DE344865C - Durch einen gemeinsamen Hebel beeinflusstes Doppelventil fuer Schweissbrenner u. dgl. - Google Patents

Description

AUSGEGEBEN AM 1. DEZEMBER 1921

DEUTSCHES REICH

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 4c GRUPPE 3

Autogenwerk „Sirius" G. m. b. H. in Düsseldorf-EIIer.

Durch einen gemeinsamen Hebel beeinflußtes Doppelventil für Schweißbrenner u. dgl. Patentiert im Deutschen Reiche vom 4. April 1920 ab.

Das Doppelventil der Erfindung ist für

Schweiß- und Schneidbrenner usw. bestimmt und löst mit Sicherheit die Aufgabe, bei dem Abstellen mit einem Griff das Brenngas und den Sauerstoff oder Luft u. dgl. abzuschließen.

Man hat dies bisher dadurch zu erreichen gesucht, daß man in einem Hahn die Bohrungen für die beiden Gase anbrachte, die mit einem gemeinsamen Küken geöffnet und geschlossen wurden.

Ein Hahnküken ist aber kein geeigneter Abschluß für Sauerstoff, zumal unter Druck. Es wird unter dem Einfluß des Sauerstoffs; baldi undicht. Eine Schmierung hält dlem chemischen Einfluß des Sauerstoffe nicht stand. Kriechströme von Sauerstoff ziehen sich dem Küken entlang zu dem Kanal für Brenngas, unter Umständen sogar weiter durch die Brenngaiszuleitung, hier ein gefährla lidies explosives Gasluftgemisch bildend¹. Schließt man den Sauerstoff durch ein unabhängiges Organ, etwa ein Ventil, ab, so hatte man zwei Handhabungen, eine für den Hahn und eine für das Ventil, in Kauf zu nehmen. Nach der Erfindung wird durch eigenartige Anordnung der beiden Ventile erreicht, sie durch die Handhabung- eines und desselben Hebels zu öffnen und zu schließen, und zwar so, daß der Gasstrom unabhängig vom Sauerstoff geregelt werden kann.

Zwangläufig verbundene Ventile, die durch einen einzigen Hebel betätigt werden, sind zwar schon bekannt. Bei diesen ist jedoch eine unabhängige Regelung des Brenngases weder angestrebt, noch dafür geeignete Mittel angegeben. Die Möglichkeit einer solchen Regelung ist aber wesentlich für die Erfindung, für welche die Betriebsbedingungen auch insofern andersartig sind, als der Sauerstoff unter istetigem Druck stehen kann, weshalb eine Regelung des Sauerstoffstromes nicht nötig ist, so daß nach vollständiger öffnung dös Sauerstoffventils der Brenngaszufluß ohne Änderung des Sauerstoffzuflusses verändert wenden kann.

Auf der Zeichnung zeigt Abib. ι einen Längsschnitt, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie A-A der Abb. 1,

Abb. 3 einen Schnitt nach der Linie B-B der Abb. 2.

Der Sauerstoff tritt durch den Kanal a in die Ventilkammer b mit dem Dichtungssitz c. Der Ventilteller d trägt die Dichtung e. An dem Teller d sitzt die Ventilspindel f, die durch die Gummiplatte g und durch die Mutter m abgedichtet ist; der äußere Rand der Platte g wird durch die Stopfbüchsenmutter k auf die Schulter des Gehäuses angepreßt. Der Gummiring kann so angeordnet sein, daß seine Federkraft das Öffnen des Ventils durch den Sauerstoffdruck unterstützt. Der Sauerstoff gelangt durch¹ den schrägen Kanals in das Brennerrohr 4.

Das Brenngas strömt durch den Kanal 1 zu dem Küken 2 mit der Bohrung 3 und durch diese zu dem Kanal 4. Der Hahngriff 5 spielt über dem abgerundeten Ende r des Ventilkegels/ und ist mit der schrägen Druckfläche 6 versehen. Der Hahn sperrt bei Abstellung zuerst das Brenngas ab und schließt dann das Sauerstoffventil. Die öffnung der Zugänge erfolgt in umgekehrter Reihenfolge.

Statt die öffnung des Ventils durch den Sauerstoffidruck erfolgen zu lassen, kann die Anordnung offenbar auch umgekehrt sein, daß der Sauerstoff druck zur Schließung benutzt und eine zwangläufige Verbindung mit dem Hahn zur Öffnung des Ventils hergestellt wird.

Durch die dargestellte Vorrichtung¹ kann also der Gashahn beliebig gedreht, die Gaszufuhr also geregelt oder auch abgestellt werden, ohne daß das: Sauerstoffventil beeinflußt wird. Erst wenn der Gashahn ganz geschlössen ist, wird durch weitere Drehung des Hebels auch das Sauerstoffventil zugedrückt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Durch einen gemeinsamen Hebel beeinflußtes Doppelventil für Schweißbrenner u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß die Spindel (/) des Ventils für die Sauerstoffleitung im Bereiche des zum Drehen des Gashahnes dienenden Hebels (5) angeordnet ist, und zwar derart, daß in der einen Endstellung des Helbels (5) die Ventilspindel niedergedrückt, das Ventil also geschlossen wird, während in der anderen Entstellung¹ des Hebels die Ventilspindel für die öffnung des Ventils durch den Sauersitoffstrom freigegeben wird, so daß bei geöffnetem Sauerstoffventil der Gashahn nach Belieben durch den Hebel verstellt werden kann, ohne daß dabei die Offenstellung des Sauerstoffventils beeinflußt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.