DE3642841C2 - - Google Patents
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- G—PHYSICS
- G21—NUCLEAR PHYSICS; NUCLEAR ENGINEERING
- G21F—PROTECTION AGAINST X-RADIATION, GAMMA RADIATION, CORPUSCULAR RADIATION OR PARTICLE BOMBARDMENT; TREATING RADIOACTIVELY CONTAMINATED MATERIAL; DECONTAMINATION ARRANGEMENTS THEREFOR
- G21F9/00—Treating radioactively contaminated material; Decontamination arrangements therefor
- G21F9/28—Treating solids
- G21F9/30—Processing
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wiederaufarbeitung
von mit Neutronen bestrahltem Borcarbid aus Trimm- oder Ab
schalt-Elementen aus Atomkernreaktoren gemäß dem Oberbegriff
des ersten Patentanspruchs.
Zur Steuerung des Neutronenflusses in Brüterreaktoren wird
in entsprechender Konfektion in den Regeltrimm- und Ab
schalt-Elementen (RTE bzw. ZAE) B-10-Borcarbid verwendet.
Zum Beispiel ist der Schnelle Brutreaktor SNR 300 in Kalkar
mit 9 RTE und 3 ZAE mit zusammen ca. 100 kg B-10-Borcarbid
ausgestattet. Beide Arten dieser Elemente werden nur bis zu
einer B-10-Anreicherung von 75% verwendet (der Anfangs
anreicherungsgrad beträgt ca. 90%). Die entladenen Absor
berstäbe enthalten somit noch beträchtliche Mengen an B-10.
Da B-10 teuer und dessen Verfügbarkeit begrenzt ist, stellt
sich das Problem seiner Wiederaufarbeitung.
Bei der Bestrahlung von B-10-Borcarbid mit Neutronen (Kondi
tionen im Kernreaktor) wird neben Lithium auf Tritium ge
bildet. Danben entstehen folgende Produkte der Borcarbid
verunreinigungen: MN-54, Fe-55, Co-58 und Co-60 und C-14.
Bis auf Lithium sind alle anderen Produkte radioaktiv.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Wiederaufarbeitung von mit Neutronen bestrahltem Borcarbid
aus Trimm- oder Abschalt-Elementen aus Atomkernreaktoren zu
schaffen, bei welchem auf einfache Weise das Borcarbid in
reiner Form aus den bestrahlten Elementen wiedergewonnen
wird und für die Herstellung solcher Elemente, ohne zu
sätzliche Reinigungsprozesse durchlaufen zu müssen, wieder
verwendbar ist. Die bei der Durchführung des Verfahrens
entstehende Abfallmenge soll so gering wie möglich gehalten
und die Belastung der Umwelt mit radioaktiven Stoffen, wie
z. B. C14 oder T, ausgeschlossen werden.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Kombina
tion der gekennzeichneten Verfahrensschritte des ersten Pa
tentanspruchs. Vorteilhafte Ausbildungen des erfindungsge
mäßen Verfahrens sind in den weiteren Ansprüchen angegeben.
Der Restteil des bei der Säurezersetzung des B₄C entstandenen Abgases wird in
einem alkalischen Wäscher vor der Abgabe an die Umgebung
gewaschen, wobei das CO₂ gebunden wird. Vorteilhafterweise
werden die in der Reaktionslösung ungelöst vorliegenden oder
aufgrund der Überschreitung des Löslichkeitsproduktes ausge
fällten, radioaktiven und nicht radioaktiven Korrosions- und
Bestrahlungsprodukte aus einem rezyklierbaren Teilstrom der
Reaktionslösung abgetrennt.
Da die Herstellung von Borcarbid durch Reduktion von Boroxid
mit Kohlenstoff erfolgt, sollte das Produkt eine Auflö
sungsprozesses für das B₄C Boroxid sein. Das Boroxid sollte
keine Verunreinigungen enthalten und wegen Verschleppungsge
fahr von Tritium wasserfrei sein. Für die Konzeption des
erfindungsgemäßen Verfahrens sind sechs Grundoperationen
notwendig:
- - Auflösung von B₄C bei 200-250°C in Schwefelsäure mit Hilfe von Salpetersäure und gleichzeitige Austreibung der gebildeten Borsäure aus dem Auflöser mit Wasserdampf,
- - Kondensation der wäßrigen Borsäurelösung und Abtrennen der ausgefallenen Borsäure,
- - Oxidation des NO und Absorption des gebildeten NOx zu Salpetersäure,
- - Alkalische Auswaschung des Kohlendioxids,
- - Kalzination der Borsäure zu Boroxid,
- - Umwandlung des Boroxids zu Borcarbid.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines beispielhaften
Versuches und einer schematischen Darstellung des Verfah
rensschemas (siehe Figur) beschrieben.
800 g (14,4 Mol) Borcarbid wurden in einem Reaktor 1 mit
Rührvorrichtung in 5 l H₂SO₄ (96 Gew.-%) vorgelegt. Der
Reaktorinhalt wurde erwärmt und bei Erreichung von 250°C
wurde jeweils unter die Säureoberfläche Salpetersäure
(55 Gew.-%) 80 ml/h und Wasser 30 l/h zugegeben. Nach 15 h
Reaktionszeit waren 396 g (7,15 Mol) Borcarbid aufgelöst.
Die gebildete Borsäure wurde vollständig im Kondensator 2
gefunden. Sie wurde vom Kondensat durch Filtration 3 abge
trennt und in einen Kalzinator 4 überführt, in welchem die
Borsäure zu Boroxid kalziniert wurde. Der Kalzinator 4 ist
mit dem Reaktor 1 so verbunden, daß der entstehende HTO-
haltige Wasserdampf in den Reaktor, zumindest zum überwie
genden Teil, rückgeführt werden kann. Das Kondensat wurde
nach Oxidation mit Luft und Absorption der Stickoxide durch
Wasser in einem Reaktionsgefäß 5 oder in einer Mischstrecke
5 in den Reaktor 1 zugegeben. Das verbliebene Abgas wurde
durch einen Wäscher 6, der mit einer wäßrigen Na₂CO₃-Lösung
beschickt wurde, durchgeleitet und anschließend in den Kamin
7 abgeleitet. Die starksaure Lösung wurde aus dem Reaktor 1
in ein Filter-Gefäß 8 zur Abtrennung der Korrosions- und
Bestrahlungsprodukte überführt und nach der Abtrennung in
den Reaktor 1 rezykliert.
- - Tritium (H-3) 48,2 1013 Bq; εβ = 20 keV
- - Verunreinigungen: 10,36 10¹⁰ Bq; davon:
Mn-54 (54%) 5,59 · 10¹⁰ Bq Fe-55(29%) 3,00 · 10¹⁰ Bq Co-58(6%) 0,62 · 10¹⁰ Bq Co-60(6%) 0,62 · 10¹0 Bq C-14(5%) 0,53 · 10¹⁰ Bq; εβ 20 keV - - Mengen:
Tritium (H-3) = 1,34 mg
C-14 = 6,7 mg
Claims (4)
1. Verfahren zur Wiederaufarbeitung von mit Neutronen
bestrahltem, Korrosions-, Bestrahlungsprodukte und andere
Verunreinigungen enthaltendem Borcarbid aus Trimm- oder
Abschalt-Elementen aus Atomkernreaktoren, bei welchem das
von der Metallumhüllung befreite und zerkleinerte Borcarbid
mit einer heißen Mischung aus Schwefelsäure und
Salpetersäure in Kontakt gebracht wird, bei erhöhter
Temperatur in Borsäure und CO₂ überführt wird und
stickoxidhaltige Abgase in der Reaktionslösung gebildet
werden, gekennzeichnet durch die Kombination der
Verfahrensschritte
- a) Einleiten von Wasser oder tritiiertem, borsäurehaltigem Wasser in flüssiger Form unter die Oberfläche der heißen Reaktionslösung,
- b) Austreiben der entstandenen Borsäure mit Hilfe des in a) entstandenen Wasserdampfes oder Dampfes des tritiierten, borsäurehaltigen Wassers aus der Reaktionslösung,
- c) Kondensation des borsäurehaltigen Dampfes,
- df) Eindampfen des Kondensats aus Schritt c) zur Trockene und Kalzination der Borsäure zu B₂O₃,
- e) Rezyklierung des in Schritt d) gebildeten H₂O- oder T- haltigen H₂O-Dampfes nach Kondensation in flüssiger Form in Schritt a) in das Wasser oder in die Reaktionslösung,
- f) Rezyklierung mindestens eines Teils des in der Reaktionslösung entstandenen und während der Kondensation des borsäurehaltigen Dampfes (Schritt c)) im Dampfraum verbliebenen stickoxid- und CO₂-haltigen Abgases unter Luftzugabe und Zufuhr von H₂O in flüssiger Form als Salpetersäure entweder direkt in die Schwefelsäure oder in die Säuremischung,
- g) Umwandlung des aus Schritt d) erhaltenen B₂O₃ zu B₄C in an sich bekannter Weise.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein
Teil des in Schritt d) gebildeten H₂O- oder T-haltigen H₂O-
Dampfes nach Kondensation in flüssiger Form zur Absorption
der Stickoxide aus dem in Schritt f) behandelten Abgas
verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Restteil des bei der Säurezersetzung entstandenen
Abgases in einem alkalischen Wäscher vor der Abgabe an die
Umgebung gewaschen wird, wobei das CO₂ gebunden wird.
4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die in der Reaktionslösung ungelöst
vorliegenden oder aufgrund der Überschreitung des Löslich
keitsproduktes ausgefällten, radioaktiven und nicht radio
aktiven Korrosions- und Bestrahlungsprodukte aus einem re
zyklierbaren Teilstrom der Reaktionslösung abgetrennt wer
den.
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