DE3512656A1 - Vorrichtung zum bilden von ueberwendlichstichen in naehmaschinen - Google Patents
Vorrichtung zum bilden von ueberwendlichstichen in naehmaschinenInfo
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Description
- jk - 3
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Nähmaschine, insbesondere Industrie-Nähmaschine nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1. Insbesondere bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Vorrichtung zum
Einstellen der Spannung von Überwendlichstichen.
Wie bekannt, beinhalteten Industrie-Nähmaschinen u..a.
eine Stichplatte, die mit der Nähfläche fest verbunden ist und mit ihr in einer Ebene liegt und durch welche
die Zähne eines Transporteurs für den Vorschub des Gewebes hindurchtreten. Zusätzlich zu den Einschnitten
für die Zähne besitzt die Stichplatte auch eine öffnung, \
in die die Nadel eingeführt wird. Diese öffnung ist teilweise von einer Zunge begrenzt, die an einem Rand
und im Bereich des oberen und des unteren Hakens bzw. Greifers angeordnet ist, die zusätzlich zur Nadel zur
Bildung der Überwendlichstiche zusammenarbeiten.
Der Überwendlichstich wird längs eines Randes des Gewebes vorgenommen, um dessen Ausfransen zu verhindern.
Dieser Rand wird derart angeordnet, daß er mit dem freien Rand der Stichplatte und der Zunge auf der Stichplatte
im wesentlichen zusammenfällt bzw. übereinstimmt.
Vorgesehen sind auch eine feststehende Streichbzw. Scherkante und eine bewegliche Streich- bzw.
Scherkante, die den Rand des zu nähenden Gewebes schneiden und verändern bzw. Fadenreste abschneiden,
bevor dieses auf der Zunge im Nähbereich angeordnet wird. In der Praxis ist die feststehende Streichkante
einstückig mit der Stichplatte.
Über der Stichplatte und dem zu nähenden Gewebe ist darüber hinaus eine Hilfsplatte vorgesehen, die gemeinhin
als Nähfuß bezeichnet wird, die an einem Drückerstab befestigt ist. Die Hilfsplatine ist zum Halten des
Gewebes während des Nähens unabdingbar und auch dazu, ein Aufhocken zu verhindern, wenn es die Vorschubzähne
nach vorwärts bewegt.
Um zu verhindern, daß der Nähfuß mit der Nadel und bei verschiedenen Nähoperationen störend einwirkt,
ist dieser Fuß mit einer großen öffnung im Bereich der Arbeitszone der Nadel versehen. Besonders bedeutungsvoll
ist die Funktion dieser Zunge der Nadelplatine. Diese Zunge ersetzt und simmuliert das Gewebe, wenn
dieses nicht vorhanden ist, um zu verhindern, daß die am Anfang und am Ende beim Betrieb der Nähmaschine
gebildeten Stiche ein Verwickeln der Fäden bewirken,
-κ- ς
was ansonsten eine Hilfestellung von Seiten des Bedienenden
erforderlich machen würde. Der Überwendlichstich wird auf beiden Seiten der Zunge gebildet und, da diese
die Form eines Kegelstumpfes aufweist, können die gebildeten Stiche leicht entfernt und ausgefädelt werden.
Ferner bestimmt insbesondere diese Zunge aufgrund ihrer Größe die endgültige Spannung des Überwendlichstichs im
Gewebe während des Nähens. Nahezu alle Gewebe besitzen zumindest einen gewissen Grad an Weichheit und Verformbarkeit
und deshalb spannt, wenn sie vom Überwendlichstich unmittelbar umgeben sind, die letztere sie und
bewirkt, daß sie sich teilweise werfen bzw. aufhocken und eine Reihe von Tälern und Höhen erzeugen. Das Vorhandensein
der Zunge, die zusammen mit dem darüberliegenden Gewebe vom Überwendlichstich umgeben ist, verringert
dieses Phänomen, da der Überwendlichstich derart geformt ist, daß er eine größere Breite besitzt als diejenige
des Abschnitts des zu nähenden Gewebes. Infolge dessen wird der Überwendlichstich, wenn er einmal von der Zunge
entfernt ist, das Gewebe nicht übermäßig spannen und Unregelmäßigkeiten auf der Oberfläche erzeugen.
Im allgemeinen besteht keine Gefahr, daß Stiche erzeugt 5 werden, die zu lose oder zu weit sind, und zwar aufgrund
des Vorhandenseins der o.g. Zunge. Einerseits wird das Gewebe während des Nähens zwischen der Stichplatte
und dem Nähfuß teilweise zusammengedrückt und ergriffen, und andererseits sind die Fäden, die den Stich bilden,
zumindest teilweise elastisch und während des Nähens dehnbar. Infolgedessen versuchen die Fäden nach dem Nähvorgang
ihre Anfangslänge wieder anzunehmen und sich zusammenzuziehen.
Die Tendenz des Gewebes nach dem Nähen, sich zu dehnen, und des Fadens, sich zusammenzuziehen, ist derart, daß
die o.g. Zunge von beträchtlicher Größe sein muß. Die Abmessung bzw. Größe der Zunge muß auf das zu nähende
Gewebe bezogen werden, und muß zumindest im Hinblick auf dessen Dicke und mit dem Anwachsen der Weichheit
und der Höhe des zu nähenden Gewebes zunehmen.
Die o.g. Zunge ist jedoch einstückiger Bestandteil der Stichplatte. Deshalb führt jede Änderung in der Abmessung
der Zunge entsprechend dem zu nähenden Gewebe zum Ersetzen der gesamten Stichplatte, was Kosten mit sich bringt.
Die Stichplatte ist relativ kompliziert, da sie auch mit einem festen Schneideelement, das zum Versäubern des
Gewebes vor dem Nähen vorgesehen ist, einstückig ist.
- -sr - Ψ
Das Vorhandensein dieses Schneideelementes macht es in der Praxis unmöglich, die Zunge wegzunehmen und auszuwechseln,
da auf der Stichplatte kein ausreichender Platz für lösbare Verbindungselemente vorhanden ist.
5
Ferner ist, wenn die Gewebe sehr dick und weich sind, die o.g. plattenförmige Zunge nicht in der Lage,
ein unregelmäßiges Spannen zu verhindern, auch wenn sie in ihren Abmessungen groß gemacht ist. Dies ergibt sich
aufgrund der Tatsache, daß das Vorhandensein der Zähne und der verschiedenen Elemente, die mit der Stichplatte
verbunden sind, verhindert, daß die Zunge übermäßig groß in ihren Abmessungen gemacht werden kann.
Die bestehende Technologie ist deshalb relativ unzureichend und unbefriedigend sowohl aufgrund der Tatsache,
daß ein relativ komplexes Element wie die Stichplatte jedesmal ausgetauscht werden muß, wenn die kleinste
Änderung in der Dicke des zu nähenden Gewebes vorhanden 0 ist, als auch aufgrund der Tatsache, daß in jeden Falle
besonders dicke und weiche Gewebe dazu tendieren, überspannt zu werden, wenn Überwendlichstiche gebildet
werden, was zu negativen ästhetischen Auswirkungen unmittelbar in der Nähe der Ränder, d.h. der am meisten
- Pf- *
sichtbaren Bereiche des Gewebes führt. Wie bereits erwähnt, kann diese negative Situation nicht dadurch
vermieden werden, daß die Zunge austauschbar gemacht wird, und darüber hinaus ergibt eine Auswechwelbarkeit
der Zunge ernsthafte technische Probleme bezüglich des konstruktiven Aufhaus der Stichplatte.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die
diese Nachteile vermeidet, die ein hohes Maß an handwerklicher Näharbeit sicherstellt und die einen besonders
einfachen und wirtschaftlichen Aufbau besitzt.
Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung der genannten Art durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
Die Hilfsplatine, die an der Drückerstange befestigt
und über dem Gewebe und der Stichplatte angeordnet ist, durch welche die Vorschubzähne hindurchgreifen, ist
also mit einem Zusatzelement ähnlich der Zunge der Stichplatte versehen, welches vom Überwendlichstich umgeben
ist. Dieses Zusatzelement ist oberhalb der' Zunge angeordnet und wird somit vom Überwendlichstich ebenfalls
umgeben.
Gemäß einem Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung
ist dieses Zusatzelement an der Hilfsplatine mit
HiIe von lösbaren Verbindungselementen befestigbar.
Weitere Einzelheiten und Ausgestaltungen der Erfindung sind der folgenden Beschreibung zu entnehmen, in der
die Erfindung anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher beschrieben und erläutert
ist. Es zeigt:
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Figur 1 eine perspektivische Gesamtansicht
einer Vorrichtung gemäß einem Ausführungsbeispiel vorliegender Erfindung,
Figur 2 eine perspektivische Ansi ent einer
Stichplatte,
Figur 3 eine perspektivische Ansicht einer
Hilfsplatine oder Stoffdrückerfuß,
20
Figur H eine perspektivische Ansicht aller
derjenigen Elemente, die zur Bildung von Überwendlichstichen während des
Nähens eines Gewebes zusammenarbeiten. 25
/tv
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung insgesamt
mit der Bezugsziffer 1 bezeichnet. Sie besitzt eine Stichplatte 2, die an einer Nähfläche 3 befestigt ist,
und eine Hilfsplatine 4, die an einem Stoffdrückerstab
befestigt ist.Die Stichplatte 2 ist in Fig. 2 dargestellt und von an sich bekannter Bauart. Sie besitzt eine Reihe
von Einschnitten 6, durch welche sich Zähne 7 zum Vorschieben des Gewebes 8 (Fig. 2) erstrecken. Die
Stichplatte 2 ist einstückig mit einer feststehenden Scher- bzw. Streichkante 9, welcher gegenüber eine
bewegliche Schwer- bzw. Streichkante 10, die ebenfalls an sich bekannt ist, in Tätigkeit ist. Der ortsfesten
Streichkante 9 benachbart ist eine Zunge 11, die die Form eines Kegelstumpfes aufweist bzw. seitlich konisch
zuläuft und eine öffnung 12, in welche eine Nadel 13 eingeführt wird, teilweise begrenzt. Die Nadel, die mit
einem oberen Haken bzw. Greifer I1+ zusammenarbeitet, ist
mit einem Faden 13a versehen. In Fig. 4 sind die Nadel und der obere Greifer 14 und der untere Haken bzw. Greifer
15 jeweils mit einem Faden 13a, 14a bzw. 15a versehen. Die Hilfsplatine 4 ist im Detail in den Fig. 3 und 4
dargestellt. Diese Platine, die auch Stoffdrückerfuß bzw. Nähfuß bezeichnet wird, hat als Hauptelement ein
Plättchen 16, das auch die Sohle des Fußes genannt wird
und das mit einem hochgebogenen vorderen Ende 16a versehen ist, und erstreckt sich oberhalb der Stichplatte
2 derjenigen Zone gegenüberliegend, an der die Vorschubzähne 7 angeordnet sind.
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Die Hilfsplatine 4- besitzt eine öffnung 17 in dem Bereich,
den die Nadel 13 durchdringt. Vorteilhaft ist diese öffnung 17 teilweise von einem Zusatzelement 18 abgedeckt,
das eine Form aufweist, die mit derjenigen der Zunge etwa identisch ist, und das oberhalb dieser angeordnet
ist.
Darüber hinaus ist dieses Zusatzelement 18 mit dem Plättchen 16 mit Hilfe von lösbaren Verbindungselementen
fest verbindbar, welche bspw. aus einer Schraube 19, wie sie im einzelnen in Fig. 3 dargestellt ist, bestehen.
Das Zusatzelement 18, das in einer Vielzahl von Größen vorgesehen ist, liegt einem schrägen bzw. geneigten
Bereich 20 des Plättchens 16 gegenüber, welcher Bereich derart geneigt ist, daß er den Vorschub des Gewebes
und das Abnehmen der Stiche erleichtert.
Die Betriebsweise der Vorrichtung gemäß vorliegender Erfindung kann insbesondere aus der obigen Beschreibung
verstanden werden und ist in der Fig. U dargestellt.
Die Nadel 13, der obere Greifer IU und der untere Greifer 15 bilden mit ihren entsprechenden Fäden
die Überwendlichstiche durch Umschlingen der letzteren nicht nur um das Gewebe 8 und die Zunge 11 sondern
auch um das Zusatzelement 18 herum. Diese Fäden 13a, IHa, 15a sind deshalb in einer insbesondere losen Art
und Weise angeordnet. Wenn das Gewebe 8 die Tätigkeitsbzw. Betriebszone der Nadel verläßt und sich ausdehnt,
während die Fäden selbst sich zusammenzuziehen versuchen, verbleibt der Überwendlichstich mit dem Gewebe
fest verbunden, ohne daß Unebenheiten oder Unregelmäßigkeiten am letzteren erzeugt werden bzw. auftreten.
Das zweifache Vorhandensein der Zunge 11 und des Zusatzelementes 18 macht es möglich, dieses Ergebnis nicht nur
aufgrund der vergrößerten Dicke der fraglichen Elemente zu erreichen, sondern auch deshalb, weil der Stich anfangs
auf beiden Seiten der beiden starren Elemente, die das Gewebe vollständig umschließen, gebildet ist. Bisher
0 wurde lediglich ein starres Element, nämlich die Zunge 11, vorgesehen, und deshalb versuchten die Fäden in das
Gewebe einzusinken, insbesondere dann, wenn das Gewebe einen erheblichen Grad an Weichheit aufwies.
Ein zweites bedeutendes Merkmal vorliegender Erfindung besteht in der Tatsache, daß das Zusatzelement 18 unmittelbar
und in einfacher Weise durch Festziehen und Lösen der Schraube 19 ausgewechselt werden kann. Dies
macht es möglich, die Breite des zu bildenden Stiches entsprechend dem zu nähenden Gewebe zu verändern, ohne
die Stichplatte 2 oder gar die Hilfsplatine 4 auszuwechseln.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist sehr einfach und
praktisch und vom Stand der Technik verschieden, da sie auf der Hilfsplatine 4 basiert, die bisher lediglich
im Hinblick auf eine genaue Positionierung des Gewebes gegenüber den Vorschubzähnen 7 vorgesehen worden ist.
Als Folge des neuen Zusatzelementes 18, das im Bereich
der öffnung 17 vorgesehen ist, kann das Bilden der Stiche vollständig gesteuert und die Stiche können allmählich
weggenommen werden. Darüber hinaus bedeutet die Auswechselbarkeit des Zusatzelementes 18, daß die Vorrichtung
unmittelbar und in wirtschaftlicher Weise an jede Gewebeart angepaßt werden kann. Das Auswechseln des Zusatzelementes
18 kann auch durch Hilfspersonal ausgeführt werden.
Es sei auch hervorgehoben, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung, wie man zunächst meinen könnte, nicht ein
Herstellen von losen Stichen, insbesondere wegen der Druckwirkung, der das Gewebe 8 unterworfen ist, wenn
es zwischen die Zunge 11 und das Zusatzelement 18 eingeführt wird, zur Folge hat.
Die Erfindung in ihrer vorliegenden Form kann Gegenstand zahlreicher Modifikationen und Änderungen sein, die
alle innerhalb des Rahmens des Erfindungsgedankens liegen. Es können ferner Einzelheiten durch technisch
äquivalente Elemente ersetzt werden. In der Praxis können Materialien und Abmessungen beliebiger Art und
Größe verwendet werden.
- Leerseite -
Claims (5)
1. Vorrichtung zum Bilden von Überwendlichstichen in Nähmaschinen,
mit einer Stichplatte, durch welche Zähne für den Vorschub eines Gewebes hindurchtreten, mit einer Zunge
auf der Stichplatte, die vom Überwendlichstich umgeben wird, und mit einem Stoffdrückerstab (5), dadurch
gekennzeichnet, daß am Stoffdrückerstab eine Hilfsplatine (4) befestigt ist, an der ein Zusatzelement (18), das
ähnlich der Stichplattenzunge (11) geformt ist, befestigbar ist, und daß das Zusatzelement (18) die Zunge (11)
überdeckt und gleichzeitig wie die Zunge vom Überwendlichstich umgeben wird.
Postscheckkonto Stuttgart 507 71 -705 (BLZ 600100 70) Dresdner Bank Stuttgart 1919 854 (BLZ 600 800 00)
— O _
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (18) an der Hilfsplatine (U)
mit Hilfe von lösbaren Verbindungselementen (19) befestigbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (18) mittels einer Schraube (19)
an der Hilfsplatine (U) befestigbar ist.
U. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zusatzelement (18) in einer Vielzahl von Größen bzw. Abmessungen vorgesehen ist, so daß
die Breite des Überwendlichstichs in Abhängigkeit vom zu nähenden Gewebe veränderbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfsplatine (4) einen schrägen Führungsbereich
(20) aufweist, der dem Zusatzelement (18) folgt und mit dem der Vorschub des Gewebes und das Abnehmen des
Stiches erleichtert ist.
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