DE3144974C2 - Verfahren zur Abtrennung von Aktinoidenionen aus wäßrigen, basischen, carbonathaltigen Lösungen - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung von Aktinoidenionen aus wäßrigen, basischen, carbonathaltigen LösungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Aktinoidenionen aus wäßrigen, basischen, carbonathaltigen oder carbonat- und degradationsprodukthaltigen Lösungen unter Verwendung von basischen Ionenaustauschern. Die Abtrennung des Uranyltricarbonatokomplexes aus einer wäßrigen basischen Lösung kann durch Adsorption des Urankomplexes an stark basischen Anionenaustauschern durchgeführt werden, bringt jedoch Nachteile mit sich, wie z.B. eine verhältnismäßig niedrige Kapazität des Ionenaustauschers und eine verhältnismäßig schlechte Elutionscharakteristik. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das sowohl bei der Adsorption des Uranylcarbonatokomplexes als auch bei der Desorption die Nachteile der bekannten Verfahren vermeidet und in bezug auf die Wirksamkeit diese übertrifft, weniger empfindlich auf Konzentrationsänderungen der CO ↓3 ↑2 ↑--Ionen reagiert und trotzdem einfach und leicht durchführbar ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die Aktinoidenionen an einem schwach basischen Anionenaustauscher aus einer mit zu einem überwiegenden Teil tertiären und zu einem geringen Teil quaternären Aminogruppen versehenen Polyalken-Matrix sorbiert und nach Abtrennen des beladenen Ionenaustauschers aus der Lösung mit Salpetersäure von diesem wieder eluiert werden.
Description
a) zur Adsorption der Aktinoidenionen ein schwach basischer Anionenaustauscher aus einer mit zu einem
ι" überwiegenden Teil tertiären und zu einem geringen Teil quarternären Aminogruppen versehenen
Polyalken-Matrix verwendet wird,
b) zur Desorption der Aktinoidenionen vom Ionenaustauscher eine 0,2 M- bis 8,0 M-Salpetersäure verwendet
wird und
c) die Salpetersäure richtungskonform mit dem aus dem (den) Carbonato-Komplex(en) entweichenden
is CO2-GaS zum beladenen Ionenaustauscher zugefühn wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 2 M- bis 4 M-HNO1 verwendet.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von Aktinoidenionen aus wäßrigen, basischen, carbonaihaltigen
oder carbonat- und degradationsprodukthaltigen Lösungen, bei welchem die Aktinoiden-Ionen als
Carbonato-Komplexe an basischen Ionenaustauschern adsorbiert und nach Abtrennen des beladenen Ionenaustauschers
von der Ausgangslöung mit Hilfe einer wäßrigen Lösung wieder vom Ionenaustauscher desorbiert und
weiterverarbeitet werden.
Bei der naßchemischen Wiederaufarbeitung bestrahlter Kernbrenn- und/oder Brutstoffe aus Kernreaktoren, In
der nahezu ausschließlich der Purex-Prozeß eingesetzt wird, werden zur Wiedergewinnung der als Spaltstoffe
dienenden Aktinoiden Uran und Plutonium diese zunächst mit einer organischen Lösung des Extraktionsmittels
Tributylphosphat (TBP) in Kerosin aus der stark salpetersäurehaltigen wäßrigen Brenn- und/oder BrutstofT-lösung,
die unter anderem auch die stark strahlenden Spaltprodukte enthält, extrahiert bzw. in die organische
Phase überfuhr, Während dieser Extraktion werden geringe Mengen des TBP durch Radiolyse in Mono- und
Dibutylphosphat (MBP und DBP) zersetzt. Diese Zersetzungsprodukte bilden mit Aktinoiden, Insbesondere
DBP mit Plutonium, stabile, mit Salpetersäure nicht aus der organischen Phase extrahierbare Komplexe. Um bei
der aus prozeßökonomischen Gründen erforderlichen Rezyklierung und Wiederverwendung der Extraktionsmittellösung
keine Akkumulierung der Zersetzungsprodukte und damit keine ansteigenden Verluste an Aktinoiden
zu erhalten, wird nach jedem Extraktionszyk'.us die TBP-Lösung einer Carbonatwäschc unterzogen. Diese
|] Carbonatwäsche entfernt die durch Radiolyse gebildeten Zersetzungsprodukte, aber auch unvermeidlich geringe
jH Mengen von Aktinoiden, Insbesondere von den ct-Strahlern Uran, Neptunium und Plutonium aus der TBP-
W 40 Lösung. Die Isolierung und Rückgewinnung dieser Aktinoldenmengen aus dem als Abfal-lflüssViikeit anzusprechenden
Carbonatwaschwasser gewinnt zunehmend an Bedeutung. Eine möglichst weitgehende Abtrennung
jii dieser, in Form löslicher Carbonatverblndungen In der wäßrigen Abfallösung vorliegenden Elemente würde zu
y einer entscheidenden Reduzierung der Endlagerungsprsblematlk des mlttelradloaktlven Abfallstromes (MAW)
•V; führen. In welchen unter anderem auch das kontaminierte CarbonatA-aschwasser eingebracht wird.
■ 45 Die bisherige Behandlung und Beseitigung wäßriger, carbonathaitlger Abfallösungen sah die Vereinigung mit
weiteren, wäßrigen Abfallösungen vor, die anschließend zwecks Konzentrierung eingeengt wurden, wonach die
\'i Konzentrate mit Zement oder In Bitumen verfestigt wurden.
Γ vor mehr als 25 Jahren wurde ein Verfahren zur Ausbeutung uranarmer Erze bekannt, bei welchem das reingemahlene Erz mit einer Carbonatlösung gekocht und die verdünnte Uranylearhonatlösung zur Aufkonzentrierung
über einen stark basischen Anionenaustauscher geleitet wurde (J. Shanker et al, Proceedings of the
;; International Conference on the Peaceful Uses of Atomic Energy, 1955, Genf, Band 8, Seiten 64 bis 69). Hierbei
wurde das in der alkalischen, carbonathaltigen Lösung vorliegende, vlerwertige komplexe Uranyltricarbonato-
> Anion [U0j(C0j)if- an einem stark basischen Harz aus der Gruppe Phenyläthylen-Dlvinyl-Benzcl-Copolymere
mit aktiven Gruppen von -CHjN+(CH1)J mit der kommerziellen Bezeichnung Amberllte IRA-400 adsorbiert.
Zur Desorption der in der Anloncnaustauscherkolonne kumulierten Uranmenge verwendeten Shanker et al nur
neutrale und alkalische Elutlonsmlttel, well festgestellt wurde, daß ein säurehaltiges Elutlonsmlttel COj aus
dem komplexen Anion freisetzt und durch den hierbei entstehenden Überdruck zu einem Aufbrechen bzw. zu
einer Zerstörung der Kolonne führt. Ein bis zwei molare NaCI- oder NaNOj-Lösungen erbrachten für die
:··■; Elulerung des Urans die besten Resultate. Da jedoch die Anwesenheit von Chlorionen bei der nachfolgenden
Aufarbeitung der uranhaltigen konzentrierten Eluate aus Korrosionsgründen unerwünscht Ist, empfahlen Shankar
et al nur die Verwendung von NaNOj-Lösungen, Im Verlaufe der Adsorptlons-Untersuchungen wurde fest-
U) gestellt, daß die Kapazität des Anionenaustauschers abnimmt mit ansteigender Konzentration von gelöstem
(•'j Natriumcarbonat.
;:' Entsprechende Erfahrungen beschrieben M. Urgcll el ill (Proceedings of the .Second UN-Conference on
■j 65 the Peaceful Uses of Atomic Energy, Genf, Band 3, Selten 444 bis 464, 1958), die Ihre Untersuchungen zur
Adsorption von Uran an stark basischen Anlonenaustauschern und zur anschließenden Desorption mit einem
';'·; Anionenaustauscher der gleichen Art mit der kommerziellen Bezeichnung DOWEX I durchführten.
, Bei der Übertragung des bekannten Verfahrens zur Akkumulierung und Gewinnung des Urans aus uranarmen
Erzen mit Hilfe von Ionenaustauschern auf die Abtrennung von Aktinoiden aus wäßrigen, basischen, carbonathaltigcn
oder carbonat- und degradationsprodukthaltigen Lösungen, beispielsweise der naßchemischen Wiederaufarbeitung
bestrahlter Kernbrenn- und/oder Brutelemente werden die Nachtelle des bekannten Verfahrens
mitübertragen. Solche Nachtelle sind beispielsweise eine verhältnismäßig niedrige Kapazität der Ionenaustauscher
und eine verhältnismäßig schlechte Elutionscharakteristik. Ist die Carbonationen-Konzentratlon in der
wäßrigen Lösung gegenüber dem Uranyltricarbonatokomplex stöchiometrisch oder gar unierstöchiomctrisch,
dann dissoziiert der Tricarbonatokomplex zu einem geringen Teil zum Dicarhonatokomplex mit dem Anion
!110.(CO1I2(H2Oy2 und zu CO,2 . Wird dagegen mit einem Carbonatüberschuß in der wäßrigen Lösung gearheltct,
so tritt riss COi2 -Ion bei der Adsorption am stark basischen Anionenaustauscher mit dem Trlcarbonaioion
in Konkurrenz. Das heißt, die Kapazität des Anionenaustauschers wird durch den Carbonationenüberschuß
für das Komplexanion verringert.
Der Erfindung Hegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Abtrennung von Aktinoidenionen aus
wäßrigen Lösungen, die Carbonationen enthalten, zu schaffen, das sowohl die Adsorption der (des) Aktinoidencarbonato-Komplexe(s)
als auch bei der Desorption die bekannten Verfahren in bezug auf die Wirksamkeit übertrifft,
weniger empfindlich auf Konzentrationsänderungen der CO3 2-Ionen reagiert und trotzdem einfach, leicht <s
und sicher durchführbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
a) zur Adsorption der Aktinoidenionen ein schwach basischer Anionenaustauscher aus einer mit zu einem
überwiegenden Teil tertiären und zu einem geringen Teil quarternären Aminogruppen ve^ihenen Polyaiken-iMairix
verwendet wird,
b) zur Desorption der Aktinoidenionen von. Ionenaustauscher eine 0,2 M- bis 8,0 M-Salpetersäure verwendet
wird und
ei die Salpetersäure richtungskonform mit dem aus dem(den) Carbonato-Komplex(en) entweichenden
CO2-GaS zum beladenen Ionenaustauscher zugeführt wird.
Aus der großen Zahl von basischen Anionenaustauschern hat sich gerade die genannte Art sowohl für die
Adsorption von Aktinoidenionen als auch für deren Elution vom Austauscher bewährt. Bevorzugt verwendet
man eine 2 M bis 4 M HNO.. Durch die CO2 Gas erzeugende HNOj-Zufuhr zum beladenen Ionenausiauscher
/.ur Elution der Aktinoidenionen, die richtungskonfern mit dem entweichenden CO2-GaS erfolgt, wird das 31»
gefürchtete Bersten der Ionenaustauscherkolonne bei der Elution mit einer Säure vermieden.
Aus der US-Patentschrift 40 26 987 war es zwar bekannt, Uranionen aus wäßrigen, H2SO4 enthaltenden
Lösungen unter Verwendung schwach basischer Anionenaustauscher mit tertiären Aminogruppen abzutrennen,
doch wird In dieser Druckschrift kein Hinwels gegeben, wie aus wäßrigen, basischen, carbonathaltlgen oder
carbonat- und degradationsprodukthaltigen Lösungen Aktinoidenionen abgetrennt werden können. Außerdem
wird Uran bei dem Verfahren r.ach der US-Patentschrift mit einer NaCl-Lösung eluiert, was Nachteile, bei der
Weiterverarbeitung mit sich bringt.
Im folgenden wird die Erfindung bzw. die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens anhand beispielhafter
Versuche für die Sorption und die Desorption verschiedener Aktinoidenionen an Anionenaustauschern
und anhand einiger graphischer Darstellungen näher erläutert. Diese Versuche offenbaren die Brauchbarkeit
eines schwach bis mäßig basischen Anionenaustauschers gemäß Uer Erfindung im Vergleich zu zwei verschiedenen,
stark basischen Anionenaustauschern, die denen in den zum Stande der Technik gehörigen Verfahren
ihrem chemischen Aufbau nach ähnlich sind.
Alle Versuche wurden mit folgenden Ionenaustauschern durchgeführt:
45 υ) schwach bis mäßig basischer Austauscher:
Poiyalken-epoxypolyamin mit tertiären und quarternären Aminogruppen des chemischen Aufbaus
R-N'(CHj)2CI- und
R-NMCHi)2(CjH4OH)CT
mit der Handelsbezeichnung Bio-Rex 5 (der Firma Bio-Rad Laboratories, USA)
b) stark basischer Austauscher:
Polyslyrol-Dlvinylbenzol mit quarternären Aminogruppen des chemischen Aufbaus:
Φ-CII2NMCH,),C|-
mil der Handelsbezeichnung AG 1-X8 (der Firma Bio-Rad Laboratories, USA);
entspricht den Austauschern:
Dowcx 1-X8 (der Firma Dow Chemical Company) und Amberllte IRA 400 (der Firma Rohm und Haas Co.)
O stark basischer Austauscher:
Polystyrol-Dlvinylbenzol mit quarternären Aminogruppen des chemischen Aufbaus:
0-CIIjNMCHi)2(C2H4OH)CI-
mit der Handelsbezeichnung AG 2-X8 (der Firma Bio-Rad Laboratories, USA);
entspricht den Austauschern:
Dowcx 2-X8 (der Firma Dow Chemical Company) und Amberllte IRA 410 (der Firma Rohm und Haas Co.).
Versuch I:
Sorption von Uranyltrlcarbonato-Anlonen auf den oben genannten Anionenaustauschern und Desorption des
Urans mit Hilfe von Salpetersäure.
Zur Sorplion des Urancarbonatokomplexanlons wurden jeweils gleiche Mengen der verschiedenen Austau-
Zur Sorplion des Urancarbonatokomplexanlons wurden jeweils gleiche Mengen der verschiedenen Austau-
scher mit verschiedenen Volumina einer 2 · 1(H M Na,[UOj(COj)]]-Lösung In Kontakt gebracht und stehengelassen.
Die Glelchgewlchtselnstellung erfolgt sehr langsam. Um reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Ist ein
24stündlges Rühren bc! Raumtemperatur erforderlich. Danach wurde die Aufnahme des Urankomplexes auf den
Ionenaustauschern uniersucht.
« Die Korngröße der Austauscherharze AG 1-X8, AG 2-X8 und Bio Rex 5 war jeweils 50-100 mesh (li.S. Standard),
was einem Korndurchmesser von 0,149 bis 0,297 mm entspricht. Die Harze wurden In der Chloridform
bezogen, alle Angaben beziehen sich auf diese Form.
Um die Austauscher untereinander vergleichen zu können, wurden die Meßwerte entweder auf die Volumeneinheit
gequollenen, oder auf die Gewichtseinheit getrockneten Harzes bezogen. Die hierfür ermittelten Daten
sind In Tabelle I zusammengestellt.
Tabelle 1
Austauscherdaten
Austauscherdaten
AG 1-X8 AG 2-XX Blo-Rex 5
1 ml gequollenes Harz entspricht:
m! trockenes Harz 0,60 0,7! 0,40
g trockenes Harz 0,44 0,44 0,32
Um die Werte der Tabelle I zu erhalten, wurde ein zuvor ermitteltes Volumen gequollenen Austauschers bei
60° C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet, dann das Volumen bestimmt und der Austauscher gewogen.
Ergebnisse:
Fig. 1 zeigt die Abhängigkeit des fixierten Uranantells R In [%] von der aufgegebenen Uranmenge mv In
Gramm Uran pro kg Harz für Systeme mit den Anionenaustausch^" AG 1 X-8 (Kurve 1). Ag 2 X-8 (Kurve 2)
und Bio-Rex 5 (Kurve 3) in der festen und in der flüssigen Phase, die zu Beginn aus einer 2xJ0:
M-Na4[UOi(COi)]]-Lösung bestand. Es Ist deutlich zu erkennen, daß der Ionenaustauscher gemäß der Erfindung
nahezu eine doppelte Beladung erlaubt gegenüber den nicht zur Erfindung zu rechnenden Ionenaustauschern.
Nach einem Waschen des in einer Kolonne befindlichen, mit Uran beladenen Austauschers Blo-Rex 5 mit
einer verdünnten Carbonatlösung UO"3 bis 1O-4), wurde das Uran mit HNO1 verschiedener Molarltät elulert. Um
ein Bersten der Kolonne durch den COj-Druckaufbau, der durch das Einlaufen der Salpetersäure erzeugt wird,
zu vermelden, erfolgte die HNOi-Zugabe In die Kolonne von unten nach oben.
Aus Flg. 2 erkennt man die Abhängigkeit des elulerten Uranantells A11 (in [%] des sorblerten Urans) vom
Eluatvolumen V in (ml] im Bio-Rex 5 enthaltenden System für 0,5-, 2- und 4 molare HNOj als Elutionsmlttcl
(Kurven 4. 5 und 6). Kolonnenvolumen: 8 ml; Beladung: 200 g U/kg Harz. Die optimalen Elutionsbedingungen
liegen also zwischen 2 und 4 molarer HNO1. Für den Vergleich der Elulerbarkeit der verschiedenen, mit Uran
beladenen Ionenaustauscher wurde daher 4 molare Salpetersäure verwendet.
Aus Fig. 3 ist die Abhängigkeit des elulerten Uranantells A11 (in [%] des jeweils sorblerten Urans) vom Eluatvolumen
V in [ml] für die Elution mit jeweils 4 molarer HNO1 als Elutlonsmittel In AG 1 X-8, AG 2 X-8 und
Bio-Rex Senthaltenden Systemen (Kurven 7, 8 und 9 respektive) zu ersehen. Kolonnenvolumen: 8 ml, BeIadung:
200 g U/kg Harz. Auch hier zeigt sich der Anlonenaustauscher gemäß der Erfindung den beiden anderen
untersuchten Ionenaustauschern gegenüber weit überlegen.
Die wesentlich geringere Beladung der stark basischen Ionenaustauscher kann mit der dort auftretenden
Konkurrenz zwischen den Aktinolden-Dlcarbonatoionen und den quarternären Ammonlumgruppen der Austauscher
um die Carbonationen erklärt werden. Die Fehlbelegung des Austauschers durch COj2~-Ionen führt zu
einer empfindlichen Verringerung der Austauscherkapazität für die Aktlnoidenkomplexe. Diese Konkurrenzreaktionen
werden bei der Anwendung eines Anlonenaustauschers gemäß der Erfindung weitgehend zurück
gedrängt oder sogar vermieden.
Versuch 2:
ßsladung der drei genannten Austauscherraten mit [NpCMCCWjp'-Komplexanion.
Es wurde In der gleichen Welse, wie In Versuch I beschrieben, verfahren mit der Ausnahme, daß eine
(8 I0"3 M Na.INpOjfCOihl-Lösung zur Verwendung kam.
f<' Ergebnis:
Fig. 4 zeigt die Abhängigkeit des fixierten Neptuniumantells R in \%\ von der aufgegebenen Neptuniummenge
mNf in Gramm Neptunium pro kg Harz für Systeme mit den Austauschern AG I X-8 (Kurve 10), AG 2
X-8 (Kurve 11) und Bio-Rex 5 (Kurve 12) in der festen und In der flüssigen Phase, die zu Beginn aus einer
8 χ IO3 M-Na4[Np0j(C0))il-Lösung bestand. Bei der Darstellung des Neptunlumrückhaltevermögens der drei
genannten Ionenaustauscher war die Überlegenheit des schwach bis mäßig basischen Anionenaustauschers
gegenüber den stark basischen Austauschern besonders deutlich zu erkennen. Der Vergleich der Eluierbarkeit
des Neptuniums von diesen Auslauschern entsprach der Eluierbarkeit von Uran in Versuch 1.
Versuch 3:
Adsorption von Plutonyiirlcarbonalokomplcxanloncn an den genannten Auslauschcrn.
Unter ilen gleichen Bedingungen wie In Versuch I, jedoch mit einer 8 · 10 ' M-NajlPuüjlC'üilil-Lösung.
wurde die Wirksamkeit der Plutoniumcarbonatoentfernung aus der Lösung an den in Versuch 1 verwendeten
Ionenaustauschern untersucht.
Ergebnisse:
I"ig. 5 offenbart die Abhängigkeit des fixierten Plutoniumanteils R in [%] von der aufgegebenen Plutoniummenge
ni,.„ In Gramm Plutonium pro kg Ha;z für Systeme mit den Anlonenaustauschern AG I X-S (Kurve 13).
ACi 2 X-S (Kurve 14) und Blo-Rex 5 (Kurve 15) In der festen und In der flüssigen Phase, die /u Beginn aus
einer 8 χ IO ■' M-Na4IPuUj(CO,),|-Losung bestand.
Auch für das Plutonyltricarbonatoanion 1st die Überlegenheit des Austauschers gemäß der Erfindung gegenüber
den stark basischen Austauschern nicht zu übersehen. Der Vergleich der Eluierbarkeit des auf den Austauschcrmatcrialicn
fixierten Plutoniums entsprach der Eluierbarkelt des Urans In Versuch 1.
Versuch 4:
l-'ür einen dynamischen Versuch wurden vergleichbare Mengen der drei genannten Ionenaustauscher In
Kolonnen gleicher Abmessungen eingebracht und jeweils eine 0,01 M-Na4[UO2(COi)i]-Lösung in die Kolonnen
mit gleicher konstanter Durchflußgesehwindigkelt eingegeben.
Ergebnisse:
I'ig. 6 zeigt die Abhängigkeit des fixierten Urananteils R In [M von der aufgegebenen Uranmenge ηιυ in
Ciramm pro kg Harz Im dynamischen Versuch für Systeme mit den Anionenaustauschern AG 1 X-8 (Kurve
16). AG 2 X-8 (Kurve 17) und Bio-Rex 5 (Kurve 18) in der festen und in der flüssigen Phase, die zu Beginn
aus einer 0,01 M-Na4[UO;(COi)i]-Lösung bestand, bei einer Durchflußgeschwindigkelt von 0,75 ml/min ■ cm2.
Auch im dynamischen Versuch machten sich die großen Vorteile des schwach bis mäßig basischen Ionenaustausch^
gegenüber den stark basischen Austauschern deutlich bemerkbar.
Abschließend kann gesagt werden, daß der Ionenaustauscher Bio-Rex 5 eine etwa doppelt so hohe Rückhaltung
der Aktinoidenionen ermöglicht gegenüber den stark basischen Austauschern und daß anschließend mit
nur wenigen Kolonnenvolumina HNOi quantitativ die Aktinoidenionen wieder von Ihm eluiert werden können.
BcI stark basischen Austauschern jedoch gelingt eine quantitative Elution mit HNOi unter praktikablen Bedingungen
nicht, sie Ist aufgrund der Sorption von Aktinoidennltratokomplexen kaum möglich bzw. unvollständig.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Verfahren zur Abtrennung von Aktionidenionen aus wäßrigen, basischen, carbonathaltigen oder carbonat-
und degradltionsprodukthaltlgen Lösungen, bei welchem die Aktinolden-Ionen als Carbonato-Komplexe
an basischen Ionenaustauscher adsorbiert und nach Abtrennen des beladenen Ionenaustauschers von der
Ausgangslösung mit Hilfe einer wäßrigen Lösung wieder vom ionenaustauscher desorbiert und weiterverarbeitet
werden, dadurch gekennzeichnet, daß
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