DE3401451C2 - Vorrichtung zum Ausschneiden von auf einem Grundgewebe applizierter Flächengebilde - Google Patents
Vorrichtung zum Ausschneiden von auf einem Grundgewebe applizierter FlächengebildeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausschneiden von
auf einem Grundgewebe durch Nähen, Sticken oder Festonieren
applizierter Flächengebilde.
Zur Verzierung von Konfektionsartikeln werden auf das Grund
gewebe ein oder mehrere Stoffe aufgenäht, gestickt oder festoniert,
wobei der Verlauf der Näh- oder der Festoniernaht den Umriß
für das Motiv des auf diese Weise applizierten Flächengebildes
darstellt. Die außer- oder innerhalb des Motivs liegenden Stoffabschnitte
der applizierten Stoffe müssen nach dem Nähen oder Festonie
ren exakt längs der Naht abgetrennt werden. Diese Arbeit kann
sauber nur durch geübte Hände mit der Schere ausgeführt wer
den. Dabei besteht jederzeit die Gefahr, daß die Aus
schneiderin die Naht mit der Schere verletzt. Das ganze Werk
stück kann dadurch zerstört werden.
Aus der DE-OS 14 60 110 ist eine Schneidvorrichtung, insbe
sondere zum automatisch gesteuerten Zuschneiden textiler
Stoffe mit einem bis zu 360° schwenkbaren Schneidelement und
einem vertikal auf- und abbeweglichen Messerteil bekannt.
Diese bekannte Schneidvorrichtung ist für eine Zuschneidema
schine gedacht, mit der einzelne Stoffteile aus einer oder
mehreren übereinander gelegten Stoffbahnen ausgeschnitten
werden können.
Bei dieser bekannten Vorrichtung besteht die Gefahr, daß die
Applikationsnähte beschädigt werden und das Werkstück da
durch praktisch zerstört oder unbrauchbar wird, so daß diese
bekannte Schneidvorrichtung für das Ausschneiden von auf
einem Grundgewebe applizierten Flächengebilden nicht geeig
net ist.
In der DE-OS 27 03 066 wird eine Zuschneidemaschine für
Flachmaterial, insbesondere eine Stoffzuschneidemaschine be
schrieben, mit der jedoch ein Ausschneiden von auf einem
Grundgewebe applizierten Flächengebilden nicht möglich ist,
da das Stoßmesser dieser Zuschneidemaschine nicht dicht ent
lang einer das applizierte Flächengebilde auf einem Grundge
webe haltenden Naht geführt werden kann.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zu
schaffen, mit welcher die vorstehend genannten Nachteile ver
meidbar sind und auf einem Grundgewebe durch Nähen, Sticken
oder Festonieren applizierte Flächengebilde schnell und
sauber ausgeschnitten werden können.
Nach der Erfindung werden diese Aufgaben gemäß den
Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen An
sprüchen definiert.
Die Ausbildung des als Schneidkante und Führungsteil wirken
den Fußes ermöglicht in vorteilhafter Weise ein schnelles
und exaktes Ausschneiden des applizierten Flächengebildes
längs der Naht, und zwar können sowohl Außen- als auch Innen
formen ausgeschnitten werden. Des weiteren sind Verletzungen
der Naht und des Grundgewebes kaum mehr möglich, wodurch Aus
schuß oder aufwendige Reparaturen wegfallen.
Der Spannring mit der weichen Unterlage ermöglicht eine
saubere Führung der Schneidvorrichtung längs den Nähten.
Die Aufhängung der Vorrichtung an einem Pantographausleger
gewährleistet ein ermüdungsfreies Arbeiten ohne Behinderung
der Sicht auf das Werkstück. Auch läßt sich das Füßchen,
bzw. die Schneidkante exakt zwischen den beiden Geweben
führen.
Anhand eines illustrierten Ausführungsbeispieles wird die Er
findung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung der Vorrich
tung,
Fig. 2 eine Ansicht des Stichfußes von vorne und
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer an einem
Pantographenarm befestigten Vorrichtung mit
einem Antriebsmotor.
Im Gehäuse 1 des Stichschneiders 2 ist am vorderen Ende 3 um
eine vertikale Achse A ein Stichfuß 4 drehbar gelagert. Der
Drehantrieb des Fußes 4 erfolgt über ein Getriebe im Ge
häuse 1, von dem in Fig. 1 nur das Ritzel 5 und die beiden
antriebsseitig angebrachten, mit einer Randrierung versehenen
Drehgriffe 6 sichtbar sind. Der Stichfuß 4 ist im Gehäuse 1
am unteren Ende einer hohlen Welle 7 gelagert. An dieser ist auch
das Ritzel 5 befestigt. In der hohlen Welle 7 ist eine
Antriebsstange 8 in Längsführungen gelagert und verbindet den
Messerträger 9 mit einer Antriebsschwinge 10. Die Antriebs
stange 8 ist am vorderen Ende der Schwinge 10 drehbar, damit
die Stange 8 den Drehungen des Fußes 4 ungehindert folgen
kann. Das zweite Ende der Schwinge 10 ist auf einer horizon
talen Welle 11 schwenkbar gelagert. Im mittleren Bereich der
Schwinge 10 greift an dieser eine Kurbel 12 an, die frei
durch eine Öffnung 13 im Gehäuse 1 aus diesem herausragt.
Im Innern des Gehäuses 1 ist die Kurbel 12 auf einem exzen
trisch am Ende einer Antriebswelle 14 aufgesetzten Kurbel
lager 15 befestigt und kann von dieser in eine schwingende
Bewegung (Pfeile B) versetzt werden. Der Antrieb der Welle 14
erfolgt vorzugsweise durch einen in der Drehzahl regelbaren
Gleichstrommotor 16 (in Fig. 2 gezeigt). Anstelle der Schwinge
10 kann selbstverständlich auch ein Federstab oder eine
Federlamelle vorgesehen werden, welche am hinteren Ende fest
mit dem Gehäuse 1 verbunden werden können.
Anhand der Fig. 2 wird der Stichfuß 4 im einzelnen erläu
tert. An der hohlen Welle 7 ist leicht auswechselbar ein
Schneidenträger 16 und ein Federhalter 17 starr befestigt.
Am unteren Ende der Antriebsstange 8 ist der Messerhebel 9
angelenkt. Am unteren sich verjüngenden Teil des Messerträ
gers 9 sitzt eine Klinge 18 und wird durch eine Feder 19 in
Anlage mit dem Schneidenträger 16 gehalten. Die Klinge 18
erfährt während der Hub- und Senkbewegung durch den Schlitz
21 im Schneidenträger 16 seitlich eine Führung.
Die Feder 19, welche die Klinge 18 an den Schneidenträger 16
andrückt, wird durch entsprechende Durchbrüche 22 und 23 im
Träger 16 und im Träger 9 geführt.
Der Schneidenträger 16 weist unten ein C-förmiges Füßchen 24
auf, dessen obere Kante des unteren Schenkels 26 eine leicht
gegen die offene Seite zu abfallende Schneide 25 bildet. Die
Klinge 18 überstreicht nur einen Teil der Schneide 25. Diese
Maßnahme bewirkt, daß der schneidfreie Vorderteil des
Schenkels 26 die Klinge 18 hindert, Fäden einer Naht 28 zu
verletzen, falls der Schenkel 26 senkrecht in die Naht 28 ge
führt würde (Fig. 1).
Aus der Fig. 1 ist die Funktionsweise des Stichschneiders 2
leicht erkennbar: Durch Drehen an einem der beiden Drehgriffe
6 (Rechtshänder drehen rechts, Linkshänder links) wird der
Schenkel 26 des Füßchens 24 parallel zur Naht 28 und an die
ser anliegend entlanggeführt. Der Schenkel 26 mit der Schnei
de 25 wird dabei zwischen dem Grundgewebe 29 und dem appli
zierten Stoff 30 hindurchgeführt (gestrichelter Teil des
Schenkels 26). Die mit großer Hubzahl, z. B. 3000 Schnitt-
oder Stichhübe ausführende Klinge 18 schneidet den appli
zierten Stoff 30 in geringem Abstand zur Naht 28 durch. Der
Abstand zur Naht 28 kann durch geeignete Ausbildung (Breite)
des Schenkels 26 den Gegebenheiten angepaßt werden.
Um ein ermüdungsfreies Arbeiten zu gewährleisten, kann der
Stichschneider 2 am Ausleger 31 eines Pantographen 32 be
festigt sein (Fig. 3). Die Schnittebene (Schneide 25) des
Stichschneiders befindet sich dadurch immer zwischen den
beiden Stoffen, welche vorzugsweise in einem Rahmen 33 auf
einem Tisch 34 aufgespannt sind. Besonders gute Resultate er
geben sich, wenn die Stoffe auf einer elastischen Unterlage,
z. B. Schaumstoff, aufliegen.
Claims (8)
1. Vorrichtung zum Ausschneiden von auf einem Grundgewebe
(29) durch Nähen, Sticken oder Festonieren applizierter
Flächengebilde, mit einem am unteren Ende einer vertikal
liegenden, in einem Gehäuse (1) drehbar gelagerten Welle
(7) angeordneten Schneidfuß (24), der eine feststehende
Schneide (25) und ein zu dieser eine Schneidbewegung aus
führendes Messer (18) aufweist, wobei der zwischen dem
Grundgewebe (29) und einem applizierten Stoff (30) hin
durchführbarer Schenkel (26) des Fußes (24) länger ist
als die Breite des Messers (18).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die feststehende Schneide (25)
am unteren Schenkel (26) des C-förmig ausgebildeten
Schneidfußes (24) vorgesehen ist und das Messer (18)
auf seinem Hubweg den freien Querschnitt des C-förmi
gen Fußes (24) überstreicht.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schneide (25) in
Richtung auf die Öffnung des Fußes (24) geneigt ist,
während die Schneidkante des Messers (18) im wesent
lichen parallel zur Unterlage verläuft.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Messer
(18) von einer Feder (19) in kraftschlüssiger Anlage mit
dem Schneidfuß (24) und der Schneide (25) gehalten wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Messer (18) an
einer Hubstange (8) angelenkt ist und daß die Hubstange
(8) von einer mit einem Exzenterdrehantrieb (15) und ei
ner Kurbel (12) angetriebenen Schwinge (10) in Verbindung
steht.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Schneid
fuß (24) mittels eines am Gehäuse (2) angebrachten Dreh
griffs (6) schwenkbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse
(2) mit dem Schneidfuß (24) am Ausleger (31) eines Panto
graphen (32) in einer parallelen Ebene zum Tisch (34) bzw.
zum auszuschneidenden Gewebe (30) schwenkbar befestigt ist.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch
gekennzeichnet, daß der Motor (16)
zum Exzenterdrehantrieb (15) für das Messer (18)
am Ausleger (31) befestigt ist.
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