DE326708C - Verfahren zur Herstellung photographischer Abzuege und photographisches Papier o. dgl. dafuer - Google Patents

Verfahren zur Herstellung photographischer Abzuege und photographisches Papier o. dgl. dafuer

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DE326708C
DE326708C DE1913326708D DE326708DD DE326708C DE 326708 C DE326708 C DE 326708C DE 1913326708 D DE1913326708 D DE 1913326708D DE 326708D D DE326708D D DE 326708DD DE 326708 C DE326708 C DE 326708C
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Description

  • Verfahren zur Herstellung photographischer Abzüge und photographisches Papier o: dgl. dafür. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung photographischer Abzüge und ein Papier zu diesem Zweck, wobei unter »Papier« außer Papier im eigentlichen Sinne auch Gewebe, Holz oder andere Bildträger verstanden werden sollen.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren soll ein Bild: erhalten werden, das aus Silber und Platin zusammengesetzt ist, wobei der Platinbestandteil des Bildes in seiner Menge je nach der Menge-des benutzten Platinsalzes wechseln kann.
  • In der britischen Patentschrift 2oI IIIö#/3 des Erfinders, deren Gegenstand war, Photographien oder Bilder zu erhalten, bei denen das Bild aus Platin, Iridium oder Gold besteht, ist in der Complete Specification (Beispiel 2) ein Verfahren angegeben, wobei Kaliumchloroplatinit und Silbernitrat benutzt werden.
  • Ferner ist ein kombiniertes Kallitypie-Platinverfahren bekanntgeworden, wo auch unter Benutzung von Silbernitrat und Kaliumplatinchlorür Bilder hergestellt worden sind.
  • Nach dem vorliegenden Verfahren soll mit Halogensilber, insbesondere Chlorsilber, Platinchlorsalz, Ferrioxalät o. dgl. überzogenes Papier nach dem Belichten in Kaliumoxalat entwickelt werden. Das Verfahren kann auch in der Weise ausgeführt werden, daß das Platinchlorsalz ganz oder zum größten Teil in der Entwicklungslösung enthalten ist. Die Erfindung beruht auf der Feststellung, daß die Reduktion des Silberchlorids durch eine Lösung von Ferrioxalat in Kaliumoxalat sehr erleichtert wird, aber geschwinder und vollständiger vor sich geht, wenn man mit dem Silberchlorid' eine kleine Menge eines Chlor -platinsalzes zusammenbringt; bevor das Reduktionsmittel (FerrooxaIat) -zu dem Silbersalz gelangt.
  • Als Chlorplatinsalze eignen sich im besonderen Alkaliplatinochlorid, Alkaliplätinichlorid und Platinchlorid.
  • Wenn diese Platinsalze bei der -Unterstützung der Reduktion des Chlorsilbers benutzt werden, werden sie zusammen mit dem Silbersalz reduziert, und sowohl Platin als auch Silber werden frei. Der folgende Versuch zeigt diesen Vorgang._ Wenn das Papier zuerst mit Chlorsilber und dann mit Ferrioxalat überzogen wird, darauf dem Licht unter dem Negativ ausgesetzt und mit Kaliumoxalat entwickelt wird, so liefert es nur ein schwaches, mißfarbenes, schlechtes Bild. Wenn aber .der Überzug außer Chlorsilber und Ferrioxalat auch noch eine kleine Menge Kaliumchloroplatinit enthält, wird nach -der Belichtung und Entwicklung ein erheblich stärkeres Bild von schöner schwärzlicher Farbe erhalten. Die Intensität dieses Bildes ist hauptsächlich auf die vermehrte Reduktion des Silbersalzes und nur wenig auf die verhältnismäßig kleine Menge des ausgeschiedenen Platins zurückzuführen. Das vorliegende Verfahren besitzt dein bekannten gegenüber erhebliche Vorzüge. - Die erhaltenen Bilder gleichen bei sehr viel - geringerem Platinverbrauch den gewöhnlichen Platinotypien, sie geben aufs feinste al!le-Abstufungen der Töne wieder.
  • Das photographische Papier nach I vorliegendem Verfahren kann bei gedämpftem Tageslicht behandelt werden, verlangt nur eine mäßige Belichtung und läßt sich in ünzersetztem Zustande gut.aufbewahren. Die auf diesem Papier erhaltenen: Bilder verlangen kein Tonen. Alle Papiere, die Silbernitrat zusammen mit Plätinchlorsalzen enthalten, haben sich als nicht haltbar erwiesen. Nach dem vorliegenden Verfahren wird sogar Sorge getragen, daß das Silberchlorid rein ist und kein Sauerstoffsalz des Silbers enthält, um die hierdurch entstehenden schädlichen Zersetzungen beim' Aufbewahren des Papiers zu vermeiden. Das Papier nach dem vorliegenden Verfahren ist demnach von .großer Haltbarkeit und, däbei erheblich billiger als die Platinotypiepapiere, da nur sehr viel geringere Mengen von Platin als bei diesen zur Erreichung des Effekts erforderlich sind.
  • Die lichtempfindliche Schicht des Papiers nach vorliegendem Verfahren enthält vorzugsweise Ferrioxalat, Silberchlorid und: ein Chloroplatinit oder Chloriplatinit; das Silber-Chlorid reagiert mit dem Platinsalz nicht,: bevor das Papier entwickelt wird. Durch die Belichtung des Papiers werden Teile des Ferrioxalats zu Ferrooxalat reduziert, und bei der darauffolgendenEntwicklung in einer Lösung von Kaliumoxalat wird das Silbersalz und das Platinsalz reduziert. Anscheinend geht eine Art von Pseudokatalyse vor sich, d. h., das Platin: verursacht während seiner Reduktion, also etwa in statu nascendi, die Reduktion des Silberchlorids zu metallischem Silber in weit größerem Umfange und sehr viel schneller, als dies der Fall ist, wenn das Platin nicht gegenwärtig ist. Es wird also ein gut aussehendes Bild bei Gegenwart einer außerordentlich winzigen Menge von Platinchlorsalz erhalten, wobei man -aber in Rücksicht auf die Haltbarkeit des Bildes zweckmäßig die Menge des Platinzusatzes entsprechend erhöht, um auch nach dem Ausblassen des Silberbildes den gewünschten Ton beizubehalten, aber auch diese Mengen von Platin -sind weit geringer als die bei den bisherigen Platinotypieverfahren notwendigen.
  • Die Herstellung der photographischen Papiere kann wie folgt ausgeführt werden: Ein Papier, wie es für die Platinotypieverfahren geeignet ist, wird mit einer Lösung von 5 g Käli.umchlorid in ioo ccm Wasser überzogen. Nach dem Trocknen wird das Papier mit einer Silbernitratlösung von 5 g Silbernitrat in ioo ccm Wasser behandelt. Es entsteht auf dem Papier durch doppelte Umsetzung ein Überzug von Chlorsilber, und das Papier wird nun sorgfältig gewaschen, um die löslichen Salze zu entfernen.
  • An Stelle dieser Vorbereitung kann man auch Chlorsilber in Gelatineemulsion o. 4-l. auf das Papier aufbringen.
  • Es wird nun eine andere Lösung von Ferrioxalät mit Kaliumchloroplatinit versetzt, wobei je nach den Umständen i bis 6 g Kaliumchloroplatinit auf 500 ccm der Ferrioxalatlösung gelöst werden. Wenn im wesentlichen ein Silberbild erhalten werden soll, genügt i g Kaliumchlorop:latinit, wenn aber ein haltbares Platinbild erhalten werden soll, werden etwa 6 g benötigst. Diese Lösuing wird auf d'as mit Chlorsilber überzogene Papier in geeigneter Weise, etwa dadurch,' daß man das Papier auf der Lösung schwimmen läßt, aufgebracht, und der Überzug wird getrocknet.
  • An- Stelle von Chlorsilber können noch andere Halogensilberverbindungen, insbesondere Bromsilber; benutzt werden, doch ist in den meisten Fällen Chlorsilber vorzuziehen.
  • Dass so vorbereitete Papier ist gebrauchs, fertig. Es wird unter dem Negativ exponiert und dann in einer Kaliumoxalatlösung (etwa o,25o kg Kaliümoxalat in i kg Wasser) ent, wickelt. In ungefähr einer Minute ist die Entwicklung gewöhnlich vollendet. Der entwickelte Abzug wird dann in ein Reinigungsbad gebracht, das folgendermaßen zusammengesetzt sein kann: Kaliumbis:ulfat 85 g, Kaliumoxalat 14,2 g; Wasser 2,835 kg. In diesem Bade verbleibt der-Abzug io bis 15 Minuten und wird dann unter wiederholtem Wechsel des Waschwassers gewaschen. Schließlich wird der Abzug in etwa ioprozentiger Fixiern.atronlösung fixiert und darauf in mehrfach gewechseltem Wasser gewaschen, Es können auch andere Verfahren und Salze zum Entwickeln, Klären und Fixieren benutzt werden. Man erhält aber nach dem angegebenen Beispiel ausgezeichnete Resultate. Man kann, anstatt die Ferrioxalatlösung mit Kaliumchloroplatinit zu versetzen., das Platinsalz auch in Wasser oder in einem anderen geeigneten Lösungsmittel für sich lösen und das Papier nach dem Aufbringen des. Chlorsilbers und vor -dem Aufbringen des Ferrioxalats damit behandeln. Auch kann die entsprechende'Menge Platinsalz und Ferrioxalat mit dem Chlorsilber zusammen in die Emulsion hineingebracht werden. An Stelle einer Lösung von Ferrioxalat kann auch eine Lösung oder Lösungen -der Doppelsalze von Ferrioxalat mit Natrium.-, Kalium- oder Ammoniumoxalat oder andere geeignete Oxalate benutzt werden oder auch eine Lösung von Ferricitrat oder seinen Doppelsalzen oder Mischungen oder Lösungen dieser Salze mit einer Lösung von, Ferrioxalat.
  • Es hat -sich herausgestellt, daß in vielen Fällen besonders vorteilhafte Resultate bei der Benutzung von Papier erhalten werden, dessen Oberfläche durch Behandlung mit Säure oder in anderer bekannter Weise pergamentisiert worden ist. Vorzugsweise wird die Pergamentisnerung nur soweit fortgesetzt, daß beide Flächen ;des Papiers mit einem Häutchen überzogen sind.
  • An Stelle des Kali.umchloroplatinits kann auch Natrium- oder Ammoni'umchloroplätinit oder andere Chloroplatinite, ebenso Kalium-, Natrium- oder Ammoniumchloroplatinat oder Platinchlorid benutzt werden.

Claims (2)

  1. PATENT-ANSPRÜCHt: r. Verfahren zur Herstellung photographischer Abzüge, ,dadurch gekennzeichnet, daß mit Halogensilber (insbesondere Chlorsilber), Platinchlorsalz, Ferrioxalat o. d@gl. überzogenes Papier (Gewebe oder sonstige Bildträger) nach dem Belichten in_ Kaliumoxalat o. dgl. entwickelt wird.
  2. 2. Ausführungsweise des Verfahrens nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, _daß das Kopierpapier Halogensilber und Ferrioxalat o. dgl., gegebenenfalls finit wenig Chlorplatinsalz, in der lichtempfindlichen Schicht enthält, während das Platinsalz ganz oder zum größten Teil - in der Entwicklungslösung enthalten ist. 3.. Photographisches Kopierpapier (Gewebe oder-- sonstige Bildträger) für das Verfahren nach Anspruch r, gekennzeichnet durch einen Oberzug von Halogensilber (insbesondere Chlorsilber), einem Chlorplatinsalz und Ferrioxalat o. dgl.
DE1913326708D 1913-09-23 1913-09-23 Verfahren zur Herstellung photographischer Abzuege und photographisches Papier o. dgl. dafuer Expired DE326708C (de)

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