erteilen kann, daß man ihr nachträglich ein festes Gleitmittel zusetzt. Dieses umhüllt die einzelnen Teilchen der Mischung und vermindert deren gegenseitige, sonst sehr ,große Reibung so weit, daß nunmehr bereits in der Kälte, also ohne die sonst erforderliehe Erwärmung, die- für Preezwecke erforderliche Plastizität erlangt wird. Als solche reibungsvermindernde - Stoffe ührb,en sieh u. a. als brauchbar erwiesen: Talkum, Speckstein, Graphit, fettsaure Salze, gewisse Fettsäuren, einige Wachse usw.
  • Diese Art des Zusatzes an sich bekannter Mischungsbestandteile ist neu und hat auch eine technische Wirkung, die nicht vorauszusehen war. Während es sonst bei jedem Zusatz unbedingt darauf ankam, ihn als möglichst homogenen Mischungsbestandteil an.-zuwenden, wird bei dem erst nachträglich zugesetzten Gleitmittel und gerade auch' durch diese nachträgliche Vermischung angestrebt und auch erreicht, daß zwar eine feine Verteilung erfolgt, welche aber von einer homogenen Einverleibung noch weit entfernt ist. Die Folge davon ist die Inkrustierung der vorher für sich homogenisierten Mischungsbestandteile, die nunmehr gegeneinander leichter verschiebbar werden und die Masse -jetzt dem Druck eines Stempels gegenüber gefügiger machen, als sie vorher, also ohne den nachträglichen Zusatz, war. Mit anderen Worten, .es erlangt also die ursprünglich kalt nicht verpreßbare Masse infolge des nachträglichen `Zusatzes der Gleitmittel nunmehr die für eine kalte Formung erforderliche Plastizität.
  • Der auf die angegebene neue Weise erreichte Effekt ist praktisch unabhängig von der Zusammensetzung der homogenisierten Grundmischung, sofern diese nur trocken und möglichst fein gepulvert ist. Der erforderliche Zusatz an Gleitmittel schwankt natürlich, wobei die Art des reibungsvermindernden Zusatzes und der für die Kaltpressung verfügbare bzw. gewünschte Druck eine Rolle spielen. Als Anhalt für die Höhe des ungefähren Bedarfs mag die Angabe dienen, daß .eine an sich kalt nicht verpreßbare homnogenisierte Mischung dies ohne weiteres zuläßt, wenn ihr nachträglich etwa 5 Prozent Talkumpulver, natürlich feinster Beschaffenheit, einverleibt werden. Es ist selbstverständlich, daß auch die als Gleitmittel in Betracht kommenden Stoffe in Mischung untereinander zur Verwendung gelangen können, also z. B. Gemische von Wachs mit Paraffin oder Paraffin mit Talkum usw. Ausschlaggebend ist hierbei außer der Erreichung der gewünschten Wirkung vor allem natürlich auch die Frage des Preises.
  • Die Herstellung der Grundmischungen selbst ändert sieh nicht. Sofern als: Bindemittel flüssige Harze oder Lacke benutzt sind, muß für eine gute Trocknung gesorgt werden, worauf dann weitgehendste Zerkleinerung folgt. Erst jetzt darf das Gleitmittel selbisit zugefügt werden, dessen Zerteilung lediglich durch einen trockenen Mischprozeß erfolgt, so daß eine Einverleibung in den vorher, homogenisierten Verband der eigentlichen Mischungsbestandteile nicht stattfindet. Temperaturerhöhungen sind beim Verteilen der Gleitmittel zu vermeiden. Die präparierten Mischungen selbst sind durchaus lagerbeständig, können versandt werden und lassen sich auch noch nach längerer Zeit anstandslos verarbeiten.
  • Die beschriebene Plastifizierung von Preßmisc'hungen bietet überdies auch Vorteile für eine Heißpressung, insofern nämlich die Formung sehr erheblich abgekürzt werden kann, was bei größeren Objekten sehr ins Gewicht fällt. Denn es ist in keiner Weise nötig, die Gegenstände so lange in der Form zu belassen, bis die Hitze in die innersten Partien eingedrungen ist, sondern es ist bereits ausreichend, wenn der PYOzeß nur so lange ausgedehnt wird, bis die äußeren Partien erweichen.
  • Betont sei, daß die in vielen Fällen übliche Nacherhitzung- der fertig gepreßten Stücke in Trockenschränken natürlich auch bei Objekten aus plastifizierten Massen erfolgen kann. Wie denn überhaupt, abgesehen von den Vorteilen bei der Formung, das Verhalten der plastifizierten Massen im übrigen das gleiche ist wie bei den bislang üblichen Mischungen.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRÜcHE: i. Verfahren zur Herstellung kalt zu formender Gegenstände aus an sich kalt nicht verarbeitbaren Mischungen bekannter Art, dadurch gekennzeichnet, daß man den trockenen und. feinst gepulverten bekannten Gemischen nachträglich Zusätze von solchen Stoffen, wie Talkum, Speckstein, fettsauren Salzen usw., einverleibt, welche die Fähigkeit haben, die gegenseitige Reibung der einzelnen Teilchen der Mischung herabzumindern. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, da.ß man die Mischungen bei erhöhter Temperatur unter Druck formt, wobei jedoch mindestens im Innern des Formlings die Schmelztemperatur des benutzten Bindemittels nicht überschritten wird. 3. Verfahren nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltenen Formlinge außerhalb der Formen ohne Druck erhitzt.
DEK86139D 1923-06-06 1923-06-06 Verfahren zur Herstellung kalt zu formender Gegenstaende Expired DE414627C (de)

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