DE2028027C3 - Vorrichtung an Nähmaschinen zum Führen des Unterfadens nach einem Spulenwechsel - Google Patents
Vorrichtung an Nähmaschinen zum Führen des Unterfadens nach einem SpulenwechselInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung an Nähmaschinen zum Führen des Unterfadens nach einem
Spulenwechsel ohne Entfernung des Werkstücks, bei der unterhalb der Stichplatte eine Fadentrenneinrichtung
zum Abschneiden des vom Werkstück kommenden alten Spulenfadens angeordnet ist.
Eine Vorrichtung dieser Art ist aus der USA.-Patcntschrift
2 808 795 bekannt. Nach dem Abschneiden des Unterfadens hängt von der Unterseite des
Werkstücks ein Reststück des Unterfadens weg, dessen Länge vom Abstand der Faden-Schneideinrichtung
von der Stichbildungsstellc abhängt. Nach dem Spulenwechsel ergreift der Greifer den neuen Unterfaden
und führt mit diesem die Nahtbildung durch. Dabei besteht aber die Gefahr, daß das herabhängende
Ende des alten Unterfadens sich am Greifer oder am neuen Spulenfaden verfängt und in unkontrollierter
Weise in die Naht eingebunden wird. Dadurch können unschöne Nahtfehler entstehen, die
nachträglich nicht mehr beseitigt werden können. Ein so kurzes Abschneiden des alten Fadenendes, daß
dies nicht vorkommen kann, ist in der Praxis kaum möglich und außerdem unvorteilhaft, da es zum
Zwecke der Sicherung der Naht an der Faden* echseistelle erwünscht ist, die Fadenenden miteinander
zu verknoten.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der genannten Art so auszubilden,
daß sie beim Spulenwechsel sowohl den
ίο neuen als auch den Rest des alten Spulenfadens so
führt, daß mit Sicherheit nur der Anfang des n>;uen
Spulenfadens beim Nähbeginn in die Naht eingebunden wird, während das alte Fadenende lose am
Werkstück verbleibt.
ig Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Vorrichtung
der genannten Art der Fadentrenneinrichtung eine vom Greifer zu ihr verlaufende Führungsnut für
den vom Werkstück und den von der neuen Spule kommenden Unterfaden zugeordnet.
Diese Führungsnut nimmt die beiden Fadenenden auf und hält sie relativ straff, so daß sie eine eindeutig
definierte Lage einnehmen und ein unkontrolliertes und ungewolltes Ergreifen des alten Fadenendes
durch den Greifer ausgeschlossen ist. Mit einer einzigen Bewegung, <Iie ohnehin für das Abschneiden des
Fadenendes nötig ist, geschieht das Einlegen b( idcr
Fadenenden in die Führungsnut und ihr gemeinsames Abschneiden; die Bedienung der Vorrichtung ist
deshalb äußerst einfach. Nach dem Nähen verbleiben an der Unterseite des Werkstücks zwei lose herabhängende,
auf gleiche Länge abgeschnittene Fadenenden, die leicht und sauber miteinander verkrotet
werden können
Es ist /war an sich bekannt (deutsche Patentschrift 804 63S), bei einer Nähmaschine am Stoffdrückerfuß
eine Vorrichtung zum gemeinsamen Abschneiden und Festhalten des Oberfaden,, und Unterfadens anzuordnen.
Diese Vorrichtung dient jedoch der Erleichterung des Werkstückwechsels und hat m · dem
erfindungsgemäßen Problem der Behandlung des Unterfadens beim Spulenwechsel ohne Entfernung
des Werkstücks nichts zu tun.
Die Führungsnut !kann in einer den Greifer umgebenden und am Maschinenbett gehaltenen Abdeckplatte
angeordnet sein.
Vorteilhafter, insbesondere um eine zusatz iche
Klemmwirkung auf die Fadenenden in der Führt ngsnut auszuüben, ist es, wenn die Führungsnut zwischen
der Abdeckplatte und einer mit einer Mcsserklinge verbundenen Federplatte angeordnet ist. die
mittels einer Schraube an der Abdeckplatte befestigt ist.
Ferner kann eine Klemmwirkung auf die Fadenenden dadurch erreicht werden, daß der feststehe idcn
Messerschneide der Fadentrenneinrichtung ein zu der Schneide hin beweglicher, an einer Klappe des
Maschinenbettes befestigter Anschlag zugeordnet ist, durch den die Fäden nach dem Schneiden geklemmt
werden.
Ausführungsformen der Erfindung werden an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine in der Nähe des Greifermechaniimus
der Maschine gelegene Schneideinrichtung in Annicht von vorn,
F i g. 2 eine Seitenansicht der in Fig. I dargeiteilten
Teile,
Fig. 3 einen in einer zweiten Ausführungslorm mit einer Schneideinrichtung kombinierten Fader hai-
ter an der Seite des Greifcrmeclianismus in Ansicht
von vorn,
F i g. 4 dieselben Einrichtungen in vergrößerter Darstellung seitlich in Richtung der Pfeile V-V der
F i g. 3 gesehen,
F i g. 5 eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung
mit getrennten Fadenklemm- und -schneideinrichtungen in Vorderansicht und
Fig.6 die Fadenklemmeinrichtung gemäß Fig.5
ir· vergrößertem Maßstab, gesehen von der Seite in der Richtung der Pfeile VII-VII.
F i g. 1 veranschaulicht in einer Ansicht von vorn die Nähstelle einer Freiarmnähmaschine mit angelenkter
Klappe 9, hinter der sich der Greifermechanismus befindet. Der Rahmen um den Greifermechanismus
umfaßt eine fest angeordnete Abdeckplatte 10, durch deren Mitte sich die Spulenkapsel 11 durch
eine Öffnung 12 erstreckt. Die Deckplatte 10 des Greifermechanismus weist an ihrer oberen, linken
Ecke (Fig. 2) eine Schulter 13 auf. Oberhalb dieser Schulter 13 ist eine schmale Fülirirngsnut 14 angeordnet,
die sich von dem Rand der öffnung 12 nach außen bis zu der linken, äußeren Randfläche
der Deckplatte erstreckt. Die Vorderseite 15 der Schulter 13 ist schräg nach oben zu der Führungsnut
14 hin geneigt und erleichtert dadurch das Einführen des vom Werkstück kommenden alten Unterfadenendes
6 und des neuen Uniterfadenendes 7 in diese Führungsnut. Eine die Deckplatte 10 befestigende
Schraube 16 ist auch in der Schulter 13 versenkt angeordnet. In einer Wand 17 des Freiarms unmittelbar
hinter dem Auslaßende der Führungsnut 14 ist eine Schneide 18 angeordnet, die mit einem Anschlag 19
an der Klappe 9 in solcher Weise zusammenwirkt, daß der Anschlag 19 beim Schließen der Klappe 9 zu
der Schneide 18 hin bewegt wird.
Der Unterfadenwechsel geschieht wie folgt. Die Nadel soll sich beim Spulenwechsel in ihrer obere,!
Lage befinden. Normalerweise bleibt eine gewisse Fadenlänge in der auszuwechselnden Spule, und dieser
Faden ist in der in Arbeit befindlichen Naht, verankert. Wenn die Spule von der Nähstelle entfernt
wird, wo der Oberfaden mid der Unterfaden in verschiedene Richtungen laufen, wird das Unterfadenende
6 in die Führungsnut 14 eingelegt und zu der Fadentrenneinrichtung gezogen. Eine neue, mit Faden
gefüllte Spuie wird eingesetzt, und das Ende des Fadens wird von einer Fadcn-Zuführungsstelle 8 der
Spule abgezogen und ebenfalls in die Nut eingelegt und mittels der Fadentrenneinrichtung (Schneideinrichtung)
p.bgcschnittcn.
Diejenigen Teile der Fadenenden 6, 7 die dann über der Schneide liegen, werden automatisch geschnitten,
und die Fäden 6,7 verbleiben in der Führungsnut. Das von der Spule in der Spulenkapsel 11
kommende Unterfadenende 7 wird von der Schneide 18 entfernt, indem der Oberfaden, sobald die Maschine
wieder in Gang gesetzt wird, den Unterfaden erfaßt und ihn nach oben in der gestrichelt bei 20 in
F i g. 1 dargestellten Weise zur Nähstelle zieht. Das andere Ende 6 des Unterfadens wird allmählich aus
der Nut herausgezogen, während das Werkstück sich unter dem Fuß 21 vorwärts bewegt. Das einzige Anzeichen
am fertigen Werkstück für den Wechsel des Spulenfadens besteht in der Anwesenheit der beiden
losen Fadenenden 6,7 an der Unterseite des Werkstücks.
Diese Enden können entweder miteinander verknotet oder mit dem Werkstück vernäht werden.
Bei diesem Spulenwechsel, bei dem der Nähvorgang abgebrochen wird, bevor der Unterfaden völlig verbraucht
ist, erhält man eine durchgehende Naht ohne Bruch des Oberfadens.
ä In der in Fig. 3 und4 dargestellten Ausführungsform sind der Greifermechanismus und die Deckplatte
mit einer anderen als der eben beschriebenen Schneideinrichtung dargestellt. Eine Federplatte 22
mit nach außen vorragender Zunge 23 ist an der
ίο Deckplatte mittels einer durch sie hindurchgehenden
Schraube 24 befestigt und gegen die Deckplatte vorgespannt. Die Zunge hat einen nach außen geschwungenen
Teil, in welchem sich eine V-förmige Ausnehmung 25 mit einer scharfen Kante 26 am
Grunde der Ausnehmung befindet. Wenn die Spule zum Neufüllen oder Ersatz entfernt wird, kann der
Unterfaden an der Kante 26 geschnitten werden. Ebenso kann der überflüssige Teil des losen Fadenendes
an der neu ein ge; .tzten Spule wieder ge-
schnitten werden. Die beiden Fadenenden 6, 7 werden zwischen der Zunge und der Deckplatte eingelegt
in eine Führungsnut 27, wonach sie in die Ausnehmung gezogen und gegen die Kante gedrückt
werden. Die Fadenenden werden dann durch den Druck der Zunge gegen die Deckplatte gehalten und
werden etwa gleichzeitig nach einem bestimmten Vorschub des Werkstücks gelöst.
Die in F i g. 5 dargestellte Ausführungsform ist eine Variante der Ausführungsform gemäß Fig. 1
und 2. In dieser Ausführungsform (F i g. 6) ist ein Bremsschuh (Fadenbremse) 28 winkelbeweglich gegenüber
der Führungsnut 14 gelagert und durch eine Feder 29 in einer solchen Weise zu der Nut hin gedrängt,
daß die Unterkanten 30 des Bremsschuhs gegen die untere Seitenkante der Führungsnut drücken.
Der Bremsschuh kann gegen die Fed°rwirkung angehoben werden, damit die Fadenenden 6,7 in die
Führungsnut unterhalb des Bremsschuhs eingelegt werden können, der dann die Fadenenden gegen die
Seitenfläche der Führungen».1.* druckt, wie es in
F i g. 6 gezeigt ist. Wie in der Ausführungsform der F i g. i weist die Ausführungsform gemäß F i g. 5
eine Schneide 18 nahe dem Auslaßende der Nut 14 auf. Die Schneide 18 hat eine V-förmige Ausnehmung.
in der die Fäden durchgetrennt werden, wenn sie sieh von dem Bremsschuh nach hinten durch die
Ausnehmung erstrecken. Die Fäden werden von der Bremse in derselben Weise gelöst, wie dies unter Bezugnahme
auf die Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 beschrieben wurde. Bei der Ausführungsform
der F i g. 5 werden die Unterfadenenden 6,7 noch besser geführt und straff gehalten, 'venn die Maschine
zur Weiterführung der Naht wieder in Gang gesetzt wird.
Die beschriebenen Einrichtungen zum Erleichtern des Wechselns des Unterfadens sind in der Lage, die
beiden Enden des Unterfadens gemeinsam zu führen und den richtigen Bremseffekt zu geben, so daß der
neu eingesetzte Faden zurückgehalten wird in der Bremse, während weiterer Faden von der Spule abgewickelt
wird, während der Oberfaden den Unterfaden zu der Nähstelle zieht. Andererseits ist die
Bremswirkung so begrenzt, daß sie kein Hindernis für den Vorschub des Werkstücks in der Maschine
bildet. Weiterhin wird die Einstellung der Langen der Fadenenden vereinfacht, so daß aller unnötiger
Faden im Anschluß an den Fadenwechsel entfernt ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Vorrichtung an Nähmaschinen zum Führen des Unterfadens nach einem Spulenwechsel ohne
Entfernung des Werkstücks, bei der unterhalb der Stichplatte eine Fadentrenneinrichtung zum
Abschneiden des vom Werkstück kommenden alten Spulenfadens angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Fadentrenneinrichtung (18, 19 bzw. 26) eine vom Greifer zu ihr
verlaufende Führungsnut (14 bzw. 27) für den vom Werkstück und den von der neuen Spule
kommenden Unterfaden (6 bzw. 7) zugeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Führungsnut (14) in einer den Greifer umgebenden und am Maschinenbett
gehaltenen Abdeckplatte (10) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnut (27)
zwischen der Abdeckplatte (10) und einer mit einer Messerklinge (26) verbundenen Federplatte
(22) angeordnet ist, die mittels einer Schraube (24) an der Abdeckplatte (10) befestigt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der feststehenden Messerschneide (18) der Fadentrenncinrichtung ein zu
der Schneide (18) hin beweglicher, an einer Klappe (9) des Maschincnbeites befestigter Anschlag
(19) zugeordnet ist, lurch den die Fäden (6 bzw. 7) nach dem Schneiden geklemmt werden.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Verbindung mit der Führungsnut
(14) eine federnde Fadenbremse (28) angeordnet ist.
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