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Etikettiervorrichtung für Gefäße oder dgl.
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Beschreibung Die Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bereits eine derartige Etikettiervorrichtung bekannt, bei welcher
das Andrückorgan durch einen synchron zur Transporteinrichtung antreibbaren, am
Umfang mit mehreren Andrückpolstern und steuerbaren Greiferfingern ausgestatteten
Etikettierzylinder gebildet wird (DE-OS 22 36 835). Die Länge des Transportwegs
zwischen dem Vorschubwalzenpaar und der Kontaktstelle zwischen Etiketten und Gefäßen
beträgt hier ein mehrfaches der Etikettenlänge; die Leitelemente laufen ein beträchtliches
Stück vor dieser Kontaktstelle auf den Umfang des Etikettierzylinders zu; die Beleimung
der Etiketten erfolgt während des Transports auf dem Etikettierzylinder. Der konstruktive
Aufwand und Raumbedarf dieser bekannten Etikettiervorrichtung ist beträchtlich.
Hinzu kommt die mangelnde Etikettiergenauigkeit infolge der mehrfachen Übergabe
der Etiketten zwischen verschiedenen Transportmitteln einschließlich der Greiferfinger
des Etikettierzylinders.
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Das gleiche gilt für eine andere bekannte Etikettiervorrichtung, bei
der das Andrückorgan durch einen Etikettierzylinder mit einem vollelastischen Mantel
und einer Vielzahl von steuerbaren Saugdüsen gebildet wird, der wiederum synchron
zur Transporteinrichtung antreibbar ist (DE-OS 28 07 792). Hinzu kommt, daß bei
dieser bekannten Etikettiervorrichtung zwischen dem Vorschubwalzenpaar und dem Etikettierzylinder
keinerlei Leitelemente vorgesehen sind, so daß keine exakte Übergabe der Etiketten
an den Etikettierzylinder gewährleistet ist.
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Besonders nachteilig wirkt sich dies bei der Verarbeitung von relativ
langen Rundumetiketten aus, da hier bereits eine geringe Schiefstellung des Etiketts
zu einem beträchtlichen Versatz der Etikettenenden an der Überlappungsstelle führt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Etikettiervorrichtung
der eingangs genannten Art den konstruktiven Aufwand und den Raumbedarf wesentlich
zu senken und gleichzeitig die Etikettiergenauigkeit zu erhöhen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Bei einer erfindungsgemäßen Etikettiervorrichtung werden die Etiketten
durch die mit geeigneter Umfangsgeschwindigkeit synchron zur Transporteinrichtung
angetriebenen Vorschubwalzen unmittelbar der Kontaktstelle mit den Gefäßen zugeführt,
bis sie zumindest mit ihrem vorderen Randbereich an den Gefäßen haften, unterstützt
durch das Andrückorgan. Danach werden die Etiketten bis zur vollständigen Anlage
an den Gefäßen allein durch die Gefäßbewegung mitgenommen.
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Das Andrückorgan braucht somit keinerlei Transportfunktion auszuüben
und kann entsprechend einfach und kompakt ausgebildet sein. Entsprechende Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 angegeben. Die Beleimung oder sonstige
Aktivierung der Etiketten,
z.B. durch Auftrag eines das Etikettenmaterial
anweichenden Lösungsmittels, erfolgt erst nach dem Passieren der Vorschubwalzen,
so daß diese weitgehend vollflächig an den Etiketten angreifen können, was zu einem
exakten störungsfreien Etikettentransport führt, nicht zuletzt infolge fehlender
Zwischen-Übergabe an Haltemittel des Andrückorgans. Die Beleimungseinrichtung kann
je nach Art der Aktivierung des Etiketts verschieden ausgebildet sein. Entsprechende
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Ansprüchen 7 und 9 bis 11 enthalten.
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Andere vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung, die beim Fehlen
eines Etiketts oder eines zu etikettierenden Gefäßes Störungen in der Etikettiervorrichtung
zuverlässig verhindern, sind in den Ansprüchen 8 und 13 angegeben.
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Die Leitelemente zwischen dem Vorschubwalzenpaar und dem Andrückorgan
bestehen im einfachsten Falle aus feststehenden Schienen oder dgl., da die Transportwirkung
der Vorschubwalzen im allgemeinen vollkommen ausreicht. Es ist jedoch auch möglich,
die Leitelemente ganz oder teilweise durch synchron zu den Vorschubwalzen angetriebene
Transportelemente, wie z.B. Walzen oder Riemen zu bilden, gemäß der im Anspruch
14 angegebenen Weiterbildung der Erfindung.
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Im einfachsten Falle, d.h. bei der Verarbeitung nur eines bestimmten
Gefäßdurchmessers und einer bestimmten Etikettenlänge ohne hohe Anforderungen an
die Registerhaltigkeit der Schnittstelle können die Abzugs- und Schneideinrichtung,
das Vorschubwalzenpaar und die Beleimungseinrichtung durch entsprechende Zwischengetriebe
synchron zur Transporteinrichtung für die Gefäße angetrieben werden. Bei höheren
Anforderungen an die Registerhaltigkeit sowie zur Ermöglichung der Verarbeitung
verschiedener Gefäßdurchmesser und verschiedener Etikettenlängen sind die in den
Ansprüchen 16 bis 21 angegebenen Weiterbildungen der Erfindung vorteilhaft einsetzbar.
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Im nachstehenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 die Draufsicht auf eine Etikettiervorrichtung,
integriert in eine teilweise dargestellte Etikettiermaschine, bei abgenommener Deckplatte
Fig. 2 einen senkrechten Längsschnitt durch die Etikettiervorrichtung nach Fig.
1, wobei die Leitelemente für die Etiketten zum Teil weggelassen sind.
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Die Etikettiervorrichtung 1 nach Fig. 1 und 2 ist zum Rundumetikettieren
von aufrecht stehenden zylindrischen Dosen 2 eingerichtet. Diese werden durch den
Drehtisch 3 einer Etikettiermaschine, eingespannt zwischen steuerbaren bzw. antreibbaren
Drehtellern 4 und heb- und senkbaren Zentrierglocken 5, in einer horizontalen Ebene
kontinuierlich auf einer Kreisbogenbahn in Pfeilrichtung bewegt und dabei kontinuierlich
in Pfeilrichtung um die eigene Achse gedreht. Die Drehrichtungen des Drehtisches
3 und der Drehteller 4 stimmen überein, so daß die Absolutgeschwindigkeit der Dosen
2 an ihrem radial nach außen weisenden Umfangsbereich größer ist als ihre reine
Translationsgeschwindigkeit.
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Die Etikettiervorrichtung 1 weist eine horizontale Grundplatte 6 auf,
die höhenverstellbar sowie in Richtung des Doppelpfeils 7 längsverstellbar auf der
nicht gezeigten Tischplatte der Etikettiermaschine angeordnet ist. Über der Grundplatte
6 ist mittels mehrerer Distanzbolzen 8 eine parallele Deckplatte 9 befestigt. In
der Grundplatte 6 einerseits und der Deckpl-atte 9 andererseits sind drehbare Elemente
der Etikettiervorrichtung 1 mittels Wälzlagern und schwenkbare Elemente der Etikettiervorrichtung
1 mittels Gleitlagern exakt gelagert, was im nachstehenden nicht mehr besonders
erwähnt wird. Die Dreh-und Schwenkachsen liegen parallel zueinander in senkrechter
Richtung.
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Die zu verarbeitenden Rundumetiketten sind in Form eines aufgerollten
Etikettenbandes 10, z.B. aus Papier oder Kunststoffolie, gespeichert.
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Dementsprechend ist die Etikettiervorrichtung 1 mit zwei auf gleicher
Höhe liegenden Aufnahmen 11 für jeweils eine horizontale Etikettenrolle versehen,
die mittels nicht gezeigter Ausleger an der Grundplatte 6 befestigt und so zusammen
mit dieser verstellbar sind. Von den beiden Etikettenrollen läuft das Etikettenband
10 über eine oder zwei frei drehbare Umlenkrollen 12 zwischen zwei Abzugswalzen
13, 14 ein.
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Die eine Abzugswalze 13 wird durch einen an der Unterseite der Grundplatte
6 angeflanschten ersten Schrittmotor 15 in Pfeilrichtung angetrieben, die andere
Abzugsrolle 14 wird durch Reibschluß mitgenommen. Vorzugsweise ist mindestens eine
der beiden Abzugswalzen 13, 14 mit einem elastischen Mantel versehen. Den beiden
Abzugswalzen 13, 14 ist eine einen elastischen Belag aufweisende Andruckrolle 16
vorgeschaltet, die in einem schwenkbaren Doppelhebel 17 mittels Wälzlagern frei
drehbar gelagert ist. Am Doppelhebel 17 greift ein erster Pneumatikzylinder 18 an,
durch den die Andrückrolle 16 wahlweise an eine der beiden Abzugswalzen 13, 14 anlegbar
ist.
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Mittels der steuerbaren Andruckrolle 16 wird nach dem vollständigen
Verbrauch einer Etikettenrolle das Umschalten auf die andere frische Etikettenrolle
erleichtert bzw. automatisiert. Es ist jeweils nur eine Etikettenrolle 10 im Einsatz,
in Fig. 1 entsprechend der Stellung der Andruckrolle 16 die obere Etikettenrolle.
Der Anfang der unteren Etikettenrolle liegt frei am Umfang der angetriebenen Abzugswalze
13 an, bis er durch die verschwenkte Andruckrolle 16 erfaßt und dann von der Abzugswalze
13 mitgenommen wird. Zur exakten Fixierung des Etikettenbandes 10 im Bereich der
Abzugswalzen 13, 14 sind diesen feststehende Führungen 19, 20 zugeordnet.
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Auf die Abzugswalzen 13, 14 folgt - in Transportrichtung des Etikettenbandes
10 gesehen - eine Schneideinrichtung, bestehend aus einem stationären Messer 21
und einem rotierenden Messer 22, zwischen denen das Etikettenband 10 hindurchläuft.
Das rotierende Messer 22 wird über ein durch eine strichpunktierte Linie angedeutetes
Zwischengetriebe 23 synchron zum Drehtisch 3 in Pfeilrichtung angetrieben, derart,
daß es jeweils eine vollständige Umdrehung ausführt, wenn der Drehtisch 2 um einen
Drehteller 4 bzw. eine Teilung weiterrückt.
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Die beiden Messer 21, 22 sind derart ausgebildet, daß sie das Etikettenband
10 an der vorbestimmten Schnittstelle rechtwinkelig zur Längsrichtung bzw. Transportrichtung
vollständig abtrennen. Es ist jedoch auch möglich, noch einige Verbindungsstege
stehen zu lassen, um ein Hängenbleiben des Etikettenbandes 10 an den Messern 21,
22 zu vermeiden. In diesem Falle erfolgt die vollständige Abtrennung eines Einzeletiketts
23 zu einem späteren Zeitpunkt.
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Auf die Schneideinrichtung 21, 22 folgt ein Paar von Vorschubwalzen
24, 25, welche das Etikettenband 10 bzw. das Einzeletikett 23 zwischen sich erfassen.
Die eine Vorschubwalze 24 wird durch einen an der Unterseite der Grundplatte 6 angeflanschten
zweiten Schrittmotor 26 in Pfeilrichtung direkt angetrieben, die andere Vorschubwalze
25 wird durch Reibschluß mitgenommen. Vorzugsweise ist mindestens eine der beiden
Vorschubwalzen 24, 25 mit einem elastischen Belag versehen und liegt mit Vorspannung
an der anderen Vorschubwalze an. Der Abstand bzw. die Länge des Transportwegs zwischen
dem Abzugswalzenpaar 13, 14 und dem Vorschubwalzenpaar 24, 25 ist kleiner als die
geringste zu verarbeitende Etikettenlänge; die Umfangsgeschwindigkeit der Vorschubwalzen
24, 25 ist etwas größer als diejenige der Abzugswalzen 13, 14 und stimmt mit der
Absolutgeschwindigkeit des radial äußeren Bereichs der Dosen 2 überein. Die angetriebene
Vorschubwalze 24 gleitet so lange auf dem Etikettenband 10, bis dieses an der Schneideinrichtung
21, 22 durchgeschnitten worden ist. Danach wird das Einzeletikett 23 allein durch
die Vorschubwalzen 24, 25 weitertransportiert und entsprechend beschleunigt.
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An die beiden in Pfeilrichtung umlaufenden Vorschubwalzen 24, 25 schließt
sich eine Beleimungseinrichtung an, die eine Auftragswalze 27 und eine Segmentwalze
28 aufweist. Die Auftragswalze 27 wird über ein aus mehreren Zahnrädern bestehendes
Zwischengetriebe 29 von der Vorschubwalze 24 aus synchron zu dieser mit der gleichen
Umfangsgeschwindigkeit in Pfeilrichtung, also mit gleichem Drehsinn, angetrieben.
Sie hat mit ihrem Umfang einen geringen Abstand von der Bewegungsbahn der Einzeletiketten
' 23, so daß sie mit diesen normalerweise keinen Kontakt hat. Die Auftragswalze
27 weist einen Mantel aus porösem Material auf, der auf einem mit einer Spiralnut
versehenen Kern befestigt ist. Das obere Ende dieser Spiralnut ist durch eine Bohrung
im Kern mit einem auf der Deckplatte 9 fixierten Drehverteiler 30 verbunden, während
das untere Ende der Spiralnut über eine Bohrung im Kern mit einer in der Grundplatte
6 ausgebildeten Kammer 31 in Verbindung steht. Der Drehverteiler 30 ist über eine
Leitung 32 an eine nicht gezeigte Versorgungseinheit, bestehend aus einem Vorratsbehälter
und einer Pumpe, angeschlossen, mit der auch die Kammer 31 über eine Rücklaufleitung
33 verbunden ist. Je nach Art der zu etikettierenden Gefäße 2 und des Etikettenmaterials
wird somit die Auftragswalze 27 im geschlossenen Kreislauf mit einem geeigneten
Klebstoff, Lösungsmittel oder dgl. versorgt, wobei sich an ihrer Umfangsfläche durch
den offenporigen Mantel hindurch ein Klebstoffilm bzw. Lösungsmittelfilm aufbaut.
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Die Segmentwalze 28 ist an einem Hebel 34 mittels Wälzlagern drehbar
gelagert und über ein durch strichpunktierte Linien angedeutetes Zwischengetriebe
35 in gleicher Weise wie das rotierende Messer 22 synchron zum Drehtisch 3 in Pfeilrichtung
angetrieben, derart, daß sie jeweils eine volle Umdrehung ausführt, wenn der Drehtisch
3 um einen Drehteller 4 bzw. eine Teilung vorrückt. Der Umkreis der Segmentwalze
28 ist derart gewählt, daß ihre Umfangsgeschwindigkeit weitestgehend derjenigen
der Vorschubwalzen 24, 25 bzw. der Vorschubgeschwindigkeit der Einzeletiketten 23
entspricht. Die Segmentwalze 28
weist zwei den Umkreis festlegende,
parallel zur Drehachse verlaufende erhabene Segmente 28a und 28b auf, von denen
das vordere Segment 28a jeweils mit dem Endbereich eines vorbeilaufenden Einzeletiketts
23 und das hintere Segment 28b jeweils mit dem Anfangsbereich des nächstfolgenden
Einzeletiketts 23 in Kontakt kommt und diese Bereiche an die Auftragswalze 27 andrückt,
so daß sie eine Beschichtung -aus Klebstoff oder Lösungsmittel erhalten. Die Segmentwalze
28 ist lösbar auf- ihrer Antriebswelle 55 festgeklemmt und somit einfach gegen eine
andere Segmentwalze austauschbar.
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Der Hebel 34 mit der Segmentwalze 28 ist drehfest auf einer Achse
35 befestigt, auf der ein Hebel 36 verstellbar festgeklemmt ist. An diesem ist die
Kolbenstange 37 eines zweiten Pneumatikzylinders 38 angelenkt, durch welchen der
Hebel 34 zwischen zwei definierten Endpositionen hin- und herbewegbar ist. Eine
davon ist die in Fig. 1 gezeigte Arbeitsposition, in welcher der Umkreis der Segmentwalze
28 den Umkreis der Auftragswalze 27 tangiert, so daß die Einzeletiketten 23 an die
Auftragswalze 27 angedrückt werden können. In der anderen Endposition hat der Umkreis
der Segmentwalze 28 von der Auftragswalze 27 einen gewissen Abstand, so daß kein
Kontakt zwischen der Segmentwalze 28 und der Auftragswalze 27 zustandekommen kann.
Durch ein Verstellen des Hebels 36 gegenüber der Achse 35 kann die Arbeitsposition
der Segmentwalze 28 exakt eingestellt bzw.
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verstellt werden, wenn eine Segmentwalze 28 mit einem anderen Durchmesser
eingesetzt wird. Dies ist erforderlich, wenn Etiketten mit einer anderen Länge bzw.
Gefäße mit einem anderen Durchmesser verarbeitet werden sollen.
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Auf die Beleimungseinrichtung 27, 28 folgt schließlich ein rollenförmiges
Andrückorgan 39 mit einem elastischen Mantel, das mittels Wälzlagern drehbar in
einer Gabel 40 gelagert ist. Diese ist ihrerseits schwenkbar zwischen der Grundplatte
6 und der Deckplatte 9 angeordnet und wird durch Federn 41 auf die Bewegungsbahn
der Dosen 2 zu elastisch vorgespannt, wobei die in Fig. 1 gezeigte Endposition
durch
einen nicht gezeigten Anschlag festgelegt ist. Die Etikettiervorrichtung 1 ist dem
Drehtisch 3 derart zugeordnet, daß das frei drehbare Andrückorgan 39, das keinerlei
Haltemittel für die Einzeletiketten 23 aufweist, die Bewegungsbahn der Dosen 2 leicht
schneidet, so daß auch bei gewissen Abweichungen im Durchmesser und in der Position
der Dosen 2 in jedem Falle ein Kontakt mit dem elastisch nachgiebigen Andrückorgan
39 stattfindet, dessen Umkreis wesentlich kleiner ist als die Etikettenlänge.
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Die Bewegungsbahn des Etikettenbandes 10 bzw. der Einzeletiketten
23 zwischen den Abzugswalzen 13, 14 über die Schneideinrichtung 21, 22, die Vorschubwalzen
24, 25, die Beleimungseinrichtung 27, 28 bis hin zum Andrückorgan 39 verläuft geradlinig
unter einem spitzen Winkel zur Bewegungsbahn der Dosen 2, wobei die Einzeletiketten
23 direkt zwischen das Andrückorgan 39 und die Dosen 2 einlaufen. Dabei wird das
Etikettenband 10 bzw. jedes Einzeletikett 23 durch eine Anzahl von schienenartigen,
parallelen Leitelementen 42 bis 49 exakt geführt.
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Die Leitelemente 42 bis 49 sind auf senkrechten Haltestangen 50 befestigt,
verlaufen in drei verschiedenen Höhenbereichen und bilden einen engen Führungskanal.
Die Abzugswalzen 13, 14 und Vorschubwalzen 24, 25 sind auf Höhe der Leitelemente
42 bis 49 mit Ringnuten versehen, so daß die Leitelemente zwischen ihnen hindurch
verlaufen können. Die höhenmäßige Führung des Etikettenbandes 10 kann erforderlichenfalls
direkt durch die Grundplatte 6 und die Deckplatte 9 bzw. durch darauf befestigte
Leisten oder dgl. erfolgen. Das auf die angetriebene Vorschubwalze 24 folgende Leitelement
46 ist an seinem von der Vorschubwalze 24 entfernten Ende schwenkbar gelagert und
gelenkig mit der Kolbenstange eines dritten Pneumatikzylinders 51 verbunden. Durch
diesen Pneumatikzylinder 51 kann das schwenkbare Leitelement 46 zwischen der in
Fig. 1 gezeigten normalen Arbeitsposition, in der es das Etikettenband 10 bzw. Einzeletikett
23 der Beleimungseinrichtung 27, 28 zuführt, und einer Umlenkstellung, in der es
am gegenüberliegenden feststehenden Leitelement 47 anliegt,
hin-
und herbewegt werden. In der Umlenkstellung wird das Etikettenband 10 bzw. Einzeletikett
23 um die angetriebene Vorschubwalze 24 herumgelenkt und dann unter Mitwirkung weiterer
Führungsschienen 52, 53 seitlich aus der Etikettiervorrichtung 1 ausgestoßen.
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Die Länge des geradlinigen Transportwegs zwischen den beiden Vorschubwalzen
24, 25 und dem Andrückorgan 39, genauer gesagt zwischen der Kontaktstelle zwischen
den Vorschubwalzen 24, 25 und dem Etikettenband 10 bzw. den Einzeletiketten 23 einerseits
und der Kontaktstelle zwischen dem Andrückorgan 39 und den Einzeletiketten 23 bzw.
Dosen 2 andererseits ist kleiner als die Länge eines Einzeletiketts 23.
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Die Funktion der vorbeschriebenen Etikettiervorrichtung 1 wird im
nachstehenden beschrieben. Es wird vorausgesetzt, daß das Etikettenband 10 von einer
der beiden Vorratsrollen, in Fig. 1 der oberen Vorratsrolle, über die zugehörige
Umlenkrolle 12 zwischen die beiden Abzugswalzen 13, 14 einläuft und daß der Drehtisch
3 der Etikettiermaschine angetrieben und mit Dosen 2 besetzt ist. Die Abzugswalzen
13, 14 werden dann durch ihren Schrittmotor 15 derart angetrieben, daß der Schnitt
des zwischen die beiden Messer 21, 22 eingeschobenen Etikettenbandes 10 exakt an
der gewünschten Stelle erfolgt. Zu diesem Zweck ist der Schrittmotor 15 mit einer
herkömmlichen, nicht gezeigten Registersteuerung verbunden, welche die auf dem Etikettenband
10 aufgedruckten Markierungen abtastet und außerdem Bezugssignale entsprechend der
Stellung des rotierenden Messers 22 erhält. Kurz vor jedem Schnitt ist der Anfang
des zusammenhängenden Etikettenbandes 10 bereits zwischen die beiden Vorschubwalzen
24, 25 eingelaufen, geführt durch die Leitelemente 42, 43 und 44, 45. Die angetriebene
Vorschubwalze 24 rutscht jedoch zunächst auf dem Etikettenband 10 durch, da die
Förderwirkung der Abzugswalzen 13, 14 stärker ist.
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Sofort nach dem vollständigen Durchtrennen des Etikettenbandes 10
zwischen dem feststehenden Messer 21 und dem rotierenden Messer 22
wird
dann das so erzeugte Einzeletikett 23 voll von den Vorschubwalzen 24, 25 erfaßt
und gegenüber dem Etikettenband 10 auf deren Umfangsgeschwindigkeit beschleunigt.
Diese entspricht der Absolutgeschwindigkeit der Dosen 2 im nach außen weisenden
Umfangsbereich und ist daher abhängig von der Drehzahl des Drehtisches 2, die auch
die Eigenrotation der Dosen 2 mit den Drehtellern 4 bestimmt, sowie vom Durchmesser
der Dosen 2, der auch die Etikettenlänge definiert, nachdem es sich um Rundumetiketten
handelt. Die herkömmliche, nicht gezeigte Steuereinrichtung für den zweiten Schrittmotor
26 ist derart ausgebildet, daß diese Bedingungen erfüllt werden. Der Antrieb der
Vorschubwalzen 24, 25 über einen eigenen Schrittmotor 26 ermöglicht ein besonders
einfaches Umstellen auf andere Dosendurchmesser durch eine Änderung des Steuerprogramms.
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Das Einzeletikett 23 wird nun durch die Vorschubwalzen 24, 25, geführt
durch die Leitelemente 46, 47, zu der Beleimungseinrichtung bewegt, wo sein Anfangsbereich
entlang einer senkrechten Linie durch das hintere Segment 28b an die Auftragswalze
27 angedrückt wird und so einen streifenförmigen Auftrag aus Klebstoff bzw. Lösungsmittel
erhält. Diese sog. Anfangsbeleimung sorgt für die sofortige Haftung des Etikettenanfangs
an der Dose 2. Danach wird das Einzeletikett 23 durch die Vorschubwalzen 24, 25,
geführt durch die Leitelemente 48, 49, weiter auf das Andrückorgan 39 zubewegt und
zwischen dessen Umfang und den Umfang der sich annähernden rotierenden Dose 2 eingeführt,
immer noch gehalten und vorgeschoben durch die Vorschubwalzen 24, 25. Der beleimte
Etikettenanfang wird nun durch das Andrückorgan 39 fest an den Umfang der Dose 2
angedrückt, wobei das Andrückorgan 39 durch Reibung die Geschwindigkeit des Etiketts
23 bzw. der Dose 2 annimmt. Kurz darauf wird der Endbereich des Etiketts 23 von
den Vorschubwalzen 24, 25 freigegeben und das Etikett 23 erhält seine Vorwärtsbewegung
nur noch durch die weiter rotierende Dose 2. Dabei wird das Etikett 23 nach und
nach vollständig um
die Dose 2 herumgelegt, wobei es um das Andrückorgan
39 herumgelenkt und mittels einer feststehenden Bürstenleiste 54 geglättet wird
(siehe strichpunktierte Darstellung in Fig. 1). Dabei wird das allein noch von der
Dose 2 vorgezogene Etikett 23 in seinem Endbereich durch das vordere Segment 28a
der Segmentwalze 28 an die Auftragswalze 27 gedrückt und entlang einer senkrechten
Linie mit einer Beschichtung aus Klebstoff bzw. Lösungsmittel versehen. Diese sog.
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Endbeleimung sorgt für eine einwandfreie Verbindung des Etiketts 23
an der Überlappungsstelle von Anfangs- und Endbereich, unterstützt durch die Bürstenleiste
54.
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Ist ein Drehteller 4 nicht mit einer Dose 2 besetzt, so wird, ausgelöst
durch einen nicht gezeigten Dosenfühler oder dgl, kurz vor dem Eintreffen des an
sich für die fehlende Dose 2 bestimmten Etiketts 23 an den Vorschubwalzen 24, 25
das schwenkbare Leitelement 46 durch den zugehörigen dritten Pneumatikzylinder 51
in seine Umlenkposition verbracht und somit das entsprechende Etikett 23 unter Mitwirkung
der Führungsschienen 52, 53 seitlich aus der Etikettiervorrichtung 1 ausgestoßen.
Zusätzlich wird mit Hilfe des zweiten Pneumatikzylinders 38 die Segmentwalze 28
während des Passierens der Etiketten lücke von der Auftragswalze 27 abgehoben, um
eine Leimverschmutzung der Segmente 28a und 28b zu verhindern. Auf diese Weise ist
eine exakte Steuerung nach dem Prinzip "keine Dose - kein Etikett" möglich.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das vorbeschriebene
Ausführungsbeispiel beschränkt. So kann z.B. die Segmentwalze nur ein einziges Segment
für die Endbeleimung aufweisen, während die Anfangsbeleimung durch Klebstoffauftrag
direkt auf die Dosen erfolgt.
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Auch ist es nicht erforderlich, daß die Dosen während des Anlegens
des Anfangsbereichs des Etiketts eine Eigenrotation ausführen bzw. es kann die Eigenrotation
der Dosen entgegengesetzt zum Drehtisch erfolgen. Ferner kann anstelle einer Segmentwalze
auch eine Vollwalze oder Nutwalze verwendet werden, so daß die Etiketten über ihre
gesamte Länge beleimt werden. Es können so auch Etiketten verarbeitet werden, die
das Gefäß nicht vollständig umgeben.
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