DE3529639A1 - Federnder greifer fuer bogenrotationsdruckmaschinen - Google Patents
Federnder greifer fuer bogenrotationsdruckmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen federnden Greifer für Bogenrotationsdruckmaschinen
nach dem Oberbegriff des ersten
Patentanspruchs.
Bekanntlich sind federnde Greifer so gestaltet, daß sie
den Zug, der vom Papier auf die Greifer ausgeübt wird,
über Kraftschluß gleichmäßig aufnehmen können. Da ein
geringfügiges Herausziehen des Papiers aus dem Greifer
Doublier- bzw. Passerprobleme hervorruft, ist man immer
bestrebt, den Greifer mit der maximalen Haltekraft auszulegen.
Dies führt dazu, daß die Greiferfedern eine sehr
steile Kennlinie haben. Die Lagerspiele aller Greifer
müssen ebenfalls sehr eng gehalten werden, da sich die
geringste Luft beim Schließen automatisch auf das Passen
bzw. Doublieren auswirkt. Mit diesem geringen Lagerspiel
ist zwangsläufig eine hohe Reibung der Greifer an der
Lagerstelle verbunden, d. h., daß ein Teil der Schließfederkraft
im Lager selbst aufgezehrt wird. Ferner ergibt
sich hieraus, daß die Lager der Greiferwelle sehr stabil
gehalten werden müssen, um eine Verformung beim impulsartigen
Schließen der Greifer aufzufangen. Ein Nachteil
hieraus ist das Entstehen sehr hoher Massenkräfte.
Insgesamt kann man sagen, daß bekannte Greifersysteme zum
Steuern sehr hohe Kräfte benötigen, die nur z. T. zur Haltekraft
des Bogens genutzt werden können und/oderdas durch
diese hohen Kräfte, schlagartig auftretend, Störschwingungen
in die Maschine eingebracht werden.
Aus der DD-PS 66 634 ist es bekannt, einen einteiligen
Greiferhebel auf einer Greiferwelle abzustützen und dessen
Vorspannkraft durch zwei Druckfedern einzustellen. Von
Nachteil ist, daß der Greiferhebel seine statisch bestimmte
Lage verliert, wenn eine möglichst völlständige Kompensation
der Lagerkraft erreicht werden soll. Bei sehr hohen Maschinengeschwindigkeiten
und erhöhten Vorspannkräften
ist keine ausreichende Zentrierung, z. B. infolge Störschwingungen,
die in die Maschine eingebracht werden,
mehr möglich. Von Nachteil sind ferner der verhältnismäßig
große Trägheitsradius und die Masse der schwingenden
Teile für das Einleiten des Haltevorganges.
Aus der DE-OS 19 08 181 ist ein Greifer bekannt, bei dem
die Achse des Greiferfingergelenkes in einem zur Greiferwelle
parallelen Drehgelenk schwenkbar gelagert ist, wobei
die Achse des Greiferfingergelenks annähernd auf der
von der Greiferspitze wegweisenden Verlängerung einer Geraden
gelegen ist, welche die Abstützfläche für die
Greiferspitze mit der Achse der Greiferwelle verbindet.
Aus der in Fig. 1 gezeigten Geometrie geht hervor, daß die
von der Greiferspitze auf die Greiferauflage ausgeübte
Kraft weiterhin eine Komponente in Bogenlaufrichtung aufweist.
Die Gefahr des Verschiebens des Bogens besteht
dadurch, sowie durch eine mögliche Torsion der Greiferwelle
bei hohen Vorspannkräften auch weiterhin, wenn
auch eine Verbesserung gegenüber üblichen Greifern mit
kreisförmiger Bewegung um die Greiferwellenachse erreichbar
ist.
Aus der DD-PS 67 992 ist es bekannt, einen Greifer mittels
Klemmstück an einer eine ortsfeste Achse aufweisenden
schwenkbaren Greiferwelle zu lagern und einer Greiferzunge
in einer ersten Bewegungsphase eine Kreisbewegung um die
Greiferwellenachse und in einer zweiten Bewegungsphase
eine in Bezug auf die Greiferauflage annähernd senkrechte
Bewegung zu erteilen. Diese Greiferanordnung wirkt aber
mit einer kraftschlüssig arbeitenden parallelen Blattfederanordnung
und einer Greiferzunge zusammen, die keine
großen Schließkräfte erträgt, ohne zu beulen. Der Greifer
ist demnach für möglichst hohe Schließkräfte völlig ungeeignet.
Ein senkrecht schließender Greifer mit einer gesteuerten
Greiferwelle ist aus der DE-PS 20 30 040 bekannt. Von Nachteil
ist die kraftschlüssige Steuerung der Greiferwelle
relativ zum Drehpunkt eines Steuerhebels mittels einer
Führung auf einer Steuerkurve. Der zusätzliche Steuerungsaufwand
führt zu einer Erhöhung der Massenkräfte des mit
großem Trägheitsradius schwingenden Systems und damit
zu einer Verminderung des Leistungsvermögens der Druckmaschine.
Außerdem ist bei größeren Verschmutzungen der
Steuerkurve keine exakte Führung der zweiten, senkrechten
Bewegungsphase mehr möglich.
Ferner ist es aus der DE-OS 31 30 689 bekannt, in Verbindung
mit einer weichen Greiferauflage einen eine flache
Greiferflugbahn ausführenden und in der letzten Bewegungsphase
senkrecht schließenden Greiferfinger mit einer in
dem Greiferfinger angeordneten und gegen den Bogengreiferaufschlag
wirkenden federnden Anschlagschraube zu versehen.
Eine weitere Stellschraube ist erforderlich, um
federnd miteinander gekoppelte Halter einzustellen, mittels
denen der Greiferfinger der Greiferwelle zugeordnet ist.
Von Nachteil ist, daß der Greiferfinger einer weichen Greiferauflage
zugeordnet werden muß und an zwei Stellschrauben
umständliche Einstellungen erforderlich sind, um eine lagegenaue
Übergabe zu erreichen. Bei höheren Maschinengeschwindigkeiten
wird der Schließvorgang unsauber eingeleitet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Greiferfinger
bei einem Greifer genannter Art in einer zweiten Bewegungsphase
eine formschlüssige Bewegung senkrecht zur Greiferauflage
mittels einer Geradführung zu erteilen.
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der
Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus der Zeichnung und der Beschreibung.
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Lösung bestehen darin, daß
ohne Ausbeulen der Greiferspitze und unabhängig von Verschmutzungen
der Führung sowie einer weichen Greiferauflage
sich in einem erweiterten Geschwindigkeitsbereich bei erhöhten
Vorspannkräften und Überdrückungen in Bogenlaufrichtung
weder störende Kräfte noch Schwingungen auswirken
können. Der Halteeffekt wird durch eine exakte Geradführung
des senkrechten Schließvorganges verbessert, wobei der
Greiferfinger stets seine statisch bestimmte Lage behält
und nicht so träge reagiert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend
anhand einer Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht des Greifers,
Fig. 2 einen Schnitt A-A nach Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Greifer,
Fig. 4 den Greifer in geöffneter Stellung,
schematisch,
Fig. 5 den Greifer nach Ablauf der ersten
Bewegungsphase während der senkrechten
Schließbewegung bei einer
Öffnung der Greiferspitze von ca. 1 mm,
Fig. 6 den Greifer in geschlossener Stellung.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen den Aufbau des Greifers. In einem
Zylinder 1 ist eine Nut 2 eingearbeitet, in der eine Greiferwelle 3
mit ortsfester Achse gelagert ist. Auf der Greiferwelle 3
ist ein Klemmstück 4 aufgeklemmt. An einer Wand der
Nut 2 ist eine Greiferauflage 5 befestigt, deren Greiferauflagefläche 6
sich auf gleicher Höhe mit der Umfangsfläche
des Zylinders 1 befindet, sowie außerdem eine Leiste 7 befestigt,
die eine Stellschraube 16 trägt, die als Anschlag
für ein Anschlagstück 8 dient. Das Anschlagstück 8 ist auf
der Greiferwelle 3 gelagert und wird durch das Klemmstück 4
axial sowie radial durch die Zylinderstifte 9 und 10 in seiner
Bewegung begrenzt. Ein vorgespannter Greiferfinger 11 ist
längsbeweglich auf einem Führungsstift 12 des Anschlagstückes 8
in einer Kugelbuchse 13 spielfrei in einer zweiten
Bewegungsphase senkrecht schließend und über Druckfedern 14,
15 abgefedert gelagert. Der Greiferfinger 11 ist außerdem
gegen Verdrehung im Klemmstück 4 parallel geführt und mittels
der Stellschraube 16 parallel zur Greiferauflage 5 mit der
Grundeinstellung versehbar.
In den Fig. 4 bis 6 ist der Greifer in drei verschiedenen
Stellungen schematisch gezeigt. Aus der geöffneten Stellung
(Fig. 4) schlägt das Anschlagstück 8 beim Drehen der Greiferwelle 3
zunächst an die Stellschraube 16 in der Leiste 7
an, dabei ist die Greiferspitze noch ca. 1 mm geöffnet. Gemäß
Fig. 5 und 6 erfolgt in einer zweiten Bewegungsphase
eine Längsbewegung spielfrei senkrecht zur Greiferauflage 5
des Greiferfingers 11 auf dem Führungsstift 12 des Anschlagstückes 8,
wobei dann die Zylinderstifte 9 und 10 frei sind,
bis zur vollständigen Schließung des Greifers. Dadurch wird
eine lagegenaue Übergabe zwischen dem Zylinder 1 und einem
weiteren Zylinder oder einer Trommel erreicht, wobei der
Greiferfinger 11 in der letzten Bewegungsphase mit hoher
Stabilität und Genauigkeit senkrecht geführt ist. Auf diese
Weise können sich weder Kräfte noch Schwingungen in Bogenlaufrichtung
auswirken, so daß ein schiebefreier Schließvorgang
bei verbessertem Halteeffekt gewährleistet ist. Toleranzen
und die sonst vorhandene Torsion der Greiferwelle 3
wirken sich nicht mehr schädlich auf die Schließkräfte aus.
Der Greifer steht nicht zu weit aus dem Umkreis seines
Zylinders 1 hervor und der Kanal kann schmal ausgebildet
werden. Außerdem ist das freie Umfahren der Bogenvorderkante
mit einem möglichst kleinen Schwenkwinkel gewährleistet,
weil die Greiferwelle 3 möglichst senkrecht unterhalb der
Greiferauflage 5 gelagert werden kann. Der Greiferfinger 11
kann wie in Fig. 1 angedeutet mittels einer Abstützrolle 17,
die durch exzentrische Lagerung in bekannter Weise einstellbar
ist, zusätzlich an der Greiferauflage 5 geführt sein,
um die statisch bestimmte Lage des Greiferfingers 11 auch
bei höchsten Biegebeanspruchungen zu erhalten.
- Bezugszeichenliste
1 Zylinder
2 Nut
3 Greiferwelle
4 Klemmstück
5 Greiferauflage
6 Greiferauflagefläche
7 Leiste
8 Anschlagstück
9 Zylinderstück
10 Zylinderstift
11 Greiferfinger
12 Führungsstift
13 Kugelbuchse
14 Druckfeder
15 Druckfeder
16 Stellschraube
17 Abstützrolle, verstellbar
Claims (2)
1.) Federnder Greifer für Bogenrotationsdruckmaschinen, der
aus einem eine Schwenkbewegung ausführenden Klemmstück
und einem dazu federnd angeordneten schwenkbaren Greiferfinger
besteht, dessen Vorspannkraft durch zwei
Druckfedern einstellbar ist, wobei der Greiferfinger
mit einer Greiferauflage sowie mit einer Greiferwelle
zusammenwirkt, die möglichst tief innerhalb eines Zylinders
oder einer Trommel unter einer Greiferspitze mit
einer ortsfesten Achse angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Greiferfinger (11) mittels Stellschrauben (16)
parallel zur Greiferauflage (5) einstellbar auf einem
um die Greiferwelle (3) lose gelagerten Anschlagstück
(8) in einer vorgespannten Kugelbuchse (13) auf einem
Führungsstift (12) spielfrei abgefedert in der Nähe
des Umfangs der Greiferwelle (3) in einer zweiten Bewegungsphase
senkrecht längsbeweglich zur Greiferauflage (5)
gelagert ist und das Anschlagstück (8) auf der
Greiferwelle (3) axial durch das Klemmstück (4) sowie
radial durch Zylinderstifte (9, 10) in seiner ersten
Bewegungsphase begrenzt ist und außerdem gegen die
Stellschraube (16) in der zweiten Bewegungsphase an
einer Anschlagleiste (7) abstützbar ist, die an einem
von der Greiferwelle (3) unabhängigen Gestellpunkt
befestigt ist, so daß in der zweiten Bewegungsphase
die Zylinderstifte (9, 10) zum Greiferfinger (11)
frei sind.
2.) Federnder Greifer nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Greiferfinger (11) zusätzlich mittels verstellbarer
Abstützrolle (17) an der Greiferauflage (5)
geführt ist.
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