DE3317755A1 - Waermeempfindliches kopierpapier - Google Patents
Waermeempfindliches kopierpapierInfo
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Description
WÄRMEEMPFINDLICHES KOPIERPAPIER
Die Erfindung betrifft ein wärmeempfindliches Kopierpapier,
wobei unter Kopierpapier ganz allgemein blattförmiges Kopiermaterial
verstanden werden soll'. Mit der Erfindung soll nun. ein Kopierpapier geschaffen werden, das sowohl eine ausge- "
zeichnete thermische Kopierfähigkeit aufweist als auch scharfe
Abdrucke nach dem Kopiervorgang gewährleistet.
In neuerer Zeit werden Thermo-Kopierverfahren mit Thermokopf
immer häufiger eingesetzt, weil diese Verfahren sehr geräuscharm sind, die erforderlichen Geräte vergleichsweise billig und
kompakt sind und weil die Wartung einfach ist. Für diese Therrao-Kopierverfahren
bzw. Thermo-Reproduktionsverfahren werden wärmeempfindliche Kopierpapiere verwendet, deren wärmeempfindliche
Schicht dadurch erhalten wird, daß eine entsprechende Verbindung auf die eine Oberfläche einer Unterschicht aufgebracht wird,
die eine gute thermische Leitfähigkeit und eine hohe Wärmewiderstandsfähigkeit
besitzt, wie etwa Kondensatorpapier, Polyesterfolien und dergleichen. Die wärmeempfindliche Verbindung
wird dagegen so erhalten, daß ein Färbungsmittel geschmolzen und in als Bindemittel dienendes Wachs eingelagert wird, etwa
in natürliches Wachs, synthetisches Wachs und dergleichen.
Das für die Thermo-Reproduktion verwendete Bindemittel muß
bestimmte Eigenschaften aufweisen, nämlich die Eigenschaft der Verhinderung eines Schwärzungsvorgangs (Dunkelwerden) vor der
Verwendung, die Eigenschaft einer hohen Widerstandsfähigkeit,
insbesondere bezüglich Abnutzung, Umbiegen, Wärme, Kälte und chemischen Einflüssen, bestimmte Schmelzeigenschaften während
des Thermo-Abdrucks, die Eigenschaft der Verhinderung einer
unerwünschten Farbentwicklung durch Wärmeübergang zu bildfreien Bereichen und dergleichen; Bindemittel, die diese Forderungen
in einem gewissen Ausmaß erfüllen und derzeit verwendet werden sind Wachse, wie etwa Paraffinwachs, mikrokristallines Wachs,
Polyäthylenwachs, Beeswachs, weißes Japanwachs, Carnaubawachs,
Montanwachs, Ceresinwachs, Castorwachs und dergleichen; weiter-
Λ-
hin werden Stearinsäure und deren Derivate verwendet, wie etwa Stearinsäureamide, Metallstearate und dergleichen; schließlich
werden höhere Fettsaureamide und dergleichen verwendet.
Selbst dann jedoch, wenn das in der Kopierschicht gemäß dem
Stand der Technik als Bindemittel verwendete Wachs ein bestimmtes,
einheitliches Material ist, dann enthält es eine Mischung aus Verbindungen unterschiedlicher Molekulargewichte. Wird ein
solches Wachs erhitzt, dann ist der Schmelzbereich sehr breit, liegt beispielsweise zwischen 5 und 100C, wobei als Schmelzbereich
der Bereich des Schmelzpunkts vom Anfangspunkt, wo das Wachs zu schmelzen beginnt, bis zum Endpunkt, an welchem das
Wachs vollständig geschmölzen ist, verstanden wird.
Die vom Thermokopf gelieferte Wärme kann somit für den Kopiervorgang
ungenügend sein oder es kann zu einem sogenannten Ausblühen des Umdrucks kommen, was bewirkt wird durch das Schmelzen
der Komponenten mit vergleichsweise niedrigem Schmelzpunkt, die sich in der Kopierschicht nahe den Bildbereichen befinden.
Damit wird aber das Kopieren von Buchstaben oder Zeichen mit scharfen Konturen sehr erschwert.
Wird natürliches Wachs verwendet, dann kann dessen Zusammensetzung
sehr unterschiedlich sein, abhängig vom Herstellungsort und den Herstellungsbedingungen, so daß es sehr schwierig ist,
Erzeugnisse mit konstanter Qualität herzustellen. Außerdem besteht
die große Gefahr von Beschädigungen, weil das Wachs bei Zimmertemperatur weich ist.
Aufgrund der erwähnten Schwierigkeiten, die sich bei den vorbekannten Materialien ergeben, wurden Versuche angestellt,
diese Schwierigkeiten zu überwinden. Das Ergebnis dieser Versuche ist, daß die Schwierigkeiten dadurch überwunden werden
können, daß ein wärmeempfindliches Kopierpapier verwendet wird, das dadurch hergestellt wird, daß als Bindemittel ein Produkt
einer Reaktion verwendet wird, die zwischen einer Verbindung mit zumindest einer Isocyanat-Gruppe und einer Verbindung mit
aktivem Wasserstoff erfolgt, weil das Produkt bei Zimmertempera tur fest ist und einen definierten Schmelzpunkt mit niedrigem
Temperaturbereich besitzt. Die vorliegende Erfindung basiert auf dieser Feststellung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, ein wärmeempfindliches
Kopierpapier zu schaffen, das eine definierte Umdruck-Aufzeichnung ohne Ausblüherscheinungen gewährleistet,
bei dem während der Lagerung keine Zersetzung auftritt und das bei Zimmertemperatur eine hohe Härte besitzt, so daß Beschädigungen
nicht zu befürchten sind.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung in einem wärmeempfindlichen Kopierpapier mit auf einer Oberfläche einer
Unterschicht aufgebrachter Kopierschicht, die ein Färbungsmittel beinhaltet, das in einem Bindemittel eingelagert ist, welches
bei Erhitzung schmilzt, wobei erfindungsgemäß eine Verbindung
als Bindemittel verwendet wird, die in jedem Molekül zumindest eine Atomgruppe -fNHCOf enthält.
Für das wärmeempfindliche Kopierpapier nach der Erfindung kann
jede Unterschicht verwendet werden, wie sie bei den bekannten wärmeempfindlichen Kopierpapieren verwendet sind. Beispiele
solcher Unterschichten sind Folien aus Kunststoff, wie etwa Polyesterharz, Polypropylenharz, Zellophan, Zellulose-Triacetatharz,
Polystyrenharz, Polycarbonatharz und Polyimidharz; ferner
Papiere wie Pergaminpapier, Kondensatorpapier, Maispapier, Buchpapier
und dergleichen; ferner Metallfolien, sowie schließlich Zusammensetzungen der erwähnten Materialien·.
Geeignete Zusammensetzungen sind Aluminium-Papier-Zusammensetzungen,
mit Metall beschichtete Papiere, mit Metall beschichtete Kunststoff-Folien und dergleichen. Die Unterschicht wird vom
Standpunkt der Wärmeleitfähigkeit her so dünn wie möglich gemacht,
wobei die Dicke im allgemeinen zwischen 2 und 50μπι,
vorzugsweise zwischen 4 und 20 μΐη liegt. Ist die Dicke geringer
als 2 μΐη, dann wird die Festigkeit der Unterschicht ungenügend
und ihre Handhabung schwierig. Wenn die Dicke über 50μΐη liegt,
dann nimmt die Aufnahmefähigkeit für Druckbilder und Buchstaben ab, so daß eine solche Dicke in der Praxis unerwünscht ist.
-S-
Auf eine Seite der Oberschicht kann ein Gleitmittel, wie etwa Siliconöl aufgebracht werden, beispielsweise auf die Seite,
welche beim Wärme-Umdruck den Thermokopf berührt, um so die
Gleitfähigkeit zu verbessern. Weiterhin kann auf diese Oberfläche eine wärmewiderstandsfähige Harzschicht aufgebracht
werden, um während des Köpiervorgangs ein Ankleben der Unterschicht
am Thermokopf zu vermeiden. Alternativ können auch Schmiermittel wie Kalk oder Fluor-Harzpulver der synthetischen
Harzschicht zugegeben werden, um dieses Ankleben zu vermeiden.
Als Färbungsmittel eignen sich diejenigen organischen oder
anorganischen Farbstoffe und Pigmente, die geeignete Aufzeichnungseigenschaften
besitzen. Bevorzugte Färbungsmittel sind deshalb solche, die eine ausreichende Farbdichte besitzen und
sich weder bei Licht, Wärme, Feuchtigkeit oder ähnlichen Einflüssen
entfärben oder Ausbleichen.
Es ist aber auch möglich, solche Materialien zu verwenden, die ohne Erhitzung farblos sind, bei Erhitzung jedoch sich einfärben,
oder solche, die bei Berührung mit Substanzen Farben entwickeln, welche auf das dem Thermo-Umdruck zu unterwerfende Material
aufgebracht worden sind.
Als Bindemittel werden gemäß der Erfindung, wie erwähnt, Verbindungen
verwendet, die zumindest eine Atomgruppe -fNHCO}· aufweisen,
wie etwa Harnstoff, Urethan, Thiourethan, Carbamin-Carboxyl-Säureanhydride
und saure Amidverbindungen in jedem Molekül. Beispiele solcher Bindemittel, die gemäß der Erfindung
verwendbar sind, können durch folgende Formeln dargestellt werden:
R(NHCO)R1
R(NHCO)OR1 or R(NHCO)SR1
R(NHCO)OOR1
R(NHCO)NH2
R(NHCO)NHR1
R(NHCO)NR1 2
R (NHCO)ONR'2
R (NHCO)ONCR1 2
R(NHCO)NHOH
R(NHCO)N(COR1) 2
R(NHCO)NHR1SO3Na
R(NHCO)NHSO2Ar R(NHCO)(NHCO)NHR1
R(NHCO)(NHCO)NH2 R(NHCO)(NHCO)NR'2
R(NHCO)NHNH(CONH)R1
R(NHCO)Cl
R(NHCO)Br
R(NHCO)CN
R(NHCO)SO3Na R(NHCO)CH(COOR1)2 R(NHCO)CH(COCH3)COOr1
R(NHCO)Br
R(NHCO)CN
R(NHCO)SO3Na R(NHCO)CH(COOR1)2 R(NHCO)CH(COCH3)COOr1
Die aufgeführten Beispiele von Verbindungen haben jeweils eine Atomgruppe -(NHCO^ in jedem Molekül; das Bindemittel kann
aber auch zwei oder mehr solcher Gruppen besitzen, wie etwa Harnstoff, Urethan, Thiourethan und Carbamin-Carboxyl-Säureanhydride
sowie saure Amidverbindungen.
Bei den vorstehend aufgeführten Formeln stellen R und R1
Alkyl- oder Arylgruppen dar. Beispielsweise handelt es sich dabei um Alkylgruppen, mit 1 - 22. Kohlenstoffatomen, wie etwa
Methyl, Äthyl, Propyl, Butyl, Amyl, Hexyl, Octyl, Decyl, Tetradecyl,
Heptadecyl, Docosyl und dergleichen, bzw. um Arylgruppen wie Phenyl, ToIy1, Xylyl und Naphtyl.
Die erwähnten Verbindungen haben Schmelzpunkte zwischen 50 und 2000C und Schmelzpunktbereiche, die sehr eng sind, und zwar
zwischen 0,1 - 4,50C liegen. Die Verbindungen haben eine
Schmelzviskosität zwischen 10 und 3.000 eP. Weil diese Verbin-
mPa-5
düngen zur Verminderung der Viskosität auf 1 - 2 ■ 000 eP in einem
Lösungsmittel dispergiert oder gelöst werden können, ist es möglich, Zusammensetzungen, welche diese Verbindungen, ein Färbungsmittel und Additive in einem Lösungsmittel enthalten, auch durch
einen Kaltvorgang, etwa Tiefdruck oder Siebdruck aufgebracht werden, also nicht nur durch eine Beschichtung mit heißer Schmelze.
Jeder der obenerwähnten Verbindungen kann durch Reaktion einer bekannten Verbindung mit einer oder mehreren Isocyanat-Gruppen·
mit einer bekannten Verbindung mit aktivem Wasserstoffatom hergestellt
werden.
Die erfindungsgemäße verwendbaren Zusammensetzungen mit einer
oder mehreren Isocyanat-Gruppen sind Isocyanate, wobei es sich um Monoisocyanate handeln kann, wie etwa Methylisocyanat, Äthylisocyanat,
n-Propylisocyanat, n-Butylisocyanat, Oktadecylisocyanat
und Polymethylen-Polyphenylisocyanat; es kann sich aber auch um Diisocyanate handeln wie etwa 2,4-Tolylendiisocyanat,
4,4'-Diphenylmethandiisocyanat, Dianiseden-Diisocyanat, Meta-Xylylen-Diisocyanat,
1,5-Naphthalen-Diisocyanat, Trans-Vinylen-Diisocyanat,
Ν,Ν1-(4,4'-Dimethyl-3,3'-Diphenyldiisocyanat)-Uredion,
und 2,6-Diisocyanat-Methylcaproat; ferner sind Triisocyanate
möglich, wie etwa Triphenylmethantriisocyanat und Tri-(4-Phenylisocyanat-Thiophosphat)
4,4',4''-Trimethyl-3,3',3''-Triisocyanat-2,4,6-Triphenylcyanurat.
Es können aber auch andere industriell hergestellte und vertriebene Diisocyanate verwendet
werden, wie etwa Äthylen-Tetramethylen-, Hexamethylen-, Heptamethylen-,
Octamethylen-, Decamethylen-, p-Phenylen-, m-Pheny-
len-, m-Toluylen-, Naphthalin-1,5-, Di(p-Isocynil-Cyclohexyl)-Methan-,
und Tri(p-Isocyanilphenyl)-Methan-Diisocyanate.
Bei der Erfindung verwendbare Verbindungen mit aktivem Wasserstoff
sind solche, die eine Atomgruppe aufweisen wie -OH, -NH „,
-SH, -COOH sowie Wasserstoffperoxid, Wasserstoffchlorid, Wasserstoff
bromid, sowie Blausäure. Beispiele für solche Atomgruppen aufweisende Verbindungen sind Alkohole, bei den -OH an ein Alkyl,
an ein zyklisches Alkyl oder an eine Benzylgruppe mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen angelagert ist; Carboxylgruppen mit 1 bis 30
Kohlenstoffatomen, wie etwa Ameisensäure, Essigsäure, Buttersäure, Valeriansäure, Caprylsäure und Palmitinsäure; Ammoniak;
Amine mit 1 bis 30 Kohlenstoffatomen, wie etwa Äthylamin, Propylamin, Butylamin, Amyl-Amine und Aniline; Thiole mit 1
bis 30 Kohlenstoffatomen, wie etwa Äthylmercaptan, Propylmercaptan, Butylmercaptan, Amylmercaptan, Hexylmercaptan, Heptylmercaptan,
Octylmercaptan und Decylmercaptan.
Die Reaktionen der erwähnten Verbindungen mit zumindest einer Isocyanatgruppe erwähnten Verbindungen mit aktivem Wasserstoff
sind bekannt. Diese Reaktionen laufen beispielsweise folgendermaßen ab:
RNCO + R1NH2 ■*- RNHCONHR1
RNCO + R1OH -»- RNHCOOR'
RNCO + R1SH ■+ RNHCOSR1
RNCO + R1COOH -* RNHCOOCOR1 -*- RNHCOR1
Um diese Reaktionen zu beschleunigen können Katalysatoren verwendet
werden.
Die sich ergebenden Verbindungen (Reaktionsprodukte) haben Schmelzpunkte wie oben beschrieben worden ist, wobei der Schmelzpunktbereich
sehr eng ist. Außerdem besitzen diese Verbindungen bei Zimmertemperatur eine hohe Härte und eine gute Aufnahmefähigkeit
bezüglich des Färbungsmittels. Selbst dann also wenn die
unter Verwendung der erwähnten Verbindungen erhaltenen wärmeempfindlichen
Kopienpapiere gestapelt werden, erfolgt keine Wanderung bzw. Diffusion zu dem Körper, der sich in Berührung
mit der benachbarten wärmeempfindlichen Kopierschicht befindet, in diesem Fall also zur Oberfläche der Unterschicht des darunterbefindlichen
Kopierpapiers. Damit kann also eine spontane Hinüberdiffusion von Färbungsmittel verhindert werden. Außerdem
hat die Kopierschicht eine ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit
gegenüber Abrieb.
Die Gründe dafür, warum die erwähnten Verbindungen sich besonders als Bindemittel für die Kopierschicht des wärmeempfindlichen
Kopierpapieres eignen, sind folgende.
Jede dieser Verbindungen stellt eine Einzelverbindung und kein
Gemisch aus verschiedenen Verbindungen dar, wohingegen Wachs und dergleichen aus einer Mischung besteht. Diese Verbindungen
haben deshalb scharfe Schmelzpunkte mit extrem niedrigem Temperatur-Spielraum. Die erwähnten Verbindungen haben in jedem
Molekül eine Atomgruppe -fNHCOf. Zwischen benachbarten Molekülen
treten deshalb Anziehungskräfte zwischen den beiden Dipolen auf, d.h. zwischen N-H und C-O, was bedeutet, daß die Verbindung
selbst dann einen hohen Schmelzpunkt besitzt, wenn das Molekulargewicht vergleichsweise gering ist. Weiterhin kann dadurch eine
harte Filmschicht im Festzustand gebildet werden.
Der Schmelzpunkt der obigen Verbindungen ist auf 50 - 2000C begrenzt,
und zwar aus den folgenden Gründen. Wenn der Schmelzpunkt unter 50° liegt, dann eignet sie sich nicht als Bindemittel
für die Kopierschicht des wärmeempfindlichen Kopierpapiers, weil während der Lagerung und Stapelung die Gefahr
von Übergangswanderungen besteht. Liegt jedoch der Schmelzpunkt über 20 00C, dann ist es notwendig, dem Thermokopf während des
Kopiervorgangs eine hohe Wärmeenergie zuzuführen, was zur Folge haben kann, daß der Thermokopf beschädigt oder zerstört wird
oder daß zumindest die Lebensdauer des Thermokopfs beträchtlich sinkt.Dabei kann es in letzterem Fall vorkommen, daß das wärmeempfindliche
Kopierpapier zerrissen wird oder daß das Kopier-
papier, wenn die Unterschicht aus Kunststoff besteht, am Thermokopf kleben bleibt.
Nachfolgend soll nun beschrieben werden, wie mit den obenerwähnten
Materialien, also Unterschicht, Färbungsmittel und Bindemittel, ein wärmeempfindliches Kopierpapier hergestellt werden
kann.
Das Färbungsmittel und das Bindemittel werden miteinander zusammengeknetet
und das Gemisch wird dann auf die Oberfläche der Unterschicht mittels irgendeines geeigneten Verfahrens aufgebracht.
Dabei wird die Zusammensetzung der Mischung aus Färbung smittel und Bindemittel so eingestellt, daß das Färbungsmittel einen Anteil zwischen 1 und 80%, vorzugsweise zwischen
2 und 20% der gesamten Menge der Zusammensetzung darstellt; erforderlichenfalls können dem Gemisch erwünschte Zusätze
hinzugegeben werden. Das sich ergebende Gemisch wird bei Zimmertemperatur oder erhöhter Temperatur geknetet.
Beispiele für solche Zusätze sind Weichmacher, wie etwa Mineralöle
und Pflanzenöle, Zusätze zum Verbessern der thermischen Leitfähigkeit, wie etwa Metallpulver, Füllstoffe wie etwa
Mikroquarz, Kaliumcarbonat und Kaolin, Mittel zum Verbessern der Kopierfähigkeit, wie etwa mehrwertige Alkohole und schließlich
Lösungsmittel und Anlösemittel. Die Lösungsmittel werden verwendet bei der Herstellung einer Farbzusammensetzung für
übliche Druckverfahren. Beispiele solcher Lösemittel sind Xylen, Toluen, Trichlen, Leichtbenzin, Äthylacetat, n-Butylacetat,
Methanol, Äthanol, Isopropanol, n-Butanol, Äthylcyclo~
hexanon, Äthylcellosolve, Butylcellosolve und Cyclohexanon.
Beispiele für Verfahren, die sich zum Aufbringen der Zusammensetzung
auf eine der Oberflächen der Unterschicht eignet, sind Verfahren, bei denen hochschmelzende Zusammensetzungen erhitzt
und geschmolzen und dann aufgetragen werden, übliche Aufbringungsverfahren wie Aufdrucken, Aufrollen, Aufbringen mit einem
Streichmesser, Aufbringen mit einer Rollwalze, Aufsprühen, Aufstäuben,
Aufbringen mit einer Düse, Aufwirbeln, Aufbürsten,
Aufbringen des Fest-Stoffs mittels eines Siebes mit Streichdrähten
und Aufbringen mittels Aufgießen, sowie Druckverfahren wie etwa Tiefdruck, Offset-Druck, Lithographie-Druck, Delitho-Druck,
Kupferplattendruck und Siebdruck.
Die Dicke der Kopierschicht soll zwischen 0,1 um und 30um,
vorzugsweise 1 um - 20um liegen. Wenn die Dicke unter 0,1 um
liegt, dann ist die Druckdichte ungenügend, womit also derart dünne Schichten aus Gründen der Kopierqualität ausscheiden.
Übersteigt dagegen die Dicke der Schicht 30 um, dann sinkt die
thermische Leitfähigkeit und deshalb kommt es zu einer schlech
teren Umdruckfähigkeit.
Bei dem wärmeempfindlichen Kopierpapier nach der Erfindung
wird die zumindest eine Atomgruppe -fNHCO·)- in jedem Molekül
enthaltende Verbindung als Bindemittel verwendet, was zu sehr klaren Kopien führt, ohne die Gefahr eines sogenannten Ausblühens.
Außerdem erfolgen während der Lagerung keine Diffusionsübergänge. Schließlich besteht kaum die Gefahr einer Beschädigung,
weil die Härte der Kopierschicht bei Zimmertempera tur hoch ist.
Nachfolgend .sollen noch einige die Erfindung nicht begrenzende
Beispiele gegeben werden.
Äthylcellosolve wurde mit 2,6-Toluendiisocyanat vermischt, und
zwar in einem solchen Verhältnis, daß das molare Verhältnis von -OH zu -NCO in jedem Molekül 1:1 betrug. Dem Gemisch wurde
als Katalysator 0,01 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge des Gemisches, eines Katalysators hinzugegeben, nämlich Dibutyl-Zinn-Laurat.
Das Reaktionsgemisch wurde fünf Stunden lang bei einer Temperatur von 1000C fortlaufend umgerührt,
um das Gemisch reagieren zu lassen. Daraufhin wurde das Reaktionsgemisch
abgekühlt und das Reaktionsprodukt gesammelt. Mit Hilfe eines Infrarot-Spektrophotometers wurde zur Bestimmung
der Anwesenheit der -NCO-Gruppe die Linie bei etwa 2,300 cm überprüft, wobei bei. 2,300 ein keine Absorption festgestellt
werden konnte, womit sicher war, daß im Reaktionsprodukt keine -NCO-Gruppe vorhanden war. Der Schmelzpunkt des Reaktionsprodukts lag zwischen 135 und 1400C.
Es wurde eine Zusammensetzung für das Aufbringen als Heißschmelze hergestellt, und zwar durch Kneten des so erhaltenen
Reaktionsprodukts, und zwar unter Hinzugabe der nachfolgend erwähnten Zusätze, wobei der Knetvorgang in einer Kugelmühle
bei einer Temperatur von 1000C durchgeführt wurde, und zwar
für eine Zeit von 12 Stunden.
Reaktionsprodukt 50
Toluen 36
Kohlenstoffruß 10
Weichmacher CS-55 2
Polyäthylenglycol (Haupt-Mole- 2
kulargewicht 400)
Die so erhaltene Zusammensetzung wurde auf eine Polyesterfolie einer Dicke von 6μΐη aufgebracht, und zwar mittels eines Aufstreichdrahtes,
wobei eine Schichtdicke von 2μΐη erreicht wurde;
während des Auftrags wurde die Polyesterfolie auf eine heiße Platte gelegt, die eine Temperatur von 1700C hatte. Auf diese
Weise wurde das Kopierpapier hergestellt.
Die Oberfläche des Kopierpapieres, welche aus der Kopierschicht besteht, wurde mit einem holzfreien Papier eines Papiergewichts
von 50g/m2 in Berührung gebracht. Daraufhin wurde der Druckvorgang durchgeführt, und zwar mit einem Wärmedrucker üblicher
Bauart (SP-3080). Auf dem holzfreien bzw. reinen Papier wurde ein tiefschwarzer, scharfer Druck erhalten.
Hexamethylendiisocyanat wurde mit Äthylalkohol vermischt, so daß -NCO und -OH in jedem Molekül gleichpolar vorhanden waren.
Das Gemisch wurde 10 Stunden lang auf eine Temperatur von 800C
erwärmt und umgerührt, um so die Reaktion herbeizuführen. Der
Schmelzpunkt des sich ergebenden Produkts lag zwischen 830C
und 860C. Eine Anwesenheit der -NCO-Gruppe wurde nicht festgestellt,
wobei zur Prüfung wiederum ein Infrarot-Spektrophoto meter Verwendung fand.
Dieses Produkt und die nachfolgend genannten Zusätze wurden in einer Kugelmühle bei Zimmertemperatur vermischt, womit eine
Tiefdruckfarbe entstand, deren Viskosität bei Raumtemperatur
rwPa-s
von 25°C bei 300 &p lag.
von 25°C bei 300 &p lag.
Produkt ' 30
rote Farbe (CI. 15850) 3
Äthylalkohol 50
Isopropylalkohol 17
Die sich ergebende Druckfarbenzusammensetzung wurde auf Kondensatorpapier
einer Dicke von 2μπι mittels eines Druckverfahrens
aufgebracht, wodurch eine Schichtdicke (Trockenbasis) von 3μΐη
erhalten wurde. Damit war das Kopierpapier hergestellt. Beim Ausführen des Kopiervorgangs unter Verwendung einer Druckmaschine
mit Thermokopf (F 1610) ergaben sich rote Abdrucke mit scharfen Konturen.
Es wurde das Beispiel 2 wiederholt, mit der Ausnahme jedoch der Verwendung von gelber Farbe (CI. 21090), Indigo-Blau (CI.
74160) und Kohlenstoffruß als Färbungsmittel, um so gelbe,
blaue und schwarze Farbzusammensetzungen herzustellen.
blaue und schwarze Farbzusammensetzungen herzustellen.
Jede dieser Farben und die beim Beispiel 2 erhaltene rote Farbe wurden auf Kondensatorpapier einer Dicke von 2μΐη aufgebracht,
so daß sich in Druckrichtung einer gelber, ein roter, ein indigoblauer
und ein schwarzer Bereich ergaben.
Das Kopierpapier wurde dann hergestellt und für den Druckvorgang wurde der Thermokopf von Beispiel 1 verwendet. Zuerst wurde
der gelbe Abdruck durchgeführt, d.h. der gelbe Bereich dem
Papier zugeführt. Das Papier wurde dann in die Ausgangsstellung des gelben Drucks zurückgebracht und der rote Bereich des Kopierpapiers
wurde zur Durchführung des gewünschten roten Drucks herangezogen. Der Druck mit der indigoblauen Farbe und mit der
schwarzen Farbe wurde anschließend auf die gleiche Weise durchgeführt, womit dann ein aus vier Farben bestehender Druck
entstand.
Der Ausdruck wärmeempfindliches Kopierpapier ist gewählt worden,
um darzulegen, daß von diesem Kopierpapier durch Wärmeeinwirkung ein Abdruck bzw. Umdruck auf ein Papier bewirkt wird, welches
dann die Druckdarstellung zeigt, also bedruckt ist.
Claims (3)
1. Wärmeempfindliches Kopierpapier mit einer auf einer
Oberfläche einer Unterschicht gebildeten Kopierschicht, die
ein Färbungsmittel enthält, das in ein Bindemittel eingelagert
ist, welches bei Erwärmung schmilzt, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel eine Verbindung verwendet ist,
die in jedem Molekül zumindest eine Atomgruppe -(NHCOf aufweist.
2. Wärmeempfindliches Kopierpapier nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß als Bindemittel eine Verbindung verwendet ist, die durch Reaktion von Diisocyanaten oder Triisocyanaten
mit Alkylalkoholen oder Arylälkoholen entsteht.
3. Wärmeempfindliches Kopierpapier nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die als Bindemittel verwendete, in jedem Molekül zumindest eine Atomgruppe -(NHCOf aufweisende Verbindung
einen Schmelzpunkt zwischen 50 und 2000C aufweist.
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JP (1) | JPS58199195A (de) |
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Cited By (1)
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