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Unterseeboot mit außerhalb des Druckkörpers angeordneten, nicht druckfesten
Ölbehältern. Die Erfindung bezweckt die weitere Ausgestaltung des durch Patent 335694
geschützten Unterseebootes, bei dem zur Vermeidung von Ölverlusten in den außen
liegenden Vorratsbehältern während der Unterwasserfahrt dadurch selbsttätig dem
äußeren Wasserdrucke gegenüber .ein Unterdruck erzeugt wird, @daß in die von den
Ölbehältern zum Außenwasser führende Verbindungsleitung ein nach dem Innern des
Behälters sich öffriendes; federbelastetes Ventil eingebaut ist.
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Die Erfindung besteht darin, daß die Ölbehälter auch während der Überwasserfahrt
durch über das federbelastete Ventil führende Leitungen mit dem Außenwasser verbunden
sind, und daß das Nachtreten des Ausgleichwassers für das in an sich bekannter Weise
abgesaugte Öl durch ,dieses Ventil hindurch erfolgt.
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Auf der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise
in einer Ausführungsform schematisch veranschaulicht, und zwar zeigt die Figur ein
der Erfindung gemäß eingerichtetes Unterseeboot im senkrechten Querschnitt.
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A ist der druckfeste Innenkörper des Unterseebootes, an dessen Außenseite
dünnwandige Ölvorratsbehälter B angenietet sind, die zugleich die äußere Schiffsform
bilden. Die Vorratsbehälter B sind bis auf ihren unteren Teil, der Ausgleichwasser
(auf der Zeichnung wagerecht schraffiert) enthält, mit Öl (schräg schraffiert) vollkommen
angefüllt. Innerhalb des auf der Zeichnung links befindlichen Vorratsbehälters ist
ein Ölentnahmebehälter C angeordnet, der durch eine Rohrleitung D mit dem Außenwasser
in Verbin-,dung steht. Sein oberer, zylindrisch gewölbter Teil ist mit Öl (kreuzweise
schraffiert) angefüllt, während sich in seinem unteren, kastenförmigen Teile Ausgleichwasser
befindet. Von dem oberen Teile des Ent4ahmebehälters C führt eine Leitung E nach
den Einspritzventilen f l- der Antriebsmaschine F. Mit dem Vorratsbehälter
B ist der Entnahmebehälter C durch eine Leitung G verbunden, die über einen geschlossenen
Ventilkasten H führt und in die eine Zentrifugalpumpe J eingebaut ist, die Öl aus
dem Behälter B abzusaugen und in den Entnahmebehälter C zu fördern vermag. Außer
der von dem linken Behälter B kommenden Leitung G sind an den Ventilkasten H noch
fünf weitere Ölleitungen G, Gl-, G2 angeschlossen, die von dem rechten (auf
der Zeichnung ,durch gestrichelte Linien angedeuteten) Behälter B sowie von weiter
vorn oder hinten liegenden (nicht dargestellten) Vorratsbehältern kommen. Sämtliche
Leitungen G, G", G2 können durch Absperrorgane abgeschlossen werden, um .die
zugehörigen Behälter, z. B. im entleerten Zustande, abschalten zu können. Ein Wasserstandzeiger
K gestattet, den Wasser- und Ölstand im Entnahmebehälter C zu
beobachten,
und ein Druckmesser L gibt Aufschluß über die Druckverhältnisse im Vorratsbehälter
B.
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Ein zweiter, tiefer angeordneter Ventilkasten M steht mit den unteren,
wassererfüllten Teilen sämtlicher Vorratsbehälter B durch abschließbare Rohrleitungen
N (NI, N2) in Verbindung. Von diesem Ventilkasten M führt ferner eine abschließbare
Rohrleitung P über ein geschlossenes Ventilgehäuse O nach außenbords. Das Ventilgehäuse
0 enthält eine Ventilklappe R, die sich, vom Vorratsbehälter B aus gerechnet, nach
außenbords öffnet. Diese Klappe dient nur dem Zwecke, beim Füllen der Vorratsbehälter
B mit Öl das Ausgleichwasser entweichen zu lassen. Außer dieser Klappe ist im Gehäuse
O noch ein unter der Wirkung einer Feder ul stehendes Ventil U vorgesehen, das sich
in bezug auf den Vorratsbehälter B nach dessen Innern öffnet, und dessen Federspannung
durch Verstellen einer Mutter geregelt werden kann. Vom Ventilkasten M führt eine
durch einen Hahn s:' abschließbare Leitung S nach einem Trichterrohre T, das in
die Bilsch des Bootes mündet.
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Die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung ist folgende.
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Bei der Unterwasserfahrt stellt sich aus denselben Gründen wie bei
der im Hauptpatent beschriebenen Einrichtung in allen an den Ventilkasten M angeschlossenen
Vorratsbehältern B selbsttätig ein Unterdruckgegenüber dem Außenwasser ein, da diese
Behälter durch die Rohre N (N1-, N2), deren Abschlußorgane sämtlich offen sein müssen,
den Ventilkasten M, die Rohre P und das Ventilgehäuse O mit dem Außenwasser in Verbindung
, stehen, und da dieser Weg über das federbelastete Ventil U führt, das dem mit
dem gleichen Buchstaben bezeichneten Ventil im Hauptpatent entspricht. Die Feder
ulwirkt auch hier dem äußeren Wasserdrucke entgegen, so daß der Druck in den Behältern
B um den Betrag dieses .Federdruckes kleiner ist als der äußere Wasserdruck. Da
im Gehäuse O gleichfalls der niedrigere Druck herrscht, so schließt sich auch hier
beim Tauchen .die dem Klappenventil R im Hauptpatent entsprechende Klappe R, auf
deren obere Seite der äußere Wasserdruck einwirkt.
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Uni nun im Falle von Undichtheiten der Behälterwandungen Ölspuren
zu vermeiden, !i kann der Unterdruck in den Behältern B auf zweierlei Weise aufrechterhalten
werden. Zunächst kann man .durch die Pumpe T, entsprechend der Menge des -durch
die Leckstellen in die Behälter B eintretenden Außenwassers, so lange Öl aus den
Behältern B in den Entnahmebehälter C fördern lassen, bis alles Ausgleichwasser
aus dem Behälter C verdrängt und dieser ganz mit Öl gefüllt ist. Ist dies der Fall,
so kann man zwecks Aufrechterhaltung des Unterdruckes durch Öffnen des Hahnes s'
Ausgleichwasser aus den Vorratsbehältern über die Leitungen N (NI, NI), den Ventilkasten
M, die Leitung S und das Trichterrohr T in die Bilsch abfließen lassen. Handelt
es sich um größere Undichtheiten, so könnte statt dessen natürlich auch wie bei
der im Hauptpatent beschriebenen Einrichtung mittels einer besonderen oder vorhandenen
Pumpe (auf der Zeichnung nicht dargestellt) Ausgleichwasser aus den Behältern B
abgesaugt und nach außenbords gedrückt werden.
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Bei der Überwasserfahrt fließt der zum Betriebe der Antriebsmaschine
erforderliche Brennstoff aus dem Entnahmebehälter C durch die Leitung E unter der
Wirkung des äußeren Wasserdruckes der Maschine selbsttätig zu. Wird nun die Pumpe
J angestellt und entsprechend dem Verbrauche der Maschine Öl aus den Vorratsbehältern
B angesaugt und in den Behälter C gefördert, so tritt Ausgleichwasser von außenbords
auf dem Wege P, O, M, N (N1-, N2) in die Vorratsbehälter B nach. Dieses Wasser
muß, um nachströmen zu können, zunächst das Ventil U aufstoßen. Die Leistung
der Pumpe T
muß mithin so bemessen sein, .daß sie den Gegendruck der Feder
-W des Ventils U zu überwinden und darüber hinaus Öl zu fördern vermag. Durch die
Ölförderung wird also bei offenen Absperrorganen des Ventilkastens H auch bei -der
Überwasserfahrt in sämtlichen an den Ventilkasten H angeschlossenen Behältern B
ein Unterdruck hervorgerufen, der gleich dem bei der Unterwasserfahrt selbsttätig
entstehenden Unterdrucke ist. Damit nun dieser Unterdruck in sämtlichen Vorratsbehältern
B .erhalten bleibt, wird die Regelung der aus den Behältern B abzusaugenden Ölmenge
durch Einstellen der Absperrorgane des Ventilkastens M bewirkt, während die Ventile
des Ventilkastens H dauernd offen bleiben. _ Die Aufrechterhaltung des Unterdruckes
in den Vorratsbehältern B im Falle von Undichtheiten der Behälterwandungen erfolgt
bei der Überwasserfahrt in derselben Weise wie bei der Unterwasserfahrt, nämlich
durch Auffüllen des Entnahmebehälters C ' oder durch Ablassen von Ausgleichwasser
aus den Vorratsbehältern B. _ Wie aus Obigem hervorgeht,, arbeitet die beschriebene
Einrichtung bei der Unterwasserfahrt des Bootes im wesentlichen ebenso wie die im
Hauptpatent beschriebene Einrichtung. Sie weist dieser gegenüber -aber ,den i Vorteil
auf, daß -auch bei der Überwasserfahrt Ölverluste vermieden werden können.