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Gelenkarmmarkise
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Die Neuerung betrifft eine Gelenkarmmarkise, deren mit ihren inneren
Schenkeln an einem gebäudefesten Querrohr angelenkte Gelenkarme mit ihren äußeren
Schenkeln die von einem weiteren Querrohr gebildete Ausfallstange glenkig erfassen
und durch Gasdruckfedern in Streckrichtung belastet sind.
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Im Gegensatz zu den kaum noch gebräuchlichen Schwenkarmmarkisen, deren
in sich steife Ausstellarme um gebäudefeste Lager nach abwärts verschwenken, benötigen
Gelenkarininarkisen aufgrund der meist nur geringen und über die gesamte Aus fahrstrecke
gleichbleibenden Neigung ihrer Gelenkarme Spannfedern, um die Gelenkarme beim Abwickeln
des Tuchs von der Tuchwelle zunehmend zu strecken und das an der Ausfallstange befestigte
Tuch zu spannen.
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Allgemein bekannt sind hierzu mechanische Spannfedern in Gestalt von
Schraubenfedern, die zwischen dem gebäudefesten Querrohr und den inneren Schenkeln
der Gelenkarme abgespannt sind.
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Weiterhin ist es auch auch der Praxis bekannt, in die Gelenkverbindungen
der Gelenkarme mit dem Jebäudefesten Querrohr und der Ausfallstange sowie der Gelenkarm9-henkel
untereinander Spiralfedern zu integrieren, was den Vorteil weitgehender Unsichtbarkeit
hat, andererseits aber mit erheblichem Aufwand verbunden ist.
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Ferner ist es aus den DE-Gm 71 26 132 bekannt, im Bereich des Gelenks
zwischen den Schenkeln eines jeden Gelenkarms eine als Schraubendruckfeder ausgebildete
Spannfeder anzuordnen, deren eines Ende an dem einen Gelenkarmschenkel abgestützt
ist und deren anderes Ende mittels eines das Gelenk umschlingenden Zugseils an dem
anderen Gelenkarmschenkel festgelegt ist.
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Alle diese mechanischen Spannfedern weisen in der überwiegend eingenommenen
Einfahrstellung der Markise ihren höchsten Spannungszustand auf mit der Folge, daß
die Federn im Laufe der Zeit ermüden und ihre Spannkraft nachläßt.
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Es ist deshalb auch bereits vorgeschlagen worden (DE-PS 26 19 175),
im Bereich des Kniegelenks zwischen den beiden Gelenkarmschenkeln eine Gasfeder
anzuordnen, welche wie eine Druckfeder wirkt und die Gelenkarme zu strecken bestrebt
ist. Die von solchen Gasdruckfedern hervorgebrachten Kräfte sind bekanntlich im
Verhältnis zu den Federabmessungen sehr groß. Mit zunehmender Streckung der Gelenkarmschenkel
wird jedoch. ihr wirksamer Hebelarm immer kleiner7 was zur Folge hat, daß bei voll
ausgefahrener Markise auch ihre Kraft nicht ausreicht e das Tuch derart zu spannen,
daß ein störendes und bei Windböen sogar gefährliches Durchhänqen- hinreichend vermieden
wird.
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Der Neuerung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Gelenkarmmarkise
zu schaffen, bei welcher unter Ausnutzung der bekannten Vorteile einer Gasfeder
die Spannkraft beim Ausfahren ständig zunimmt und dadurch bei voll ausgefahrener
Markise den Spannunserfordernissen für das Tuch am größten ist.
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Ausgehend von einer Gelenkarmmarkise der eingangs genannten Art wird
diese Aufgabe neuerungsgemäß dadurch gelöst, daß die Gasdruckfedern zwischen jeweils
einem Gelenkarmschenkel und einem Widerlager am benachbarten Querrohr eingesetzt
sind.
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Mit der Verlagerung der Gasdruckfedern zwischen die Gelenkarmschenkel
und das benachbarte Querrohr nützt die Neuerung den Umstand aus, daß sich der Winkel
zwischen diesen Teilen nur einem Maximalwert von 900 nähert und dadurch die Hebelarmverhältnisse
mit zunehmender Aus fahrstrecke der Markise immer günstiger werden.
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Nach einem ersten Merkmal zur vorteilhaften Ausgestaltung der Neuerung
sind die Gasdruckfedern zwischen den äußeren Gelenkarmschenkeln und der mit Widerlagern
versehenen Ausfallstange angeordnet. Bei dieser Anordnung läßt sich besonders zweckmäßig
das weitere Merkmal verwirklichen, daß die Gelenkarmschenkel das mit den Widerlagern
versehene Querrohr in an sich bekannter Weise gelenkig untergreifen und die Gasdruckfedern
neben den äußeren Gelenkarmschenkeln angeordnet sind.
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Nach einem anderen Merkmal zur vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung,
bei welcher die Gelenkarme am an gebäudefesten Tragrohr befestigten Konsolen angelenkt
sind, sind die Gasdruckfedern zwischen den Konsolen und den inneren Gelenkarmschenkeln
angeordnet.
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Weitere Merkmale zur vorteilhaften Ausgestaltung der Neuerung ergeben
sich aus den übrigen Unterlagen.
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Die Neuerung wird nachstehend anhand einiger in der Zeichnung dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1: in perspektivischer und
schematischer Darstellung das Traggestell einer herkömmlichen Gelenkarmmarkise,
an welchen die Neuerung auf verschiedene Weise verwirklicht werden kann.
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Fig 2a: eine teilweise im Schnitt wiederaegebene Unteransicht der
Anlenkung eines äußeren Gelenkarmschenkeis an das die Ausfallstanqe bildende Querrohr
mit einer ersten Ausführungsform der Neuerung bei ausgefahrener Markise, Fig. 2b:
dieselbe Unteransicht wie in Fig. 2a, jedoch bei eingefahrener Markise, Fig. 3:
einen Vertikalschnitt nach Linie III-III in Fig. 2a, Fig. 4as eine Unteransicht
ähnlich Fig. 2a mit einer abgeänderten Ausführungsform der Neuerung bei ausgefahrener
Markise, Fig. 4b: dieselbe Unteransicht wie in Fig. 4a bei eingefahrener Markise,
Fig. 5: einen Vertikalschnitt nach Linie V-V in Fig. 4a, Fig 6a: eine teilweise
im Schnitt wiedergegebene Draufsicht auf die Anlenkung eines inneren Gelenkarmschenkels
an einer am gebäudefesten Querrohr angebrachten Konsole mit einer
weiteren
Ausführungsform der Neuerung bei ausgefahrener Markise, Fig. 6b: dieselbe Draufsicht
wie in Fig. 6a bei eingefahrener Markise und Fig. 7: einen Vertikalschnitt nach
Linie VII-VII in Fig. 6b.
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Das in Fig. 1 schematisch dargestellte Tragaestell einer herkömmlichen
Gelenkarmmarkise weist in der Hauptsache ein qebäudefestes erstes Querrohr 1o, zwei
spiegelbildlich zueinander angeordnete Gelenkarme 12 und eine von einem weiteren
Querrohr gebildete Ausfallstange 14 auf. Das als Tragrohr für die übrigen Gestellteile
dienende Querrohr 10 hat für gewöhnlich Vierkantquerschnitt und ist mittels (nicht
gezeiqter) Halterungen an den Enden, die auch die (gleichfalls nicht gezeigte) Tuchwelle
tragen, um seine Länqsachse einstellbar an einer Gebäudewand befestigbar. Jeder
Gelenkarm 12 besteht aus einem inneren Schenkel 16 und einem äußeren Schenkel 18,
die bei 20 qelenkig miteinander verbunden sind. AuE das gebäudefeste Querrohr oder
Tragrohr 1o sind zwei Lagerkonsolen 22 aufgeschoben und in Abständen zu den Rohrenden
festgeklemmt. An den Lagerkonsolen 22 sind die inneren Schenkel 16 der Gelenkarme
12 bei 24 nach einwärts und dadurch gegeneinander verschwenkbar angelenkt. Die äußeren
Schenkel 18 der Gelenkarme 12 verschwenken demgegenüber nach auswärts und dadurch
voneinander weg und untergreifen mit ihren freien Enden das die Ausfallstange bildende
zweite Querrohr 14, welches nach abwärts gerichtete Gelenkbolzen (in Fig. 1 nicht
sichtbar) trägt, die von entsprechenden Bohrungen an den äußeren Gelenkarmschenkeln
18 aufgenommen sind.
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An der Ausfallstange 14 ist die vordere Endkante des (nicht gezeigten)
Markisentuchs befestigt, welches sich beim Ausfahren der Markise oberhalb der sich
dabei streckenden Gelenkarme
12 von der Tuchwelle abwickelt und
durch die nachstehend beschriebenen Federanordnungen gegenüber der nur gesteuert
gedrehten oder gegen Drehung gehaltenen Tuchwelle gespannt wird.
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In Ubereinstimmunq mit der Neuerung bestehen diese Federanordnungen
in der Hauptsache aus Gasdrckfedern 26, die zwischen je einem Gelenkarmschenkel
und einem der Tragrohre 1O, 14 angeordnet sind. Derartige Gasdruckfedern sind als
solche bekannt und weisen übereinstimmend einen Zylinderteil 28 und einen Kolbenteil
mit einer unter der Wirkung des Gasdrucks aus dem Zylinderteil 28 ausfahrenden Kolbenstange
30 auf.
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Bei der Ausführungsform der Neuerung nach den Figuren 2a,b und 3 ist
je eine solche Gasdruckfeder 26 zwischen dem äußeren Gelenkarmschenkel 18 und der
Ausfallstange 14 eingesetzt. Die mit den oben erwähnten Gelenkbolzen 32 an dem äußeren
Gelenkarmschenkel 18 angelenkte Ausfallstange 14 trägt im Abstand zu zu jedem Gelenkbolzen
32 einen nach abwärts gerichteten Kugelgelenkzapfen 34, an welchem der Zylinderteil
28 der Gasdruckfeder 30 mit einer Kugelpfanne 36 angelenkt ist. Die Kolbenstange
30 der Gasdruckfeder 26 hat einen gabelförmigen Kopf 38 mit dem sie an einer an
der Seite des äußeren Gelenkarmschenkels 18 vorstehenden Lasche 40 in einem Abstand
"b" zum Gelenkbolzen 32 unter Verwendung eines Gelenkstiftes 32 angelenkt ist.
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Wie Fig. 2b zeigt sind die Abstände "a" und "b" so gewählt, daß ihre
Differenz der Länge der Gasdruckfeder 26 im zusammengedrückten Zustand entspricht
und bei ausgefahrener Markise (Fig. 2a) , d.h. wenn der Gelenkarmschenkel 18 einen
Winkel von nahezu 900 mit der Ausfallstange 14 einschließt, die Kolbenstange 30
noch nicht ganz aus dem Zylinderteil 28 ausgefahren ist. Dadurch übt die Gasdruckfeder
26 bei ausgefahrener
Markise aufgrund ihrer Charakteristik nach
wie vor eine erhebliche Druckkraft P aus, die mit dem Hebelarm "b" am äußeren Gelenkarmschenkel
angreift und dadurch ein maximales Drehmoment zur Streckung des Gelenkarms 12 entwickelt,
das eine äußerst wirksame Spannung des Markisentuchs zur Folge hat.
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Wie aus Fig. 3 ersichtlich, befinden sich die Gasdruckfeder 26 auf
gleicher Höhe neben dem Gelenkarmschenkel 18. Dadurch bildet der Kugelgelenkzapfen
34 mit der Kugelpfanne 36 in der eingefahrenen Stellung der Markise (Fig. 2b) einen
Anschlag für den äußeren Gelenkarmschenkl 18, durch welchen das unter wünschte Verschwenken
des Gelenkarmschenkels über die Ausfallstange 14 hinaus verhindert wird. Aus Fig.
2b ist jedoch zugleich erkennbar, daß die Anlenkung der Gasdruckfeder 26 an der
seitlich vorstehenden Lasche 40 bei eingefahrener Markise ein negatives Drehmoment
geringer Größe auf den äußeren Gelenkarmschenkel 18 ausübt. Die Markise benötigt
deshalb zu Beginn der Ausfahrbewegung eine zusätzliche Federkraft, die beim Ausführungsbeispiel
von einer in bekannter Weise um den Gelenkbolzen 32 geschlungenen Spiralfeder 44
erzeugt wird, deren eines Ende bei 46 an dem drehfest mit der Ausfallstange 14 verbundenen
Gelenkbolzen 32 festgelegt ist und deren anderes Ende eine exzentrische Nase 48
am äußeren Gelenkarmschenkel 18 erfaßt.
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Die abgeänderte Ausführungsform der Neuerung nach den Figuren 4a,
b und 5 vermeidet eine solche Zusatzfeder dadurch, daß dort die Abstände a und b
in ihrer Größe miteinander vertauscht sind. Wie Fig. 4b erkennen läßt, wird dadurch
auch in der eingefahrenen Stellung der Markise ein Drehmoment in Ausfahrrichtung
des äußeren Gelenkarmschenkels 18 gegenüber der Ausfallstange 14 erzeugt.
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Im übrigen sind die bei dieser Ausführungsform verwendeten Teile dieselben
wie bei der ersten Ausführungsform und deshalb mit denselben Bezugszeichen versehen.
Mit zunehmendem
Ausfahren der Markise nimmt auch hier das Drehmoment
immer weiter zu und erreicht in voll ausgefahrener Stellung (Fig. 4a) seinen größten
Wert.
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Die Ausführungsform der Neuerung nach den Figuren 6a, b und 7 unterscheidet
sich demgegenüber von den beiden zuvor beschriebenen Ausführungsformen grundsätzlich
darin, daß die Gasdruckfedern zwischen den inneren Gelenkarmschenkeln 16 und dem
gebäudefesten Querrohr oder Tragrohr 1o unter Zuhilfenahme der Lagerkonsolen 22
angeordnet sind.
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Wie aus den Figuren 6a, b und 7 ersichtlich, besteht jede Lagerkonsole
22 aus einer geschlitzten Klemmfassung 50, die mittels zweier Klemmschrauben52 auf
dem Tragrohr 10 festklemmbar ist, und einem an deren Unterseite im wesentlichen
horizontal vorstehenden Lagerteil 54, an welchem das gabelförmia ausaebildete und
zugleich um etwa 450 abgewinkelte Ende 56 des inneren Gelenkarmschenkels 16 mittels
eines Gelenkbolzens 58 angelenkt ist.
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An dem Lagerteil 54 der Lagerkonsole 22 sind zwe schrägnach vorn weisende
Laschen 60 mit Querabstand übereinander angeschweißt, deren Enden miteinander fluchtende
Maulöffnungen 62 aufweisen. Die bei dieser Ausführungsform verwendete Gasdruckfeder
64 weist am Zylinderteil 66 nahe dessen kolbenstanqenseitigem Ende zwei diametral
zueinander Gelenkzapfen 68 auf, mit denen die zwischen den Laschen 60 eingesetzte
Gasdruckfeder 64 in die Maulöffnungen 62 eingehängt ist. Die Kolbenstange 70 der
Gasdruckfeder 64 ist am freien Ende halbkugelförmig abgerundet und greift in eine
pfannenartige Ausnehmung 72 im Gelenkarmschenkel 16 zwischen den Gabelschenkeln
56 ein.
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Auch bei dieser Ausführungsform ist im ausgefahrenen Zustand der Markise
(Fig. 6a) ein erheblicher Hebelarm h vorhanden, mit welchem die Gasdruckfeder 64
am Gelenkarmschenkel 16
angreift. Ein ähnlich großer Hebelarm ist
auch in der eingefahrenen Stellung der Markise (Fig. 6b) vorhanden, so daß die Gasdruckfeder
bereits zu Beginn der Ausfahrbewegung der Maschine ein erhebliches Drehmoment auf
den Gelenkarmschenkel 16 ausübt und zusätzliche mechanische Federmittel gänzlich
entfallen können.
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Die Neuerung ist nicht auf die dargestellten Ausführunosbeispiele
beschränkt. Insbesondere können die Gasdruckfedern in der in den beiden ersten Ausführungsformen
beschriebenen Weise auch zwischen dem gebäudeseitigen Quer- oder Tragrohr 1o und
den inneren Gelenkarmschenkeln 16 angeordnet werden und ebenso läßt sich die Ausführungsform
nach Fig. 6a auch zwischen den äußeren Gelenkarmschenkeln 18 und der Ausfallstange
14 einsetzen, wenn dort entsprechende Konsolen zur Anlenkung der äußeren Gelenkarmschenkel
18 an der Ausfallstange 14 vorgesehen sind, Schüt zansprüche
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