DE3512275A1 - Verfahren zur behandlung von ammonium- und fluoridionen enthaltenden ablaugen - Google Patents
Verfahren zur behandlung von ammonium- und fluoridionen enthaltenden ablaugenInfo
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Description
VERFAHREN ZUR BEHANDLUNG VON AMMONIUM- UND FLUORIDIONEN ENTHALTENDEN ABLAUGEN
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von bei der Erzeugung von Urankernbrennstoff anfallenden,
Ammonium- und Fluoridionen enthaltenden Ablaugen einschließlich der Rückgewinnung des wasserfreien Fluorwasserstoffs
(Fluorwasserstoffsäure) und des Ammoniaks und ihrer Rückführung in den Kreislauf.
Urandioxid, das einen üblichen Kernbrennstoff darstellt,
wird aus Uranhexafluorid in einer Urankernbrennstoff erzeugenden Anlage hergestellt. Bei der Bildung
des intermediären Ammoniumdiuranats fällt eine Ammonium- und Fluoridionen enthaltende Ablauge an.
Diese wird heutzutage zur Auftrennung in Ammoniakwasser und Calciumfluorid in der Anlage zur Herstellung des
Urankernbrennstoffs mit Calciumhydroxid behandelt, wobei lediglich das Ammoniakwasser erneut der Herstellung
des Kernbrennstoffs zugeführt wird.
Das Calciumfluorid wird, da bisher keine Möglichkeit
gefunden werden konnte, es unmittelbar in der Brennstoff erzeugenden Anlage zu verwerten, in dieser einfach
gelagert. Außerhalb der Anlage kann das Calciumfluorid
ein Ausgangsmaterial für die Herstellung von wasserfreier Fluorwasserstoffsäure abgeben. In diesem
Falle ist jedoch für die Gewährleistung eines zufriedenstellenden Ausgangsmaterials für die Verwendung
außerhalb der Kernbrennstoff erzeugenden Anlage eine
zusätzliche Behandlung erforderlich, was das System komplizierter macht, da die Herstellung von Fluorwasser-
stoffsäure aus Calciumfluorid mit der Bildung eines
einer unmittelbaren Verwendung nicht zugänglichen Endproduktes verbunden ist.
einer unmittelbaren Verwendung nicht zugänglichen Endproduktes verbunden ist.
Die Erfindung betrifft nun die Behandlung der Ammoniumfluorid
und Ammoniak enthaltenden Ablauge einer Anlage zur Erzeugung von Urankernbrennstoff zur getrennten
Rückgewinnung des Fluor- und Ammoniakanteils bei minimalem Anfall von Abfallstoffen, wobei das Fluormaterial in Form von wasserfreiem Fluorwasserstoff zurückgewonnen werden kann, der das Ausgangsmaterial für die Umwandlung des Uranhexafluorids darstellt. Ferner können nach dem erf indungsgemäße.n Verfahren die für die
Abtrennung eingesetzten Reagenzien in den Kreislauf zurückgeführt und nach entsprechender Behandlung wiederverwendet werden, wobei die Menge an Abfallstoffen auf ein Minimum beschränkt ist. Zur Nutzung des spezifischen Verhaltens des erfindungsgemäß verwendeten Magnesiumchlorids wurde zur Erzielung des Erfindungszweckes eine bestimmte Kombination der einzelnen Verfahrensstufen gewählt.
Rückgewinnung des Fluor- und Ammoniakanteils bei minimalem Anfall von Abfallstoffen, wobei das Fluormaterial in Form von wasserfreiem Fluorwasserstoff zurückgewonnen werden kann, der das Ausgangsmaterial für die Umwandlung des Uranhexafluorids darstellt. Ferner können nach dem erf indungsgemäße.n Verfahren die für die
Abtrennung eingesetzten Reagenzien in den Kreislauf zurückgeführt und nach entsprechender Behandlung wiederverwendet werden, wobei die Menge an Abfallstoffen auf ein Minimum beschränkt ist. Zur Nutzung des spezifischen Verhaltens des erfindungsgemäß verwendeten Magnesiumchlorids wurde zur Erzielung des Erfindungszweckes eine bestimmte Kombination der einzelnen Verfahrensstufen gewählt.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kreislaufbehandlung einer Ammonium- und Fluoridionen enthaltenden Ablauge,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Ammoniumionen durch IonenaustauschadSorption mit einem stark
sauren Ionenaustauscherharz abtrennt, die verbleibende verdünnte Fluorwasserstofflösung gegebenenfalls durch
Destillation einengt, den Fluorwasserstoff durch extraktive Destillation unter Zugabe von konzentrierter Schwefelsäure zurückgewinnt, die zurückbleibende
verdünnte Schwefelsäure einengt und der extraktiven
Destillation erneut zuführt, das Ionenaustauscherharz
mit den adsorbierten Ammoniumionen mit einer wässerigen Salzsäurelösung regeneriert, das Harz nach Entfernung
Destillation einengt, den Fluorwasserstoff durch extraktive Destillation unter Zugabe von konzentrierter Schwefelsäure zurückgewinnt, die zurückbleibende
verdünnte Schwefelsäure einengt und der extraktiven
Destillation erneut zuführt, das Ionenaustauscherharz
mit den adsorbierten Ammoniumionen mit einer wässerigen Salzsäurelösung regeneriert, das Harz nach Entfernung
der Ammoniumionen zur erneuten Adsorption von Ammoniumionen
verwendet, das Ammoniakwasser aus der verbleibenden wässerigen Ammoniumchloridlösung durch Destillation
unter Zugabe von Magnesiumhydroxid zurückgewinnt, die
Salzsäure und das Magnesiumhydroxid aus der verbleibenden Magnesiumchlorid enthaltenden Lösung durch hydrolytisch-thermische Zersetzung zurückgewinnt, die Salzsäure der Stufe der Regenerierung des Ionenaustauscherharzes wieder zuführt und das Magnesiumhydroxid der Destillation des Ammoniakwassers aus der Ammoniumchloridlösung zuführt.
Salzsäure und das Magnesiumhydroxid aus der verbleibenden Magnesiumchlorid enthaltenden Lösung durch hydrolytisch-thermische Zersetzung zurückgewinnt, die Salzsäure der Stufe der Regenerierung des Ionenaustauscherharzes wieder zuführt und das Magnesiumhydroxid der Destillation des Ammoniakwassers aus der Ammoniumchloridlösung zuführt.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann nicht nur zur Behandlung
von Ablaugen aus Urankernbrennstoff erzeugenden Anlagen sondern auch beliebiger Ammonium- und Fluoridionen
enthaltender Ablaugen verwendet werden. In
diesen Fällen ist eine gleichzeitige Anwesenheit geringer Mengen anderer verunreinigender Ionen nicht problematisch.
Sind sie jedoch in größeren Mengen vorhanden,
können sie vorgängig nach einem beliebigen Verfahren
können sie vorgängig nach einem beliebigen Verfahren
abgetrennt werden.
Die Ablauge wird zuerst zur Abtrennung der Anunoniumionen
der Ionenaustauschadsorption unterworfen, wofür ein stark saures Kationenaustauscherharz verwendet
wird. Dieses kann ein Kationenaustau-
scherharz auf einer beliebigen Harzbasis sein, wie ein solches vom Polystyrol-, Phenol-, Graphittyp usw., sofern
es den Rest einer starken Säure aufweist. Diese
Ionenaustauscherharze können entweder so eingesetzt
werden, daß man die zu behandelnde Ablauge durch eine
Ionenaustauscherharze können entweder so eingesetzt
werden, daß man die zu behandelnde Ablauge durch eine
mit diesen Harzen gefüllte Säule schickt oder die Harze mit der Ablauge einfach vermischt, rührt und danach abtrennt.
Die Menge an für die Füllung der Säule bzw. die
Mischung in Frage kommendem Harz hängt jeweils von der Konzentration der Ammonium- und Fluoridionen in der
zu behandelnden Ablauge ab. Das stark saure Ionenaustauscherharz kann ungeachtet der Azidität der
Ablauge verwendet werden, weshalb die Azidität der Ablauge auch nicht eingestellt werden muß.
Die wässerige Phase nach dem Ionenaustausch ist im Falle einer Ablauge aus einer Anlage zur Rückumwandlung
von Uranhexafluorid eine lediglich einige Prozent HF enthaltende Lösung. Aus dieser können rund 90 %
des Gesamtfluors als wasserfreier Fluorwasserstoff durch Destillation unter Zugabe von konzentrierter
Schwefelsäure (70 % oder darüber) nach einem an sich bekannten Verfahren, insbesondere nach Anheben des
HF-Gehalts auf ca. 30 % zurückgewonnen werden. Die dabei als Abfallprodukt anfallende Schwefelsäurelösung
kann auf der nächsten Stufe der Destillation bzw. Einengung in konzentrierte Schwefelsäure
umgewandelt und auf der Stufe der extraktiven Destillation eingesetzt werden. Das auf der Stufe der
HF-Einengung abdestillierte und gesammelte Wasser sowie das auf der Stufe der Schwefelsäureeinengung abdestillierte
und gesammelte Wasser sind somit die einzigen zu verwerfenden Abfallprodukte. Dieses Abwasser
enthält lediglich geringe Mengen an Verunreinigungen wie HF und kann daher nach dem üblichen Verfahren beseitigt
werden. Die beim erfindungsgemäßen Verfahren anfallende Menge an zu beseitigenden festen Abfallstoffen
ist äußerst gering.
Andererseits kann das Ionenaustauscherharz, das Ammoniumionen adsorbiert enthält, nach der Regenerierung
zur Abtrennung der Ammoniumionen erneut verwendet wer-
SAD ORiQJNAL
den. Für die Desorption kann jede Mineralsäure verwendet werden. Erfindungsgemäß sollte dies jedoch Chlorwasserstoff
säure sein, da die Rückgewinnung des Ammoniak beabsichtigt ist. Das Ammoniakwasser kann aus der
so erhaltenen wässerigen Ammoniumchloridlösung durch
einfaches Kochen unter Zugabe von Magnesiumhydroxid abgetrennt werden, wobei pro Mol Ammoniumchlorid mindestens
0,5 Mol Magnesiumhydroxid zuzusetzen sind. Auf dieser Stufe erhält man mit einem Rückgewinnungsgrad
von ca. 97 % Ammoniakwasser in einer Konzentration von 3 bis 20 %, wobei eine wässerige Magnesiumchloridlosung
zurückbleibt.
Diese wässerige Magnesiumchloridlosung wird auf der nächsten Stufe thermisch zersetzt, wobei die Chlorwasserstoffsäure
abdestilliert wird und eine Aufschlämmung von Magnesiumhydroxid zurückbleibt. Diese Stoffe
können dann wieder den vorangegangenen Stufen zugeführt und wiederholt verwendet werden, bis sich im Magnesiumhydroxid
andere kationische Verunreinigungen als Ammoniumionen angesammelt haben und eine Rückführung unmöglich
wird. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens fällt als Abfallstoff lediglich Wasser
an, das eine geringe Menge an während der Einengung der Schwefelsäure gebildetem Fluor enthält. Das
Ammoniakwasser und der wasserfreie Fluorwasserstoff werden in direkt wieder- verwendbarer Form gewonnen.
Sämtliche am Verfahren beteiligten Stoffe können im Rahmen des geschlossenen Systems des erfindungsgemäßen
Verfahrens wiederholt verwendet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand
einer Zeichnung (Fließschema) näher erläutert.
10 1 einer simulierten Ablauge aus 5 % NH.F und 2 %
NH.OH wurden durch eine mit 2 1 eines stark sauren Ionenaustauscherharzes (Amberlite IR 120, Rohm
& Haas) gefüllten Säure geschickt. Die Ammoniumionen
wurden durch das Ionenaustauscherharz adsorbiert, die Säule verließ eine wässerige HF-Lösung mit
einer Konzentration von ca. 2,7 %. Das Ionenaustauscherharz wurde mit ca. 6 1 Wasser gewaschen. Die austretende Flüssigkeit wurde mit der zuerst erhaltenen verei
nigt. Auf diese Weise wurde eine HF-Lösung mit einer Konzentration von etwa 1,5 % erhalten.
Die HF-Lösung wurde in einer Destillationssäule destil liert. Am Boden der Destillationskolonne floß eine ca.
32%-ige wässerige HF-Lösung ab, vom Kolonnenkopf wurde Wasser (Dampf) abgezogen. Die erhaltene Lösung wurde
auf eine Extraktionsdestillationskolonne aufgebracht,
wobei unter Aufgabe von 1,8 1 80%-iger H2SO. auf den
Kolonnenkopf extraktiv destilliert wurde. Auf diese
Weise erhielt man am Kolonnenkopf ca. 2,5 1 wasserfreie
Fluorwasserstoffsäure. Am Kolonnenboden wurde als Ablauge etwa 68%-ige Schwefelsäure erhalten. Diese wurde
dann durch Abdampfen des Wassers in einer Einengungskolonne auf 80 % eingeengt und danach wieder auf die Extrak-
tionsdestillationskolonne aufgegeben. Die Menge an HF,
die nicht in Form von wasserfreiem Fluorwasserstoff in der Extraktionsdestillationskolonne wiedergewonnen wurde,betrug ca. 1 %, bezogen auf den gesamten Fluorwasserstoff, und wurde zusammen mit dem Wasser abgezogen,
das in der Kolonne zur Einengung der Schwefelsäure abgedampft wurde.
SAD ORiGiNAL
Der am Ionenaustauscherharz während der Ionenaustauschstufe adsorbierte Ammoniak wurde mit ca. 6 1 3N HCl-Lösung
desorbiert. Das vom Ammoniak befreite Ioncnaustauscherharz wird für den Ionenaustausch beim nächsten
Durchgang wieder eingesetzt. Nach dem Regenerieren und Waschen erhielt man eine ca. 4%-ige NH.Cl-Lösung. Diese
wurde mit ca. 0,6 kg Mg(OH)„ versetzt, wonach das erhaltene
Gemisch erwärmt wurde. Auf diese Weise erhielt man durch Kondensation des austretenden Ammoniakdampfes
ca. 5 1 einer ca. 15%-igen wässerigen NH.OH-Lösung.
Die zurückbleibende etwa 5%-ige wässerige MgCl2-Lösung
wurde durch hydrolytisch-thermische Zersetzung in Mg(OH)2 und eine wässerige HCl-Lösung aufgetrennt. Beide
Stoffe wurden in den Verfahrenskreislauf zurückgeführt.
Durch Wiederholung des beschriebenen Verfahrens wurden insgesamt 1 m Ablauge behandelt. Nach diesem Durchgang
war keine Verschlechterung in der Qualität des eingesetzten Ionenaustauscherharzes festzustellen, der Verlust
lag unter 2 %. Die Verluste an anderen eingesetzten Stoffen, d.h. Schwefelsäure, Salzsäure und Magnesiumhydroxid
lagen unter 5 %. Die Menge an zurückgewonnener Fluorwasserstoffsäure und Ammoniakwasser betrug
21,6 1 bzw. 510 1 (Rückgewinnungsgrad 97 % bzw.
93 %). Die Menge an angefallenem Abwasser betrug 2,43 m und der Fluorgehalt 0,096 g/l.
BAD ORIGINAL
Leerseite -
Claims (2)
1. Verfahren zur Kreislaufbehandlung einer Ammonium-
und Fluoridionen enthaltenden Ablauge, dadurch gekennzeichnet , daß man die Ammoniumionen
durch Ionenaustauschadsorption mit einem stark sauren Ionenaustauscherharz abtrennt, die verbleibende verdünnte
Fluorwasserstofflösung gegebenenfalls durch Destillation
einengt, den Fluorwasserstoff durch extraktive Destillation unter Zugabe von konzentrierter
Schwefelsäure zurückgewinnt, die zurückbleibende verdünnte Schwefelsäure einengt und der extraktiven Destillation
erneut zuführt, das Ionenaustauscherharz mit den adsorbierten Ammoniumionen mit einer wässerigen
Salzsäurelösung regeneriert, das Harz nach Entfernung der Ammoniumionen zur erneuten Adsorption von Ammo-
niumionen verwendet, das Ammoniakwasser aus der verbleibenden
wässerigen Ammoniumchloridlösung durch Destillation unter Zugabe von Magnesiumhydroxid zurückgewinnt,
die Salzsäure und das Magnesiumhydroxid aus der verbleibenden Magnesiumchlorid enthaltenden Lösung
durch hydrolytisch-thermische Zersetzung zurückgewinnt, die Salzsäure der Stufe der Regenerierung des Ionenaustauscherharzes
wieder zuführt und das Magnesiumhydroxid der Destillation des Ammoniakwassers aus der Ammoniumchloridlösung
zuführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man als Ammonium- und Fluoridionen
enthaltende Ablauge die Ablauge einer Anlage zur Erzeugung von Urankernbrennstoff verwendet.
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