DE3243840A1 - Verfahren zur denitrierung waessriger, salpetersaurer, salzhaltiger abfall-loesungen - Google Patents
Verfahren zur denitrierung waessriger, salpetersaurer, salzhaltiger abfall-loesungenInfo
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Description
Kernforschungszentrum Karlsruhe, den 16.11.1982 Karlsruhe GmbH PLA 8269 Gl/he
ANR Ioo2597
Verfahren zur Denxtrierung wäßriger, salpetersaurer, salzhaltiger Abfall-Lösungen
BAD ORIGINAL
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Denitrierung wäßriger, salpetersaurer, salzhaltiger Abfall-Lösungen
Bei der Wiederaufarbeitung bestrahlter bzw. abgebrannter Brenn- und/oder Brutelemente entstehen
wäßrige, radioaktive Abfall-Lösungen, die eine Reihe von Salzen mit sich führen. U.a.enthalten diese
Lösungen Aktixiiden-Salze, die vor einer weiteren Behandlung der Abfall-Lösungen, beispielsweise einer
die Verfestigung von radioaktiven Spaltnukliden bezweckenden Maßnahme, aus diesen Lösungen entfernt
werden müssen. Dies könnte beispielsweise durch Fällung mit Oxalsäure geschehen, wenn das Löslichkeitsprodukt
der Aktiniden-Oxalate, z.B. des Plutoniumoxalats, überschritten werden kann. Dies ist jedoch
nur möglich, wenn die in hoher Konzentration vorliegende Salpetersäure praktisch vollständig zerstört
wird.
Zur Beseitigung hoch radioaktiver Abfall-Lösungen wurden bisher eine Reihe von Denitrierungs-Verfahren
vorgeschlagen. Einige dieser Verfahren seien hier genannt:
O L Η' O O Η· U
R.C.Forsman, G.C.Oberg (Formaldehyde Treatment of
Purex-Radioactive Waste) beschrieben in ihrem US AEC-Bericht der Hanford-Works HW-79622, Oct.1963,
die Denitrierung mit Formaldehyd.
S.Drobnik zerstörte die Salpetersäure mit Ameisensäure
(DE-PS 19 35 273).
Über die Denitrierung mit Zucker berichteten L.A.Bray
und E.C.Martin (US-PS 3,158,577).
Mit Phosphor denitrierten W.Boccola und A.Donato (siehe DE-PS 21 25 915).
Die Zerstörung des Salpetersäureüberschusses in radioaktiven Abfall-Lösungen mit Hilfe von Glycerin
und die anschließende Verfestigung des Rückstandes als Alkydharz beschrieben H.Richter und H.Sorantin
in einem Bericht der österreichischen Studiengesellschaft für Atomenergie GmbH (Seibersdorf) SGAE Ber.Nr. 2 252
ST 23/74, März 1974.
Die genannten Verfahren weisen folgende Nachteile auf:
Die Denitrierung mit Formaldehyd oder Ameisensäure:
Salpetersaure Lösung und Denitrierungsreagenz können
nicht vor der Reaktion gemischt werden, da sonst beim Erhitzen die Denitrierungsreaktion zu heftig verläuft.
Das Denitrierungsreagenz muß während der Reaktion zudosiert werden. Die Abtrennung von überschüssigem
Reagenz ist problematisch.
BADiQSfGINAL
Die Denitrierung mit Zucker:
Zucker wird als wäßrige Lösung zugegeben. Dadurch wird das Volumen der Abfall-Lösung zusätzlich vergrößert.
■
Die Denitrierung mit Phosphor:
Dabei werden u.a. nichtflüchtige- Phosphorsäuren gebildet,
die in der denitrierten Lösung verbleiben.
Die Denitrierung mit Glycerin:
Die Reaktion zeigt eine Induktionszeit, die von der Temperatur abhängig ist. Auch hier wird das Denitrierungsreagenz
während der Reaktion zudosiert.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, den Säure- und Nitratgehalt von salpetersauren Abfall-Lösungen
weitgehendst zu reduzieren und den Gesamtsalzgehalt der Abfall-Lösung zu verringern, ohne
daß heftige Reaktionen oder eine Vergrößerung des Volumens der Abfall-Lösung befürchtet werden muß. Die
Erfindung soll außerdem einen an die Denitrierung anschließenden Fällungsschritt für beispielsweise
Aktiniden oder andere gelöste Stoffe erleichtern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
die Abfall-Lösung bei Raumtemperatur mit Ethylalkohol vermischt und die Mischung auf mindestens 80 C erwärmt
wird.
OAHJÜ4U
Das erfindungsgemäße Verfahren bringt folgende Vorteile
mit sich:
Die salpetersaure Abfall-Lösung und das Denitrierungsreagenz
können bereits bei Raumtemperatur miteinander vermischt werden. Die Denitrierungsreaktion beginnt
bei ca. 80 bis 90°C. Eine gewisse Induktionszeit für die gewünschte Reaktion (wie bei der Denitrierung mit
Glycerin) tritt beim erfindungsgemäßen Verfahren nicht auf. Überschüssiger Ethylalkohol kann durch einfache
Destillation aus der Reaktionslösung entfernt werden, so daß eine nachträgliche Zersetzung einer Restmenge,
wie im Falle der Ameisensäure oder des Formaldehyds mit Wasserstoffperoxid, nicht mehr nötig ist. Es wird
auch eine zusätzliche Volumenvergrößerung der Abfall-Lösungen,
wie im Falle einer Zuckerzugabe, vermieden.
Es wurde festgestellt, daß ein Molverhältnis von weniger als 1:1 Ethylalkohol zu Salpetersäure für
eine weitgehende Denitrierung ausreicht.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Durchführungsbeispiels
näher erläutert.
Apparatur: Rundkolben mit aufgesetztem Liebig- bzw. Rückflußkühler, Magnetrührer, Thermometer
und Heizpilz.
BAD ORiGINAL
Durchführung:
Die salpetersaure, simulierte Abfall-Lösung wurde
bei Zimmertemperatur mit Ethanol (Molverhältnis HNO3/C2H5OH = 1) vermischt. Anschließend wurde
unter Rühren erwärmt. Bei ca. 8O0C setzte Gasentwicklung
ein und die Mischung begann zu sieden. Die Reaktionslösung wurde bis ca. 95 - lOCPC erwärmt
und bei dieser Temperatur gehalten.
Nach dem Abkühlen wurde die Restsäurekonzentration durch Titration mit Natronlauge bestimmt.
Zusammensetzung der verwendeten simulierten Abfall-Lösung
HNO3 : 1 Mol/l
Na : 81 g/l
Al, Ca, Cr, Cu, Fe, K, Mg,
Mn, Mo, Ni, Ru, Zn, Cs, Sr : 24 g/l (gesamt)
Nitrat : 251 g/l
Die Metalle wurden in Form ihrer Nitratsalze eingesetzt.
Ergebnis:
a) Kühler: Liebig .
Denitrierungsreagenz: Ethanol Ansatz: 200 ml simulierte-Abfall-Lösung
- 7 - ■
O L *+ O O *f U
Zeit. CmirQ 180
240
% der urspr. Vorhand. HNO^.
zersetzt 75,5
78
b) Kühler: Rückfluß Denitrierungsreagenz: Ethanol Ansatz: 200 ml simulierte Abfall-Lösung
Zeit Qnirj] 90
18O
24O
% der urspr. Vorhand.HNO3
zersetzt 94,5 95,5 95,5
BAD ORIGINAL
Claims (1)
- Kernforschungszentrum Karlsruhe, den 16.11.1982 Karlsruhe GmbH PLA 8269 Gl/heANR Ioo2597Patentanspruch:Verfahren zur Denitrierung wäßriger, salpetersaurer, salzhaltiger Abfall-Lösungen,dadurch gekennzeichnet, daßdie Abfall-Lösung bei Raumtemperatur mit Ethylalkohol vermischt und die Mischung auf mindestens 8O°C erwärmt
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