DE3512275C2 - - Google Patents
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- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01C—AMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
- C01C1/00—Ammonia; Compounds thereof
- C01C1/02—Preparation, purification or separation of ammonia
- C01C1/10—Separation of ammonia from ammonia liquors, e.g. gas liquors
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B7/00—Halogens; Halogen acids
- C01B7/19—Fluorine; Hydrogen fluoride
- C01B7/191—Hydrogen fluoride
- C01B7/194—Preparation from ammonium fluoride
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von
bei der Erzeugung von Urankernbrennstoff anfallenden,
Ammonium- und Fluoridionen enthaltenden Ablaugen ein
schließlich der Rückgewinnung des wasserfreien Fluor
wasserstoffes (Fluorwasserstoffsäure) und des Ammoniaks
und ihrer Rückführung in den Kreislauf.
Urandioxid, das einen üblichen Kernbrennstoff dar
stellt, wird aus Uranhexafluorid in einer Urankern
brennstoff erzeugenden Anlage hergestellt. Bei der Bil
dung des intermediären Ammoniumdiuranats fällt
eine Ammonium- und Fluoridionen enthaltende Ablauge an.
Diese wird heutzutage zur Auftrennung in Ammoniakwasser
und Calciumfluorid in der Anlage zur Herstellung des
Urankernbrennstoffs mit Calciumhydroxid behandelt,
wobei lediglich das Ammoniakwasser erneut der Herstel
lung des Kernbrennstoffs zugeführt wird.
Das Calciumfluorid wird, da bisher keine Möglichkeit
gefunden werden konnte, es unmittelbar in der Brenn
stoff erzeugenden Anlage zu verwerten, in dieser ein
fach gelagert. Außerhalb der Anlage kann das Calcium
fluorid ein Ausgangsmaterial für die Herstellung von
wasserfreier Fluorwasserstoffsäure abgeben. In diesem
Falle ist jedoch für die Gewährleistung eines zufrie
denstellenden Ausgangsmaterials für die Verwendung
außerhalb der Kernbrennstoff erzeugenden Anlage eine
zusätzliche Behandlung erforderlich, was das System
komplizierter macht, da die Herstellung von Fluorwasser
stoffsäure aus Calciumfluorid mit der Bildung eines einer
unmittelbaren Verwendung nicht zugänglichen Endproduktes
verbunden ist.
Aufgabe der Erfindung war es, nun die Behandlung der Ammo
niumfluorid und Ammoniak enthaltenden Ablauge einer Anlage
zur Erzeugung von Urankernbrennstoff so zu gestalten, daß
bei der getrennten Rückgewinnung des Fluor- und Ammoniak
anteils ein minimaler Anfall der Abfallstoffe erfolgt, wo
bei das Fluormaterial in Form von wasserfreiem Fluorwasser
stoff zurückgewonnen werden kann, der das Ausgangsmaterial
für die Umwandlung des Uranhexafluorids darstellt.
Diese Aufgabe wird, wie aus dem vorstehenden Anspruch er
sichtlich, gelöst.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren können die für die
Abtrennung eingesetzten Reagenzien in den Kreislauf zurück
geführt und nach entsprechender Behandlung wiederverwendet
werden, wobei die Menge an Abfallstoffen auf ein Minimum be
schränkt ist. Zur Nutzung des spezifischen Verhaltens des
erfindungsgemäß verwendeten Magnesiumchlorids wurde zur Lö
sung der Aufgabe eine bestimmte Kombination der einzelnen
Verfahrensstufen gewählt.
Die Ablauge wird zuerst zur Abtrennung der Ammonium
ionen der Ionenaustauschadsorption unterworfen, wo
für ein stark saures Kationenaustauscherharz ver
wendet wird. Dieses kann ein Kationenaustau
scherharz auf einer beliebigen Harzbasis sein, wie ein
solches vom Polystyrol-, Phenol-, Graphittyp usw., so
fern es den Rest einer starken Säure aufweist. Diese
Ionenaustauscherharze können entweder so eingesetzt
werden, daß man die zu behandelnde Ablauge durch eine
mit diesen Harzen gefüllte Säule schickt oder die Harze
mit der Ablauge einfach vermischt, rührt und danach ab
trennt. Die Menge an für die Füllung der Säule bzw. die
Mischung in Frage kommendem Harz hängt jeweils von der
Konzentration der Ammonium- und Fluoridionen in der
zu behandelnden Ablauge ab. Das stark saure Ionen
austauscherharz kann ungeachtet der Azidität der
Ablauge verwendet werden, weshalb die Azidität der
Ablauge auch nicht eingestellt werden muß.
Die wässerige Phase nach dem Ionenaustausch ist im
Falle einer Ablauge aus einer Anlage zur Rückumwand
lung von Uranhexafluorid eine lediglich einige Pro
zent HF enthaltende Lösung. Aus dieser können rund 90%
des Gesamtfluors als wasserfreier Fluorwasserstoff
durch Destillation unter Zugabe von konzentrierter
Schwefelsäure (70% oder darüber) nach einem an sich
bekannten Verfahren, insbesondere nach Anheben des
HF-Gehaltes auf ca. 30% zurückgewonnen werden.
Die dabei als Abfallprodukt anfallende Schwefel
säurelösung kann auf der nächsten Stufe der De
stillation bzw. Einengung in konzentrierte Schwe
felsäure umgewandelt und auf der Stufe der extraktiven
Destillation eingesetzt werden. Das auf der Stufe der
HF-Einengung abdestillierte und gesammelte Wasser so
wie das auf der Stufe der Schwefelsäureeinengung ab
destillierte und gesammelte Wasser sind somit die ein
zigen zu verwerfenden Abfallprodukte. Dieses Abwasser
enthält lediglich geringe Mengen an Verunreinigungen
wie HF und kann daher nach dem üblichen Verfahren be
seitigt werden. Die beim erfindungsgemäßen Verfahren
anfallende Menge an zu beseitigenden festen Abfall
stoffen ist äußerst gering.
Andererseits kann das Ionenaustauscherharz, das Ammo
niumionen adsorbiert enthält, nach der Regenerierung
zur Abtrennung der Ammoniumionen erneut verwendet wer
den. Für die Desorption kann jede Mineralsäure verwen
det werden. Erfindungsgemäß sollte dies jedoch Chlor
wasserstoffsäure sein, da die Rückgewinnung des Ammo
niak beabsichtigt ist. Das Ammoniakwasser kann aus der
so erhaltenen wässerigen Ammoniumchloridlösung durch
einfaches Kochen unter Zugabe von Magnesiumhydroxid
abgetrennt werden, wobei pro Mol Ammoniumchlorid min
destens 0,5 Mol Magnesiumhydroxid zuzusetzen sind. Auf
dieser Stufe erhält man mit einem Rückgewinnungsgrad
von ca. 97% Ammoniakwasser in einer Konzentration von
3 bis 20%, wobei eine wässerige Magnesiumchloridlösung
zurückbleibt.
Diese wässerige Magnesiumchloridlösung wird auf der
nächsten Stufe thermisch zersetzt, wobei die Chlorwas
serstoffsäure abdestilliert wird und eine Aufschlämmung
von Magnesiumhydroxid zurückbleibt. Diese Stoffe
können dann wieder den vorangegangenen Stufen zugeführt
und wiederholt verwendet werden, bis sich im Magnesium
hydroxid andere kationische Verunreinigungen als Ammo
niumionen angesammelt haben und eine Rückführung un
möglich wird. Bei der Durchführung des erfindungsge
mäßen Verfahrens fällt als Abfallstoff lediglich Was
ser an, das eine geringe Menge an während der Einen
gung der Schwefelsäure gebildetem Fluor enthält. Das
Ammoniakwasser und der wasserfreie Fluorwasserstoff
werden in direkt wiederverwendbarer Form gewonnen.
Sämtliche am Verfahren beteiligten Stoffe können im
Rahmen des geschlossenen Systems des erfindungsgemäßen
Verfahrens wiederholt verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand
einer Zeichnung (Fließschema) näher erläutert.
Die Prozentangaben bedeuten Gew.-%.
10 l einer simulierten Ablauge aus 5% NH4F und 2%
NH4OH wurden durch eine mit 2 l eines stark sauren
Ionenaustauscherharzes (Amberlite IR 120, Rohm
& Haas) gefüllten Säure geschickt. Die Ammo
niumionen wurden durch das Ionenaustauscherharz adsor
biert, die Säule verließ eine wässerige HF-Lösung mit
einer Konzentration von ca. 2,7%. Das Ionenaustauscher
harz wurde mit ca. 6 l Wasser gewaschen. Die austreten
de Flüssigkeit wurde mit der zuerst erhaltenen verei
nigt. Auf diese Weise wurde eine HF-Lösung mit einer
Konzentration von etwa 1,5% erhalten.
Die HF-Lösung wurde in einer Destillationssäule destil
liert. Am Boden der Destillationskolonne floß eine ca.
32%ige wässerige HF-Lösung ab, vom Kolonnenkopf wurde
Wasser (Dampf) abgezogen. Die erhaltene Lösung wurde
auf einer Extraktionsdestillationskolonne aufgebracht,
wobei unter Aufgabe von 1,8 l 80%iger H₂SO₄ auf den
Kolonnenkopf extraktiv destilliert wurde. Auf diese
Weise erhielt man am Kolonnenkopf ca. 2,5 l wasserfreie
Fluorwasserstoffsäure. Am Kolonnenboden wurde als Ab
lauge etwa 68%ige Schwefelsäure erhalten. Diese wurde
dann durch Abdampfen des Wassers in einer Einengungsko
lonne auf 80% eingeengt und danach wieder auf die Extrak
tionsdestillationskolonne aufgegeben. Die Menge an HF,
die nicht in Form von wasserfreiem Fluorwasserstoff in
der Extraktionsdestillationskolonne wiedergewonnen wur
de, betrug ca. 1%, bezogen auf den gesamten Fluorwas
serstoff, und wurde zusammen mit dem Wasser abgezogen,
das in der Kolonne zur Einengung der Schwefelsäure ab
gedampft wurde.
Der am Ionenaustauscherharz während der Ionenaustausch
stufe adsorbierte Ammoniak wurde mit ca. 6 l 3 N HCl-
Lösung desorbiert. Das vom Ammoniak befreite Ionenaus
tauscherharz wird für den Ionenaustausch beim nächsten
Durchgang wieder eingesetzt. Nach dem Regenerieren und
Waschen erhielt man eine ca. 4%ige NH₄Cl-Lösung. Diese
wurde mit ca. 0,6 kg Mg(OH)2 versetzt, wonach das er
haltene Gemisch erwärmt wurde. Auf diese Weise erhielt
man durch Kondensation des austretenden Ammoniakdampfes
ca. 5 l einer ca. 15%igen wässerigen NH4OH-Lösung.
Die zurückbleibende etwa 5%ige wässerige MgCl2-Lösung
wurde durch hydrolytisch-thermische Zersetzung in
Mg(OH)2 und eine wässerige HCl-Lösung aufgetrennt. Bei
de Stoffe wurden in den Verfahrenskreislauf zurückge
führt.
Durch Wiederholung des beschriebenen Verfahrens wurden
insgesamt 1 m3 Ablauge behandelt. Nach diesem Durchgang
war keine Verschlechterung in der Qualität des einge
setzten Ionenaustauscherharzes festzustellen, der Ver
lust lag unter 2%. Die Verluste an anderen eingesetz
ten Stoffen, d. h. Schwefelsäure, Salzsäure und Magne
siumhydroxid lagen unter 5%. Die Menge an zurückge
wonnener Fluorwasserstoffsäure und Ammoniakwasser be
trug 21,6 l bzw. 510 l (Rückgewinnungsgrad 97% bzw.
93%). Die Menge an angefallenem Abwasser betrug 2,43 m3
und der Fluorgehalt 0,096 g/l.
Claims (1)
- Verfahren zur Kreislaufbehandlung einer Ammonium- und Fluoridionen enthaltenden Ablauge, aus einer Anlage zur Erzeugung von Urankernbrennstoff, dadurch gekenn zeichnet, daß man die Ammoniumionen mit einem stark sauren Ionenaustauscherharz abtrennt, die verblei bende verdünnte Fluorwasserstofflösung durch Destillation einengt, den Fluorwasserstoff durch extraktive Destilla tion unter Zugabe von konzentrierter Schwefelsäure zurück gewinnt, die zurückbleibende verdünnte Schwefelsäure ein engt und der extraktiven Destillation erneut zuführt, den Ionenaustauscher mit den Ammoniumionen mit einer wäßrigen Salzsäurelösung regeneriert, wäßriges Ammoniak aus der er haltenen Ammoniumchloridlösung durch Destillation mit Magnesiumhydroxid zurückgewinnt, die Salzsäure und das Magnesiumhydroxid aus der verbleibenden Magnesiumchlorid enthaltenden Lösung durch hydrolytisch-thermische Zerset zung zurückgewinnt, die Salzsäure der Stufe der Regenerie rung des Ionenaustauscherharzes wieder zuführt und das Magnesiumhydroxid der Ammoniumchloridlösung wieder zuführt.
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