DE1470863C - Holzschliff-Preßformling und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Holzschliff-Preßformling und Verfahren zu seiner Herstellung

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DE1470863C
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Inventor
David Whitcomb Needham; Poole Alton Burrell Abington; Mass. Lovering (V.StA.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Keyes Fibre Corp
Original Assignee
Keyes Fibre Corp
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Description

Aus Preßformlingen aus Cellulosefasern, insbesondere aus solchen, wie sie zur Papierherstellung verwendet werden, können gut aussehende und billige Speise^chüsseln und Nahrungsmittelbehälter hergestellt werden. Dabei ist es besonders erwünscht, daß solche Gegenstände sowohl warme als auch kalte Speisen aufnehmen können, ohne von den flüssigen Bestandteilen der Nahrungsmittel (sowohl Wasser als auch öle) durchdrungen zu werden. Die bisher bekannten Preßformlinge ließen in dieser Hinsicht viel zu wünschen übrig, da daraus hergestellte Gegenstände zwar eine gute Beständigkeit gegen das Eindringen von Flüssigkeiten aufweisen, dem Eindringen von ölen und Fetten innerhalb des Temperaturbereiches, bei dem die meisten Nahrungsmittel dargereicht oder aufbewahrt werden, nur teilweise widerstehen.
Man hat daher verschiedentlich versucht, Preßformlinge aus Holzschliff gegen das Eindringen von ölen und Fetten bei verschiedenen Temperaturen beständig zu machen, diese Versuche verliefen jedoch in den meisten Fällen ergebnislos. So weisen z. B. Preßformlinge aus Holzschliff, die mit einem niedrigschmelzenden Wachs oder Paraffin behandelt wurden, zwar eine Beständigkeit gegen das Eindringen von ölen oder Fetten bei Zimmertemperatur oder bei einer etwas höheren Temperatur auf, bei Temperaturen von 85° C oder darüber durchdringen aber die Öle solche Gegenstände praktisch sofort, so daß diese zur Aufnahme von warmen Speisen oder warmen öligen Substanzen ungeeignet sind. Andererseits
ίο können Preßformlinge aus Holzschliff, die mit einem hochschmelzenden Wachs (Schmelzpunkt 91° C) behandelt wurden, zwar gegen das Eindringen von heißen Ölen oder Fetten bei Temperaturen unter 91° C beständig gemacht werden, diese sind jedoch wenig
geeignet, um Stoffe, die öle und Fette enthalten, bei Temperaturen unterhalb 66° C aufzunehmen. Auch haben verschiedene Versuche, Holzschliffgegenstände mit einer Mischung aus Wachsen mit niederem und hohem Schmelzpunkt zu behandeln, zu keinem Erfolg geführt, da bei diesen Verfahren die Wachse gemischt wurden und lediglich eine Mischung lieferten, deren Schmelzpunkt zwischen den jeweiligen Schmelzpunkten der beiden Wachse, aus denen die Mischung bestand, lag (vgl. die USA.-Patentschrift 2 885 340).
Unter dem hier verwendeten Ausdruck »öl« sind öle synthetischen, mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, Schmiermittel, Fette u. dgl. zu verstehen.
Ziel der Erfindung ist es, einen Holzschliff-Preßformling herzustellen, der gegen das Eindringen von ölen, denen er ausgesetzt ist, innerhalb eines breiten Temperaturbereiches beständig ist und der außerdem auch gegen das Eindringen sonstiger Flüssigkeiten, z. B. von Wasser, beständig ist und zu Behältern für warme und kalte Speisen verarbeitet werden kann. Es wurde nun gefunden, daß dieses Ziel dadurch erreicht werden kann, daß man in den Holzschliff-Preßformling eine Mischung aus einem niedrigschmelzenden Wachs und einem höherschmelzenden wachsähnlichen Stoff in einem ganz bestimmten Mischungsverhältnis in feindispergierter Form einarbeitet.
Gegenstand der Erfindung ist ein Holzschliff-Preßformling, der dadurch gekennzeichnet ist, daß 1 bis 16 Gewichtsprozent einer Mischung aus einem unterhalb 74° C schmelzenden Wachs und einem oberhalb 1000C schmelzenden wachsähnlichen Stoff, der mit dem Wachs in festem Zustand nicht vollständig homogen mischbar ist, sowie gegebenenfalls weitere Zusätze, gleichmäßig in dem Preßformling dispergiert sind, wobei die Menge des wachsähnlichen Stoffes in der Mischung größer ist als die nach dem Erstarren einer gemeinsamen Schmelze mit dem Wachs homogen mischbare Menge.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Preßformling dadurch gekennzeichnet, daß in dem Formling oberflächenvergrößernde, feinteilige Stoffe gleichmäßig dispergiert sind.
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung können in den Formling gegebenenfalls modifizierte Terpentinharze eingearbeitet sein.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung eines Holzschliff-Preßformlings der vorstehend gekennzeichneten Art, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man in eine wäßrige Holzschliffaufschlämmung einen oberhalb 1000C schmelzenden wachsähnlichen Stoff und eine unterhalb 74° C schmelzendes Wachs einarbeitet, die Holzschliffasern einschließlich der Mischung aus Wachs und wachs-
ähnlichem Stoff in die gewünschte Form preßt und den erhaltenen Formling oberhalb des Schmelzpunkts des wachsähnlichen Stoffes trocknet, wobei die Gesamtmenge an Wachs und wachsähnlichem Stoff so gewählt wird, daß im Holzschliff-Preßformling davon 1 bis 16 Gewichtsprozent enthalten sind und der wachsähnliche Stoff und das Wachs in festem Zustand miteinander nicht vollständig homogen mischbar und in der Mischung in einem solchen Verhältnis zugegen sind, daß sie nach dem Schmelzen und anschließenden Erstarren in Form mehrerer Phasen vorliegen.
Wie nachstehend näher erläutert wird, werden die Wachskomponenten eingeführt, indem man sie der Faser- oder Holzschliffmasse vor dem Verpressen zu einem Gegenstand zusetzt. Dies erfolgt meist in Form von Emulsionen oder Dispersionen der Wachse und wachsähnlichen Stoffe.
Bekanntlich bestehen die üblichen Kohlenwasserstoffwachse aus einer Mischung einer großen Anzahl verschiedener Kohlenwasserstoffmoleküle, die sich unter anderem in der Anzahl der darin enthaltenen Kohlenstoffatome unterscheiden. Diese sind untereinander homogen mischbar, und daraus können Mischungen hergestellt werden, die ein Kohlenwasserstoffwachs eines gewünschten Schmelzpunktes liefern. Bei echten Wachsmischungen schmilzt im wesentlichen die ganze Mischung bei der gleichen Temperatur, die zwischen den Schmelzpunkten der Wachse, aus denen die Mischung besteht, liegt und die durch die Menge und den Schmelzpunkt jedes der in der Mischung verwendeten Wachse bestimmt wird.
Im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren werden erfindungsgemäß ein Wachs und ein wachsähnlicher Stoff verwendet, deren Schmelzpunkte weit auseinanderliegen und die in einem bestimmten Bereich miteinander nicht homogen mischbar sind. Diese in gewissem Umfange erforderliche homogene NichtMischbarkeit hat zur Folge, daß dem fertigen Holzschliff-Preßformling eine gute Beständigkeit gegen das Eindringen von öl innerhalb eines breiten Temperaturbereiches verliehen wird, der sich praktisch von der unteren Temperaturgrenze, die sich bei alleiniger Verwendung des niedrigschmelzenden Wachses ergibt, bis zu der oberen Grenze erstreckt, die sich bei alleiniger Verwendung des hochschmelzenden wachsähnlichen Stoffes ergibt. Dieser erwünschte Schutz ist eine Folge des Vorhandenseins einer Mischung von Wachsen mit weit auseinanderliegenden Schmelzpunkten in dem Holzschliff-Preßformling, wobei verschiedene Wachsphasen vorliegen.
Die homogene Mischbarkeit oder Nicht-Mischbarkeit von in Rede stehenden Mischungen läßt sich erkennen, wenn man eine Erstarrungskurve für eine solche Mischung, die man aus dem Schmelzzustand abkühlt, aufträgt. Wenn z. B. zwei Komponenten nicht homogen mischbar sind, treten beim Auftragen der Temperatur gegen die Zeit zwei Knicke in der Kurve auf, wovon der eine ungefähr beim Schmelzpunkt des höherschmelzenden wachsähnlichen Stoffes und der andere am Schmelzpunkt des niedrigerschmelzenden Wachses liegt. Eine beschränkte homogene Mischbarkeit der zwei Komponenten erkennt man an einem oder mehreren dazwischenliegenden Knicken in der Kurve. Diese Zwischenknicke in der Abkühlkurve zeigen, daß die Kristallisationswärme einer homogen mischbaren Verbindung die Abkühlgeschwindigkeit verringert. So wird z. B. bei erfindungsgemäß eingesetztem System gefunden, daß man die größte homogene Mischbarkeit dann erzielt, wenn etwa 85 Gewichtsprozent der gesamten Wachsmischung aus der niedrigschmelzenden Komponente und 15 Gewichtsprozent aus der höherschmelzenden Komponente bestehen. Der fertige Holzschliff-Preßformling enthält aber auch Teile des hochschmelzenden wachsähnlichen Stoffes in einem Zustand, der im wesentlichen mit ihrem ursprünglichen Zustand identisch ist. Der erfindungsgemäß verwendete hochschmelzende,
ίο wachsähnliche Stoff hat definitionsgemäß einen Schmelzpunkt oberhalb 1000C. Da bei Temperaturen, die erheblich über 149° C liegen, der Holzschliff-Preßformling beginnt, sich zu zersetzen, ist es nicht nötig, einen hochschmelzenden wachsähnlichen Stoff zu verwenden, dessen Schmelzpunkt über 149° C liegt. Weiter ist diese hochschmelzende Komponente dadurch charakterisiert, daß sie in dem gewünschten Ausmaß mit dem niedrigschmelzenden Wachs nicht homogen mischbar ist. ·
Unter den hochschmelzenden wachsähnlichen Stoffen, die für die Erfindung geeignet sind, wird ein im wesentlichen aus Äthylen-bis-stearinamid bestehendes Wachs, das einen Schmelzpunkt von etwa 1400C besitzt, bevorzugt verwendet. Es können aber auch andere bekannte wachsähnliche Stoffe verwendet werden.
Die niedrigschmelzende Wachskomponente muß einen Schmelzpunkt von unterhalb 74°C aufweisen. Für die Zwecke dieser Erfindung ist eine Vielzahl bekannter Wachse mit niederem Schmelzpunkt geeignet.
So sind z. B. Kohlenwasserstoffwachse, mikrokristallline Wachse, Bienenwachs und ähnliche niedrigschmelzende Wachse geeignet.
Wenn der erfindungsgemäß behandelte Holzschliff-Preßling für längere Zeit der Atmosphäre ausgesetzt ist, ist es vorteilhaft, wenn die niedrigschmelzende Wachskomponente eine möglichst geringe Menge flüssiger Kohlenwasserstoffe, d. h. nicht mehr als etwa 15 Gewichtsprozent, enthält.
Die Menge des hochschmelzenden, wachsähnlichen Stoffes in der Mischung muß größer sein als die Menge, die mit dem niedrigschmelzenden Wachs homogen mischbar' ist, wenn die Komponenten zusammengeschmolzen und anschließend erstarren gelassen werden.
Der zur Herstellung der erfindungsgemäßen Preßformlinge verwendete Holzschliff wird entsprechend den bekannten Verfahren, zu denen die Herstellung einer wäßrigen Aufschlämmung der Fasern gehört, hergestellt. Die erfindungsgemäß verwendeten Wachse und wachsähnlichen Stoffe können an jedem geeigneten Punkt bei der Herstellung dieser Aufschlämmung, vorzugsweise der Stoffmühlenmasse, zugesetzt werden. Infolge des hohen Schmelzpunktes der hochschmelzenden Komponente ist diese Einarbeitung oft schwierig. Daher wird die feinteilige hochschmelzende Komponente am günstigsten in Form einer wäßrigen Dispersion der Aufschlämmung zugesetzt. Der Zusatz der Dispersion erfolgt vorzugsweise zu der Masse in der Stoffmühle. In Fällen, in denen mit der hochschmelzenden Komponente eine Emulsion hergestellt werden kann, kann diese natürlich an Stelle der Dispersion verwendet werden.
Zur Herstellung einer Dispersion der hochschmelzenden Komponente, die der Aufschlämmung zugesetzt werden soll, sollte der hochschmelzende wachsähnliche Stoff in sehr !einteiliger Form vorliegen, wobei die Teilchen eine Maximalgröße von etwa 350μ nicht überschreiten dürfen. Falls eine wesentliche
5 6
Menge der hochschmelzenden Komponente Teilchen . B e i s ρ i e 1 1
enthält, die größer als 350 μ sind, besteht die Möglichkeit, daß sich in dem fertigen Preßformling Flecken Es wurde eine Mischung hergestellt, indem eine bilden, so daß keine gleichmäßige Beständigkeit gegen Holzschliffstoffmühle mit gemahlenem Holz und undas Eindringen von Öl erreicht wird. 5 gebleichtem Sulfitzellstoff beschickt wurde. Die hier-
Die niedrigschmelzende Wachskomponente läßt bei verwendeten Mengen ergaben eine Zusammensich leicht in Form einer Öl-in-Wasser-Emulsion er- Setzung von 92,5 % gemahlenem Holz und 7,5 Gehalten und wird normalerweise in dieser Form der wichtsprozent ungebleichtem Sulfitzellstoff, bezogen Aufschlämmung zugesetzt. Jedoch sind auch andere auf das Trockengewicht. Der Feststoff gehalt der Verfahren geeignet. So kann die Wachskomponente io Mischung wurde auf ungefähr 5°/0 eingestellt und z. B. tiefgekühlt, auf die gewünschte Teilchengröße dann so lange gemahlen, bis eine »Canadian freeness« gemahlen und dann als Dispersion zugesetzt werden. (Maß für den Grad, bis zu welchem ein Holzschliff Wie im Falle der höherschmelzenden Komponente zur Papierherstellung in der Stoff mühle nicht gemahlen kann auch das niedrigerschmelzende Wachs an jedem wurde) von ungefähr 200 erreicht war.
geeigneten Punkt bei der Herstellung der wäßrigen Holz- 15 Dann wurde neutrales Terpentinharz der Stoffschliffaufschlämmung zugesetzt werden. Ein Zusatz mühle zugesetzt und gründlich vermischt. Die Menge zur Stoffmühlenmasse wurde für die Zwecke der Er- des zugesetzten Terpentinharzes entsprach etwa 1 Gefindung als besonders geeignet gefunden. wichtsprozent der Fasern. Nach der gründlichen Dis-
Zur Herstellung von Emulsionen der niedriger- pergierung des Terpentinharzes wurde der Stoffmühle
schmelzenden Wachskomponenten ist es günstig, eine 20 so viel zur Papierherstellung verwendeter Alaun zuge-
Emulsion herzustellen, in der die Teilchen eine Größe setzt, daß der pH-Wert der Mischung auf zwischen
von etwa 2 bis 5 μ aufweisen. Obwohl auch größere 4,1 und 4,5 verringert wurde.
Teilchen verwendet werden können, sind Wachs- In getrennten Arbeitsgängen wurde eine Dispersion
dispersionen, die größere Teilchen aufweisen, oft aus im wesentlichen Äthylen-bis-stearinamid mit einem
schwierig zu erhalten. 25 Schmelzpunkt von 140° C und einem Flammpunkt von
Die hochschmelzenden und die niedrigschmelzenden 285°C hergestellt. Außerdem wurde eine Emulsion
Komponenten können der Aufschlämmung auch in eines Paraffins mit einem Schmelzpunkt von 71 bis
Form eines einzigen Präparates zugesetzt werden. Das 74° C hergestellt.
kann dadurch erreicht werden, daß man eine ver- Bei der Herstellung der obengenannten Dispersion
dünnte Emulsion der niedrigschmelzenden Wachs- 30 wurden 1,6 g Stearinsäure geschmolzen und einer
komponente herstellt und dann den hochschmelzenden Mischung von 1,2 g Monoäthanolamin mit 2,2 g Was-
wachsähnlichen Stoff darin dispergiert. Ein anderes ser zugesetzt, während die Temperatur zwischen 70
Verfahren, die Komponenten als ein Präparat zuzu- und 75°C gehalten wurde. Nach etwa 5 bis 10 Minuten
setzen, besteht darin, sie durch Schmelzen und an- wurden 60 g auf 70 bis 75° C erwärmtes Wasser zuge-
schließendes Erstarren vor der Zugabe zur Auf- 35 setzt. Der erhaltenen Mischung wurden dann 3 g Iso-
schlämmung vorzumischen. Natürlich kann auch eine propanolund schließlich 32 g des bei 1400C schmel-
Kombination dieser Verfahren angewendet werden. zenden Äthylen-bis-stearinamides zugesetzt. Dann
Die zur Herstellung von Holzschliff-Preßformlingen wurde die Dispersion so lange gerührt, bis sie sich unverwendeten Verfahren sind dem Fachmann bekannt. gefähr auf Zimmertemperatur abgekühlt hatte.
In den USA.-Patentschriften 2 017 017, 2 257 573 und 4° Die obengenannte Emulsion wurde durch Schmelzen 2 752 830 werden Beispiele für Vorrichtungen ange- von 22 g des Paraffins mit 1,81 g Stearinsäure hergegeben, die für die Herstellung und Trocknung der er- stellt. Diese Mischung wurde dann auf etwa 96 bis findungsgemäßen Gegenstände geeignet sind. Die 99°C erhitzt. Dann wurden 0,38 g Monoäthanolamin Trocknung läßt sich auch unter Verwendung einer und 1,2 g Wasser zugesetzt. Schließlich wurden unter üblichen Tunneltrocknung, d. h. ohne Anwendung 45 heftigem Rühren 74,6 g kochendes Wasser zugesetzt, von Druck, erzielen. um eine Öl-in-Wasser-Emulsion zu erzeugen.
Um den fertigen erfindungsgemäßen Holzschliff- Nun wurde der Stoff mühle eine Menge der oben be-
Preßformlingen weitere erwünschte Eigenschaften zu schriebenen Dispersion zugesetzt, die einer Menge von
verleihen, können der Aufschlämmung weitere Zu- 1,5 Gewichtsprozent Äthylen-bis-stearinamid, bezogen
sätze zugesetzt werden. So können z. B. Stoffe wie 5° auf das Trockengewicht der Fasern, äquivalent war.
Terpentinharze oder modifizierte Terpentinharze züge- Nach dem Zusatz des hochschmelzenden Wachses
setzt werden, um das Eindringen wäßriger Flüssig- wurde eine Menge der obengenannten Emulsion der
keiten zu erschweren. Mischung in der Stoffmühle zugesetzt, die 0,5 Ge-
Es liegt außerdem im Rahmen dieser Erfindung, wichtsprozent Paraffin, bezogen auf das Trockenweitere Behandlungsstoffe zuzusetzen, wie feinteilige 55 gewicht der Fasern, entsprach. Damit ergab sich ein Stoffe, um die Oberflächengröße zu erhöhen und hier- Gehalt an insgesamt 2% Wachs und wachsähnlichem durch das Eindringvermögen für Wachs zu verbessern, Stoff, bezogen auf das Fasergewicht. Die Mischung die Festigkeit zu erhöhen oder andere physikalische wurde dann in eine Schlämmgrube gepumpt und auf Eigenschaften des fertigen Preßformlings zu modifi- einen Gehalt von ungefähr 1% verdünnt. Nach dem zieren. So können z. B. feinteilige Silikate den Fasern 60 in der USA.-Patentschrift 2 017 017 beschriebenen zugesetzt werden, um die Oberfiächengröße zu er- Verfahren wurden dann Holzschliffpreßteller hergehöhen und dem Gegenstand mehr Festigkeit zu ver- stellt, wobei die Temperaturen der Trockenformen leihen. zwischen 177 und 2600C lagen.
Schließlich ist es natürlich möglich, Pigmente oder Um die Beständigkeit der erhaltenen Teller gegen
Farbstoffe zuzusetzen, um den Gegenstand jede ge- 65 das Eindringen von kalten und warmen ölen abschät-
wünschte Farbe zu verleihen. zen zu können, wurde bei 1,7 und bei 116°C Kornöl
Durch die folgenden Beispiele soll die Erfindung in dciart hergestellte Teller gegossen. Das kalte öl
näher erläulert werden. benötigte 2 Stunden und das warme öl 24 Stunden,
um die Teller bis zum Boden zu durchdringen, so daß das Öl sichtbar erschien, Bei der praktischen Verwendung waren diese Teller geeignet, einem Eindringen von Öl in einem Temperaturbereich von 1,7 bis 127° C zu widerstehen.
Im Gegensatz zu der durch die gemäß diesem Beispiel hergestellten Teller gezeigten Leistung ließen Teller, die nach Standardverfahren hergestellt wurden und ein Wachs enthielten, das bei 74° C schmilzt, sowohl das Kornöl bei 1,7° C als auch das Kornöl bei 71° C innerhalb von 2 Minuten durchdringen.
Beispiel 2
Es wurde eine Mischung hergestellt wie im Beispiel 1, lediglich an Stelle des Terpentinharzes des Beispiels 1 wurde ein durch Maleinsäureanhydrid modifiziertes Terpentinharz der Stoffmühle in einer Menge zugesetzt, die etwa 2% des Fasertrockengewichts entsprach. Dann wurde Alaun zugesetzt, um den pH-Wert auf 4,1 bis 4,5 herabzusetzen. Wie im Beispiel 1 wurde dann die angegebene Dispersion und Emulsion zugesetzt, und aus der Mischung wurden Preßformteller hergestellt. Die erhaltenen Teller hatten eine Ölresistenz, die der im Beispiel 1 beschriebenen vergleichbar war.
Beispiel 3
Aus einer Mischung, die mit der des Beispiels 1 identisch war, mit Ausnahme dessen, daß ihr eine kleine Menge eines grünen Farbstoffs zugesetzt worden war, wurden Teller hergestellt. Die erhaltenen Teller wiesen die gleiche Beständigkeit gegen das Eindringen von Öl auf wie die Teller des Beispiels 1.
Beispiel 4
Tn derselben Weise wie im Beispiel 1 wurde eine Mischung hergestellt, nur wurde so viel des wachsähnlichen Stoffes zugesetzt, daß es 12,0% des Fasergewichts entsprach, und so viel Paraffin wurde zugesetzt, daß es 4,0% des Fasergewichts entsprach.
Die Eindringdauer für kaltes und warmes Kornöl betrug bei den aus dieser Mischung hergestellten Tellern mehr als 24 Stunden für Kornöl bei 116°C und mehr als 2 Stunden für Kornöl bei 22° C.
Beispiel 5
Es wurde eine Mischung ähnlich der des Beispiels 1 hergestellt, nur wurde Äthylen-bis-stearinamid in einer Menge, die 2,0 Gewichtsprozent der Fasern entsprach, zugesetzt, und ein Paraffin, das zwischen 66 und 69° C schmilzt, wurde in einer Menge, die 0,5 Gewichtsprozent der Fasern entsprach, verwendet. Bei Tellern, die aus dieser Mischung hergestellt wurden, waren die Resultate etwas verschieden von denen des Beispiels 1, da das Eindringen von Kornöl bei einer Anfangstemperatur von 116° C mehr als 24 Stunden erforderte, während bei 22° C das Kornöl den Teller in etwas weniger als 2 Stunden durchdrungen hatte.
Festigkeit weitgehend erhöht, während die Ölfestigkeit die des Produkts des Beispiels 1 übertraf, da mehr als 24 Stunden für Kornöl von 116°C und mehr als 2 Stunden für Kornöl von 1,7° C erforderlich waren, um einzudringen.
Beispiel 7
Wie im Beispiel 1 wurden aus einer Mischung Teller
ίο hergestellt, in der das niedrigschmelzende Wachs durch eine gleiche Gewichtsmenge mikrokristallinem Wachses mit einem Schmelzpunkt von 69°C ersetzt worden war. Die erhaltenen Teller zeigten ungefähr die gleiche Beständigkeit gegen das Eindringen wie die im Beispiel 1
hergestellten. Ähnlich besaßen, wenn das mikrokristalline Wachs durch eine gleich große Menge Paraffin mit einem Schmelzpunkt von 53°C ersetzt wurde, die erhaltenen Papierteller die gleiche gute Beständigkeit gegen das Eindringen von Kornöl.
Wurde jedoch das niedrigschmelzende Wachs durch eine gleiche Menge mikrokristallines Wachs mit einem Schmelzpunkt zwischen 88 und 91°C, d. h. oberhalb der kritischen 74° C, ersetzt, so wiesen die erhaltenen Papierteller keine Beständigkeit gegen das Eindringen
von kaltem Öl wie im Fall von Beispiel 1 auf.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist auf die Herstellung von Holzschliff-Preßformlingen aus mechanischem Holzschliff (Weißschliff), wie in den Beispielen 1 bis 7 gezeigt wurde, und aus chemischem Holzschliff (Zellstoff), wie in folgendem Beispiel 8 gezeigt wird, anwendbar. Außerdem ist das Verfahren natürlich auch zur Behandlung von sogenanntem semichemischem Holzschliff (Braunschliff) anwendbar.
Beispiel 8
Unter Verwendung von vollgebleichtem Hartholz-Kraftzellstoff wurde eine Mischung mit etwa 5% Feststoffgehalt hergestellt, die 2% des Fasergewichts an mit Maleinsäureanhydrid modifiziertem Terpentinharz enthielt. Diese Mischung wurde in einen Dynapulper gebracht, wo sie entfasert wurde. Der erhaltenen Dispersion wurde so viel Alaun zugesetzt, daß sich ein End-pH-Wert von 4,1 bis 4,5 ergab. Dann wurde die Mischung durch eine Jordanmühle geschickt, wobei sie eine »Canadian standard' freeness« von 300 bis 325 erhielt. Hierzu wurden dann eine wie im Beispiel 1 hergestellte Dispersion und eine wie im gleichen Beispiel hergestellte Emulsion zugesetzt. Die höherschmelzende Wachskomponente wurde in einer Menge von 1,5% des Fasergewichts zugesetzt, während die niedrigerschmelzende Komponente in einer Menge von 0,5% des Fasergewichts zugesetzt wurde. Die Gesamtmenge des zugesetzten Wachses entsprach daher 2% des Fasergewichts. Diese Mischung wurde dann auf einen Gehalt von 1% verdünnt, und daraus wurden wie im Beispiel 1 Papierteller hergestellt. Die erhaltenen Teller zeigten gegen Kornöl bei 1,7°C und bei 116°C die gleiche Beständigkeit wie die Teller des
Beispiels 1. Beispiel 9 Beispiel 6
Das im Beispiel 1 als niedrigschmelzende Waehskomponente verwendete Wachs wurde zur Entfernung
Der wie im Beispiel 1 hergestellten Mischung wur- 65 von praktisch allen flüssigen Kohlenwasserstoffbeden etwa 7,5% Natriumsilikatlösung, bezogen auf das Trockengewicht der Fasern, zugesetzt. Bei den
aus
dieser Aufschlämmung fornigepreßten Tellern war die standteilen, die darin enthalten waren, behandelt. Das geschah, indem das Wachs mehrmals mit Methyläthylketon behandelt wurde. Das Wachs wurde in dem
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siedenden Lösungsmittel gelöst und die erhaltene Lösung auf etwa 27° C abgekühlt. Das ausgefallene Wachs wurde abfiltriert und noch dreimal derselben Behandlung unterworfen. Nach diesen vier Behandlungen waren die flüssigen Kohlenwasserstoff bestandteile auf 0,05 Gewichtsprozent des Wachses verringert. Das gereinigte Wachs wurde dann zur Herstellung von Papiertellern nach dem im Beispiel 1 beschriebenen Verfahren verwendet, wobei die gleichen Mengen wie
im angeführten Beispiel verwendet wurden. Die erhaltenen Teller wurden auf ihre Beständigkeit gegen das Eindringen von kaltem Kornöl bei 1,7° C untersucht, nachdem sie verschieden lange der Luft ausgesetzt waren. Die Ergebnisse dieser Versuche zeigten, daß die nach diesem Beispiel hergestellten Teller beträchtlich länger als S. Jathr- auf bewahrt werden können und dabei ihre ausgezeichnete Beständigkeit gegen das Eindringen von kalten ölen behalten.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Holzschliff-Preßformling, dadurch gekennzeichnet, daß 1 bis 16 Gewichtsprozent einer Mischung aus einem unterhalb 74°C schmelzenden Wachs und einem oberhalb 1000C schmelzenden wachsähnlichen Stoff, der mit dem Wachs in festem Zustand nicht vollständig homogen mischbar ist, sowie gegebenenfalls weitere Zusätze, gleichmäßig in dem Preßformling dispergiert sind, wobei die Menge des wachsähnlichen Stoffes in der Mischung größer ist als die nach dem Erstarren einer gemeinsamen Schmelze mit dem Wachs homogen mischbare Menge.
2. Preßformling nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Formling oberflächenvergrößernde, feinteilige Stoffe gleichmäßig dispergiert sind.
3. Preßformling nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Formling gegebenenfalls modifizierte Terpentinharze eingearbeitet sind.
4. Verfahren zur Herstellung eines Holzschliff-Preßformlings gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in eine wäßrige HoIzschliffaufschlämmung einem oberhalb 1000C schmelzenden wachsähnlichen Stoff und ein unterhalb 74° C schmelzendes Wachs einarbeitet, die Holzschliffasern einschließlich der Mischung aus Wachs und wachsähnlichem Stoff in die gewünschte Form preßt und den erhaltenen Formling oberhalb des Schmelzpunktes des wachsähnlichen Stoffes trocknet, wobei die Gesamtmenge an Wachs und wachsähnlichem Stoff so gewählt wird, daß im Holzschliff-Preßformling davon 1 bis 16 Gewichtsprozent enthalten sind und der wachsähnliche Stoff und das Wachs in festem Zustand miteinander nicht vollständig homogen mischbar und in der Mischung in einem solchen Verhältnis zugegen sind, daß sie nach dem Schmelzen und anschließenden Erstarren in Form mehrerer Phasen vorliegen.

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