DE626284C

DE626284C - Verfahren zur Verhinderung des Flauwerdens photographischer Schwarzweissbilder durch Heisstrocknung

Info

Publication number: DE626284C
Application number: DEG83597D
Authority: DE
Original assignee: Gevaert Photo Producten NV
Current assignee: Gevaert Photo Producten NV
Priority date: 1932-09-16
Filing date: 1932-09-17
Publication date: 1936-02-24

Description

Verfahren zur Verhinderung des Flauwerdens photographischer Schwarzweißbilder durch Heißtrocknung Es ist bekannt, daß bei der Trocknung photographischer Schwarzweißbilder auf der Heißtrockenmaschine, sei @es mit oder ohne Hochglanz, eine sehr große Anzahl von photographischen Papieren, insbesondere von Gaslicht- und Bromsilberpapieren, die unangenehme Eigenschaft hat, durch die Hitze eine unerwünschte Veränderung zu erleiden, die insbesondere darin besteht, daß die Deckkraft des Silbers in mehr oder weniger hohem Grade abnimmt. Die Folge hiervon ist, daß die tiefen Schwärzen trübe werden, wodurch das Bild minderwertig und flau wirkt.
Zweck der Erfindung ist es, diesen Nachteil zu vermeiden und die Herstellung photographischer Schwarzweißbilder unter Anwendung von Heißtrocknung zu ermöglichen, welche an Kraft und Klarheit der Tiefen durch die Heißtrocknung nichts einbüßen.
Dieses Ziel wird gemäß der Erfindung da-` durch erreicht, daß die Bilder mit Stoffen behandelt werden, welche gebraucht werden können, um seine Änderung der Bildfarbe (Tonung) zu erzielen.
Die Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, daß diese Stoffe, wenn man sie so anwendet, daß eine Änderung der Bildfarbe im Sinne der üblichen Umtonun,g nicht stattfindet, gleichwohl einen solchen Einfiuß auf die Eigenschaften der behandelten Schwarzweißbilder besitzen, daß denen Kontrastreichtum und Farbe während der Heißtrocknung nicht verlorengeht. Demgemäß besteht die Erfindung darin, daß die Bilder mit derartigen Stoffen in so geringer Konzentration oder bei stärkerer Konzentration während einer so kurzen Zeitdauer behandelt werden, daß der Schwarzweißcharakter des Bildes vollkommen erhalten bleibt und eine sichtbare Umtonung nicht merkbar stattfindet, während die verwendete Tonungssubstanz bei weitergeführter Anwendung oder höherer Konzentration Bilder von gelber, brauner oder anderer Färbung ergeben würde. Obwohl also durch die erfindungsgemäße Behandlung der Bilder eine merkbare Änderung der Farbe des Bildes nicht :eintritt, hat sich gezeigt, daß eine Stabilisierung des Bildsilbers und damit eine Erhaltung der klaren Tiefen bei der Heißtrocknung der behandelten Schwarzweißbilder auf diese Weise erreicht wird.
Gleichgültig ist es, an welcher Stelle die erfindungsgemäße Behandlung mit Tonungssubstanzen stattfindet. Diese Stoffe können z. B. dem Entwickler, dem Waschwasser oder auch dem Fixierbad zugesetzt werden. Die so behandelten Bilder verlieren bei der Trocknung auf den heißen Hochglanztrockenpressen nichts an Klarheit der Tiefen, gleichgültig, ob die Trocknung der Bilder auf der Bildseite (Hochglanz) oder Rückseite erfolgt.
Es können beliebige Tonungssubstanzen Anwendung finden, beispielsweise ;gold-, platinoller palladium-, schwefiel-, selen- oder tellurhaltige Substanzen usw. Als besonders zweckmäßig hat 'sich für die Zwecke der vorliegenden Erfindung Selen, beispielsweise in Form von Alkaliselensulfat,erwiesen, da es sich nur sehr langsam mit dem Silber der Bildschicht umsetzt. Dies liegt aber gerade im Sinne der Erfindung, welche ja keine Tonung der Bilder, sondern nur eine Stabilisierung des Bildsilhers gegenüber Heißtrocknung bezweckt. Ausführungsbeispiel i Die normal behandelten und gewässerten Bilder werden in ,einem Bad, welches aus einer Lösung von 40g Rhödan-Ammonium in 11 Wasser unter Zusatz von ¢o ccm einer i %igen Gold-Chlorid-Lösung besteht, i Minute behandelt, gespült und dann der- bekannten Heißtrocknung unterworfen. Ausführungsbeispiel 2 Dem Fixierbad normal entwickelter Bilder wird I/,0 g Nati-iumselenit auf 11 Fixierbad zugesetzt. Die Bilder werden dann zach der Wässerung heiß getrocknet.
Bei beiden Ausführungsbeispielen werden die Bilder ,erfindungsgemäß, ohne daß eine merkbare Tonung stattfindet, unter Erhaltung ihres Schwarzweißcharakters durch das Tonungsbad derart verändert, daß die Klarheit der Tiefen und die Farbe bei der Heißtrocknung erhalten bleiben.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verhinderung des Flaues erdens photographischer Schwarzweißbilder durch Heißtrocknung, dadurch gekennzeichnet, daß die Bilder mit tonenden Stoffen in so geringer Konzentration oder bei stärkerer Konzentration wähnend einer so kurzen Zeitdauer vor der Heißtrocknung behandelt werden, daß eine Änderung des ursprünglichen Bildes merkbar nicht eintritt. .
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß .einem oder mehreren der üblichen Behandlungsbäder (Entwicklungsbäder, Wässerungsbäder, Fixierbäder) Tonungssubstanzen in @entsprechender, von ihrer Anwendungszeit abhängiger Konzentration zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine an sich bekannte, selenhaltige Tonungssubstanz Verwendung findet.