DE2642046C3 - Etikettiervorrichtung für Gefäße - Google Patents

Etikettiervorrichtung für Gefäße

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Description

Die Erfindung betrifft eine Etikettiervorrichtung für Gefäße gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bereits eine derartige Etikettiervorrichtung bekannt, bei der auch die zweite Leimwalze mit einer Zuführeinrichtung für Kaltleim verbunden und unmittelbar neben der ersten Leimwalze am umlaufenden Träger angeordnet ist, wobei die Breite der Haftfläche der entsprechenden Abmessung der Zuschnitte entspricht (DE-GM 18 44 970). Bei dieser Etikettiervorrichtung wird der ersten Leimwalze Glasleim und der zweiten Leimwalze Kunststoffleim zugeführt, wobei die beiden Leimwalzen verschiedene Zonen der Haftfläche bestreichen, die durch relativ breite leimfreie Abschnitte voneinander getrennt sind. Für den speziellen Verwendungszweck, nämlich das Anbringen von Etiketten normaler Abmessungen an Kunststoffgefäßen, ist diese bekannte Etikettiervorrichtung durchaus geeignet, nicht dagegen zum Anbringen relativ schmaler, streifenförmiger Zuschnitte wie z. B. Steuerbanderolen an Gefäßverschlüssen. In diesem Falle wäre infolge der ausschließlichen Verwendung von Kaltleim, sei es nun Glasleim oder Kunststoffleim, kein exakter, dauerhafter Sitz der Zuschnitte zu erreichen. Auch die relativ breiten leimfreien Abschnitte, wie sie infolge des Auftrags zweier verschiedener Leimsorten auf eine einzige Haftfläche erforderlich sind, würden sich bei der Verarbeitung schmaler Zuschnitte ungünstig auswirken und wären einem guten Sitz der Steuerbanderolen o. dgl. äußerst abträglich. Alles in allem gesehen ist diese bekannte Etikettiervorrichtung für das Anbringen streifenförmiger Zuschnitte an Gefäßverschlüssen in keiner Weise geeignet.
Weiter ist bereits eine Vorrichtung zum Anbringen streifenförmiger Zuschnitte an Gefäßverschlüssen bekannt, bei welcher die in einem feststehenden Magazin gestapelten Zuschnitte an einem Ende durch eine mit Saugdüsen versehene Schwenkleiste angehoben und danach durch die Greiferfinger eines kontinuierlich umlaufenden Greiferzylinders erfaßt und aus dem Magazin herausgezogen werden (DE-OS 22 02 466). Am Greiferzylinder ist eine mit einer Zuführeinrichtung für Heißleim verbundene einzige Leimwalze angeordnet, durch welche die Zuschnitte in den beiden seitlichen Randbereichen mit Heißleim versehen werden. Diese bekannte Etikettiervorrichtung arbeitet infolge der Entnahme der Zuschnitte mittels Vakuum ungenau und ist in der Leistung stark beschränkt. Dies geht u.a. darauf zurück, daß für die Bewegung der Schwenkleiste nach dem Vorbeilaufen eines geöffneten Greiferfingers bis zum Eintreffen der zugehörigen Gegenfläche nur sehr wenig Zeit zur Verfügung steht, genauso wie auch für d^s Schließen der Greiferfinger. Nach dem Einklemmen zwischen dem Greiferfinger und dessen Gegenfläche muß dann der Zuschnitt ruckartig auf die Umfangsgeschwindigkeit des Greiferzylinders beschleunigt werden, wobei die Reibung zwischen dem zu entnehmenden und dem nachfolgenden Zuschnitt zu überwinden ist. Hohe Umfangsgeschwindigkeiten des Greiferzylinders würden daher die Gefahr des Verrutschens oder Einreißens der Zuschnitte in unzumutbarer Weise erhöhen.
Schließlich ist es auch bereits bekannt, in Maschinen zum Verschließen von Faltschachteln gleichzeitig mit Heißleim und mit Kaltleim zu arbeiten (Neue Verpakkung 1971, Heft 9, Seiten 1238, 1239 und 1242). Hierdurch soll die Wirtschaftlichkeit der Maschine erhöht werden, indem der Heißleim für eine schnelle Anfangshaftung und damit für kurze Anrollsiationen und der Kaltleim für eine hohe Verschlußfestigkeit sorgt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Etikettiervorrichtung zum Aufbringen relativ schmaler, streifenförmiger Zuschnitte auf Gefäßverschlüsse zu schaffen, die mit sehr hohen Leistungen arbeiten kann und dabei ein störungsfreies, exaktes Vereinzeln und Aufbringen sowie einen dauerhaften Sitz der Zuschnitte ermöglicht.
Diese Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Eine erfindungsgemäße Etikettiervorrichtung ermöglicht durch die mittig angreifende, mit Kaltleim versehene Haftfläche eine exakte und störungsfreie Entnahme auch sehr schmaler Zuschnitte mit höchster Leistung. Die zusätzliche Direktbeleimung mittels Heißleim an den Randbereichen der Zuschnitte durch die am Greiferzylinder sitzende zweite Leimwalze sichert einen raschen, dauerhaften Sitz der Zuschnitte und daher ein ausgezeichnetes Etikettierergebnis. Die räumliche Trennung der Leimwalzen und deren Zuführeinrichtungen für Kalt- bzw. Heißleim gestattet
eine optimale Anpassung an die Eigenschaften des zu verarbeitenden Leims ohne gegenseitige Beeinflussung. Außerdem wird es hierdurch möglich, daß nahezu die gesamte Fläche eines Zuschnitts einen Leimauftrag erhält, was mit zu dem exakten und dauerhaften Sitz der Zuschnitte an den Gefäßen beiträgt
Weiterbildungen der Erfindung, die zu einem einfachen Aufbau und einer sicheren Arbeitsweise der Etikettiervorrichtung beitragen, sind in den Unteransprüchen enthalten.
Zur näheren Erläuterung der Erfindung wird im Nachstehenden ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 die Seitenansicht einer Vorrichtung zum Anbringen von Banderolen an Flaschenköpfen F i g. 2 den Schnitt ABCmch F i g. 1 F i g. 3 den Schnitt DEFnach F i g. 1
Fig.4 die Rückseite einer beleimten Banderole in natürlicher Größe.
Die Vorrichtung nach F i g. 1 bis 3 ist ::u.n Anbringen streifenförmiger Banderolen 1 an den Verschlüssen bzw. Köpfen von aufrecht stehenden Flaschen 2 eingerichtet und Teil einer nicht weiter gezeigten Flaschenausstattungsmaschine. Sie weist einen drehbar gelagerten, in Pfeilrichtung antreibbaren Träger 3 mit mehreren schwenkbar gelagerten Wellen 4 auf. Auf diesen sind segmentförmige Entnahmeglieder 5 mit gekrümmten Haftflächen 6 befestigt. Die quer zur Umlaufrichtung des Trägers 3 gemessene Breite b jeder Haftfläche 6 ist geringer als die Breite B der Banderolen 1, d. h. die Haftflächen sind flächenmäßig kleiner als die Banderolen, während die Länge jeder Haftfläche im wesentlichen der Länge der Banderolen entspricht. Die Wellen 4 werden bei einer Rotation des Trägers 3 durch eine nicht gezeigte Steuereinrichtung oszillierend angetrieben. Dem Träger 3 ist ein in dessen Umfangsrichtung unbewegliches Magazin 7 zur Aufnahme der gestapelten Banderolen 1 zugeordnet, und zwar derart, daß die Haftflächen 6 der oszillierenden Entnahmeglieder 5 sich auf dem mittleren Bereich der jeweils vordersten . Banderole abwälzen (F i g. 2).
Außerdem ist am Träger 3 zur Beleimung der Haftflächen 6 eine erste Leimwalze 8 mit einer drehbar gelagerten Welle 9 angeordnet, die in Pfeilrichtung antreibbar ist, vorzugsweise synchron zum Träger mit . einer der Umfangsgeschwindigkeit der vorbeilaufenden Haftfläche entsprechenden Umfangsgeschwindigkeit. Der ersten Leimwalze 8 ist eine Zuführeinrichtung 31 für Kaltleim, bestehend aus einer Leimdüse 10, einer zur Regulierung der Leimfilmstärke verstellbaren Leimlei- ■■ ste 11 und einer Leimschale 12, zugeordnet. Die Leimdüse 10 ist z. B. über einen Schlauch 13 mit einer den Leim zufördernden, nicht gezeigten Leimpumpe verbunden, während die Leimschale 12 z. B. durch ein Rohr 14 mit dem gleichfalls nicht gezeigten Leimbehäl- < ter, in den die Leimpumpe eintaucht, in Verbindung steht. Es kann somit ein geschlossener Leimkreislauf aufrechterhalten werden, wie er bei Kaltleim im Sinne einer gleichbleibenden Konsistenz erwünscht ist.
Am Umfang des Trägers 3 ist ferner ein mit diesem t zusammenarbeitender Greiferzylinder i5 mit einer drehbar gelagerten Welle 16 angeordnet, der in Pfeilrichtung synchron zum Träger antreibbar ist. Der Greiferzylinder weist Greiferauflagen 17, schwenkbare Greiferfinger 18, radial verschiebbare elastische An- tdrücker 19 sowie an eine Vakuumquelle anschließbare Saugdüsen 20 auf. Die Greiferfinger, Andrücker und Saugdüsen werden durch nicht gezeigte Steuereinrichtungen entsprechend den Arbeitsbedingungen gesteuert.
Am Greiferzylinder 15 ist eine zweite Leimwalze 21 zur Beleimung der an dessen Umfang transportierten Banderolen 1 mit einer drehbar gelagerten Welle 22 angeordnet, die in Pfeilrichtung antreibbar ist, vorzugsweise synchron zum Greiferzylinder mit einer etwas geringeren Umfangsgeschwindigkeit als dieser. Wie aus F i g. 3 zu erkennen ist, weist die zweite Leimwalze 21 eine Ringnut 23 auf, deren Breite β größer ist als die Breite der Greiferauflagen 17 und Greiferfinger 18 und auch größer als die Breite b der Haftflächen 6. Durch eine entsprechende Zuordnung der Leimwalze 21 zum Greiferzylinder 15 wird erreicht, daß kein Kontakt zwischen beiden möglich ist, d. h. die Greiferfinger 18 und ggf. auch die Greiferauflagen 17 tauchen in die Ringnut 23 ein, wobei die von den Greiferfingern gehaltenen Banderolen 1 an die Leimwalzenoberfläche angedrückt werden. Zur besseren Führung für die Banderolen ist die zweite Leimwalze 21 mit zwei seitlichen Bunden 24 versehen, deren gegenseitiger Abstand etwas größer als die Banderolenbreite B ist.
Die zweite Leimwalze 21 steht mit einer Einrichtung 25 zum Zuführen von Heißleim in Verbindung, bestehend aus einer Schöpfwalze 26 mit einem Abstreifer 27 sowie einem durch eine thermostatisch gesteuerte Heizung 28 erwärmten Leimtrog 29. Die Schöpfwalze 26 ist in ihrer Kontur der zweiten Leimwalze 21 genau angepaßt, um übermäßige Leimansammlungen auf dieser zu verhindern. Die Schöpfwalze kann zwecks Regulierung der Leimfilmstärke außerdem radial zur Leimwalze 21 verstellt werden. Der Leimtrog 29 ist im Betrieb mit Heißleim gefüllt, der durch die Heizung 28 auf der gewünschten Verarbeitungstemperatur gehalten wird.
Die vorstehend beschriebenen Teile der Vorrichtung sind an einem Gehäuse 30 befestigt bzw. drehbar in diesem gelagert. Dieses Gehäuse 30 ist über einem Transportstern 32 der Flaschenausstattungsmaschine derart befestigt, daß der Greiferzylinder 15 mit der Bewegungsbahn der Flaschen 2 korrespondiert. Das Gehäuse 30 enthält die Antriebselemente für den Träger 3, die erste Leimwalze 8, die zweite Leimwalze 21, den Greiferzylinder 15 und ggf. die Schöpfwalze 26 und steht über einen Getriebezug mit dem Transportstern 32 in Verbindung, so daß alle vorstehend genannten Teile synchron zueinander mit der optimalen Umfangsgeschwindigkeit angetrieben werden. Die Flaschen 2 werden durch nicht gezeigte ortsfeste Führungen in den Taschen des Transportsterns 32 gehalten und stehen auf einer ortsfesten Gleitfläche 33.
Die Arbeitsweise der vorstehend beschriebenen Vorrichtung läuft folgendermaßen ab:
Jede Haftfläche 6 wälzt sich beim Passieren der ersten Leimwalze 8 vollständig auf dieser ab und erhält dabei einen Auftrag aus Kaltleim. Die so beleimte Haftfläche wälzt sich beim Passieren des Magazins 7 auf der vordersten Banderole 1 ab und entnimmt diese dabei durch Adhäsion. Gleichzeitig wird ein erster Teil der Rückseite der Banderole mit einer Kaltleimschicht 34 in Form eines mittig in Längsrichtung verlaufenden Streifens von der Breite b einer Haftfläche versehen. Dieser Streifen endet am greifertingerfernen Ende der Banderole an derem Rand, während am greiferfingernahen Ende ein kurzes Stück 35 unbeleimt bleibt, um den später hier ansetzenden Greiferfinger nicht zu ver schmutzen. Dies wird durch entsprechende Aussparungen in den Haftflächen 6 bzw. durch entsprechende
Bemessung deren Länge erzielt. Beim Eintreffen am Greiferzylinder 15 wird die Banderole zwischen einer Greiferauflage 17 und dem zugehörigen Greiferfinger 18 festgeklemmt und anschließend von der Haftfläche 6 durch den entsprechend angetriebenen Greiferzylinder abgeschält. Dann wird die Banderole an der zweiten Leimwalze 21 vorbeigeführt, wobei ein zweiter, vom ersten verschiedener Teil der Rückseite mit einer Heißleimschicht 36 in Form zweier in Längsrichtung verlaufender Streifen versehen wird. Diese Streifen erstrecken sich über die gesamte Länge der Banderole und schließen sich zu beiden Seiten mit geringem Abstand an die Kaltleimschicht 34 an, so daß schmale leimfreie Zonen verbleiben. Am Ende des Beleimungsvorganges wird das hintere Ende der Banderole durch die nun eingeschaltete Saugdüse 20 zusätzlich erfaßt und so zu den Flaschen 2 weitertransportiert. Schließlich wird der Greiferfinger 18 geöffnet, die Saugdüse 20 abgeschaltet und der Andrücker 19 radial nach außen bewegt, wodurch der mittlere Bereich der Banderole 1 an die Oberseite des Flaschenverschlusses angedrückt wird und dort fest haften bleibt. Daraufhin wird die Flasche 2 zu einer nicht gezeigten Nachbehandlungsstation transportiert, wo die beiden abstehenden Enden seitlich an den Flaschenhals angestreift werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Etikettiervorrichtung für Gefäße, mit einem Magazin für die gestapelten Zuschnitte, einem umlaufenden Träger mit mindestens einer Haftfläche, deren Länge im wesentlichen der Länge der Zuschnitte entspricht und die sich auf dem jeweils vordersten Zuschnitt im Magazin abwälzt, diesen dabei durch Adhäsion entnimmt und anschließend an einen mit Greiferfingern versehenen Greiferzylinder übergibt, mit einer am Träger angeordneten, mit einer Zuführeinrichtung für Kaltleim verbundenen ersten Leimwalze zur Beleimung der Haftfläche sowie mit einer mit einer Zuführeinrichtung für Leim verbundenen zweiten Leimwalze, die eine Ringnut aufweist, die mindestens so breit ist wie der von der ersten Leimwalze übertragene Leimstreifen, wobei über die zweite Leimwalze die beiden seitlichen Randbereiche des Zuschnitts beleimt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die quer zur Umlauf richtung des Trägers (3) gemessene Breite (b) jeder Haftfläche (6) geringer ist als die entsprechende Abmessung (B) des Zuschnitts, daß jede Haftfläche (6) dem Magazin (7) derart zugeordnet ist, daß sie im mittleren Bereich der Zuschnitte angreift, und daß die zweite Leimwalze (21) mit einer Zuführeinrichtung (25) für Heißleim verbunden und am Greiferzylinder (15) so angeordnet ist, daß sie an den beiden seitlichen Randbereichen des Zuschnitts angreift.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der am Umfang des Greiferzylinders (15) angeordneten Gegenflächen (17) für die Greiferfinget (18) kleiner ist als die der Ringnut (23) in der zweiten Leimwalze (21) am Greiferzylinder (15).
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gegenflächen (17) geringfügig in die Ringnut (23) der zweiten Leimwalze (21) am Greiferzylinder (15) eintauchen.
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