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Die Erfindung betrifft eine Gelenkmarkise
mit einer Tragvorrichtung für
eine Tuchwelle, die an ihren Enden in Lagern drehbar gelagert ist,
mit einem die Tuchwelle wenigstens teilweise umgebenden Markisenkasten
und mit einem an der Tragvorrichtung zwischen den endseitigen Lagern
angeordneten, einseitig für
den Durchgang des Markisentuches offenen Tuchwellenstützlager
und mit einer das vordere Ende des Markisentuches haltenden, ein-
und ausfahrbaren Ausfallprofilleiste, wobei die Tragvorrichtung und/oder
der Markisenkasten eine Zentriervorrichtung für die Ausfallprofilleiste aufweist.
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Insbesondere bei Markisen mit langen
Tuchwellen, d.h. bei Markisen mit großer Tuchbreite ist es zweckmäßig, wenn
die Tragvorrichtung mindestens ein zwischen den endseitigen Lagern
angeordnetes Tuchwellenstützlager
aufweist, wie dies aus der
DE 71
34 818 U1 und der
EP
0 337 033 A1 bekannt ist. Das Tuchwellenstützlager
verhindert Durchbiegungen der Tuchwelle uns stellt sicher, dass
diese über ihre
gesamte Länge
im wesentlichen gerade verläuft. Dadurch
wird gewährleistet,
dass das Markisentuch im eingefahrenen Zustand an seinem vorderen,
mit der Ausfallprofilleiste verbundenen Ende immer fest an der Tuchumlenkeinrichtung
bzw. der Tuchführungsleiste
anliegt und von dieser umgelenkt wird und dass die Ausfallprofilleiste
beim Einfahren und Anschlagen an den Markisenkasten auf ihrer ganzen Länge fest
gegen das Führungselement
gezogen wird. Je nach der Dicke des Tuchwickels und dem Ausfahrwinkel
der Ausfallprofilleiste sollte das Tuchwellenstützlager der Gleitlagerschale
hieran angepasst sein.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine
Markise der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass das Tuchwellenstützlager
auf einfache technische Weise an die verschiedenen Gegebenheiten
des Tuchwickels leicht anpassbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass das Tuchwellenstützlager
im wesentlichen aus einer einseitig offenen Gleitlagerschale besteht,
die mit einer Verstelleinrichtung an einem Haltebock der Tragvorrichtung
befestigt ist, wobei die Verstelleinrichtung im wesentlichen aus
zwei Klemmbacken besteht, die in am Haltebock angeordneten Führungen
schräg
zur Ausfallrichtung der Ausfallprofilleiste einstellbar und arretierbar
sind.
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Das Tuchwellenstützlager weist eine einseitig
offene Gleitlagerschale auf, die mit einer Verstelleinrichtung an
einem Haltebock der Tragvorrichtung befestigt ist. Mit der Verstelleinrichtung
kann die Gleitlagerschale leicht und genau in ihre gewünschte Lage
eingestellt und das Stützlager
so für
Tuchwellen unterschiedlichen Durchmessers verwendet werden. Dies
ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Markise mit einem anderen
Markisentuch geringerer oder größerer Ausfahrlänge ausgerüstet werden
soll, wodurch sich der Durchmesser der Tuchwelle bei eingefahrener
Markise verändert.
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Die Verstelleinrichtung besteht im
wesentlichen aus zwei Klemmbacken, die in am Haltebock angeordneten
Führungen
schräg
zur Ausfallrichtung der Ausfallprofilleiste einstellbar und arretierbar
sind. Durch die Einstellbarkeit schräg zur Ausfallrichtung der Ausfallprofilleiste
kann beim Einstellen des Stützlager
sowohl die Höhe
der Gleitlagerschale als auch deren Abstand zur Ausfallprofilleiste
genau und einfach eingestellt werden. Nach dem Einstellen werden die
Klemmbacken am Haltebock arretiert, beispielsweise mit einer Klemmschraube,
und klemmen dabei die Gleitlagerschale zwischen sich fest. Die Führungen
sind zweckmäßig in einem
Winkel von etwa 45° zur
Ausfallrichtung am Haltebock angeordnet. Die Gleitlagerschale wird
dabei durch Verschieben der Klemmbacken in den Führungen gleichmäßig in vertikaler
und horizontaler Lage eingestellt, wozu diese zweckmäßig mit
einer Stellschraube am Haltbock verschieblich sind. Mit der Stellschraube
ist ein sehr exaktes und einfaches Positionieren der Klemmbacken
am Haltebock möglich.
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Die Gleitlagerschale kann eine etwa
bogenförmige
Winkeleinstellführung
aufweisen, in die die Klemmbacken mit Eingriffstücken eingreifen, wodurch die
Gleitlagerschale gegenüber
den Klemmbacken verdreht werden kann, so dass die einseitige Öffnung der
Schale leicht in die für
den Durchlass des Markisentuchs erforderliche Lage eingestellt werden kann.
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Weitere Merkmale und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und der
Zeichnung, worin eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung an
einem Beispiel näher
erläutert
wird. Es zeigt:
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1 eine
Gelenkmarkise nach der Erfindung in einer Stirnansicht und Teilweise
im Schnitt;
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2a bis c die Funktion der erfindungsgemäßen Markise
bei nach oben verbogenem Gelenkarm;
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3a bis
d die Funktionsweise der erfindungsgemäßen Markise bei nach unten
verbogenem Gelenkarm;
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4 ein
Tuchwellenstützlager
zur Verwendung bei der erfindungsgemäßen Gelenkmarkise in einer
Seitenansicht;
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5 einen
Teil des Tuchwellenstützlagers nach 4 ein einem Querschnitt
und
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6 den
Haltebock mit seitlich montierten Klemmbacken des Tuch-Wellenstützlagers
nach 4 in einer Draufsicht.
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In der Zeichnung bezeichnet 10 eine
Gelenkmarkise mit einer Tragvorrichtung 11 mit einem im Querschnitt
rechteckförmigen
Trägerrohr 12,
das sich im wesentlichen über
die gesamte Markisenbreite erstreckt und das an seinen Enden mit
Lagerböcken 13 versehen
ist. An den Lagerböcken
sind Drehlager 14 angeordnet, in denen eine Tuchwelle 15 mit
ihren Enden drehbar gelagert ist.
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An der Tragvorrichtung 11 sind
ferner Schenkgelenke 16 angeordnet, an den – nicht
dargestellte – zweiteilige
Gelenkarme mit ihrem einen Ende schwenkbar befestigt sind, die an
ihrem anderen Ende eine Ausfallprofilleiste 17 tragen,
wie das bei Gelenkarmmarkisen allgemein bekannt und üblich ist.
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Die Tragvorrichtung 11 mit
darin angeordneter Tuchwelle 15 und dem darauf aufgewickelten Markisentuch 18 sind
von einem Markisenkasten 19 umgeben, der im wesentlichen
aus einem an der Tragvorrichtung befestigten oberen Markisendach 20,
einem unteren Markisenboden 21 sowie einer Markisenrückwand 22 an
der Rückseite 23 der
Markise 10 besteht, mit der diese an einer nicht dargestellten
Hauswand o. dgl. Befestigt ist. Die Markise ist dadurch an ihrer
Ober-, Unter-, und Rückseite
vor dem Eindringen von Wasser und Schmutz geschützt.
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Das Markisendach 20 überdeckt
die Tuchwelle 15 und ist in seinem vorderen Teilbereich 24 nach
unten abgebogen. An seiner Vorderkante 25 ist das Markisendach 20 mit
einer Tuchumlenkeinrichtung 26 versehen, die sich über die
gesamte Breite des Markisentuchs 18 erstreckt und die im
wesentlichen aus einer Tuchumlenkleiste 27 mit einer nach vorne
offenen, im Schnitt etwa V-fömigen
Führungsnut 28 besteht,
die eine Tuchführungskante 29 aufweist,
an die sich das Markisentuch mit seiner Oberseite 41 beim
Ein- und Ausfahren anlegt.
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Die Ausfallprofilleiste 17 ist
im Querschnitt etwa trapezförmig
und hat eine obere Anlagekante 30, die sich über die
gesamte Breite der Ausfallprofilleiste 17 erstreckt und
die beim Einfahren der Markise in die Führungsnut 28 der Tuchumlenkeinrichtung 26 eingreift.
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Die Schwenkgelenke 16 für die Gelenkarme sind
auf ihrer der Ausfallprofilleiste zugewandten Seite mit Hebeflächen 31 versehen,
die um eine zur Tuchwelle parallele Achse gekrümmt sind und auf denen an der
Ausfallprofilleiste 17 angeordnete Gleitelemente 32 entlanggleiten
können,
wenn die Markise eingefahren wird. Die Gleitelemente 32 bestehen aus
Auflaufnocken 33 aus verschleißfestem Kunststoff, die in
eine an der der Tuchwelle 15 zugewandten Innenseite 34 der
Ausfallprofilleiste 17 angeordnete Aufnahmenut 35 eingeschoben
und mit einer nicht dargestellten Klemmschraube in der Aufnahmenut
arretiert sind. Die Anordnung ist so getroffen, dass jedem mit einer
Hebefläche 31 versehenden Schwenkgelenk 16 ein
separater Auflaufnocken 33 zugeordnet ist.
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Das Markisentuch 18 ist
mit seinem vorderen Ende 36 in geeigneter Weise – beispielsweise
mit einem Keder – in
einer Halterung 37 an der Ausfallprofilleiste 17 befestigt.
Die Ausfallprofilleiste 17 hat eine untere Dichtkante 38,
mit der sie sich beim Einfahren unter die Vorderkante 39 des
Markisenbodens 21 legt.
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Die Tuchumlenkeinrichtung 26,
die Hebeflächen 31 und
die damit zusammenwirkenden Gleitelemente 32 bilden eine
Zentriervorrichtung 40 für die Ausfallprofilleiste 17,
die Bauch bei nach oben oder unten verbogenen Gelenkarmen sicherstellt,
dass die Ausfallprofilleiste 17 beim Einfahren des Markisentuchs
immer horizontal und parallel zum Markisenkasten ausgerichtet wird
und sich dicht an dient anliegt. Diese Wirkungsweise wird anhand
der 2a bis c bzw. 3a bis d im
folgenden näher
erläutert.
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2a bis c zeigen die Funktionsweise
der Zentriervorrichtung 40 bei nach oben verbogenem Gelenkarm.
Dabei liegt das Markisentuch 18 mit seiner Oberseite 41 an
der Tuchführungskante 29 der Tuchumlenkeinrichtung 26 an
und von dieser umgelenkt. Das Markisentuch 18 zieht dadurch
beim Einfahren der Markise entgegen der durch den Pfeil 42 angedeuteten
Ausfallrichtung die zu hoch stehende Ausfallprofilleiste 17 (2a) nach unten, so dass die
Anlagekante 30 sich an der Leiste 27 anlegt und von
dem Tuch fest in die nach vorne offene Führungsnute 28 hineingezogen
wird. (2c).
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Bei nach unten verbogenem Gelenkarm (3a bis d)
wird die Ausfallprofilleiste 17 von dem einfahrenden Tuch 18 in
Richtung auf den Markisenkasten 19 gezogen. Dabei gelangt
der dem Schwenkgelenk 16 des nach unten verbogenen Gelenkarms
zugeordnete Auflaufnocken 33 an die gekrümmte Hebefläche 31 am
Schwenkgelenk 16 (3b),
wodurch die Ausfallprofilleiste 17 angehoben wird und die
Anlagekante
30 der Ausfallprofilleiste in Eingriff mit
der Führungsnut 28 gelangt
und dich dicht an die Leiste 27 am Markisendach anlegt.
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Durch die Ausgestaltung ist sichergestellt, dass
ich die Ausfallprofilleiste im eingefahrenen Zustand des Markisentuchs
immer parallel zum Markisenkasten in seiner gewünschten Lage befindet und dich
an diesem anliegt, so dass kein Wasser oder Schmutz in den Kasten
an Tuch, Tuchwelle, Tragvorrichtung und Gelenkarme gelangen kann
und diese Teile nicht beschädigt
oder verschmutzt werden.
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Insbesondere bei besonders breiten
Markisentüchern,
etwa bei Tüchern
mit einer Breite von mehr als sechs Metern, die auf eine entsprechend lange
Tuchwelle aufgewickelt werden, kann es sich empfehlen, die Tuchwelle
zwischen ihren beiden äußeren Lagern 14 mit
einem zusätzlichen
Tuchwellenstützlager 50 zu
unterstützen,
um Durchbiegungen der Welle 15 zu vermeiden und dadurch
zu gewährleisten,
dass das Markisentuch 18 über seine gesamte Breite an
der Tuchführungskante 29 anliegen
und die Ausfallprofilleiste bei nach oben verbogenen Gelenkarmen
nach unten gegen die Leiste 27 und in die Führungsnut 28 ziehen
kann.
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Das in 4 gezeigte,
bevorzugt verwendete Stützlager 50 weist
eine Gleitlagerschale 51 mit einem oberen Schalenteil 52 und
einem unteren Schalenteil 53 auf, die durch eine Steckverbindung 54 an der
Rückseite 23 der
Markise lösbar
miteinander verbunden sind. Die Tuchwelle 15 liegt auf
dem unteren Schalenteil 53 auf und wird vom oberen Schalenteil 52 überdeckt,
wobei das Markisentuch durch eine zur Ausfallprofilleiste 17 weisende Öffnung 55 hindurchläuft.
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Der untere Schalenteil 53 ist
mit zwei Klemmbacken 56, 57 an einem Haltebock 58 befestigt,
der mit Hilfe einer von Schrauben 59 gesicherten Halterung 60 am
Trägerrohr 12 befestigt
ist.
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Die Klemmbacken 56, 57 weisen
je ein bogenförmiges
Eingriffstück 61 auf,
mit dem sie seitlich in eine am unteren Schalenteil 53 angeordnete, ebenfalls
bogenförmige
Winkeleinstellführung 62 eingreifen.
Die Klemmbacken 56, 57 haben ferner an ihrem zur
Rückseite 23 der
Markise weisenden hinteren Ende je einen Führungszapfen 63, der
in eine erste schräge
Führung 64 eingreift,
die unter einem Winkel von etwa 45° zur Ausfallrichtung 42 der
Markise am Haltebock 58 angeordnet ist. An ihrem vorderen
Ende 65 haben die Klemmbacken 56, 57 je
einen Führungsschuh 66,
mit dem sie in einer zweiten Führung 67 am
Haltebock 58 verschieblich angeordnet sind, die ebenfalls
unter einem Winkel von etwa 45o zur Ausfallrichtung angeordnet ist.
Die Führungsschuhe 66 weisen
dabei an ihren einander zugewandten Stirnseiten 68 Ausnehmungen 69 auf,
die im eingebauten Zustand der Klemmbacken am Haltebock 58 eine
Aufnahmetasche 70 für
eine Gewindemutter 71 bilden, in die eine Stellschraube 72 eingeschraubt
ist, die sich mit ihrem Schraubenkopf 73 am unteren Ende 74 der
zweiten Führung 67 abstützt und
die durch eine Bohrung 75 im Haltebock 68 in der Gewindemutter 71 verdreht
werden kann.
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Zum Arretieren der Gleitlagerschale 51 am Haltebock 58 sind
die Klemmbacken 56, 57 mit Hilfe einer Klemmschraube 76 gegeneinander
verspannbar, wobei sie den untern Schalenteil 53 und den
Haltebock zwischen sich einspannen und festhalten.
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Das Tuchwellenstützlager 50 kann leicht
dadurch eingestellt werden, dass die Klemmschraube 76 gelöst und dann
die Stellschraube 72 mit Hilfe eines geeigneten Werkzeuges,
z.B. eines Mehrkantschlüssels,
in der in der Aufnahmetasche 70 drehfest gehaltenen Schraubenmutter 71 gedreht
wird. Dadurch werden die Führungsschuhe 66 in
der zweiten Führung
und die Führungszapfen 63 in
der ersten Führung
verschoben, wodurch die Gleitlagerschale 51 gleichzeitig
in vertikaler und in horizontaler Richtung bewegt und in ihrem Abstand
von der Ausfallprofilleiste 17 eingestellt werden kann.
Mit dem Stützlager 50 ist
es also möglich,
nicht nur Durchbiegungen der Tuchwelle zu korrigieren, sondern auch
den Abstand der Tuchwelle von der Markisenvorderkante im mittleren
Bereich einzustellen, so dass das Markisentuch auch in der Tuchmitte
immer ausreichend gespannt wird und die Ausfallprofilleiste fest
gegen den Markisenkasten zeiht. Hierfür ist lediglich eine einzige
Stellschraube erforderlich.
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Bei gelöster Klemmschraube 76 kann
die Lagerschale 53 mit ihren Winkeleinstellführungen 62 auf
den Eingriffstücken 61 der
Klemmbacken 56 und 57 verschoben werden. Hierdurch
wird die Lage der Ausfahröffnung 545 für das Markisentuch
verstellt.
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Das Tuchwellenstützlager 50 kann für Tuchwellen
unterschiedlichen Durchmessers bzw. Für Tuchwellen mit unterschiedlich
vielen Tuchwicklungen verwendet und auf diese Tuchwellen einfach
und genau eingestellt werden.
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Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern es ergeben sich vielfältige Änderungsmöglichkeiten,
ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. So ist es beispielsweise
möglich,
anstelle der die Ausfallprofilleiste nach unten ziehenden Tuchumlenkeinrichtung eine
Absenkvorrichtung vorzusehen, die ähnlich wie die Hebevorrichtung
ausgebildet ist und eine an der Tragvorrichtung angeordnete, gekrümmte Absenkfläche aufweist,
die mit einem weiteren, an der Ausfallprofilleiste angeordneten
Gleitelement zusammenwirkt und diese beim einfahren nach unten in
ihre gewünschte
Lage parallele zum Markisenkasten umlenkt.